RE: Trafo-Fragen - insbes. analoges Schalten von Weichen

#1 von Oli ( gelöscht ) , 25.10.2010 23:22

Hallo allseits,

mir ist schon klar, daß meine Fragen keineswegs neu sind, aber ich finde leider doch keine Infos, die sie wirklich beantworten, darum würde ich mich freuen, wenn das für mich hier nochmal "aufgewärmt" würde:

Bisher habe ich eine Märklin Teppichbahn mit einem 66191 und 1,9A MS betrieben. Nun kann ich die Anlage fest aufbauen (und erweitern). Darum möchte ich die Weichen (mit 74490) jetzt analog schalten.

Ich habe gelesen, daß für die Weichenantriebe Wechselspannung "besser" sei. Darum kam mir der Gedanke, einen vorhandenen 6611 für die Weichenschaltung (und Signale und stationäre Beleuchtung) einzusetzen. Mit meinem Digital-Multimeter habe ich daran etwas über 20 Volt AC gemessen. Ich hatte 16 Volt * 230/220 = knapp 17 Volt erwartet. Ist mein 6611 kaputt oder habe ich "einfach nur" keine Ahnung?

Ist die Spannung des 6611 für die 74490 zu hoch? Ich habe übrigens aus den bisher digital angesteuerten 74490 wie hier empfohlen die Mikroschalter entfernt, als sie anfingen Probleme zu machen. Jetzt habe ich gelesen, daß beim Analogbetrieb der 74490 die Mkroschalter drin sein sollten. Aber ich bleibe doch nicht mutwillig minutenlang mit dem Finger auf dem Taster des Schaltpults - oder verstehe da das eigentliche Problem nicht?

Kann ich Glühbirnchen, die ich zu 220 Volt Zeiten an meinem 6611 betrieben habe (z.B. in alten 7039 Signalen) wieder benutzen, oder muß ich sie austauschen?

Da mein 66191 ja deutlich unterdimensioniert für meine 1,9 A MS ist, könnte ich auch den für meine analogen Weichen (und Signale und Lichter) verwenden. Da habe ich mich aber noch mehr über meine Digital-Multimeter Messung gewundert: Statt der aufgedruckten 18 Volt DC habe ich daran über 23 Volt DC gemessen ?!?

Irgendwie bin ich jetzt verwirrt - darum im voraus vielen Dank für Aufklärung !

Gruß, Oliver


Oli

RE: Trafo-Fragen - insbes. analoges Schalten von Weichen

#2 von Gast ( gelöscht ) , 25.10.2010 23:54

Hallo Oli,

Zitat von Oli

Mit meinem Digital-Multimeter habe ich daran etwas über 20 Volt AC gemessen. Ich hatte 16 Volt * 230/220 = knapp 17 Volt erwartet. Ist mein 6611 kaputt oder habe ich "einfach nur" keine Ahnung?


das Messgerät scheint die immer mal wieder erreichete Maximalspannung der sich regelmässig ändernden Wechslelspannung anzuzeigen. Ds ist bei Messgeräten ohne TrueRMS Verfahhren durchaus normal. Du kannst beruhigt von 16,x V Effektivspannung ausgehen.

Zitat
Ist die Spannung des 6611 für die 74490 zu hoch?


Nein, viele der weit verbreiteten Gleichstromdecoder schalten meist noch mit höherer Spannung.

Zitat
Ich habe übrigens aus den bisher digital angesteuerten 74490 wie hier empfohlen die Mikroschalter entfernt, als sie anfingen Probleme zu machen. Jetzt habe ich gelesen, daß beim Analogbetrieb der 74490 die Mkroschalter drin sein sollten. Aber ich bleibe doch nicht mutwillig minutenlang mit dem Finger auf dem Taster des Schaltpults - oder verstehe da das eigentliche Problem nicht?



Unter analogem Wechselstrom hätten die Schalter vermutlich drin bleiben können. Jetzt wo sie weg sind, ist es ok, wenn Du die analoge Momenttaster benutzt. Nur bitte keine Kipp- bzw. Umschalter für Dauerkontakt benutzen.

Zitat
Kann ich Glühbirnchen, die ich zu 220 Volt Zeiten an meinem 6611 betrieben habe (z.B. in alten 7039 Signalen) wieder benutzen, oder muß ich sie austauschen?



Ja, die 5% mehr Spannung wg 230V sollten nicht wirklich schaden.

Zitat
Da mein 66191 ja deutlich unterdimensioniert für meine 1,9 A MS ist, könnte ich auch den für meine analogen Weichen (und Signale und Lichter) verwenden. Da habe ich mich aber noch mehr über meine Digital-Multimeter Messung gewundert: Statt der aufgedruckten 18 Volt DC habe ich daran über 23 Volt DC gemessen ?!?



Naja, das werden wohl effektiv auch nur 18,x V sein. Solange die bestromten (Signal)-lampen für 18V geeignet snd, geht das ok. Sollten die Lampen für max 14V Wechselspannung angegeben sein, ist es zuviel, die Lebensdauer der Lämpchen könnte sich verkürzen.

Vielleicht verwendest Du den 18V-Trafo für die Weichen und einen 12- oder 15V Trafo für Licht

Grüße Frank


Gast

RE: Trafo-Fragen - insbes. analoges Schalten von Weichen

#3 von Eresburg ( gelöscht ) , 25.10.2010 23:54

Hallo Oliver,

der 66191 liefert wirklich nur 18 VA Gleichstrom. Besorge dir für die
1,9 A MS1 einen 52 oder 60 VA Trafo.
Ich schalte Weichen und Signale noch analog mit alten Trafos.
Die Beleuchtung hängt auch noch an alten Trafos.
Die Leerlaufspannung ist bei Trafos immer höher als bei Betrieb mit Last.
Die blauen Trafos stammen aus der 220 V Zeit. Heute sind im Netz 230 V.
Daher geben diese Trafos heute höhere Spannungen ab. Gefährlich ist aber
nur der Umschaltimpuls von Fahrtrafos bei einigen Decodern.
Dein 6611 ist glaube ich ein blauer Lichttrafo. Damit kannst du Weichen analog
schalten, ebenso beleuchten.

Gruß Uli


Eresburg

RE: Trafo-Fragen - insbes. analoges Schalten von Weichen

#4 von Walter Zöller ( gelöscht ) , 26.10.2010 10:10

Hallo Oliver,

das Thema "Meßwerte" wurde hier schon bis zum Erbrechen behandelt.

Spannungen darf man nur unter Last messen, da die Leerlaufspannungen erheblich höher liegen.
Der hohe Wert bei Gleichstrom ist nicht die Betriebsspannung, sondern der Nennwert des Glättungs-Kondensators. Unter Last geht die Spannung zurück.
Ohne den Kondensator liegt die Gleichspannung rund 1/4 unter der anliegenden Wechselspannung.

Du darfst also deinem Meßinstrument vertrauen.

Gruß
Walter


Walter Zöller

RE: Trafo-Fragen - insbes. analoges Schalten von Weichen

#5 von Oli ( gelöscht ) , 26.10.2010 18:02

Hallo Frank,

zunächst danke für Deine ausführliche Antwort

Zitat von Gast_001
Unter analogem Wechselstrom hätten die Schalter vermutlich drin bleiben können. Jetzt wo sie weg sind, ist es ok, wenn Du die analoge Momenttaster benutzt. Nur bitte keine Kipp- bzw. Umschalter für Dauerkontakt benutzen.


Klar - ich habe noch vier blaue Märklin Schaltpulte, die ich wieder zum Einsatz bringen werde...

Nochmals vielen Dank, Oliver


Oli

RE: Trafo-Fragen - insbes. analoges Schalten von Weichen

#6 von Oli ( gelöscht ) , 26.10.2010 18:29

Hallo Uli,

Zitat von Eresburg
der 66191 liefert wirklich nur 18 VA Gleichstrom. [...] Die Beleuchtung hängt auch noch an alten Trafos. Die Leerlaufspannung ist bei Trafos immer höher als bei Betrieb mit Last.


Okay, aber jetzt mal ganz konkret: Wenn ich an den Trafo eine LED hänge, soll ich dann den Vorwiderstand für die 18 Volt auslegen oder für die 23 Volt, die ich messe? Eine 15 mA LED ist doch aus Sicht des Trafos noch keine Last - oder?

Gruß, Oliver


Oli

RE: Trafo-Fragen - insbes. analoges Schalten von Weichen

#7 von Oli ( gelöscht ) , 26.10.2010 18:36

Hallo Walter,

Zitat von Walter Zöller
das Thema "Meßwerte" wurde hier schon bis zum Erbrechen behandelt.


Ich habe hier immer gelesen, daß es nicht sinnvoll ist, mit einem 0815 Digital-Multimeter etwas am Digitalsignal auf der Schiene messen zu wollen, von wegen Rechteckspannung mit variablem Tastverhältnis und so.

Daß ich an einem Gleichspannungs-Trafo keine "plausiblen" Werte messen kann, habe ich bisher hier nicht so deutlich gefunden - sorry wenn ich mich bei der Suche dumm angestellt habe...

Zitat von Walter Zöller
Spannungen darf man nur unter Last messen, da die Leerlaufspannungen erheblich höher liegen.
Der hohe Wert bei Gleichstrom ist nicht die Betriebsspannung, sondern der Nennwert des Glättungs-Kondensators. Unter Last geht die Spannung zurück.
Ohne den Kondensator liegt die Gleichspannung rund 1/4 unter der anliegenden Wechselspannung.


Danke für die Erklärung

Gruß, Oliver


Oli

RE: Trafo-Fragen - insbes. analoges Schalten von Weichen

#8 von SAH , 26.10.2010 18:38

Guten Abend Oliver,

Zitat von Oli

Okay, aber jetzt mal ganz konkret: Wenn ich an den Trafo eine LED hänge, soll ich dann den Vorwiderstand für die 18 Volt auslegen oder für die 23 Volt, die ich messe? Eine 15 mA LED ist doch aus Sicht des Trafos noch keine Last - oder?



um auf die sichere Seite zu gehen, nutze die 23V, die Du gemessen hast.
BTW: 15mA LED (5mm)? viele LED's dieser Größe sind auf 20mA ausgelegt.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


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RE: Trafo-Fragen - insbes. analoges Schalten von Weichen

#9 von SAH , 26.10.2010 18:40

Guten Abend Uli,

kleine Ergänzung:

Zitat von Eresburg
Gefährlich ist aber
nur der Umschaltimpuls von einigen Fahrtrafos bei einigen Decodern.



der 6611 ist tatsächlich ein Lichttrafo.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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