#21 von
Bobbel
, 06.10.2009 11:34
@Scotti, @ alle...
Genau so ist es... wie Thomas, Axel, Münch und andere es beschreiben...
Eine starre Kupplung zwischen Loks und Wagen, bzw. den einzelnen Wagen sind - neben
unzähligen anderen Parametern - die Voraussetzungen für einen sicheren Zugbetrieb auf der Modellbahn.
Richtige Wendezüge auf der Moba lassen sich praktisch nur mit starr gekuppelten Zügen realisieren.
(außer Du willst nur mit drei Wagen fahren...
ops: )
Die KK-Köpfe von Fleischmann und Roco bieten zudem den Vorteil, daß sie sehr schmal gebaut sind
und es zu keinen Verhakungen an den Puffern kommt und eine korrekte Höhe der Pufferbohle möglich wird.
Außerdem lassen sich beide Systeme hervorragend mit dem M*-Entkupplungsgleis 24997 - mit
Vorentkupplung - trennen.
Die Fleischmann-Kupplung kuppelt mit etwas mehr Kraft, ein leichtes Klicken wird hörbar,
dafür etwas sicherer als die Roco-Kurzkupplung.
Bei beiden Systemen lassen sich einzelne Wagen ganz einfach, senkrecht nach oben ausheben.
Man benötigt hierfür keine "Werkzeuge"... äh... Kupplungslöffel.
Übrigens: (etwas off topic)
Bei Straßenbahnen, mit engen Bögen, Kehren und Weichen machte man sich schon frühzeitig die Vorteile
(z.B. Fahr- und Entgleisungssicherheit) der starren Kupplung zu Nutzen. Dies möchte ich anhand eines
Erlebnisses aus meiner Lausbuben-/Jugendzeit beschreiben.
Ich ging damals in Reutlingen auf eine weiterführende Schule und fuhr jeden Tag mit der Linie 2 bis zur
Endstation in der Reutlinger Innenstadt.
Morgens und Abends fuhren auf Linie 2 die modernen Gelenktriebwagen der Baureihe GT4 (Nr. 59-61)
mit Beiwagen, auf Linie 1 die Triebwagen T2 Nr. 56-58 mit Beiwagen.
Nachmittags verkehren auf beiden Linien die alten "Holzklassewagen" Tw 35, Tw 55 [selten] Tw 62 und
Tw 63 mit den Holzklassebeiwagen Nr. 38-42 und 71-78 mit BSI-Compact-Kupplung.
(Die BSI-Compact-, wie die Scharfenberg-Kupplung ermöglichen starre und feste Verbindungen.)
Die vorher beschriebenen Holzklassewagen waren das Ziel unseres Eifers, denn im Physikunterricht
lernten / hörten (!...?) wir etwas von Schwingungen, dem Aufschaukeln und die möglichen Folgen.
Um das Gelernte zur Verfestigen bestiegen wir - es ist für mich so, als wäre es erst gestern gewesen
- den
letzten Beiwagen des Zuges und fuhren um 14:48 Uhr oder 15:18 Uhr Richtung Heimat.
Am Südbahnhof trennten sich damals die Linien 1 und 2.
Wir fuhren mit der Linie 2 nach Pfullingen.
Nach den ersten zwei Haltestellen (Arbachbrücke und Goethestraße) war der Zug praktisch leer.
Wir, die lieben Jungs, begaben uns heimlich, still und leise auf die hintere Plattform des letzten Beiwagens
und begannen im Takt zu wippen.
Der Wagen schaukelte sich nach kurzer Zeit - mit einem Achsstand von nur 2 m und den großen
Überhängen - regelrecht auf und sprang plötzlich mit der ersten Achse aus den Rillenschienen,
lief mit den Spurkränzen kurze Zeit auf dem Schienenkopf oder dem Kopfsteinpflaster entlang den
Schienen und sprang dann mit lautem Knall wieder zurück in die Spurrille.
Wären die Wagen lose gekuppelt gewesen bzw. auf normalen Vignolschienen, hätte eine solche "Entgleisung"
sicher zu einem Unglück geführt.
Im Eifer der Jugend war es für uns ein Spaß. Wir wippten zwischen den Haltestellen Goethestraße, Bismarck-
straße und Lindenplatz - zur übergroßen Freude des Fahrers und des Schaffners - im letzten Wagen so stark,
daß dieser mehrmals für kurze Zeit aus den Schienen sprang.
Über die etwaigen Folgen haben wir uns damals keine Gedanken gemacht... einfach nur zum Spaß
und aus Übermut ließen wir den Wagen aus den Schiene springen.
Deshalb mußten wir des Öfteren den Zug am Lindenplatz, schon während des Abbremsens auf die falsche Seite
hinaus verlassen, da nach Stillstand des Zuges, auf der Bahnsteigseite, der Schaffner und der Fahrer mit
erhobender Hand nahten.
(wären wir erwischt worden... hätten wir eine Ohrfeige erhalten und unsere Monatsfahrkarte abgeben müssen...!
)
Noch etwas...: Dieses Spiel lernten wir natürlich nicht in der Schule...
ältere Schüler und Jugendliche brachten uns darauf...
wir waren nur die Nachahmer eines "Dumme-Jungen-Streiches", der Gott sei Dank immer ohne Folgen blieb...!!!
Heute ist die Reutlinger Straßenbahn mit ihren zum Teil fahrenden Museum schon lange Geschichte (+ 19.10.1974).
Die heutigen Stadtväter und -Mütter wären glücklich, wenn die Vorfahren nicht ganz so eifrig gewesen wären;
und die Straßenbahn nicht zu Gunsten einer "autogerechten" Innenstadt und eines privatisierten Stadtverkehrs
mit Bussen zum Opfer gefallen wäre...!!!
Zurück zum Thema...:
Du siehst... schon damals lernte ich die Vorteile der starren Kupplungen kennen und zu schätzen...! 
Aus diesem Grund fahre ich seit langer Zeit nicht mehr mit der Straßenbahn, sondern nur noch Modellbahn
mit den o.g. Kupplungen.
Einfach ausprobieren... Für rund 10,- EUR Kupplungen kaufen und testen...
das Ergebnis wird Dich und andere überraschen...
Grüßle aus HONAU.
Klaus
Edit: 7. Okt 09 - Schreibfehler beseitigt.
Spur H0, System Märklin, ECoS 4.2.12, ECoS-Boost, C-Gleis, BraWa-, GFN-, Liliput-, Märklin-, PIKO-, Roco-Loks + Wagen. GFN Profi-Kupplung. Epoche IIIb/IVa. Seit Jahren auf "schlanke" C-Gleis-DKW, EKW, asymmetr. DWW, Gleisstücke 7,5° zu R3-R9, sowie fiktive R8 + R10 wartend...!