das mit den ungewollt losfahrenden Sinus-Loks dürfte ja vielen bekannt sein und auch einige nerven.
Passiert fast ausschließlich wenn "Fremd-Decoder" die hochfrequent ansteuern unter MM-Format betrieben werden. Laut Aussage einiger User die ausschließlich orig. Mä-Komponenten verwenden kommt es auch dort gelegntlich zu "Geisterfahrten".
Werden die "Fremd-Decoder" unter DCC angesprochen (z.B. bei mir) gibt es keine "Sinus-Geisterfahrten".
Da in meinem Bekanntenkkreis viele mit der CU fahren und auch "Fremd-Decoder" einsetzen kommt es dort immer wieder zu "Geisterfahrten". Weil mich einige deswegen genervt haben bin ich mal zur Tat geschritten und habe getestet.
Ich habe drei verschiedene "Decoder" im MM-Format getestet und beim Betrieb von allen Decodern fuhren die Sinusse los. Die beiden Drosseln in den Motorleitungen und die beiden Kondensatoren gegen Masse waren eingebaut.
Decoder waren Kühn 125, UB 76420, ESU 52600,
Aufbau war folgender:
Testkreis gesteuert mit der 6021. Sinus Lok auf dem Kreis und eine "Test-Lok" mit wahlweise einem der 3 Decodertypen "angeliftet" auf das Gleis gestellt und in verschiedenen FS laufen lassen.
Die Sinusse liefen immer in kürzester Zeit los, oft schon nach wenigen Sekunden.
Denselben Test unter MM nochmal auf meiner Anlage mit der IB. Hier dauerte es zum Teil erheblich länger bis die Sinus losfuhr. Liegt aber nicht an der IB sondern meines Erachtens an der Größe des Stromkreises. Will heißen je mehr lfdm Gleis umso geringer die Häufigkeit des Losfahrens.
Hier noch eine Anmerkung zur Erklärung der Märklin FAQs bezüglich "Sinus-Geisterloks".
Sinngemäß steht da unter anderem, daß der Nachweis des Losfahrens, ausgelöst durch Störimpulse einer anderen Lok, leicht zu erbringen sei. Meißt ständen die Sinusse auf einem Gleisabschnitt der weit von der nächsten Einspeisung liegt und würden wegen dem verunreinigtem Datensignal losfahren. Würde man die Sinus direkt auf ein Gleis mit Stromeinspeisung stellen würden die nicht losfahren, da die Sinus jetzt mit einem sauberen Digital-Signal versorgt wird.
Ich habe probehalber neben dem Test-Kreis separat zusätzlich noch zwei Gleislängen mit aufgebaut und den Schleifer der Sinus-Lok direkt auf das Gleis mit der Einspeisung gestellt. Auch da ist die Sinus-Lok losgefahren, obwohl die "Verursacher-Lok" im Testkreis gelaufen ist.
Danach habe ich eine Funk-Entstördrossel 40µH in die Schleiferleitung einer Sinus eingelötet und der Spuk hatte ein Ende. Auch nach 1 Stunde Test. In dieser Zeit wäre die Sinus ohne Drossel weit mehr als hundert Mal losgefahren. Ich denke, das ist aussagekräftig genug.
Die gleiche Wirkung hat man natürlich auch wenn man die Drossel in die "Verursacher" einbaut. Am besten wohl in alle Loks.
Wer sich wirkungsvoll vor "Geisterloks" schützen will der baut die Drossel ein und das Thema ist für immer erledigt.
Aber warum baut Märklin nicht wenigstens konsequent diese Drossel bei den Sinus-Loks ein, obwohl dort die Problematik bekannt ist und Mä selbst zugibt das die Sinus-Decoder sehr "nervös" sind.
Meine 4 Sinusse sind werkseitig ohne Drossel.
Ob die Ursache des Übels am Sinus-Decoder oder an den diversen anderen Decodern liegt, darüber kann jeder selbst urteilen.
warum Märklin das nicht einbaut ist ganz einfach. Solange es keine Märklindekoder mit hochfrequenter Ansteuerung gab, war das kein Thema und man konnte die Schuld auf die Fremdfabrikate schieben.
Seit es Märklindekoder gibt, die das auch verursachen, geht das nicht mehr. man kann nun aber nicht zugeben, dass man Schrott lieferte. Also wird das thema totgeschwiegen.
Der Fehler liegt wohl ziemlich eindeutig bei der Sinuslok, die viel zu empfindlich reagiert und da dringend was gemacht werden müsste. Dass das Problem bei märklin lange bekannt war, zeigt sich daran, dass die Abhilfe schnell da war. ergo kannten die das und sahen aber keinen Grund etwas zu unternehmen, weil es ja leicht auf die Fremdprodukte geschoben werden konnte.
Also ich werde meine einzige Sinuslok auch mit einer Drossel ausstatten und dann sicherlich Ruhe habe. Wobei bei mir es so ist, dass alle Loks die DCC können auch so gefahren werden.
Ich meine mich erinnern zu koennen das die (Nicht-Sinusse) mit UB 75200 (also etwas aelteres Modell) auch besser fuhren mit einer Drossel zw. Schleifer und Dekoder. Die fuhren zwar nicht von selber los, dafuer fuhren Sie halt ab und zu gar nicht los ... mit der Drossel gings dan mit einmal
Danke für den Superbericht, habe auch das elendige Problem mit Sinusgeisterloks. Bei Anfrage bei Mä auch nur Hinweis auf Faq bekommen. Ignoranz von Problemen und Kundenwünschen ist der beste Weg auch traditionsreiche Firmen an die Wand zu fahren.#
Zitat von Markus HeinzIch habe drei verschiedene "Decoder" im MM-Format getestet und beim Betrieb von allen Decodern fuhren die Sinusse los. Die beiden Drosseln in den Motorleitungen und die beiden Kondensatoren gegen Masse waren eingebaut.
Hallo,
schöner Bericht!
Aber ich hoffe, du meinst nur EINEN Kondensator (zwischen den Motorzuleitungen) und KEINEN Kondensator auf Masse, dieser führt zu hochrequenten Störungen!!! Es steht auch in fast allen Anleitungen, alle Kondensatoren zu Masse ENTFERNEN!
Die Sinus-Decoder scheinen empfindlich. Ich selber habe nur eine Sinus-Lok. Diese tut es mit 15 ESU-Decodern unter MM auch ohne Probleme. Ich habe wohl eine glückliche Variante...?!
Die Entstörung des Mä-HL-Antriebs besteht aus 2 Drosseln (ca. 1.9 µH)in den Motorleitungen und drei Kondensatoren (1 nF) 1 x gemeinsam über den Motoranschlüssen und je 1 mal von den Motoranschlüssen gegen Masse.
Dies ist auch schon xxx mal von unseren "Elektronik-Genies" so bestätigt worden.
So liefert Märklin die Loks aus und so macht man es auch mit "Fremd-Decodern" (z.B Kühn, ESU, UB) wenn nichts anderes in der Anleitung des Decoders steht.
Ausnahmen sind z.B. 60760 und Loksound. Da entfallen die beiden Kondensatoren gegen Masse. So steht es zumindest in der Einbauanleitung.
Zitat von Markus Heinzich glaube da liegst Du nicht ganz richtig.
Die Entstörung des Mä-HL-Antriebs besteht aus 2 Drosseln (ca. 1.9 µH)in den Motorleitungen und drei Kondensatoren (1 nF) 1 x gemeinsam über den Motoranschlüssen und je 1 mal von den Motoranschlüssen gegen Masse.
Dies ist auch schon xxx mal von unseren "Elektronik-Genies" so bestätigt worden.
So liefert Märklin die Loks aus und so macht man es auch mit "Fremd-Decodern" (z.B Kühn, ESU, UB) wenn nichts anderes in der Anleitung des Decoders steht.
Ausnahmen sind z.B. 60760 und Loksound. Da entfallen die beiden Kondensatoren gegen Masse. So steht es zumindest in der Einbauanleitung.
Ganz langsam...!
Bei Märklin 60901 ist das auch anders, da der Motor mit einer niederfrequenten Ansteuerung (ich glaub 150Hz) angesprochen wird.
Bei allen anderen Decodern mit >15kHz Motoransteuerung führen die Kondensatoren unweigerlich zu Störungen im Digitalsignal. Ob diese nun eine Auswirkung haben ist eine andere Sache (Sinus anscheinend ja).
Neue Loks mit hochfrequenten Motoransteuerungen werden wie auch das 60760-Set nur mit einem Kondensator zwischen den Polen ausgerüstet. Auch empfehlt ESU und ich meine auch Kühn alle Entstörfilter auf Masse abzuklemmen! Meine mfx-Lok von M* hat werksmäßig keine Entstörfilter auf Masse!
Auch ein Elektronik-Genie dreht die Physik nicht auf den Kopf...
Es kann ja sein, dass die beiden Kondensatoren für eine Entstörung noch schönder wären, für das Digital-Signal eindeutig NICHT.
Meine Sinus 01.10 setzte sich auch manchmal unkontrolliert in Bewegung, seit dem rufe ich die Lok zu Beginn des Fahrbetriebes einmal an der 6021 auf und dann tut sie auch was sie soll: NICHTS
ZitatMeine mfx-Lok von M* hat werksmäßig keine Entstörfilter auf Masse!
Meine meine mfx V100 hat noch die beiden Entstörfilter am Motorschild/Masse
Ich bin nur etwas verwundert das Markus Heinz deswegen an den Loks "gebastelt" hat. Aber anscheinend ist es stark von der Größe der Anlage abhängig, bei mir sind maximal drei Loks gleichzeiztig unterwegs und das in drei verschiedenen Stromkreisen. Wenn mehr Loks auf einem Stromkreis fahren ist das Problem mit sicherheit ausgeprägter, oder wenn mehr Loks im Refreshzyklus der 6021 sind.
wieso verwundert. Ich hätte es eigentlich überhaupt nicht machen müssen, weil es bei meiner Konstellation Fremddecoder DCC-Format überhaupt nicht vorkommt. Da gibts nicht das geringste Zucken. Keinen Millimeter.
Ich habe es nur für meine Bekannten gemacht und für alle die davon betroffen sind.
Das mit dem aufrufen der Adresse ist klar, verhindert aber nicht zu 100 % das ein Unfall passieren kann. Alles schon vor langer Zeit getestet.
Wie gesagt je nach Größe des Stromkreises habe ich das damals auch mit aufgerufener Adresse der Sinuslok getestet und siehe da, in der Zeit wo Die FS 0 für die Sinnus nicht gesendet wird sondern gerade andere Befehle unterwegs sind arbeitet sich die Sinus Stück für Stück nach vorne, pro Schritt bis zu 2 cm.
Wenn die Sinus zum Beispiel im Schattenbahnhof kurz vor einer Weiche steht und dann langsam dort auf Kollisionskurs mit dem Nachbargleis kommt, kannst Du Dir vorstellen was passiert...
@ Christian
da bin ich mal gespannt was die "Fachmänner" dazu sagen, wenn sie es denn lesen.
Ich beharre hir auch nicht darauf Recht zu haben. Wenn die Meinungen derer, die das immer so gepredigt haben auf einmal anders ausfallen sollten, kann ich ja immer noch schnell die Kondensatoren abpitzen.
Hab eh noch nicht alle Loks damit nachgerüstet, weil ich es anfangs auch nicht gewußt habe.
Ca. 30 Loks mit Kühn und ESU müßte ich noch aufrüsten. Da könnte ich mir Arbeit sparen.
Gruß Markus
Edit:
Scheint mittlerweile so zu sein, daß man die beiden Kondensatoren gegen Masse wegläßt und nur den einen über den Motoranschlüssen beläßt, wenn hochfrequent ansteuernde Decoder verwendet werden.