Die 10er von Märklin - der schwarze Schwan. Bildschön! Bis...
...man F0 einschaltet, denn dann bekommt der Schwan gelbsüchtige Augen (Ich hoffe ein halbwegs politisch korrekter Ausdruck) und (je nach Einstellung des Lokführers) verschwindet die Maschine im Lokschuppen (mit ausgeschaltetem Licht). Was also liegt näher als die gelben LEDs gegen warmweiße zu tauschen. Nach einigen Forenfragen und Studium des Conrad-Katalogs (Baugröße 0603, 1 Stück EUR 2,49) reifte der Gedanke die SMD-LED zu tauschen. Wer allerdings die morgendliche Zeitung schon mit ausgestreckten Händen liest, der sollte an dieser Stelle auf "nach oben" klicken, sonst könnte der Nachbau in der Anstalt enden (Nervenzusammenbrüche sind vorprogrammiert!). Ich kaufte sofort 3-2-1 bei LEDbaron 10 Exemplare für 3,99 EUR, das Stück für 40 Cent doch um Einiges günstiger als bei C.
Tipp: Wer's nicht erwarten kann, sollte schon jetzt ans Ende des Berichts blättern, dort gibt es die klassischen Vorher/Nachher-Bilder.
Ich jedenfalls fing mit dem Tender an. Sollte der Versuch scheitern, hätte die Maschine maximal kein rückwärtiges Licht mehr. Also zuerst mal das obere Teil des "Ölwagens" abgeklipst und schon kommt die obere LED zum Vorschein. Sie sind doch kleiner als man denkt: ca. 1,6 x 0,8 mm! Dann nimmt man den kompletten Aufsatz ab, indem vorne 2 schwarze, hinten (unter der Kupplung) 1 silberne Schraube herausgedreht wird. Anmerkung: Im Laufe des Aus-/Einbaus werden uns noch die unterschiedlichsten Schrauben begegnen (!):
Nochmals zum Abschied:
BTW: Die gelben LEDs (~2V) sind mit einem 2,2 KOhm Vorwiderstand abgesichert. Die Frage war, ob sich die warmweißen (~3V) mit der zur Verfügung stehenden Spannung auch zünden lassen würden. Vorweg: Sie tun's! Den gelben LEDs wird nun mit dem Skalpell der Garaus gemacht, zuerst (zum Üben/wegen guter Erreichbarkeit) die obere:
Dann schabt man die ehemaligen Lötpunkte bzw. Überreste der LED eben und die Leiterbahn ein Stück frei vom überziehenden Lack. Man nimmt die neue LED vorsichtig mit dem Skalpell auf und bringt sie an die vorgesehene Stelle. Jetzt wird sie zum ersten Mal zum Leben erweckt:
Wenn sie funktioniert kann man sie vorsichtig mit einem winzigen Tropfen Sekundenkleber fixieren. Dann an der Zentrale "OFF" drücken und beide Pole zusätzlich mit Silberleitlack mit den Leiterbahnen verbinden, trocknen lassen und testen. Hier zum Vergleich:
Ich habe später die LEDs noch mit einem orangenen Filzstift etwas "funzeliger" gemacht. Als nächstes kommen die unteren LEDs dran. Dazu die Platine mit 2 Schrauben losschrauben und (quasi als Montagehilfe) umgekehrt mit einer Schraube wieder festschrauben. Ein klein wenig schräg anschrauben, sodass die Bauteile, die jetzt unten liegen nicht mit dem metallenen Tender in Berührung kommen!
Nach dem Einbau der Platine und Aufsetzen des Gehäuses und einem erfolgreichem Probelauf, können wir uns jetzt der Lok widmen. Vorweg: Hier gestaltet sich das Ganze ein klein wenig schwieriger, aber nicht unüberwindlich.
Zuerst gemäß Anleitung das Gehäuse abnehmen: In der Mitte 1 große Schlitzschraube, unterhalb des Führerhauses 4 kleinere Kreuzschlitzschrauben herausdrehen und beiseite legen. Es empfiehlt sich auf einem Blatt Papier die jeweiligen Schrauben zu kennzeichnen. Beim Zusammenbau spart das Nerven und alles passt wieder.
Die Platine der Lok ist etwas schwieriger auszubauen. Zuerst löten man das orangene Kabel ab:
Man entfernt die vorderen Verkleidungen indem man die Pufferbohle nach vorne herauszieht. Dann schraubt man die Platine mit 3 unterschiedlichen Schrauben ab (Siehe Bild) und die Verkleidung von unten mit einer kleinen silbernen Kreuzschlitzschraube unterhalb des Vorlaufdrehgestells (im Bild die linke, Loch zu sehen einwenig oberhalb des vorderen Vorlaufrades).
Jetzt kann man die Verkleidung nach seitlich hinten kippen und die Platine darunter hervor schwenken. Jetzt übergangsmäßig (zum Testen) die orangene Leitung wieder anlöten (Siehe Bild). Die LEDs in gewohnter Weise ersetzen.
Zu guter letzt orangene Leitung ablöten, Platine und Verkleidung wieder anschrauben, orangene Ltg wieder anlöten. Ich habe die Abdeckung unterhalb der Pufferbohle und die Achsenfronten noch rot lackiert (Soll ja bei der 10 002 ztw. so gewesen sein).
Die Radreifen waren wohl weiß. Dazu brauch ich aber mal eine ruhige Stunde... Jetzt steht die 10er ihrem Roco-Kollegin 03.10 in Nichts mehr nach:
Hier zum Abschluss die versprochenen Vorher/Nachher-Bilder:
und...
Ich denke, es hat sich gelohnt. Wenn ich mir die "Vorher"-Bilder anschaue, graust es mich ehrlich gesagt jetzt noch. Wenn man sich überlegt, dass das "Nachher" mit 50 Cent Mehrkosten in Serie möglich gewesen wäre, kann man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln. Aber so habe ich Erfahrung mit SMD-Bauteilen sammeln können Mir steht es natürlich fern, euch die Freude an euren 10ern zu nehmen.
Ich denke aber der Umbau meiner V188 lässt nicht lange auf sich warten...
Und zum Abschluss wie gehabt: Sollte jemand den Bericht für seine Homepage nutzen wollen, jederzeit gerne, verbunden mit der Bitte um eine PN mit Link. Und natürlich unter Ausschluss jeglicher Gewähr.