hallo.. ihr sprecht mir wie aus der seele. ich wollte schon eine weile mal einen thread dafür aufmachen. weil es mich auch sehr interessiert dieses thema danke!
Sehr aufschlussreicher Bericht, vor allem der Link mit den Bildern. Was mich an der Sache mit dem Wendezugbetrie aber doch sehr wundert, ist die Tatsache, daß die Lok nicht mit der Rauchkammerseite an den Zug gekoppelt ist. Wenn man der Fachliteratur glauben darf, dann ist die Verbindung Lok-Tender mit dem Kuppeleisen ja eher auf Zugkräfte und nicht auf Druckkräfte ausgelegt. Mal im Bahnhof einen Zug zurückschieben, o.K., aber bei einer längeren Fahrt auf der Strecke finde ich das ungewöhnlich. Oder ist das bei leichteren Zügen kein so großes Problem? Möglicherweise weiß einer unserer Technik-Experten etwas dazu.
Habe gerade etwas "gegoogelt" und dabei folgendes herausgefunden (stand bei Eisenbahnromantik) Wendezugfähige P8 (mit geschlossenem Führerhaus und Wannentender) liefen IMMER Rauchkammer zum Zug. Ob jetzt das Einen die Ursache für das Andere war, keine Ahnung. Bei den 23-ern war sowohl die Version Rauchkammer-zum-Zug als auch "richtig herum" möglich und gebräuchlich, da gab es offensichtlich keine festen Regeln und das mit der Kupplung Lok-Tender war offensichtlich kein Problem.
Soviel zum Thema Wendezug.
Das mit der Kupplung Lok-Tender würde mich aber mal prinzipiell interessieren, passt wohl nicht ganz zu diesem Beitrag sondern generell unter "Vorbildgerechte Modellbahn". Hintergrund ist, daß ich es immer als unrealistisch empfinde, wenn ich auf meiner Moba mit einer Schlepptenderlok rückwärts fahre, um so den ganzen Zug auf die Abstellgleise zu befördern. Ich habe bei mir eine 52-er für den "schwereren" Rangierdienst, die steht aber normalerweise immer so, daß ich den Zug mit der Rauchkammer voraus auf die Abstellgleise drücke.
Zitat von Shanees war ja bei vielen dampfloks auch so,dass diese vorwärts(rauchkammer vorraus) schneller fahren konnten, wie rückwärts(tender vorraus)
einige blieben auch gleich in beide fahrtrichtungen,wie zB die 50 die konnte vorwärts UND rückwärts 80km/h fahren..
evtl könnte es damit zusammenhängen..
Nö, die Wendezuglok P8 hatten ja alle Wannentender.
Ich glaube mich erinnern zu können, dass der Grund ist, dass der Heizer (der ja auf der Lok verbleibt) bei Rückwärtsfahrt auf der rechten, also Lokführerseite steht und damit auch die Signalstellungen erkennen kann.
daß die Hamburger ihre Wendezug P8er mit dem Tender zum Zug kuppelten hat schlicht etwas mit der Höchstgeschwindigkeit zu tun: P8 Kessel voraus: Höchstgeschwindigkeit 100km/h P8, Tender voraus und TENDER FÜHRENDES Fahrzeug: 80km/h P8, Tender voraus und TENDER NICHT FÜHRENDES Fahrzeug (sprich wenn der Steuerwagen noch davor ist): 100km/h! Damit konnten die Hamburger ihren kompletten Wendezugbetrieb mit 100km/h Höchstgeschwindigkeit durchführen. Näheres dazu z.B. im bekannten Buch über die P8 aus dem ek-Verlag.
Es gab, zumindest in der BD Hamburg, eine Ausnahmeregel, die besagte, dass die Wendezug-P8 mit dem Tender an den Zug gekuppelt, auch Tender voraus 100 km/h laufen durften, während ansonsten für "Tender voraus" 80 km/h Hg galt. Deswegen wurden die Loks in der Regel mit dem Tender zum Zug gekuppelt, um in beiden Richtungen 100 km/h fahren zu dürfen.