RE: Schlusslichtabschaltung bei der Märklin SBB 474 (39893)

#1 von Cairns , 11.04.2009 17:10

Hallo,

ich bin neu hier (bitte um Nachsicht bei Fehlern) und habe gerade begonnen eine kombinierte Spiel (Kinder) und Modellbahn (nicht professionell) aufzubauen. Erfüllung eines alten Jugendtraums...

Ich konnte eine neue SBB 474 (Märklin 39893 mit SDS) neu relativ preiswert erwerben. Leider hat diese Lok neben dem wunderbaren SDS (meine Meinung, ich weiß, es gibt dazu andere Ansichten) und den warmweißen LEDs des fahrtrichtungsabhängigen Fahrlichts zwar getrennt schaltbares Fernlicht für vorne und hinten, aber kein abschaltbares Schlusslicht (ist fahrtrichtungsabhängig zugeschaltet).

Mein Kenntnisstand ist:

F0 = fahrtrichtungsabhängiges Fahrlicht + Schlusslicht
F1 = Fernlicht vorne
F2 = Fernlicht hinten
F3 = SDS

Die nahezu baugleiche 39894 (Hectorrail) hat abschaltbares Schlusslicht und macht dies über eine andere SDS Steuerplatine für 99 Euro (ist mir im Austausch natürlich zu teuer). Die Belegung ist sinnvoller gewählt:

F0 = fahrtrichtungsabhängiges Fahrlicht
F1 = fahrtrichtungsabhängiges Fernlicht
F2 = fahrtrichtungsabhängiges Schlusslicht
F3 = SDS

Die LED-Platinen sind identisch, ich habe die Teilenummern überprüft.
Somit sind bei beiden Modellen wohl an der Hauptplatine jeweils vorne und hinten separate Anschlüsse für Fahrlicht-, Fernlicht und Schusslicht, nur sind die Funktionen anders belegt.

Ich vermute aber, dass diese feste Verdrahtung nicht durch Funktionsmapping im Decoder geändert werden kann.

Was mir als theoretische Überlegung vorschweben würde, wäre eine fahrtrichtungsabhängige Steuerung von Fernlicht und Schlusslicht einzuführen, in dem bei meiner Lok das Fernlicht Strom über das seitengleiche Abblendlicht bekommt wenn F1 Strom hat (könnten zwei Tansistoren so den ggf. vorhandenen Strom von F0 über F1 zu oder abschalten?) und das gegenseitige Schlusslicht (das ja immer an ist) nur Strom hat, wenn F2 geschaltet ist (auch über zwei Transistoren?).

Meine theoretische Überlegung benötigte somit nur 4 zusätzliche Transistoren (die ich laienhaft mit Relais gleichsetze) und die Lichtfunktion wäre hardwaremäßig "geändert. Der Decoder würde nach wie vor zwei Lichtfunktionen schalten, aber eben fahrtrichtungsabhängig Fern- und Schlusslicht.

Soviel zu meinen theoretischen Überlegungen.

Jetzt würde ich die Profis hier gerne fragen, ob mein Gedankengang sowohl theoretisch richtig ist, als auch praktisch so verdächtig einfach umgesetzt werden könnte?

Könnten jemand vielleicht sogar einen passsenden Transistor (oder was man sonst dazu braucht, wenn es machbar ist) benennen?

Herzlichen Dank für Eure Hilfe und frohe Ostern


Harald


Cairns  
Cairns
RegionalExpress (RE)
Beiträge: 86
Registriert am: 10.04.2009
Ort: Sonniger Süden
Spurweite H0
Stromart Digital


RE: Schlusslichtabschaltung bei der Märklin SBB 474 (39893)

#2 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 12.04.2009 00:21

Hallo Harald,
erstmal herzlich willkommen hier im Forum und viel Spaß dabei.

Zwar kenne ich Deine Lok nicht, Du benötigst jedoch eine Platine mit Lichtwechsel (ggfs. Schweizer Lichtwechsel) und abschaltbarer Schlußbeleuchtung.

Im Forum haben wir zwei "Platinen-Gurus", die sich auf derartige Dinge spezialisiert haben.
Zum einen HGH Hans-Günter Heiserholt. Er bietet spezielle Lichtwechselplatinen und auch Umbauten an.
Schau mal bitte hier, ob das nichts für Dich wäre.

zum anderen

X-train, (Reinhard B.) der aber für Deinen speziellen Wunsch wohl nichts anzubieten hat.


wolfgang58

RE: Schlusslichtabschaltung bei der Märklin SBB 474 (39893)

#3 von PapaTango ( gelöscht ) , 12.04.2009 10:14

Zitat von Cairns
Ich konnte eine neue SBB 474 (Märklin 39893 mit SDS) neu relativ preiswert erwerben. Leider hat diese Lok neben dem wunderbaren SDS (meine Meinung, ich weiß, es gibt dazu andere Ansichten) und den warmweißen LEDs des fahrtrichtungsabhängigen Fahrlichts zwar getrennt schaltbares Fernlicht für vorne und hinten, aber kein abschaltbares Schlusslicht (ist fahrtrichtungsabhängig zugeschaltet).



Tja, Harald, deine Überlegungen in Ehren - sie werden dann auch gebraucht, wenn du Loks in Mehrfachtraktion fahren lassen willst, aber das Schlusslicht an der Lok ist korrekt (sofern es eine weisse Lampe unten rechts ist)! Was fehlt ist die Zuschaltung von rot für eine schiebende Lok.

Sieht so aus in der Schweiz:
Ziehende Lok= drei Lichter vorne, ein Licht weiss hinten rechts.
Mehrfachtraktion= drei Lichter vorne, ein Licht weiss hinten rechts an letzter Lok im Verbund (= das Ganze ist "eine" Lok)
Schiebende Lok gekuppelt= kein Licht vorne, rotes Licht rechts unten (neuerdings auch links unten)= Zugschluss
Schiebende Lok ungekuppelt= rotes Zugschlusslicht am letzten Wagen, Schiebelok drei Lichter vorne, ein Licht weiss hinten rechts.

Gruss
Peter


PapaTango

RE: Schlusslichtabschaltung bei der Märklin SBB 474 (39893)

#4 von digilox1 ( gelöscht ) , 12.04.2009 11:14

Sowieso lassen sich bis heute bei weitem nicht alle SBB-Loksignale schalten, weil alle weissen Lampen separat angesteuert können werden müssten und dazu zwei rote, setzt man Lichtleiter voraus.

- Dreilicht Spitzensignal vorne, abschaltbar für z.B. zweite Lok in Doppeltraktion

- Zweilicht Spitzensignal vorne unten, wenn Lok mit Rangierabteilung aufs Streckengleis fährt

- Unteres Spitzenlicht hinten zur Markierung des Triebfahrzeugendes, abschaltbar, wenn Lok in Wendezug eingesetzt oder erste Lok in Mehrfachtraktion

- Rotes Zweilicht (Einlicht) Spitzensignal hinten zur Markierung des Zugschlusses (Schiebende Lok am Wendezug) oder Lz auf Streckenfahrt

- Rotes Dreilicht Spitzensignal (Warnsignal) zur Signalisierung einer Streckenblockierung in Gegenrichtung, z.B. Baum fällt auf das Gegengleis.

Möchte man noch eine Führerstandsbeleuchtung, kommt man auf einen Nettobedarf von zwölf Funktionsausgängen pro Lok.

Da ist dann keine Tröte dabei, kein Motorgeräusch, Bremsgeräusch, Lüfter, nix, nada, rien.

Gruss,
Manfred


digilox1

RE: Schlusslichtabschaltung bei der Märklin SBB 474 (39893)

#5 von Cairns , 12.04.2009 16:09

Okay, da habe ich als Laie die Komplexität des Schweizer (!!) Lichtwechsels total unterschätzt, bzw. war mir nicht bewusst, dass es hier ganz andere Standards gibt.

Mir würde es einfach reichen (auch wenn dies NICHT vorbildgetreu schweizerisch ist), wenn ich:

a) bei einer ziehenden Lok nur vorne das Dreilicht-Spitzensignal habe und KEIN Licht hinten (egal ob rot oder weiss)

b) bei einer schiebenden Lok NUR das Schlusslicht (Schweizer Schlusslicht wird wohl schwierig wegen gekoppelter weißer LEDs) in rot

c) idealerweise ein Rangierlicht (Doppel A)

Für Fans des Schweizer Lichtwechsels möchte ich noch zur Besänftigung betonen, dass ich dann eben annehme, die Lok bewege sich im Rahmen des grenzüberschreitenden Verkehrs in Deutschland (da muss sie dann wahrscheinlich den - theoretisch realisierbaren - Deutschen Lichtwechsel durchführen, oder?)

Vielen Dank für die informativen und konstruktiven Beiträge

Harald


Cairns  
Cairns
RegionalExpress (RE)
Beiträge: 86
Registriert am: 10.04.2009
Ort: Sonniger Süden
Spurweite H0
Stromart Digital


RE: Schlusslichtabschaltung bei der Märklin SBB 474 (39893)

#6 von looker , 14.04.2009 21:04

Hallo Harald,

Mir geht es ziemlich genau gleich wie Dir, was den Eindruck von der Re 474 betrifft, sowie die Fragestellung die sich hier ergeben hat
Bin ziemlich gespannt ob wir doch zu einer "einfachen" Lösung finden, aber zZ leider ziemlich ratlos.

Zitat von Cairns

....Die nahezu baugleiche 39894 (Hectorrail) hat abschaltbares Schlusslicht und macht dies über eine andere SDS Steuerplatine für 99 Euro (ist mir im Austausch natürlich zu teuer).



Weiss man mehr darüber? Habe die Angaben der beiden Loks im Prospekt soeben verglichen und stimmt, die Hektor Rail Lok hat das Schlusslicht als Zusatzfunktion beschrieben. Trotzdem der (End)Preis ist der Gleiche, also so gross wir der Unterschied im Innern wohl nicht sein oder täuscht das?

Zitat von Cairns

...Ich vermute aber, dass diese feste Verdrahtung nicht durch Funktionsmapping im Decoder geändert werden kann.


Dies war meine Hofnung, welche sich leider nicht erfüllt hatte
Bin ich mal gespannt ob es nicht doch noch ein Trick / Fix geben könnte, abgesehen von der Variante mit einer inaktiven (defekten) Platine die ich für kurze Zeit hatte

Grüsse Stefan


looker  
looker
InterRegio (IR)
Beiträge: 133
Registriert am: 03.01.2009
Spurweite H0, H0m
Steuerung CS 3
Stromart Digital


RE: Schlusslichtabschaltung bei der Märklin SBB 474 (39893)

#7 von Cairns , 14.04.2009 22:26

@ looker

Hallo Stefan,

ich habe die Ersatzteillisten der beiden Loks verglichen und festgestellt, dass die SDS-Steuerplatine, auf der sich die LED-Anschlüsse samt deren Vorwiderständen befinden ein andere Teilenummer hat.

Dies lässt sich einfach erklären:

Märklin hat die Verschaltung der verfügbaren Funktionen etwas verändert und damit das Fernlicht sinnvollerweise richtungsabhängig gemacht. Damit wird eine Funktion für die Schlusslichtabschaltung, die ja auch richtungsabhängig ist frei.

Durch Decodermapping müsste sich Doppel-A (Rangierlicht) mit dem Rangiergang koppeln lassen - wenn der Decoder gemappt werden kann.

Vielleicht kann ein Besitzer der 39890 bis 39893 etwas zu dem verbauten Decoder sagen?

Ist es ein OEM Lopi (mapbar) oder der neue "Eigenbau"?

Grüsse

Harald


Cairns  
Cairns
RegionalExpress (RE)
Beiträge: 86
Registriert am: 10.04.2009
Ort: Sonniger Süden
Spurweite H0
Stromart Digital


RE: Schlusslichtabschaltung bei der Märklin SBB 474 (39893)

#8 von Siegfried Grob ( gelöscht ) , 15.04.2009 18:50

Hallo Harald!

1. Möglichkeit:

Basierend auf folgenden Annahmen:
- Die LED-Platine in der Lok hat nur die LEDs drauf, und zwar mit gemeinsamer Anode und individuellen Kathoden
- Die Decoderplatine hat Open-Collector-Ausgänge auf Masse incl. passender Vorwiderstände
- D. h. es gibt folgende Verbindungen: A (Anode), K1, K2, K3, ... (die Kathoden)

Dann kann man eine LED unterdrücken ("Slave"), wenn eine Andere leuchtet ("Master"), oder zumindest deren O.C.-Ausgang angesteuert wird:

PNP-Transistor: Emitter an A, Kollektor an K_slave, Basis über geeigneten Vorwiderstand an K_master.

Wenn K_master runtergezogen wird, schaltet der PNP durch und schließt somit K_slave mit A kurz, so dass die LED-Slave nicht mehr leuchten kann.

Grüße,
Siegfried Grob


Siegfried Grob

RE: Schlusslichtabschaltung bei der Märklin SBB 474 (39893)

#9 von Siegfried Grob ( gelöscht ) , 15.04.2009 18:54

Hallo Harald,

2. Möglichkeit:

Funktionsdecoder, z. B. ESU LokPilot Fx, oder ~ micro, oder Sven Brandt's (www.digital-bahn.de) WeichZwei oder LED-Dekoder.

Ist wahrscheinlich einfacher zu verstehen und weniger platzbedürftig als die o. g. 1. Möglichkeit.

Grüße

Siegfried Grob


Siegfried Grob

   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz