RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#1 von Ruhr-Sider , 23.05.2005 21:01

Hallo zusammen,

immer öfter kommt das Verlangen auch bei Modellbahnern auf, zwei Lokomotiven in echter Doppeltraktion zu betreiben.

Ich habe dazu mal etwas Grundlagenforschung betrieben.
Märklin hat ja bereits mehrere solcher Lokomotiven aufgelegt, die - wie sich zeigte - teils recht unterschiedliche Konzepte verfolgen.

Die AE 8/14 ist zwar geregelt, aber auf C90-Basis. Diese Habe ich hier nicht untersucht.

In Frage kamen die:

V188 / BR 288
Diese Doppellok besitzt einen verstärkten Gleichrichter und zwei angetriebene Hochleistungsantriebe (5-pol. Motor).
Die Motore werden "einzeln" über je eine spezielle Treiberstufe (ZETEX-H-Bridge-IC) angesteuert. Die Regelungsinformation werden von allen Motoren auf eine gemeinsame Leitung geführt (integrtiert) und dann dem Steuer-IC (701.22x) zugeführt.

VT 11.5 / ALCO-PA
Bei diesen Varianten, werden die beiden Motore "einfach" anti-parallel an eine Ansteuerstufe (4 MosFET-Transistoren) geschaltet - werden also gemeinsam betrieben.
Die Regelungsinformationen werden auch hier über eine gemeinsame Leitung geführt und vom IC 701.22x verarbeitet. Auch diese Varianten besitzten einen verstärkten Gleichrichter

VT 602
Auch hier ist das Prinzip schaltungstechgnisch gleich der vorstehenden beschriebenen Variante. Die Motoren werden direkt "antiparallel" vom mfx-Decoder aus angesteuert. Es gibt keine besondere Ansteuerstufe.
Offensichtlich sind die mfx-Decoder in der Lage, auch den höheren Strombedarf der 2 Motore zu vertragen.

So und nun zu meiner Frage.

Wer hat betriebliche Erfahrungen mit den verschiedenen Antriebesvarianten?

Die Lösung der V188 ist auf jeden Fall deutlich aufwendiger.
Lohnt das?

Kann man vielleicht ggf. etwas priorisieren oder gar ausschließen?

Bin mal auf Eure Antworten gespannt.

PS:
Wozu das Ganze?
Ich plane den Nachbau einer der Schaltung(en) um Euch und mir die Möglichkeit zu geben, wirklich echte Doppeltraktionen auch mit Märklin-6090x-Decoder zu fahren.



 
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RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#2 von Kurt , 23.05.2005 23:04

Hallo Hans-Günther,

als Amerika-Fan hab ich einige Doppelmotorloks. Die meisten davon sind mit einem Decoder und gemeinsamer Ansteuerung der Motoren (VT+Alco PA). Irgendwelche Probleme gabs bei der Lösung noch nicht. Man muss nur darauf achten, dass der Decoder den höheren Strombedarf verkraftet. Ausserdem sollte die Lastregelung weicher eingestellt werden. Sonst kanns zum ruckeln oder zu sprunghaften Fahrstufenwechseln führen. Muss man aber im Fahrbetrieb testen. Ist von Lok zu Lok verschieden. Das einfachste ist die Lösung mit einem Decoder für jede Lok, dann kann man die problemlos trennen und auch einzeln fahren lassen. Interessant ist die 1 Decoder Lösung für mich nur für Loks die nur festgekuppelt fahren sollen/können, z.B. der VT oder die 3-Fach F7.

Gruss Kurt



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RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#3 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 24.05.2005 13:45

Hallo,

bei der V.188 habe ich den Eindruck, daß die Motoren nicht unbedingt immer synchron laufen. Kann sein, daß es an falscher Schmierung oder versifften Kollektorspalten liegt, ich muß irgendwann mal wieder reihenweise Loks deswegen zerlegen . Auf dem Rollenprüfstand hinkt der eine jedenfalls meistens etwas hinterher.

Auf der Strecke macht das Ding gerne mal einen Höllenlärm , fährt bisher aber sehr zuverlässig. Ich habe die Lok noch nicht besonders lange und habe sie gebraucht bei eBay gekauft, daher mangelnde Langzeiterfahrung. Ich vermute, Getriebebelastung und Haftreifenverschleiß durch den (im Leerlauf) langsamer drehenden Motor halten sich in Grenzen. Für den schnelleren Antrieb erscheint das Ganze wohl wie ein angehängter Zug, der langsamere Antrieb denkt sich vermutlich die ganze Zeit auf einer Bergab-Strecke.

Daß beide Antriebe laufen merke ich daran, daß der Zug problemlos über meine Kreuzungsweichen kommt - alle anderen Loks bleiben auf den Kontaktblechen hängen, zumindest mit dem schweren Reinigungszug dahinter.

Der VT 11.5 fährt dagegen sehr viel ruhiger, ist aber auch relativ laut (ich habe den Eindruck, man müßte mal das Kugellager schmieren - ein Widerspruch in sich). Zumindest klingt es nicht so gequält wie die V.188. Ob die Motoren genau synchron laufen oder nicht, habe ich noch nicht getestet - aus den Kurven hat's ihn jedenfalls noch nicht gedrückt.

Meinen 3371 (bzw. 3671) habe ich mit einem Kühn-Decoder ausgestattet, indem ich einfach beide Motoren antiparallel angeschlossen habe. Fahreigenschaften sind hervorragend, obwohl die Kupplungen recht hohe Übergangswiderstände aufweisen und der "hintere" Motor mit Sicherheit etwas langsamer läuft als der vordere.

Der Decoder (Belastbarkeit 1,1A) hat sich bisher nicht wegen Überlast abgeschaltet. allerdings führe ich auch sämtliche Beleuchtung über Relais, um die Gesamtbelastung zu minimieren. Dabei saugt der Zug beim Anfahren am Berg reichlich Saft aus der Schiene, je nach sonstiger Belastung sieht man der Beleuchtung deutlich an, daß da die Spannung in die Knie geht.

Bei "Schleichfahrt" bergab (etwa 4%) hat der Decoder eindeutig Probleme mit der Regelung, da bleibt der Zug mit 4 Zwischenwagen immer wieder stehen und rollt dann wieder an. Vermutlich könnte eine weichere Regelung das korrigieren, aber bisher habe ich noch keine Lösung gefunden. Wer den Zug schonmal mit dem Originaldecoder gefahren hat, weiß allerdings auch, in welch engem Bereich die Regelung da zwischen "Stillstand durch Schneckengetriebe" und "Unkontrollierbarkeit durch lange Übersetzung" arbeiten muß...

Bei Doppeltraktion mit zwei Kühn-Decodern (getestet mit 2x BR 216) spürt man ebenfalls die sehr harte Regelung. Die beiden Loks scheinen da ganz extrem gegeneinander zu arbeiten. Ein Versuch, den ich nicht wiederholen werde.

Mein persönliches Fazit: Es ist ausreichend, einen Decoder mit entsprechend starker "Endstufe" zu verwenden, der dann die Motoren parallel antreibt. Doppeltraktion mit zwei Decodern stehe ich skeptisch gegenüber, je nach Decoder hapert es entweder an der Synchronisation oder sie arbeiten gegeneinander oder beides.


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#4 von Gast , 24.05.2005 18:55

Hallo Hans Günter
Ich habe noch eine 3346 F7 Elektromotive 3 Teilig mit 2 Motoren.
Ich habe dort einen 60902 Decoder installiert, doch keine Change.
Nach wenigen Sekunden bei langsamer fahrt, überhitzt der Decoder und stellt ab.

Da wäre ich an einer lösung interessiert, sofern Du gleich eine schaltung zu hand hast wäre das ja super toll!

Vermutlich wäre da eine 2 decoder lösung besser, wobei man die motoren dann synchronisieren sollte.

Bei der PA habe ich da dauernd ruckel effekte ob nun die anfahr- und bremms-verzögerung gross oder klein ist spielt dabei keine rolle. Ich jeden falls merke da keinen unterschied. Die lok alein fahrend läuft leicht und schön. doch als doppeltraktion steig auch der stomverbrauch um fast das dreifache (etwas viel finde ich). Ich fahre jetzt nur noch ohne den B wagen.




RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#5 von Jürgen Hermes , 24.05.2005 21:36

HALLO;

Ich fahre Doppeltracktionen nur noch mit Tams G4 Decodern (Märklin Motoren z.B. E 40) oder Tams G 2 (Piko z.B. Taurus),und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

mfg

Jürgen



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RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#6 von Peter Plappert , 25.10.2005 16:08

Hallo, an alle 2-Motorer!

Zitat
Vermutlich wäre da eine 2 decoder lösung besser, wobei man die motoren dann synchronisieren sollte.



Ich beabsichtige meine V 188 zu "überarbeiten". Natürlich wurden zunächst beide Motoren auf 5-poligen Anker umgerüstet.

Der erste Versuch lief mit 2 Selectrix Decodern recht zufriedenstellend. Allerdings war der Lauf beider Motore recht laut und irgendwie "rauh".

Da die Mutiprotokollzentrale Intellibox bei gleichzeitiger Verwendung aller 4 Protokolle doch einige Probleme hat, werde ich auf Selectrix in den Loks künftig verzichten.

Motorola mit seinen 14 Fahrstufen und nur 80 Adressen wird nicht nachgerüstet.

Bleibt nur DCC, und mein momentaner Favorit "Kühn".

Auf meine entsprechende Nachfrage erhielt ich von Torsten Kühn folgende Antwort:

Zitat: "der T125/145 sollte für die Doppellok reichen. Beide Motoren werden paralell geschaltet. Bei der Verwendung von 2 Decodern sollte die Kennlinien (d.h. Endgeschwindigkeit) beider Motoren vorher genau aufeinander abgestimmt werden - sonst arbeiten die Lastregelungen bei großen Unterschieden gegeneinander." Zitat Ende.

Ich denke, damit habe ich eine gute Ausgangslage.

Trotzdem würden mich Eure Erfahrung zu diesem Thema interessieren, bitte um Ergänzungen.

Grüße, Peter



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RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#7 von Gian ( gelöscht ) , 25.10.2005 19:14

Hallo Peter,

Zitat von Peter Plappert
Der erste Versuch lief mit 2 Selectrix Decodern recht zufriedenstellend. Allerdings war der Lauf beider Motore recht laut und irgendwie "rauh".


Meine 2-motorigen Loks von Bemo Ge6/6 und Roco (Landi & BLS Lok) habe ich mit einem 2A-SX-Decoder ausgerüstet. So laufen sie wie gewohnt seidenweich. Versuche mit 2 kleineren SX-Decodern haben mich nicht befriedigt und für die Programmierung muss dann immer ein Decoder schnell abgelötet werden.

Zitat
Da die Mutiprotokollzentrale Intellibox bei gleichzeitiger Verwendung aller 4 Protokolle doch einige Probleme hat....


Die IB ist leider mit 2 Protokollen schon überfordert und was viel schlimmer ist, werden verschiedene Decoder-Formate (vor allem SX) nicht sehr gut unterstützt, was sich u.a. auch in der von Dir geäusserten Rauhheit zeigt. Was Selectrix an Feinheiten bietet, kann nur eine "reine" Selectrix-Zentrale der diversen Hersteller zeigen und beweisen!

Deshalb meine Erkenntnis, nur "reine" Zentralen zu verwenden, seien sie von Lenz, Digitrax, MÜT, Rautenhaus oder Märklin-MM (alt) spielt weniger eine Rolle. Nur die Geiz und Geil-"Mischerei" der ich auch einmal erlegen bin, kann einem zur Weissglut bringen und die Freude am Hobby vermiesen, was dann mit Frust endet bis man die Bremse zieht und das Multikulti nur noch in der Gesellschaft aber nicht mehr bei der MOBA pflegt.

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#8 von Martin Lutz , 25.10.2005 19:41

Hallo Gian

Zitat von Gian-A. Bott

Die IB ist leider mit 2 Protokollen schon überfordert



Nun, diese Aussage ist nicht bewiesen!

Woher willst du wissen, dass die IB nur deshalb überfordert wird, wenn sie mit mehreren Protokollen gleichzeitig arbeietet?

Ich sehe da keinen direkten Zusammenhang.

Wir arbeiten im Moment nur mit Motorola auf der IB. Das weisst du. Doch leider, seit wir die Beschleunigungsverzögerung und Bremsverzögerung von Windigipet aus steuern und jetzt im Moment wieder ein Maximum an Zügen auf der Anlage haben, wird ab und zu (Nicht immer, das ist ja das komische) die Anhaltegenauigkeit schlechter. Oft läuft das System stundenlang ohne wirklich jedes Problem. Am nächsten Abend dann von Anfang an Probleme zu Hauf. Als ob die IB einfach mit zu viel Daten zugemüllt wird und dann durcheinander gerät. So wie eine Grippe.

Ich glaube eher, das liegt an der chaotischen Software der IB. Ich weiss, ich habe schon mal anders geklungen.

Sicher ist, dass das Leben in naher Zukunft hart wird für Uhlenbrock. Es gibt eine neue Multiprotokoll Zentrale. Ich bin gespannt darauf wie sie funktioniert. Sie könnte der IB den Garaus machen.

Die CS ist im Moment aber noch keine Gefahr.

Mal sehen wie di Digital Zukunft wird.

Dennoch: das Multiprotokoll betrachte ich nicht als Grund für irgendwelche Datenstaus, die die Zentrale einbremst.



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RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#9 von Gian ( gelöscht ) , 25.10.2005 23:00

Hallo Martin,

Zitat von Martin Lutz

Zitat von Gian-A. Bott

Die IB ist leider mit 2 Protokollen schon überfordert



Nun, diese Aussage ist nicht bewiesen!

Woher willst du wissen, dass die IB nur deshalb überfordert wird, wenn sie mit mehreren Protokollen gleichzeitig arbeietet?



Ich hatte 2 Protokolle (Selectrix und DCC) im Einsatz. Die Überforderung zeigte sich meiner Meinung nach in den häufiger erscheinenden Resets mit 2 Protokollen als "nur" mit Selectrix. Mit "nur" Selectrix hatte ich nur ganz wenige Reset's (etwa wöchentlich 1x). Ich wollte nur das Wort "Reset" nicht wieder aufwärmen .

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#10 von Gast , 26.10.2005 18:23

Hallo Gian,
die Überlastung liegt wohl an Selectrix!!
Ich fahre seit nunmehr zwei Jahren mit der IB und im DCC- und MM2-Format gleichzeitig. Resets der IB sind mir gänzlich unbekannt und eine Verschlechterung des Fahrverhaltens der Decoder ist auch nicht eingetreten.

Eine Antwort auf diese Nachricht kannst du dir ruhig sparen. Da du ein "fanatischer" Selectrixanhänger bist weiß ich eh wie die ausfallen wird. Zur Klärung der Problematik würde sie jedenfalls nichts beitragen.
Gruß
Volker




RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#11 von Martin Lutz , 26.10.2005 19:04

Hallo Volker

Zitat von Volker aus H-U
Hallo Gian,
die Überlastung liegt wohl an Selectrix!!
Ich fahre seit nunmehr zwei Jahren mit der IB und im DCC- und MM2-Format gleichzeitig. Resets der IB sind mir gänzlich unbekannt und eine Verschlechterung des Fahrverhaltens der Decoder ist auch nicht eingetreten.

Eine Antwort auf diese Nachricht kannst du dir ruhig sparen. Da du ein "fanatischer" Selectrixanhänger bist weiß ich eh wie die ausfallen wird. Zur Klärung der Problematik würde sie jedenfalls nichts beitragen.
Gruß
Volker



Nun, ich kann dir mit 100%iger Sicherheit sagen, dass deine Aussage, dass dies nur am Selectrix liege, nicht stimmt. Widerstand ist auch hier zwecklos.

Noch kein Mensch (damit meine ich IB Nutzer) hat herausgefunden und kann zu 100% beweisen, was die tatsächliche Ursache der ständigen Resets sind. Das ist ein unwiderrufbarer Fakt!!

Es gibt hierzu zu viele User, die KEIN Selectrix verwenden und trotzdem von den ewigen Resets geplagt sind. Auch die vollaufende IB hat zu 100% nicht direkt mit Selectrix einen Zusammenhang.

Ich behaupte, dass es vielerlei Umstände sind die zu den Problemen führen:
- chaotische Software.
- empfindliche Bausteine, die nicht ordentlich geschützt sind. Dies würde sich mit der Aussage decken die kürzlich einer im WDP Forum brachte: der schrieb hierzu, dass er mal mit Uhlenbrock Kontakt hatte. Der hat ihm gesagt, dass der Verursacher ein 2nd Source Baustein sei, der es ab einer gewissen Seriennummer in die IB eingebaut wurde. IDeser Baustein sei das Problem, man wolle aber das Problem mit der neuen Software lösen. Das war angeblich noch eine 1.3er Version. Aktuell ist jetzt die 1.5er und wir warten alle auf die 2.0er Software.

Ob diese Probleme dann im Griff sind? Na ja, da muss man abwarten.

Ich behaupte, und da bin ich mir ziemlich sicher, dass weder Gians Aussage stimmt noch deine.



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RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#12 von Martin Lutz , 26.10.2005 19:32

Hallo miteinander,

Um jetzt eine Schuldzuweisung zu vermeiden noch folgendes:

Das IB Problem lässt sich nur mit Schaltungsanalyse und Softwareanalyse kombiniert mit grossem messtechnischen Aufwand (man muss ja alle möglichen und unmöglichen Konstellationen durchgehen) lösen.

Es wird nie ein Modelleisenbahner den Beweis erbringen können, von welcher Quelle die Probleme wirklich kommen.

Das können nur Uhlenbrock Leute, die die ASchaltung kennen, die die Software kennen und die die ein nötiges Messequipment zur Verfügung haben.

Mir ist schon klar, weshalb Uhlenbrock das Problem noch nicht gelöst haben. Es rechnet sich nicht. Der Aufwand für die Analyse ist so gross, das zahlt kein Mensch. Jetzt nicht mehr. Jetzt müsste Uhlenbrock Geld in eine komplett neue Zentrahle stecken wo diese Fehler von vorne eliminiert sind. Alles andere ist Zeit- und Geldverschwendung. Sorry, aber das ist leider so. Ihr könnt mir glauben, ich habe in meinem Berufsleben schon zu viele Probleme durchgemacht. Allerdings in der Medizintechnik. Da sind die Anforderungen schon sehr sehr viel höher. Da müssen alle denkbaren Fehler wirklich ausgemerzt sein. Besonders wenn es um Geräte geht, an denen Menschenleben hängen. Da kann erin kitzekleines Problem (auch wenn es sich letztlich als Bedienfehler entpuppt) schon Mannmonate geben (Ingenieure meine ich da)

Als Beispiel sei genannt. Wir entwickelten Beatmungsgeräte für die Intensivmedizin. Da starb dann plötzlich ein Patient.

Nachdem juristisches Hin und her fertig war, kam das Gerät zu uns. Es folgte Wochenlanges Suchen einiger Entwicklungsingenieure. Es entpuppte sich dann als fast hoffnungslos. Wir konnten den Fehler nicht finden. Plötzlich bemerkte jemand Brandspuren an den Stiften des Gerätesteckers (Netzanschluss). Wir konnten beweisen, dass erstens falsche Handhabung (das Gerät war zu lange unbeaufsichtigt, was klar im Manual defiert wurde und zweitens war der Netzstecker fast gherausgezogen) Das Gerät schlug Alarm, doch das hörte niemand. Der Patient erstickte. Tragisch, aber erlebt.

FRechnet sich ein solcher Aufwand bei der IB?
Nein, es hängt ja kein Menschenleben dran!



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RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#13 von Peter Plappert , 26.10.2005 20:59

Hallo Gian,

wie gleich sind doch die Erfahrungen...

Als ich mich vor über fünf Jahren erneut, und nun zum dritten Mal in meinem Leben dem Modellbahnhobby widmete. War ich frei in der Systemwahl (so dachte ich damals - alle meine Loks waren analog)

Ich habe mich dann nach vielen Fachgesprächen mit Praktikern und Kennern der Materie über die "neue Digitalzeitalter" unterhalten. Aus lauter "Verzweiflung" - weil ich zuwenig zu wissen glaubte - habe ich hier in Hockenheim eine Interessengruppe für digitale Modellbahnsteuerung ins Leben gerufen. (ca 30 Mitglieder)

Übrig blieb für mich letztendlich nur das Selectrix System.

Ich habe dann, obwohl ich reiner Märklinist bin, eine kleine Anlage aufgebaut und diese zu 100% mit Selectrix (TRIX) gesteuert. Das Ergebnis war phantastisch. ich wünschte mir heute nichts sehnlicher als die Fahreigenschaften der Selectrix Decoder in meinen Märklin Loks. Selbst die problematischste Märklin Lok, die alte BR 38 aus den 70er Jahren schlich mit Selectrix sanft wie eine Katze über meine Anlage.

Als Märklinsit wollte ich mir natürlich auch mal eine neue Lok kaufen. Das war nicht weiter schlimm. Von Sound halte ich sowieso überhaupt nichts. Ein Decoderwechsel wäre ja nicht wirklich schlimm.

Dann kam der VT 11.5 von Märklin. Er hat mich als Zug alleine schon deshalb fasziniert weil ich als sehr junger Mensch alleine damit einmal von Hamburg nach Mannheim und zurück gefahren bin. Aber auch das Märklin Modell fand / finde ich einfach Klasse.

So musste ich eine Entscheidung treffen, die mir nicht leicht gefallen ist. Ich habe mich zähneknirschend für Multiprotokoll (Intellibox) entschieden.

Es geht - wirklich zufrieden bin ich damit aber nicht.

Bald stellte sich heraus, dass meine 5 Loks (Selectrix) mit der IB nicht wirklich harmonierten. Das Selectrix Protokoll kommt offenbar nicht sauber. Loks die mit der Trixzentrale einwandfrei liefen, waren nun recht widerspenstig.

Auch Betriebsstörungen traten im MM Protokoll immer wieder auf wenn eine Selectrix Lok unterwegs war. Auf eine von mir mit einer gewissen Tücke gestellte Frage an das Uhlenbrock Team - wurde mir bestätigt, dass es hierbei zu Problemen kommen kann. Nun fahren leider nur noch MM 2 und DCC Loks auf meiner Anlage.

Allerdings auf den Selectrix Bus zum Schalten und Melden habe ich nicht verzichtet. Eher würde ich das ganze Hobby an den Nagel hängen. Ich mag halt absolut keine Störungen im Melde und Schaltkreis suchen...


Freundliche Grüße, Peter



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RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#14 von Gian ( gelöscht ) , 26.10.2005 22:30

Hallo Volker,

Zitat von Volker aus H-U
Eine Antwort auf diese Nachricht kannst du dir ruhig sparen. Da du ein "fanatischer" Selectrixanhänger bist weiß ich eh wie die ausfallen wird. Zur Klärung der Problematik würde sie jedenfalls nichts beitragen.


Zwischen Fanatisch und Zufrieden liegen Welten. Ich bin absolut kein Fanatiker aber vom Selectrix-System überzeugt worden durch langjährige, leider nicht nur positiven Erfahrungen mit DCC-Systemen (nicht nur der IB sondern auch mit dem uralten Arnold/Märklin DCC System noch zu N-Spur Zeiten).

Heute bin ich zufriedener (nicht fanatischer ) Selectrix-Fahrer und dazu stehe ich auch. Ich will Dich und niemanden aber zum Selectrix-System bekehren, soll doch jeder mit seinem System glücklich sein und werden. Warum Du aber so agressiv reagierst ist mir unverständlich, Du bist ja gemäss Deiner Aussage ein glücklicher IB-User ohne Reset's, meine beiden IB's warens jedenfalls nicht . Dass ich nicht allein bin mit meinen positiven Selectrix-Erfahrungen betr. Zuverlässigkeit usw. beweisen einige grosse professionelle Referenz-Ausbildungsanlagen für Fahrdienstleiter und Verkehrsingenieure, z.B. an der ETH Zürich und im Ausbildungszentrum der SBB in Murten und viele Kontakte (nicht in Foren) mit anderen Modellbahnern, die zu Selectrix gewechselt haben aufgrund meiner und anderer Empfehlungen und Beratungen.

Im Gegensatz zu Dir betitle ich jedoch keine "nicht Selectrixfahrer" mit "Fanatiker" obwohl es evtl. zu Dir und deinem System passen würde (sonst hättest Du ja nicht so reagiert) ops:.

Es tut mir leid, ich kann es drehen wie ich will, das Selectrix-System hat mich noch nie im Stich gelassen und Störungen sind ein Fremdwort. Lass mir und anderen zufriedenen Selectrix-Usern einfach die Freude, keine Probleme zu haben. Ich weiss, das schmerzt und ärgert (auch das Sparschwein), habe ja auch einige Jahre darunter gelitten, als IB und Arnold User ops: ops:

Wo ist Dein konstruktiver Beitrag zum Thema 2-motoriger Loks geblieben, darum ging es doch ursprünglich?

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#15 von Gian ( gelöscht ) , 26.10.2005 22:41

Hallo Peter,

Vielen Dank für Deinen kompetenten Bericht.

Zitat
Allerdings auf den Selectrix Bus zum Schalten und Melden habe ich nicht verzichtet. Eher würde ich das ganze Hobby an den Nagel hängen. Ich mag halt absolut keine Störungen im Melde und Schaltkreis suchen...


Das ist wirklich eine sehr gute Lösung, lohnt es sich doch meistens(*), Fahren von Schalten und Melden von der Fahrzentrale zu trennen. Dafür eignet sich der SX-Bus sehr gut mit dem Interface SLX852 von Rautenhaus (aber auch das HSI kann eine Alternative sein, wenn die HSI-Verbindungskabel sauber verlegt und abgeschirmt sind). Gute Software unterstützt ja auch mehr als eine COM Schnittstelle .

mit freundlichen Grüssen

Gian


(*) bei Selectrix kann man sich dies ersparen



Gian

RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#16 von Gian ( gelöscht ) , 26.10.2005 22:48

Hallo Martin,

Zitat von Martin Lutz
Es wird nie ein Modelleisenbahner den Beweis erbringen können, von welcher Quelle die Probleme wirklich kommen.


Genau so ist es, Beweise können Laien (wie ich) nicht liefern. Aber was nützt es einem User, wenn die IB nicht wie er will und die Hilfe von UB nicht kommt. Indem ich das System zähneknirschend wechsle, brauche ich auch keine Beweise mehr, da reichen mir Erfahrungen vollkommen

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#17 von Martin Lutz , 27.10.2005 07:47

Zitat von Gian-A. Bott
Hallo Martin,

Genau so ist es, Beweise können Laien (wie ich) nicht liefern. Aber was nützt es einem User, wenn die IB nicht wie er will und die Hilfe von UB nicht kommt. Indem ich das System zähneknirschend wechsle, brauche ich auch keine Beweise mehr, da reichen mir Erfahrungen vollkommen



Das ist richtig. Es herrschen Marktgesetze. Sobald es eine bessere Zentrale gibt, die keine solchen Probleme hat und die ähnliche Funktionalität hat, wird sie die IB auf kurz oder lang verdrängen.

Die IB ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Bis jetzt hatte sie keine Konkurrenz zu fürchten. Doch das ändert jetzt. Zum Beispiel mit der Tams Zentrale. Die CS ist im Moment sicher noch nicht als Konkurrenz zu bewerten.

Uhlenbrock täte jetzt gut daran, so schnell wie möglich ein wirklich neues Gerät in den Kampf um Kunden zu schicken. Ansonsten geht Uhlenbrock in den Sinkflug über. Weil ihre Lokdecoder sind leider ebenfalls nicht die besten.

Dennoch sind die Probleme ganz sicher nicht in den einzelnen Protokollen zu suchen. Trotzdem ist klar, dass Multiprotokoll Zentralen komplexer sind. Warum man wieder ein neues System ins Rennen schickt ist mir schleierhaft.



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RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#18 von Bluesman , 27.10.2005 08:53

Zitat von Ruhr-Sider

In Frage kamen die:

V188 / BR 288
Diese Doppellok besitzt einen verstärkten Gleichrichter und zwei angetriebene Hochleistungsantriebe (5-pol. Motor).
Die Motore werden "einzeln" über je eine spezielle Treiberstufe (ZETEX-H-Bridge-IC) angesteuert. Die Regelungsinformation werden von allen Motoren auf eine gemeinsame Leitung geführt (integrtiert) und dann dem Steuer-IC (701.22x) zugeführt.


So und nun zu meiner Frage.

Wer hat betriebliche Erfahrungen mit den verschiedenen Antriebesvarianten?

Die Lösung der V188 ist auf jeden Fall deutlich aufwendiger.
Lohnt das?

Kann man vielleicht ggf. etwas priorisieren oder gar ausschließen?

Bin mal auf Eure Antworten gespannt.

PS:
Wozu das Ganze?
Ich plane den Nachbau einer der Schaltung(en) um Euch und mir die Möglichkeit zu geben, wirklich echte Doppeltraktionen auch mit Märklin-6090x-Decoder zu fahren.



Moin HGH,

ich kann nur meine Erfahrungen mit der 37882 (V 18 zum Besten geben, allerdings habe ich diese Lok inzwischen wieder verkauft, sie war mir doch zu Epoche IIIa lastig...

Ich hatte damals eine Lok aus der ersten Serie erwischt, die Motoren liefen nicht synchron und etliche Decoder brannten damals ab, so auch meiner.

Da damals ein bekannter Insiderkumpel an der Lutze saß, konnte ich ihm natürlich die Schuld zuschieben...

Jedenfalls wurde die Lok anstandslos von Märklin ein Jahr nach dem Kauf auf Kulanz repariert.

Dabei wurden ein kompletter Motor und der Decoder ersetzt, danach lief sie problemlos und synchron.

MHI
Alex



 
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RE: geregelter, 2-motoriger Antrieb (zum Nachrüsten)

#19 von Martin Lutz , 27.10.2005 09:18

Hallo,

So richtig Erfahrung habe ich leider nicht in Sachen 2 Motoren an einem Decoder.

Meine doppelmotorigen Modelle (VT11.5 und Ae 8/14 mit Decoder altem Format) laufen recht gut.

Doch für mich ist eines klar: Zwei Motoren an einer Regelung zu betreiben stellt ein Kompromiss dar. Ich habe die erinnerung, wie man das damals im MIF diskutierte.

Es kommt für diesen Kompromiss sehr stark darauf an, dass die beiden Motoren möglichst identisch laufen sollte. Also vergleichbare elektrische und mechanische Daten aufweisen (Also in einem engeren Toleranzrahmen sein sollten. Ansonsten pasiert es natürlich, dass die Motoren nie synchron arbeiten können. Die Regelung kann ja nicht ein Motor etwas schneller machen, wenn der andere etwas zu schnell läuft. Das ist so einfach nicht möglich.

Mich erstaunt einfach, wie gut das Märklin zum Beispiel beim VT11.5 hingekriegt hat. Immerhin sind ja auch Waqgen dazwischen. Wenn das nicht sauber funktioniert, dann ist das eine Entgleisungsquelle allerersten Güte.



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