Hallo Freunde,
nachdem das Forum nun umgezogen ist (Glückwunsch zur neuen Gestaltung!) möchte ich den bereits vorhandenen Beitrag nochmals einstellen, mit einigen Ergänzungen und Änderungen.
Ich hoffe es gefällt trotz der Wiederholung.
Das Thema an und für ist nicht neu, allerdings habe ich die Umsetzung bisher noch nicht im Modell gesehen.
Für diejenigen unter euch, denen das Thema fremd ist, vielleicht ein ganz kleiner Abriß über das real nicht mehr existierende Vorbild.
Die erste Eisenbahnanbindung des Hafens im Hamburger Raum erfolgte eigentlich in Dänemark.
Altona war zum Zeitpunkt der Erschließung durch die Bahn im Jahr 1845 dänisch.
Die Zustellung der Wagen vom Bahnhof Altona zum ca. 28m tiefer liegenden Neumühlener Kai erfolgte über eine schiefe Ebene.
Ab 1876 wurde diese schiefe Ebene durch einen Tunnel ersetzt, der nach Verlegung des Altonaer Bahnhofes und dem Anbau des Expressgutgebäudes zum Schluß 951m Länge hatte.
Gleisradien von 300m und Steigungen von 2,8% führten zu relativ kurzen Garnituren.
Bis 1955 elektrisch betrieben erfolgte der Betrieb danach mit Dampf- und später mit Dieselloks.
Der Betrieb wurde anfang der 90er Jahre eingestellt.
Auch um 1971, der Zeit, zu der meine Anlage spielt, war die Ausdehnung der Hagenbahn noch relativ groß.
Thema ist für mich der "Kernbereich" der Hafenbahn, also der Bereich, an dem die Tunnelrampe den Bahnhof berührt.
In grün dargestellt, die Gebäude, die auch im Modell dargestellt sind.
Stefan Carstens hatte sich vor Ewigkeiten mal des Themas angenommen, wobei ich Elemente des Entwurfes übernehmen wollte, aber eben nicht alles.
Das ursprüngliche Konzept sah einmal so aus:
Nach dem Beginn mit viel Elan ruhte der Bau für lange Zeit, da ich geschäftlich viel unterwegs war und kaum zum Bauen kam.
Hinzu kam, daß mehrere Dinge mir absolut die Lust raubten.
- Die Streckenführung hinter der Kulisse war hinsichtlich des Zugriffes im Fall der Fälle schwer möglich.
- Die zentrale DKW im Einfahrbereich ließ sich nicht mehr polarisieren.
- Das Stellwerk Aho gefiel mir nicht mehr.
- Die verwendete Busch-Schranke stellte sich als betriebsuntauglich heraus.
- Nach Vorbildrecherchen stellte sich heraus, daß die Schrankenanlage an der Kaistraße nicht einen Schrankenbaum sondern zwei gegenschlägige besaß.
Kurzum, alles frustrierend.
Hier noch ein Bild aus dieser Phase, wobei die 01.10 und die Personenwagen nur Teil einer Stellprobe waren.
In letzter Zeit versuche ich all dies wieder wettzumachen und von diesen Fortschritten und den Methoden zu berichten.
Beginnen möchte ich mit dem, was den Anfang machen muß, nämlich der Kulisse.
Diese ist später schlecht erreichbar und stellt quasi den Anfang der Gestaltung dar.
Ein paar Anmerkungen zur Problematik von Hintergründen.
Sicher kann man Hintergründe für unser Hobby käuflich erwerben, nur hat das, was ich bisher entdeckt habe, für den individuellen Bedarf nie so richtig gepasst.
Zugegeben, das Thema Eisenbahn und Hafen ist schon speziell.
Allerdings denke ich, daß die Vorgehensweise zur Erstellung des Hintergrundes durchaus exemplarisch ist und für den Einen oder Anderen hier interessant sein könnte.
Im Gegensatz zu Anlagen in hügeliger oder bewaldeter Umgebung ist die Problematik beim Hafen der Übergang zum Hintergrund der nicht kaschiert werden kann.
Die Abstimmung ist sehr viel problematischer.
Nun zur Vorgehensweise der Hintergrunderstellung:
Zunächst wird der Hintergrund der Anlage z.B. mit einer Hartfaserplatte abgeschlossen, die an den Übergängen gespachtelt und mit sehr heller, blauer Dispersionsfarbe und einer Schaumstoffrolle eingefärbt wird. Dieser Hintergrund wird im unteren Bereich mit einer selbst erstellten und gedruckten Kulisse beklebt.
Die Erstellung dieser Kulisse erfolgte bei mir mir MS Powerpoint relativ simpel und daneben nur noch mit dem simplen Paintbrush.
Alle Hintergrunddrucke bekommen zunächst den gleichen "Himmel", der annähernd den gleichen Blauton des Anstriches aufweist.
Zum Vergleich werden verschiedene Farbtöne ausgedruckt und mit der trockenen Hintergrundfarbe verglichen.
In dieser Farbe wird für den Hintergrund ein Rechteck erstellt, daß diese Farbe aufweist (keine Ränder!).
Ich habe zudem noch einen Übergang gewählt, da der Himmel zum Horizont hin in der Regel einen zunehmenden Graustich aufweist.
Der nächste Punkt ist in meinem Fall das Wasser.
Bei diesem kommt einem entgegen, daß Wasser in der Wirklichkeit in der Regel fast schwarz erscheint, mit leichtem Stich ins blau.
Die Stellfläche für die Schiffe, sprich das Hafenbecken wurde schwarz, mit leichtem Stich ins blau gestrichen.
Für die Kulisse und deren unteren Rand wurde ein Bild gesucht, daß eine möglichst homogene Färbung des Wassers in einem dunklen Ton aufweist.
Aus diesem Bild wird ein Ausschnitt kopiert und in meinem Falle in Painbrush eingefügt.
Das zu erstellende Bild soll die doppelte Breite aufweisen, wie der kopierte Bildausschnitt.
In die rechte Hälfte wird nun der horizontal gespiegelte Ausschnitt nochmals eingefügt.
Somit ergibt sich ein endlos aneinanderreihbares Bild, bei dem keine Übergänge erkennbar sind.
Ein weiteres Rechteck der Powerpointgrafik wird nun mit einer Struktur versehen, die auf das eben erstellte Bild verweist.
Der nächste Schritt ist, dem so erstellten Hintergund nun "Leben" einzuhauchen.
Ob Schiffe oder Landschaft, so muß das entsprechende Bild freigestellt werden.
Dies erfolgt am besten so, daß eine einheitliche Farbe dür die Bereiche gewählt wird, die in Powerpoint dann als transparent definiert wird.
Zwar gibt es Programme, die dies einigermaßen leisten, aber letztendlich bleibt einem nur die Möglichkeit, Pixel für Pixel diese Farbe zu setzen.
Sofern es geht wird hierbei der Hintergrund des Bildes ausgeschnitten und mit einer einheitlichen Farbe gefüllt.
In Powerpoint wird nun das Bild eingefügt und die grüne Farbe als transparent definiert.
Trotz Unmengen von Fotos, die sich scannen lassen oder die sich im Internet finden, ist nicht alles so darstellbar, wie man es eben auffindet und bearbeiten kann.
In meinem Fall war nichts Brauchbares verfügbar, als es um die Portalkräne ging, die an den Kaischuppen im Einsatz waren.
Ein aufgefundenes Bild wurde als Vorlage für die Proportionen genommen, der Kran dann selbst "konstruiert".
Diese Konstruktion lässt sich dann beliebig kopieren, spiegeln und einfügen.
Der Aufwand lohnt letztendlich auch dann, wenn vom Objekt kaum noch etwas zu sehen ist.
Die Ausdrucke wurden dann mit Sprühkleber auf dem Untergrund befestigt. Allerdings ist auch hier Vorsicht angebracht, da in den folgenden Schritten Feuchtigkeit ins Spiel kommt und die Ausdrucke dann dazu neigen, sich zu wellen.
Nach dem Bekleben fällt auf, daß die Himmelsfarbe des Ausdruckes sich mit Sicherheit von der "Grundierung" der Hartfaserplatte unterscheidet.
Hier wird dann die Kulisse nochmals mit der Dispersionsfarbe gerollt, wobei diesmal über die obere Kante der Ausdrucke hinweggerollt wird.
Hierbei sollte die Farbe dünn aufgeragen werden. Ansonsten ruiniert man zum einen die Ausdrucke, zum anderen wird der Übergang gleichmäßiger.
Je weiter nach unten mit abnehmender Farbsättigung gerollt wird, umso besser der Übergang.
Der Übergang von Ausdruck zum Rest des Hintergrundes verschwindet nahezu. Wiederum der lästige Schtten des Schleppers, aber das ist nur temporär .
Dem Erstellen von Hintergründen sind somit kaum Grenzen gesetzt.
Im Übrigen ein kurzer Blick auf die Eisfabrik am rechten Bildrand, deren Pappskelett zum unbefriedigenden, da instabilen Ergebnis führte.
Hierzu später mehr.
Nun zu den Übergängen zur Kulisse.
Anspruchsvoller ist der Übergang von der "Realität" zum zweidimensionalen Hintergrund.
Ein Teil der Kulisse, der später gut einsehbar sein wird enthält die Seitenansicht des Frachtschiffes MS Bleichen.
Eine bessere Wirkung versprach ich mir allerdings, wenn dieser Teil der Kulisse plastisch wäre.
Die Rumpfvorderwand der MS Bleichen sollte hier etwas erhaben dargestellt werden.
Hierbei wird auf dem Foto allerdings einiges im Vordergrund verdeckt, was dann sichtbar sein muß, wenn der Rumpf plastisch ist.
So ist hier ein Teil des Aufbaus verdeckt.
Der Hintergrund muß folglich erstellt werden.
Dazu sind teilweise auch die Teile zu entwerfen, die auf der Fotovorlage verdeckt sind.
Als Werkzeug wurde wiederum das prähistorische Paintbrush verwandt, daß ja unter Windows sowieso vorhanden ist.
Am Beispiel der Brücke möchte ich den Vorgang kurz schildern.
Das Brückenhaus selbst wird durch die Reling verdeckt. Insofern muß der Bereich, der dann später hinter der Reling zu sehen sein soll zunächst erstellt werden.
Dazu wird zunächst das Brückenhaus freigelegt, daß heißt, alle Bereiche, die das Brückenhaus verdecken, werden zunächst gelöscht.
Um die jetzt farblosen Bereiche zu füllen, werden angrenzende Bereiche einfach in den leeren Bereich "hineingezogen".
Zum Füllen der ausgeschnittenen Bereiche wird dann der Bereich markiert, der farblich oder strukturell die weiße Fläche ausfüllen soll.
Gerade die farbliche Einheitlichkeit ist dabei entscheidend.
Im Grunde wird ein kleiner Bereich einfach in eine Richtung gestreckt.
Der Bereich wird dann nach unten gezogen (nicht verschieben!).
Wichtig ist, daß Bereiche, die gestreckt werden sollen, farblich einigermaßen einheitlich sind.
Bereiche die eine deutliche Struktur besitzen, lassen sich nicht strecken, sondern eher stückweise kopieren.
So wird dann sukzessive alles "konstruiert", was dann hinter der Reling zu sehen sein soll.
Ist dies geschehen, so wird die vorder Rumpfhülle erstellt.
Diese wird real geabut, in meinem Fall aus 0,5 mm Polystyrol und Depafit.
Diese Konstruktion wird dann mit dem Ausdruck der Vorderwand beklebt.
Diese enthält dann wieder die Bereiche, die, wie oben beschrieben, gelöscht wurden.
Die Rumpfvorderwand wiederum wird dann auf die Kulisse aufgebracht.
Die Wirkung ist dann recht plastisch.
Ein Anbringen von Reling, Gangway und Tauen zum Festmachen wird noch folgen.
Der Übergang zur Kulisse ist hier vergleichsweise einfach, da nicht mit Perspektiven "zu kämpfen" ist.
Anders die Teile, die wirkliche Tiefe aufweisen sollen.
Was auf dem Foto weiter oben so schön aussah, ist in der Miniaturrealität nicht so toll.
Auf dem unteren Foto ist die Aufnahme quasi auf Schinenniveau gemacht.
Was auffällt ist, daß die Gebäude (Fischauktionshallen) im Hintergrund Perspektive aufweisen.
Tödlich!!!
Wie kaschiert man das nun?
Durch relativ "schwach" detaillierte Gebäude im Hintergrund, die allerdings für sich eine Art "Perspektive" haben.
Ich habe für die Konstruktion eine sehr einfache Methode gewählt.
- Die Front wird entworfen und auf Kopierpapier ausgedruckt.
- Fenster werden mit einem Skalpell ausgeschnitten.
- Die Fensterreihen werden mit Folie hinterklebt.
- Die fertiggestellte "Front" wird auf eine Depafit Konstruktion aufgebracht, deren Ausschnitte geringfügig größer als der Folienstreifen
sind.
Die sieht in der Realität in etwa so aus.
Durch den Folienstreifen ist das Kopierpapier genügend stabilisiert.
Bei der Konstruktion, die bei mir mit 3mm Depafit erfolgt, ist immer die Materialdicke abzuziehen.
Das Gebäude, welches noch um Rampen und Fallrohre ergänzt wird sieht dann in etwa so aus.
In diesem Falle war die Verkürzung des Gebäudes noch moderat.
Nun wird stärker getrickst...
Um den Übergang zum Hintergrund möglichst lebhaft zu gestalten, fehlt ein Gebäude, für das eigentlich gar kein Platz ist.
Eine weitere Fischauktionshalle folgt, die aber nur wenige Zentimeter tief ist.
Die Seiten, die dem Betrachter zugewandt sind, werden Maßstäblich entworfen.
Die Seiten, die nahezu einen 90° Winkel Aufweisen, sind stark verkürzt und farblich dunkler eingefärbt.
Die Darstellung mit den verkürzten Fronten war zunächst nur Theorie.
Der Ausdruck wird wiederum auf Depafit aufgebracht, die Fronten, die nahezu rechtwiklig zum Betrachter stehen, werden leicht schräg
angeordnet.
Zur Verdeutlichung nochmal von oben.
Aufgestellt sieht dies aus der später nicht so einsehbaren Perspektive so aus.
Mit dem nötigen Abstand fällt die Verkürzung nicht mehr ins Auge.
Dies übrigens ebenfalls nicht, wenn das Ganze "3D" ist.
Ein Versuch, die Fronten nach hinten moderat in der Höhe zu reduzieren, brachte kein Ergebnis, das befriedigen könnte.
Ich empfehle hier, die Höhe des Bauwerks konstant zu halten.
Die Perspektive im Hintergrund stört übrigens jetzt überhaupt nicht mehr.
Nach den rudimentären Gebäuden nun zu den greifbareren.
Ein prägnantes Gebäude das nach dem Krieg entstand war die Eisfabrik in Höhe des Stellwerkes Aho.
Die Szene um 1955 mit dem damals noch neuen Gebäude auf der Hafenbahnhof Seite.
http://hafenbahnhof.com/v1/images/PAXGal...x2/HB_1954_.jpg
Interessanterweise hängt noch der Fahrdraht.
Ende 1999 besuchte ich das Areal auf dem der Bahnbetrieb allerdings damals schon ruhte.
Glücklicherweise habe ich damals auch Aufnahmen von der ehemaligen Eisfabrik gemacht, aber eher schnappschußartig.
Daß wirklich ein Projekt draus würde, war mir damals nicht klar.
Das Gebäude fungierte damals nur noch als Büro.
Wenig später erfolgte der Abriß, insofern war es auch nicht möglich, nochmals Maß zu nehmen.
Insofern mußte ich mich mit Bildmaterial begnügen und die Dimensionen ableiten.
Luftbilder gaben hier näheren Aufschluß über die Abmessungen und auch Proportionen.
Gerade mit Senkrechtaufnahmen bei Suchmaschinen läßt sich dann ein bekanntes Maß ermitteln und dieses dann auf das Objekt übertragen.
Stehen die Aussenabmessungen fest, so geht es an die Konstruktion der Fronten.
Die Schnappschüsse von oben wurden hierbei zunächst "entzerrt" und annähernd rechtwinklig abgebildet.
hier geht es nicht um exakte Maßhaltigkeit sondern zunächst um ermittlung der Proportionen zueinander.
In Ermangelung eines besseren Zeichenprogrammes nutzte ich Powerpoint für die Konstruktion.
Für die Textur wurde dabei, nach abzählen der Kacheln und Umrechnung der Kachelgröße, die Kacheln als Zeichnung erstellt und als Muster geladen.
Die Idee war, das Ganze auf selbstkelbende Etikettenfolie zu ziehen und auf ein Kartonskelett zu ziehen.
Im Detail etrachtet war das brauchbar, als Ganzes allerdings viel zu instabil und nicht verzugsfrei.
Somit wurde die Wandkonstruktion auf Depafitplatten aufgebracht, die Verwindungsfest sind.
Nachgebildet werden nur zwei Seiten, da der Rest nicht einzusehen ist.
Im Bürotrakt wurden Decken eingezogen, zum Einen um dem Ganzen Stabilität zu geben, zum anderen einen einen Lichteinfall aus anderen "Etagen zu verhindern.
Die Büros werden dann noch zum Gebäude hin abgeschlossen.
Eine erste Stellprobe überzeugt hier mehr, als die "Pappkonstruktion".
Das Ensemble gegenüber der Eisfabrik bestand im Wesentlichen aus drei Gebäuden.
Das grüne Gebäude ist das Stellwerk Aho, das rote Gebäude ist der Hafenbahnhof,
ein besserer Geräteschuppen und Aufenthaltsgebäude für die Rangierer.
Dieses Gebäude existiert auch heute noch.
Das gelbe Gebäude ist ein Wohnhaus.
Da die Perspektive des Betrachters über das Stellwerk Aho geht, verdeckt dieses zum größten Teil den Hafenbahnhof.
Zudem dominiert das Wohnhaus das Bild und kann somit nicht weggelassen werden.
Für beide Gebäude ist auf der Anlage leider kein Platz.
Ausgehend von alten Luftbildern, ließ sich die Abmessung des Wohnhauses annähernd ermitteld, denn existieren tut es schon seit ca. 1973 nicht mehr.
In Ermangelung eines Laserkünstlers, der mir das Gebäude hätte erstellen können, wählte ich eine andere Methode.
Die Front aus Polystyrol zu erstellen und die Fenster mit dem Skalpell auszuschneiden führte zu einem ungleichmäßigen Verlauf der Fensteröffnungen.
Idee war dann, das Ganze aus einzelnen Plättchen zu gestalten, die exakt ausgerichtet werden.
Grundlage ist eine Konstruktion, die auf papier ausgedruckt wird.
Dann erfolgt das Zurechtschneiden von Plättchen und Streifen.
Eine senkrechte Reihe Plättchen, die die Vertikalen Fensterzwischenräume darstellt wird mit wenig...
.. Uhu auf dem Papier fixiert und exakt ausgerichtet.
An diese Plättchen werden dann die Streifen geklebt, die die Fensterzwischenräume horizontal darstellen.
Das sieht dann in etwa so aus
Nach Austrocknen wird das Papier vorsichtig abgezogen und Papierreste von der Rückwand mit dem Skalpell entfernt.
Danach werden die Einzelelemente zusammengefügt und die Architekturelemente aufgeklebt.
Das sieht dann fertig so aus.
Diese Elemente werden gespachtelt.
Während dieser gerade trocknet, geht es an die Fenster, und zwar nicht per Lasercut sondern auf die beinharte Tour
Nun zu den Fenstern...
Ich hatte mal Versuche gemacht, Fensterkreuze aus feinen Polystyrolprofilen zu erstellen,
was aber ebenfalls das Problem der mangelnden Gleichmäßigkeit mit sich bringt.
Insofern war die Idee, die Fensterkreuze aus Papier auszuschneiden und auf ein klares Trägermaterial aufzubringen.
Die Materialstärke ist hierbei gar nicht so entscheidend, sondern eher, der Materialunterschied von Papier und Folie.
Mit der Konstruktion des Wohnhauses einher ging der Entwurf der Fenster.
Diese wurden dann gesondert ausgedruckt, in sehr hellem Grau, um nach dem Zuschneiden
keine unschönen schwarzen Kanten zu haben.
Angefangen wird jeweils, indem mit einem spitzen Skalpell, nahe am Fensterkreuz eingestochen wird
und nach aussen geschnitten wird.
Dabei ist es am ökonomischten, alle Schnitte dieser Schnittrichtung, die in einer Flucht liegen, nacheinander auszuführen.
Zu sehen ist der erste Schnitt, der an allen Fenstern durchgeführt wurde.
Hierbei ist es, sofern das Skalpell wirklich scharf ist, gar nicht wichtig, ob man in den
Fensterrahmen "hineinschneidet".
Täte man es umgekehrt mit dem Kreuz, wird das ganze krumm.
Nach diesem ersten Schnitt wird das Blatt um 180° gedreht und die entgegenlaufenden Schnitte durchgeführt.
Dann 90° Drehung und die rechtwinkligen Schnitte wie oben.
Ist das Ganze fertig, wird es rückseitig vorsichtig aber dennoch deckend mit Sprühkleber eingesprüht
und auf eine Folie aufgebracht.
Der Zuschnitt erfolgt dann später zusammen mit der Folie.
Die erste Stellprobe, wenn auch nur mit zwei Wänden
...und mit mehr als zwei Wänden.
Neben den Gebäuden fehlt noch ein Accessoir, am Rande, sprichwörtlich.
Bisher waren die Straßen ohne Gehsteig.
Übrigens, ehe es jemand kritisiert. Natürlich dürfte bei der 183 nicht "Neumühlen" stehen, wenn sie schon auf dem Weg zurück ist
In der Vergangenheit habe ich recht gute Erfahrungen gemacht, mit Gehsteigen, die ich aus 1mm Polystyrol gebaut und mit Ausdrucken beklebt hatte.
Allerdings ware mir diese etwas zu monoton.
Insofern habe ich einen anderen Ansatz gewählt und die Gehwegplatten und die anderen Elemente als Bilddatei genommen.
Dies bringt die Textur am realistischsten herüber.
Bevor wir dazu kommen, war ein weiterer Punkt, das eine Schnipselei bei einem nicht gradlinigen Verlauf, unschön wirkt.
Somit sollten Kantsteine und Gehwegplatten schon als Vorlage vor dem Ausdruck exakt ausgerichtet sein.
Hierzu wurde zunächst der gesamte Gehwegverlauf mit Polystyrolplatten ausgelegt, und diese zurechtgeschnitten.
Danach wurden alle Gehwegsegmente eingescannt.
Danach wurden die Scangrafiken nach Powerpoint importiert.
Danach kommt die Einzelgrafik der Gehwegplatte ins Spiel.
Bei der Vorlage, hier der 500x250mm Gehwegplatte, spielt die Größe zunächst keine Rolle.
Die Einzelgrafik erhält in Powerpoint einen dunkelgrauen feinen Rand.
Zwei Reihen der jeweils versetzten Platten und der Bordstein werden gruppiert.
Die rechtwinklig ausgerichtete Gruppe wird nun jeweils kopiert und an den gescannten Elementen ausgerichtet.
Einzelne, willkürlich ausgewählte Platten werden dabei jeweils um 2% abgedunkelt.
Die Polystyrolplatten, die jeweils breiter als der Gehweg sind, werden verklebt und verspachtelt.
Ich habe hierbei als Gehwegbreite exakt 2cm gewählt, das breitere Polystyrolelement mit 2cm Klebeband zum Bordstein hin abgeklebt und danach verspachtelt.
Nach austrocknen des Spachtels und abziehen des Klebebandes liegt genau die saubere Fläche frei, die später beklebt werden soll.
Ist der Randbereich nun fertig, daß heißt, möglichst auch begrast, zumindest keiner Feuchtigkiet mehr ausgesetzt, so kann das Aufbringen des Ausdrucks erfolgen.
Bei mir ist der Bordstein von der Straße nicht einsehbar, ansonsten sollte dieser etwas breiter ausgeführt werden und um die Vorderkante der Polystyrolplatte geknickt werden.
Die Begrünung sollte vor den Bekleben erfolgen.
Ein Leim-Farbgemisch ruiniert einen Inkjet-Ausdruck in jedem Fall.
Also alles ink-gejettete immer erst zum Schluß aufbringen.
Gruß
Hans