Hallo liebe Stummi-Forumsgemeinde,
bevor ich Euch mit meinem Problemchen "belästige", möchte ich mich zunächst vorstellen, da dies hier mein erster Forumsbeitrag ist.
Mein Name ist Torsten, ich bin 38 Jahre alt und habe vor einem halben Jahr mein Interesse an der guten, alten Modelleisenbahn ernsthaft(!) wiederentdeckt.
Seit Studienbeginn hatte ich mich überhaupt nicht mehr mit der Modellbahn beschäftigt, da die ganzen Sachen bei meinem Vater in meiner Heimatstadt lagerten und ich immer davon ausgegangen war, dass mein alter Herr sich noch mal eine Anlage zusammen bauen wollte.
Dieses Vorhaben hatte er dann aber wegen zunehmenden Alters, abnehmender Sehkraft und Fingerfertigkeit und aus generellem Platzmangel aufgegeben.
Davon habe ich allerdings profitiert, denn er hat mir sein gesamtes Material geschenkt...!!!
In der Zwischenzeit hatte ich allerdings die technische Fortentwicklung der letzten 20 Jahre (Digitaltechnik) komplett verschlafen und staunte Mitte vergangenen Jahres nicht schlecht, was mittlerweile so alles möglich ist... (Und dabei habe ich für dieses Verschlafen nicht mal eine Ausrede - ich bin nämlich Diplom-Informatiker! ops: )
Meine Modellbahn ist Maßstab H0, Dreileiter-Wechselstrom (zu 80% Märklin-Material, z.T. mit ein paar alten Schätzen aus den 60ern von meinem Vater) und seit Kurzem im Prozess des Digitalisiert-werdens begriffen...
Ich besitze hauptsächlich Ep. III und IV-Material, mich reizen aber auch einige Ep. V-Fahrzeuge, daher fahre ich (noch) nicht epochengetreu. Aber das ist sowieso egal, denn ich habe - aus Platzmangel - keine aufgebaute Modellbahn-Anlage.
Aber das soll bald mal anders werden, da dieses Jahr noch ein Umzug ansteht, wenn alles klar geht. Und dabei gönne ich mir den Luxus, ein (noch zu findendes) Domizil mit einem "Modellbahnzimmer" einzurichten!
Seit mehreren Monaten lese ich still in diesem Forum mit und habe mir bereits eine ganze Menge an Informationen angeeignet und angelesen (nicht nur hier...). Ich bin zum Glück recht früh, nachdem mich das "MoBa-Fieber" wieder gepackt hat, auf dieses Forum gestoßen und habe Dank der umfangreichen Diskussionen und Riesen-Informationsmenge hier schon einen Teil meines großen Wissens-Defizits wettmachen können.
Da ich nebenbei auch meinen Fuhrpark erweitert habe, sind mir u.a. einige Digitalloks ins Betriebswerk gerollt.
Und vor ein paar Tagen habe ich mir dann endlich eine ECoS geholt, nachdem ich lange Zeit abgewogen habe, welche Digitalzentrale für das, was ich in Zukunft mal vorhabe, die beste ist.
Und mit der ECoS bin ich wirklich zufrieden...
Jetzt habe ich allerdings ein Problem, bei dem ich schon einen Verdacht habe, woran es liegen könnte, aber sicher bin ich mir nicht...
Da ich nicht weiß, wie ich für diese Fragestellung mit der Forumssuche (welche mir bei der Lösung anderer Fragen schon vielfach geholfen hat) weiter machen soll, hoffe ich, dass mir irgendjemand entweder meinen Verdacht bestätigen oder ihn verwerfen kann.
Es geht um eine PIKO Hobby-Lok Modell "BR 189 Siemens Dispolok ES 64 F4 - 001" (Artikel-Nr. 57251).
Die Lok habe ich gebraucht (Top-Zustand, zumindest äußerlich) erstanden im Originalkarton (transparenter Kunststoffblister, falls jemand das Modell daran wiedererkennt), allerdings hatte der Vorbesitzer die Beschreibung des eingebauten Lokdecoders nicht mit in die Packung gelegt.
Die Lok läuft im Analog-Betrieb einwandfrei (und sehr schön leise, andere Fahreigenschaften konnte ich mangels Steigungen und Gleiswendeln als Teppichbahner noch nicht beurteilen...). Der Motor bekommt also Strom!
Nun habe ich sie am Wochenende an meiner ECoS angemeldet und ich kriege sich nicht dazu, sich auch nur einen Millimeter vom Fleck zu bewegen!
Dazu habe ich Folgendes bereits ausprobiert und festgestellt: Die (vermutlich von Werksseite eingestellte) Motorola-28-Adresse ist "78" (ich habe irgendwo anders gelesen, dass das eine "typische" Standardadresse für Elloks beim Motorola-Format sein soll...).
Da ich nicht wusste, ob der Vorbesitzer die CV 1 ggf. umprogrammiert hatte, habe ich mal versucht, die ECoS die Motorola-Adresse suchen zu lassen (habe alle Adressen 1-256 durchprobieren lassen - ohne Erfolg ).
Alternativ habe ich versucht, eine neue Adresse (beliebige Zahl, z.B. 10 oder 64...) in CV 1 schreiben zu lassen und meine ECoS meldete "error"...
Also dachte ich mir: vielleicht hat der Vorbesitzer die Lok mit DCC gefahren, und ich habe probiert (sowohl auf dem Programmiergleis als auch "POM"), die CV 1 mit der ECoS unter DCC zu lesen und dieser Versuch wurde immer wieder mit konstant aufleuchtendem "reading"-Status und einmal sogar mit "no loco"(!) quittiert, aber eine Adresse wurde nie angezeigt. Kein DCC also...?!?
Ein Schreibversuch (CV 1-Adressprogrammierung) unter DCC schlug genauso fehl und die Lok fuhr auf dem Programmiergleis mit "Vollschub" los (gerade noch rechtzeitig die "Stop"-Taste getroffen, aber bei der Teppichbahn hätte sie am Ende nur den Prellbock vom Gleis drücken und sich den Schleifer mit Teppichfusseln einsauen können...)!
Dass die (Motorola-2Adresse "78" immer noch eingestellt zu sein scheint (auf die eine oder andere Art), vermute ich, weil ich nur unter dieser Adresse mit der ECoS das Dreilichtspitzensignal an- und ausschalten kann. Der Lokdecoder reagiert also irgendwie doch auf die "78"...
Nur, wenn ich dann irgendeine Fahrstufe (Fahrtrichtung vor- oder rückwärts egal) wähle (sowohl unter M-14, M-27 oder M-28 ), fährt die Dispolok keinen Millimeter.
Und hier nun mein Verdacht: kann es sein, dass der von PIKO original darin verbaute (unbeschriftete (!!!)) Lokdecoder ein Billig-Teil ist, das man überhaupt nicht programmieren kann??? Und nicht einmal auslesen...???
Gibt es solche Decoder, die das nicht können, überhaupt??? Und wurden die in PIKO-Hobby-Loks verbaut, um den Preis zu drücken???
Und ist möglich, dass der blöde Decoder jetzt irgendwie nicht mehr "versteht", dass ich ihm eine Fahrstufe (andere außer "0") mitteilen möchte? (Und, bevor Fragen kommen: Nein! Die "Stop/Nothalt"-Taste war nicht mehr gedrückt, die LEDs des Drelichtspitzensignals haben geleuchtet! ...)
In dem Fall steht mir dann wohl ein Decoder-Tausch ins Haus (ESU LoPi 3.0 wahrscheinlich - mit dem habe ich bis jetzt immerhin gute Erfahrungen gemacht)...
Aber bevor ich diese Investition tätige, wollte ich mal fragen, ob irgendjemandem von Euch diese Problematik bekannt ist und mir einen Tipp geben kann (alles, außer "werd' den Dreileiter-Kram komplett wieder los!" ist willkommen ).
Viele Grüße,
Torsten