Nach vielen Um- und Irrwegen glaube ich nun "meine" Lösung gefunden zu haben. Im wesentlichen baut diese auf
Ralf Bükers Beitrag http://stummi.foren-city.de/topic,26817,...ost.html#374565 auf.
Klaus Wagners Variante http://stummi.foren-city.de/topic,7908,-...etten.html#70754 des durch das Pflaster hindurchgewobenen Mittelleiters erscheint mir zwar weniger aufwendig, ist aber wohl nur mit Kunststoffplatten als Straßenbelag realisierbar. Jedenfalls schneidet der Mittelleiter-Draht durch das weiche Faller-Pflaster glatt durch.
Das zur Umsetzung erforderliche Zubehör zeigt das folgende Foto:

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Im einzelnen:
Gleise von Piko
- bei 2L-Gleise braucht der nicht benötigte Mittelleiter nicht entfernt zu werden
- Piko-Gleise sind mit Märklin-K-Gleisen problemlos kombinierbar
- das Gleis ist angenehm zierlich und trotzdem mit allen NEM-Radsätzen befahrbar
- die "schlanke" Weiche ist hier Standard; Bogenweichen gibt es in zwei Radien; zusätzlich auch eine Y-Weiche
Faller-Pflaster
- die verschiedentlich zitierte Druckempfindlichkeit ist mehr Vorteil als Nachteil:
1. knifflige Schnitte (Weichen!) können durch Aufpressen vom jeweiligen Gleis etc. übertragen werden
2. die zwischen 2mm und 3mm variierende Stärke des Pflasters kann durch Pressen der Einbausituation angepaßt werden
- Schnitte lassen sich mit einem scharfen Messer (Skalpell) einfach und sauber ausführen; Kunststoffplatten sind da insbesondere bei krummen Kantenverläufen (Kurven und Weichen!) eine ganz andere Herausforderung
- das Pflaster ist so flexibel, daß der gem. NEM 340 max. 13,6mm breite Pflasterstreifen zwischen den Schienen gerade ausgeschnitten und dann dem Gleisverlauf nachgebogen werden kann
versilberter Kupferdraht, 0,4mm:
- meiner stammt von C*; einen preiswerteren habe ich nicht gefunden, ich lasse mich aber gerne belehren
Und so geht's:
Aus dem Silberdraht werden 2 bis 3cm lange Stücke (hängt vom Abstand der PuKos ab) abgetrennt und mittig umgebogen (Flachzange ist hier hilfreich). Der Abstand der PuKos soll nach NEM nicht mehr als 2 Schwellen betragen, was elektrisch bei mir auch keine Probleme bereitet. Allerdings läuft der Schleifer bei doppeltem Schwellenabstand holperiger, d.h. lauter und der mechanische Widerstand ist höher, was die M*-V60 im Auslieferungszustand vor unlösbare Probleme stellt. Die weiteren Abschnitte werde ich deshalb mit einfachem Schwellenabstand bauen.
Die Spitze der PuKos wird exakt auf Höhe Schienenoberkante gebracht. Das erlaubt Betrieb auch mit kleinen Loks (z.B. Köf).
Diese PuKos muß ich noch justieren:

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Die 13,6mm breiten und nach Bedarf gepreßten Füllstreifen werden dann mit viel Gefühl auf die PuKos aufgedrückt und die PuKo-Spitzen nochmals justiert.
Im letzten Schritt werden die unten herausstehenden Dräht umgebogen und miteinander verlötet - fertig ist das eingepflasterte 3L-Gleis.

[0061]
Die Weichen sind etwas kniffliger, hier
- muß erstens der Schleifer über die kreuzenden Schienen gehoben werden
- besteht zweitens die latente Gefahr, daß Schleifer und Schiene oder Rad und PuKo in Kontakt kommen - Kurzschluß!
Die kritische Stelle - Schleifer kreuzt Schiene - ist hier rot mariert:

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Zunächst zur Kurzschlußgefahr: M* hat die beiden innenliegenden Schienen elektrisch isoliert und so Kurzschlüsse konsequent ausgeschlossen. 2L-Weichen müssen naturgemäß komplett stromführend ausgelegt sein, sonst fehlt dem Motor eine Phase. Nach Entfernen der Kupfer-Brücken sind auch bei der Piko-Weiche die innenliegenden Schienen ohne eigene Stromanbindung.

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Jetzt der Clou: Während die an einer Außenschiene anliegende Innenschiene (auf dieser rollt das Rad weiter) über die Außenschiene mit Masse versorgt wird, bleibt die vom Schleifer zu kreuzende Schiene weiterhin stromlos Kurzschluß ade! Als Text kaum nachzuvollziehen, am besten Ihr nehmt eine Weiche in die Hand, dann wird es deutlicher. Für den möglichen Kontakt Rad - PuKo helfen nur ganz viele Probefahrten (aber dafür bauen wir ja schließlich unsere Anlagen) und nachbiegen der problematischen PuKos.
Nachdem die Kurzschlußgefahr gebannt ist reicht es, die PuKos zur kreuzenden Schiene hin gerade um so viel länger auszuführen, daß der Schleifer über die Schiene geführt wird. Aber bitte ganz sachte, sonst hakt der Schleifer.
Die durch Aufpressen markierten Pflasterteile können dann ausgeschnitten und eingepaßt werden, was ungefähr so aussieht:

[0061c]
Die bisherigen Probefahrten zeigen, daß es so funktioniert. Wobei zusätzliches Gewicht bei der einen oder anderen Lokomotive die Kontaktsicherheit erhöhen kann.
Weitere Fotos werde ich Stück für Stück in den Baubericht meiner Anlage einflechten.
Gruß,
Mark