es war schon immer mein Wunsch eine Segmentdrehscheibe selbst zu bauen, deshalb habe ich vor kurzem damit begonnen und den Bau mittlerweile nahezu abgeschlossen, lediglich der Servo Antrieb muss noch optimiert werden. Deshalb möchte ich heute mal ein paar Bilder vom Bau einstellen.
Als Plattform verwendete ich eine doppelseitige kupferkaschierte Platine, diese ist sehr stabil und ich glaubte zuerst das ich die Messigprofile gut darauf löten könnte, was allerdings nicht funktionierte, denn das Messing nimmt zuviel Hitze beim löten weg. Deshalb habe ich die Profile einfach mit Sekundenkleber aufgeklebt - geht auch -
Der Drehpunkt liegt auf einem Kugellager auf in das der Drehzapfen (Antriebswelle) aus Messing kommt. Auf der Gegenseite klebte ich zwei Kugellager ,die durch die Plattform später verdeckt sind, als Auflage.
Danach wurde die Plattform grün lackiert und mit dem K-Gleis beklebt:
Das ganze habe ich mit Funiersteifen beklebt und den Mittelleiter mit einem Messingriffelblech von Bavaria getarnt.
So das reicht für heute - demnächst mehr Bilder zu Bau und der Fertigstellung ...
Hallo Harald, ich habe das 0,2 mm Blech bestellt und es wurde sehr schnell geliefert, eine wirklich gute Qualität. Das Blech habe ich mit schwarzer Farbe lackiert und nach dem trocknen mit 800er Schmirgelpapier leicht abgerieben damit der Kontakt für den Mittelleiter funktioniert. An der Unterseite habe ich ein Kabel für die Versorgung angelötet und ich habe es schon getestet und die Lokomotiven laufen sehr gut damit.
Hier seht ihr die Scheibe eingebaut in einer Grube, da ich zur Zeit noch keine Verwendung auf meiner Anlage habe finden die ersten Tests auf der Werkbank statt. Deshalb ist die Grube und das Umfeld auch noch sehr provisorisch.
Der Antrieb erfolgt mit Muskelkraft, das Preiserlein muss ganz schön schwitzen:
Und hier der tatsächliche Antrieb, ein Servo von Conrad. Da ich bisher noch keine Erfahrungen mit Servo antrieben gemacht habe , habe ich mir bei Conrad einfach mal einen großen Servo gekauft und einen Servo Decoder von ESU. Mit der Geschwindigkeit bin ich noch nicht zufrieden die müsste noch etwas langsamer sein und leider macht der Servo beim einschalten einen kurzen aber heftigen Ruck, vielleicht hat da einer von euch eine Lösung.
Eigentlich wollte ich noch an der Bühne Messinggeländer von Bavaria anlöten, aber die senkrechten Pfosten des Geländers sind zu kurz um sie von unten an die Platinenunterseite an zulöten, das sieht dann nicht gut aus. Deshalb habe ich mich entschieden die Geländer später beim Einbau am Grubenrand anzubringen. Ich habe auch Vorbildfotos gesehen wo weder die Grube noch die Plattform ein Geländer hatte. Schließlich waren damals die Unfallverhütungsvorschriften auch nicht so ausgeprägt wie heute.
Da der Verstellweg hier deutlich kürzer ist (5 mm), habe ich keinen Servo eingesetzt, sondern einen motorischen Hoffmann-Weichenantrieb, der sich in der Geschwindigkeit sehr stark drosseln lässt.
Zitat von esoxMit der Geschwindigkeit bin ich noch nicht zufrieden die müsste noch etwas langsamer sein und leider macht der Servo beim einschalten einen kurzen aber heftigen Ruck, vielleicht hat da einer von euch eine Lösung.
Welche Geschwindigkeit würdest Du gerne einstellen? Laut Anleitung liegt der Höchstwert bei 63*0,25s, das ist eigentlich schon eine ganze Menge.
Wirkt der Antrieb auf die Achse im Drehpunkt? Hast Du den Servoweg begrenzt? Die Bewegung ist wahrscheinlich ruhiger, wenn die Betätigung weiter vorne erfolgt, wo auch das Preiserlein kurbelt oder Du zumindest längere Hebel verwendest.
Oder Du baust das Servo um, dann kannst Du Zeit, Kraft und Weg frei bestimmen. Die Dinger sind im Prinzip recht einfach aufgebaut.
dass der Billigservo von Conrad ruckelt und nicht sehr präzise arbeitet, ist schon vor einiger Zeit bei DSO diskutiert worden. Dort hat jemand die Servoelektronik entfernt. Ich habe mir den ES-05 besorgt und mal geöffnet. Sehe ich das richtig? Wird die Elektronik entfernt. dann arbeitet das Ding als normaler Getriebemotor, der wie ein motorischer Weichenantrieb angesteuert werden kann. Welche Kabel werden gekappt. Ist dieser Zylinder, in den drei Kabel gehen der Motor? Wie bestimmt man Zeit, Kraft und Weg des umgebauten Servos?
Zitat von schienenwolf45Wird die Elektronik entfernt. dann arbeitet das Ding als normaler Getriebemotor, der wie ein motorischer Weichenantrieb angesteuert werden kann.
Hast Du einen Link zu den DSO-Beiträgen? Das Conrad-Servo kenne ich nicht, aber ich habe mal ein Graupner C507 zerlegt: Im Prinzip ist das nichts anderes als ein Getriebemotor, nur war am letzten Zahnrad eine Nase, die den Stellbereich (mechanisch) begrenzt. Dieses ist mit einem Potentiometer (=einstellbarer Widerstand) verbunden, mit dessen Hilfe die Elektronik die Position des Antriebs mißt. Diese vergleicht sie mit der Impulslänge (=Sollposition), die über die Steuerleitung reinkommt. Zusammen ergibt das einen wunderschönen geschlossenen Kreis, der Modellbauer und Regelungstechniker gleichermaßen erfreut
Die Elektronik habe ich in einem ferngesteuerten Schiff als Fahrtregler verwendet, allerdings stand der Motor in Mittelstellung (=Motor aus) nie ganz still. Unangenehm bei einem Fahrtregler, aber besser für die Rückstellgenauigkeit.
Mit Umbau meinte ich, daß beispielsweise der Motor die Drehscheibe über ein Getriebe antreibt und das Poti zur Positionsrückmeldung irgendwo anders befestigt wird.
Was mir da noch einfällt: Wie genau fährt die Schiebebühne die Sollposition an? Billigservos sind in Sachen Präzision meist nicht so der Bringer und die Mechanik hat vermutlich auch etwas Spiel.
Hallo Mike, ist der ES 05 von ESU und läuft er ruhiger ?
Wie schon erwähnt hatte ich bisher noch keine Erfahrung mit Servo`s deshalb ging ich davon aus das man sie sehr gut einstellen und in der Geschwindigkeit regulieren kann. Das einstellen geht mit dem ESU Decoder sehr gut, nur das leichte Ruckeln während dem Lauf und vor allem der starke Ruck beim einschalten stört mich, obwohl ESU in seiner Beschreibung erwähnt das der Decoder genau dieses unterdrücken sollte - da werde ich mal bei ESU nachfragen müssen. Ich habe mir mittlerweile bei Conrad noch einen kleinen Servo und einen Servo Tester besorgt um das Verhalten zu testen. Bericht folgt.
Der Servo wirkt über eine Gestänge auf die Achse des Drehpunktes, wie man auf dem einen Bild erkennen kann, ich denke ich werde mal mit verschiedenen Hebellängen probieren ob ich darüber einen längeren Stellweg und damit eine kleinere Geschwindigkeit hin bekomme.
Kannst Du von beiden Endpositionen ein Bild machen?
Wie groß hast Du den Servoweg eingestellt? Den würde ich zunächst nicht am Decoder verkleinern, sondern das Gestänge am Servo weiter innen und an der Drehscheibe möglichst weit außen einhängen. Außerdem würde ich die Länge so wählen, daß die Hebel in Mittelstellung im rechten Winkel zum Gestänge stehen. Falls dazu die Gewinde nicht reichen, kann man das Servo drehen, also Abtrieb nach rechts.
Den genauen DSO-Link bekomme ich nicht hin, aber du findest es unter: "Frage zu Selbstbau von Servos vom 29.12.09, User W.B.
@ esox
Der Servo ES-05 ist von Conrad. Der für 4,95 €.
Wie schon gesagt, scheint es so zu sein, dass das was nix kostet, auch nix taugt. Da hilft wahrscheinlich auch der beste ESU-Decoder nichts. Teuere Servos scheinen das Ruckeln nicht zu machen. Aber dann ist man wieder an dem Punkt, wo man rechnen muss, ob sich das lohnt oder ob es nicht Lösungen mit besserem Preis-Leistungs-verhältnis gibt. Ich benötige z.B. 40 Antriebe. Da möchte ich mir im Vorfeld keine Fehlentscheidungen erlauben.
Hallo, ich habe, wie Jochen K. vorgeschlagen hat das Gestänge am Servo weiter innen also zur Servo Antriebsachse hin eingehängt und somit einen größeren Stellweg erzeugt. Ich brauche jetzt von einer Endstellung in die andere ca. 8 Sec. , damit bin ich erstmal zufrieden.
Übrigens die Endstellungen an sich lassen sich sehr präzise mit dem Decoder einstellen und der Servo bewegt problemlos eine BR 86 auf der Bühne.
Hallo Harald, das Gestänge mit den Kugelkopfgelenken ist von Conrad Artikel-Nr.: 294195 - 62 Ich hatte zuerst eine starre Verbindung in Form eines Bleches aber das war nicht so der Renner. Diese Variante lässt sich sehr gut einstellen und durch die Kugelkopfgelenke sind auch kleinere Höhenunterschiede kein Problem. Zur Info : die Gewinde an der Kugel sind M3.
sehr schöner Bau, und detaillierte Bilder. Eine Frage habe ich noch: wie hast Du den elektrischen Anschluss des Gleises gemacht? Kannst bitte vielleicht eine kleine Skizze einstellen und dann das zugehörige Bild, ich wäre Dir sehr verbunden.
Hallo Christoph, auf diesem Bild kann man den Masse Anschluss ganz gut erkennen, den Mittelleiter habe ich von unten an das Messingriffelblech angelötet und die Leitung durch die gleichen Löcher nach unten geführt. Da die Drehbühne ja nur eine kleine Bewegung macht können dafür normale flexible Leitungen verwendet werden. Da man an der Schiene nicht löten kann habe ich vorher einen Schienenverbinder von den Flexgleisen halbiert (ich bin geizig) und auf die beiden Schienenenden aufgeschoben und die Drähte daran angelötet.
Falls du noch Fragen hast dann melde dich nochmal, ich kann dir die Bilder auch zuschicken wenn du mir deine Mail Adresse schickst (PN)
#20 von
stephanfrank66
(
gelöscht
)
, 21.01.2010 14:57
Hallo!
Sieht sehr gut aus!!!
Eine Frage hätte ich da noch: Wieso soll man den Masseanschluss nicht löten können???
Ich weiss es ist nicht einfach, aber bei mir hats funktioniert, und es Hält auch. Ich habe aber vorher mit dem Dremel die Seitenwange des Schienenprofils etwas aufgerauht, und dann mit ganz normalem Lötzinn die Kabel angelötet. Vielleicht konnte ich dir einen kleinen Tipp geben? Ansonsten viel Spass noch!!!