Hallo und Guten Morgen zusammen,
aufgrund einiger Nachfragen, möchte ich mein Eigenbau-Stellpult (ohne konkretes Vorbid) vorstellen. Ich bin mir im Klaren darüber, daß dies in der Zeit der Digitalisierung und PC-Steuerungen etwas antiquiert wirkt. Trotzdem einige Bilder und Erklärungen:
Die Oberfläche besteht, nicht wie ursprünglich geplant aus Kunststoff, sondern aus einer Hartfaserplatte - jetzt MDF Platte - von 3 mm Stärke. Ich hatte die billige Platte zum Testen genommen, sie gefiel mir aber so gut, daß ich es so gelassen habe.
Die Linien sind aus 3 mm breiten selbstklebenden Zierlinien aus dem Bastelbedarf.
Die Beschriftung wurde auf dem PC vorgenommen und auf selbstklebende Folie gedruckt und dann aufgeklebt. Anschließend wurde mehrmals mit Klarlack die Oberfläche lackiert. Mehrere Arbeitsgänge immer wieder dünn mit einer Schaumstoffwalze. Die Platte wurde dann mehrere Tage im Heizungskeller durchgetrocknet. Dann konnte gebohrt und die Schalter und LED eingesetzt werden. Schalter und andere Sachen sind aus dem Elektronikhandel. Jeder einzelne Anschluß wurde dokumentiert und jede Lötstelle hat eine Nummer, die zeigt von wo die Leitung kommt und wo sie hingeht. Insgesam über 300 Positionen.
Die vier Trafos zur Fahrstromversorgung liegen unter der Abdeckplatte, weil es sich um verschiedene Märklin Bauarten handelt. Bedient werden sie von oberhalb der Platte mit folgender Vorrichtung.
Durch die Stellpultplatte habe ich Löcher gebohrt, die genau über den Drehmittelpunkten der Trafobedienknöpfe liegen. In diese Löcher wurden Achsführungen für 6 mm Achsen aus dem Elektronikhandel eingebaut.
Danach habe ich aus 6 mm Gewindestangen vom Baumarkt Achsen gefertigt. Am unteren Ende der Achse habe ich mit Muttern U-förmige Metallprofile angebracht, die nach unten offen sind und über die Betätigungsknöpfe der Märklin Trafos passen. Auf diese Achsen habe ich oberhalb der Stellpultplatte die Betätigungsknöpfe für die Trafos angebracht. Die Abstände zwischen Stellpultplatte und darunter liegende Trafos wurden mit Distanzstücken, U-Scheiben o.ä. ausgleichen. Zur besseren Wartung wurde die Stellpultplatte mit Scharnieren versehen. Die Platte lässt sich so nach oben klappen und die Betätigungsknöpfe schwenken ebenfalls nach oben von den Trafos weg. Beim Herunterlassen der Platte braucht man nur noch darauf zu achten, dass die Knöpfe und Trafos in Grundstellung sind. Durch diese Methode erhält man ein sauberes Bild und kann große Einschnitte oder Aussparungen in der Stellpultplatte vermeiden. Die untenstehende Skizze soll diese Methode verdeutlichen.
Möglicherweise ließen sich mit Kardanischen oder biegsamen Wellen Achsen herstellen, wenn die Platz- verhältnisse dies verlangen würden.
Die Funktionen der unter der Platte liegenden Trafos werden durch Leuchtdioden angezeigt. Rot, wenn die Trafos mit Netzspannung versorgt werden und Grün, wenn die Fahrspannung eingeschaltet wird. Die für den Fahrtrichtungswechsel der Loks erforderliche Überspannung wird durch eine „Siemens Verdopplungsschaltung“ erzeugt und über einen Taster, der beim Betätigen den normalen Trafostrom unterbricht, eingespeist. Ein zuverlässiges Umschalten der Loks – bei alten Schätzchen auch ohne Bocksprung – ist so möglich.
Die Trafos sind für die Hauptstrecke, Hauptstrecke Bahnhofsbereich, Nebenstrecke und Bahnbetriebswerk.
Durch einen vielpoligen Kippschalter kann ich den kompletten Bahnhofsbereich zusammenschalten und mit dem selbstgebauten Handregler bedienen. Im gesamten Bahnhofsbereich kann ich rangieren und Loks durch abschaltbare Bereiche abstellen.
Schöne Grüße
Hans