Zitat von scotti
Grund: Die Signalisierung an diesem Signal wäre nicht vollständig. -> Signalstörung.
Vielleicht noch eine Ergänzung, warum die Kontrolle der Vorsignals am Mast des Hauptsignals so wichtig ist:
Nehmen wir an wir haben einen Bahnhof, von dem aus zwei Strecken abgehen. Die eine Strecke ist eine Nebenbahn, der nächste Bahnhof ist viele Kilometer weg, die andere STrecke eine Hauptbahn mit einem Blockabstand von 1000m. Auf der Hauptbahn wird daher das erste Blocksignal bereits durch ein Vorsignal signalisiert, das am Mast des Ausfahrsignals hängt. Bei einer Fahrt auf die Nebenbahn dagegen wird das Vorsignal nicht benötigt. Hier ermöglicht das Signalbuch, das Vorsignal einfach dunkel zu lassen, wenn es nicht benötigt wird (ein alleinstehendes Vorsignal müsste dagegen mit einem Kennlicht als betrieblich abgeschalten markiert werden), der Lokführer kann das dunkle Vorsignal am Mast eines Hauptsignals also einfach ignorieren.
Wenn das Vorsignal jetzt also wegen eines Defekts dunkel ist, und das Hauptsignal Fahrt zeigt, ist das Vorsignal für den Lokführer quasi nicht vorhanden. Deswegen darf das Hauptsignal nur Fahrt zeigen, wenn das Vorsignal einen korrekten Begriff anzeigt.
Ein wegen eines Defekts dunkles alleinstehendes Vorsignal dagegen ist nur etwas ungünstig weil es schlechter zu erkennen ist, aufgrund der Vorsignaltafel wird dem Lokführer aber dennoch signalisiert, dass ein (möglicherweise) haltzeigendes Hauptsignal folgt.
Durch diesen schrittweisen Aufbau des Signalbildes können übrigends lustige Signalbilder entstehen.
Wenn zum Beispiel ein Hauptsignal Hp2 zeigen sollte, und ein Vorsignal am Mast hängt, dann wird zuerst das Vorsignal auf hell geschaltet, dann die Gelblampe eingeschaltet, und dann eigentlich die Grünlampe eingeschaltet. Erst wenn die Grünlampe leuchtet, wird das rot abgeschaltet.
Wenn jetzt die Grünlampe defekt ist, kann es passieren, dass das Signal also vr0 zeigt, und das Hauptsignal eine rote und eine gelbe Lampe (und ggf. auch noch Ersatzsignal ).
Zitat von Andreas Poths
hmm,
und wie isses da ops: :
Also erstmal: Ein Formvorsignal am Standort eines Formhauptsignals darf nur Fahrt erwarten zeigen, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
-Das nächste Hauptsignal zeigt Fahrt
-Das Hauptsignal, an desses Standort das Vorsignal steht, zeigt Fahrt
Damit kann das Vorsignal nur auf Fahrt gestellt werden, wenn das Hauptsignal bereits auf Fahrt steht. Bei der technischen Realisierung gibt es verschiedene Lösungen.
Früher hatte man z.B. einen Federspeichersignalantrieb. Dabei hat das Fahrtstellen des Einfahrsignals eine Feder gespannt, die wiederum - ausgelöst durch das Fahrtstellen des Ausfahrsignals - zu einem späteren Zeitpunkt das Vorsignal auf Fahrt erwarten stellen konnte. Mir ist aber kein Vorsignal bekannt wo das noch verbaut ist
Heute ist das ganze meist elektrisch gelöst:
Die eine Variante sieht so aus: Für die Fahrtstellung gibt es im Stellwerk einen eigenen Vorsignalhebel, der auf elektrische (selten auch mechanische) Art blockiert ist, wenn nicht beide Hauptsignale Fahrt zeigen. Wenn beide Hauptsignale Fahrt zeigen wird ein Wecker oder Summer aktiviert, der den Wärter auffordert, den Hebel umzulegen.
Über eine weitere elektrische Schaltung fällt das Vorsignal dann automatisch in Halt zurück, sobald eines der beiden Hauptsignale wieder auf Halt gestellt wurde - der Hebel kann dann zu einem späteren Zeitpunkt zurückgelegt werden.
Eine andere Variante ist, das Vorsignal einfach mit einem Elektromotor anzutreiben. Hier wird über eine Relaisschaltung der Elektromotor aktiviert, sobald beide Hauptsignale Fahrt zeigen, der Haltfall erfolgt analog zur Hebelmethode, nur dass der Signalantrieb anschließend automatisch wieder in die Grundstellung zurückkehrt.