Zitat
Also doch wieder nur ein neuer Standard um des neuen Standard willen, um sich vom Mittbewerber abzusetzen und sein eigenes Süppchen zu kochen
Hier hätte man doch die Möglichkeit gehabt ohne Abstriche abwärtskompatibel zu sein...
Das Thema ist älter und wurde von der NMRA aufgegriffen.
Ein Deutscher, Reinhard Müller, war "Topic Coordinator".
So recht bewegen wollte sich niemand, bis ESU/Märklin mit der 21-Pin mtc-Lösung vorpreschten, aber international auf wenig Gefolgschaft stiessen, weil ein Haufen Pins für die Ansteuerung der diversen Sinus-Motorgenerationen und für den Zugbus draufgingen, die dann doch nicht gebraucht wurden wg. Ansteuerplatine (wie man sieht, besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Sinus-Motor-Phase ein Strohfeuer in der Märklin-Geschichte werden wird).
Hinzu kommt, dass die funktionale Bestimmung der Pins bei der mtc-Schnittstelle wenig oder keinen Spielraum lässt für die Integration der Schnittstelle in Modelle kleiner H0 oder schmale H0-Modelle, gebaut nach dem amerikanischen Road Switcher-Prinzip, mit Umläufen und schmalen Vorbauten.
Auch die Vorbild-Gegebenheiten, insbesondere in Nordamerika, mit der zwingenden Vorschrift des Dreilicht-Spitzensignals ab dem Jahre 2000
spielten sicher eine Rolle auf der Suche nach einer Schnittstelle mit erweiterter Kontaktbelegung, denn das Dreilicht-Spitzensignal nordamerikanischer Prägung ist nicht mit z.B. dem deutschen vergleichbar, weil alle drei Lichter separat angesteuert können werden müssen. Bei Loks, die einzeln vor dem Zug auf die Strecke gehen und in beiden Richtungen voraus betrieben werden, müssen auch hinten die unteren beiden Lampen oder "Ditch Lights" zusätzlich montiert sein.
Die mtc-Schnittstelle war aber sicher - wie weiter oben angedeutet - der Trigger, den es brauchte, um Bewegung in die Bestrebungen der NMRA zu bringen - allerdings: begegnet sind mir noch keine Modelle nach US-Vorbild mit der neuen Schnittstelle.
Es handelt sich also keinesfalls um eine ZIMO -oder Roco-Erfindung zur Abschottung vor der Konkurrenz!
Wenn in Europa die 21-Pin-Schnittstelle nach mtc-Muster bis dahin dominiert, dann vor allem deshalb, weil für DC-und AC-Modelle desselben Typs nicht unbedingt verschiedene Platinen vorgehalten werden müssen.
Steigt Märklin aus der SDS-Linie aus, gibt es keinen Grund mehr für die mtc-Schnittstelle.
Übrigens: Der Pin-Abstand bei der Acht-Pol-Schnittstelle nach NEM 652 ist 1/10 " (~2,5 mm), bei Plu-X und mtc 21 1/20" (~1,25 mm).
Gruss,
Manfred