RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#26 von SAH , 18.11.2010 19:32

Guten Abend Frank,

nur eine Frage hierzu:

Zitat von Gast_001
Wenn Märklin sein Geld zukünftig mit Plaste und Sand und Catia verdient, werden sie mit dem "Weltmarkt" konkurrieren müssen.



da habe ich wohl was verpaßt! wieso soll M* mit Sand Geld verdienen?
Oder meinst Du den speziellen: Getriebe Sand, rot

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#27 von Gast ( gelöscht ) , 18.11.2010 19:34

Danke Stephan Alexander,

Zitat
Das mit vmin und vmax habe ich bei Dir nicht ganz verstanden. Falls Du den Drehzahlbereich meinst: dieser kann auch durch geeignete Maßnahmen (und hier sind wir wieder on-topic) wie Kardan in der Kraftübertragung gesteigert werden.



Ich wollte eigentlich wissen, on man an der Bandbreite (vmax/vmin)der Drehzahl auf die Qualität des Motors im besonderen auf die Tauglichkeit als Moba schliessen kann. Oder verringert sich die auschliesslich durch Reibung, so das die Bandbreite vorrangig das Ergebnis eine gelungenen da Reibungsarmen Transmission ist.

Lässt eine hohe Bandbreite (z.B. Flm 94 bei DC glatt 2 bis 80 km/h) auf eher einen guten Moter oder ein gutes Getriebe schliessen?
Grüße Frank

p.S. Aus Sand (auch Silizium genannt) besteht die Elektronik .


Gast

RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#28 von SAH , 18.11.2010 19:42

Guten Abend Frank,

danke für die Erklärung, jetzt sehe ich genauer!

Zitat von Gast_001

Zitat
Das mit vmin und vmax habe ich bei Dir nicht ganz verstanden. Falls Du den Drehzahlbereich meinst: dieser kann auch durch geeignete Maßnahmen (und hier sind wir wieder on-topic) wie Kardan in der Kraftübertragung gesteigert werden.


Ich wollte eigentlich wissen, on man an der Bandbreite (vmax/vmin)der Drehzahl auf die Qualität des Motors im besonderen auf die Tauglichkeit als Moba schliessen kann. Oder verringert sich die auschliesslich durch Reibung, so das die Bandbreite vorrangig das Ergebnis eine gelungenen da Reibungsarmen Transmission ist.
Lässt eine hohe Bandbreite (z.B. Flm 94 bei DC glatt 2 bis 80 km/h) auf eher einen guten Moter oder ein gutes Getriebe schliessen?




Je größer der (nutzbare) Drehzahlbereich, desto besser die Gesamtkonstruktion. Eine Abhängigkeit vom System und/oder Motor und anderen Variablen werte ich gerade aus. Das dauert noch.

Zitat von DTrain

p.S. Aus Sand (auch Silizium genannt) besteht die Elektronik .



Sand = Siliziumdioxid.



mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#29 von Gast ( gelöscht ) , 18.11.2010 20:32

Hallo Jimmy,

Zitat
Meine eigenen Beobachtungen zu diesem Thema betreffen nicht den Fahrbetrieb, sondern nur die Inaugenscheinnahme der Konstruktion. Viele Jahre nach dieser Bastelei, aber noch vor Vaters Erzählung kaufte ich mir ein paar gebrauchte Loks, die ausdrücklich als defekt angepriesen wurden. Ich hatte damals ziemlich wenig Geld und umso größere Pläne.
....
Das alles hat bei mir erst einmal zu der Einschätzung "Kardanantrieb = billiges Gelerrsch" geführt, und ich war anfangs irritiert, als ich dahinter kam, dass auch die "guten" Hersteller auf diesen Zug aufgesprungen sind.



Ich hatte auch so seltsame Begegnungen mit dem Kardan, aber in anderer Form:

Als "Steuerungsbeauftragter" einer grossen Moba musste/durfte ich die Vereinsbahn automatisieren. Anfanglich war ich dabei mit einem schier unlösbaren Problem konfrontiert : Dem Märklinisti .

In meinem "Zuständigkeitsbereich" handelte es sich im 2L DCC, zunehmend mit Plaste-Kardans. Während der sonntäglichen Vorführungen versuchten wohlmeinende Drehgestellmotor gewohnte Märklinisti immer wieder stehende Kardan-Loks anzuschieben. Erfolg: Defekte an Kardanloks , Haftreifen, Schnecken wie Zahnräder.

Ich ermahnte sie, allenfalls auf Aufforderung durch den FDL Loks anzufassen oder gar anzuschieben, um derlei Defekte zu verhindern. Ich begriff erst später, das das testweise Schieben eine Drehgestelllok kaum schadet, und das sie nicht erkennen konnten, welchen Schaden sie einer einer Kardan-Lok durch Schieben u.U. beifügen würden .

Dann wollte ich es wissen. Kaufte eine RoCo 221 "Platin" (aus Metall war da nicht viel, aber der Preis) und nahm glecihzeitig meine Märklin 221 Hamo in Betrieb. Neu lief die RoCo mit Sound erstmal 10 mal besser . Aber nach 10 Betriebsstunden verschlechterte sich bereits die Stromabnahme und nach 20 Betriebsstunden hätte ich einen Grossteil der Teile austauschen müssen, auch der Sound war weg. Die Hamo fuhr zwar mit eher unpässlichem Metalli-Sound, aber 60 Betriebsstunden ohne mit den Lampen zu zucken.

Ich habe seit dem lieber Drehgestellloks (auch Flm's) in Betrieb genommen als Kardans. Das Kardan-Prinzip ist ok, aber echten Metalli-Kardan möglichst noch wo der Motor zur Not (Schieben) mitdreht, habe ich bisher in keiner Lok gefunden. Kardan bleibt jedenfalls aus meiner Perspektive unterm Strich das ungeeignetere Verfahren.

Grüße Frank


Gast

RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#30 von Kurt , 19.11.2010 00:56

Mal ein paar Überlegungen eines Hobbyisten ohne tiefgreifenden Hintergrund.
Der in der Modellbahn verwendete Kardan sieht nach einem sehr vereinfachten Gleichlaufgelenk aus. Soweit mal nicht schlecht.
Hat aber den Nachteil das Gleitbewegungen auftreten. Beim gleiten sollten die Oberflächen aber möglichst "glatt" sein und wenig Widerstand, sprich Reibung haben. Aber nicht nur der "reine" Kardanantrieb, sondern auch die dann folgenden Schneckenantriebe. Ob das wohl bei der Großserienfertigung bei der Modellbahn gewährleistet oder überhaupt berücksichtigt ist? Ausserdem ist die Mateialpaarung auch entscheident. Ob Schmierstoffe diese Probleme lösen können? Nur mal das bekannt Slip-stick bei langsamen Geschwindigkeiten in den Raum geworfen.


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RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#31 von Gast ( gelöscht ) , 19.11.2010 01:18

Hallo Kurt,

es steht zu befürchten , das Du da richtig liegst. Für ein gutes Getriebe müssten Kardan-Kugeln, Schnecken oder was auch immer innen weich und aussen hart und glatt sein.

Organische Kunststoffe dürften sich in Abwesenheit des Mobellbahners heimlich immer wieder neuem "verbinden" . Evtl bekommt man sie anfänglich nur noch mit Vollgas wieder getrennt, was im Grunde genommen sogar der tiefere Sinn einer Regelung sein könnte .

Jedenfalls, im Vergleich zum guten alten Messingzahnrad ist das biologisch abbaubare Getriebe scheinbar Teufelswerk

Nicht ganz Ernst zu nehmende Grüße
Frank


Gast

RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#32 von SAH , 19.11.2010 17:44

Guten Abend Frank,

diesmal nur ein kleiner Hinweis:

Zitat von Gast_001
Während der sonntäglichen Vorführungen versuchten wohlmeinende Drehgestellmotor gewohnte Märklinisti immer wieder stehende Kardan-Loks anzuschieben. Erfolg: Defekte an Kardanloks , Haftreifen, Schnecken wie Zahnräder.
Ich ermahnte sie, allenfalls auf Aufforderung durch den FDL Loks anzufassen oder gar anzuschieben, um derlei Defekte zu verhindern. Ich begriff erst später, das das testweise Schieben eine Drehgestelllok kaum schadet, und das sie nicht erkennen konnten, welchen Schaden sie einer einer Kardan-Lok durch Schieben u.U. beifügen würden .
[...]
Ich habe seit dem lieber Drehgestellloks (auch Flm's) in Betrieb genommen als Kardans. Das Kardan-Prinzip ist ok, aber echten Metalli-Kardan möglichst noch wo der Motor zur Not (Schieben) mitdreht, habe ich bisher in keiner Lok gefunden. Kardan bleibt jedenfalls aus meiner Perspektive unterm Strich das ungeeignetere Verfahren.



ein nicht selbsthemmendes Getriebe hat mit Kardan nichts zu tun, sondern mit der Steigung bei einer Schnecken-Stirnrad-Kombination.
Du fragst nach Modellen, mit Kardan und mitdrehenden Kardanwellen?
Hier: DL/ST/DT 800 bzw. 3010, 3017 und 3025.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#33 von taunusbahn ( gelöscht ) , 20.11.2010 11:09

Noch ein weiteres Argument für den Drehgestellantrieb: Auf der Oberseite des Unterbodens bleibt viel Platz zur Montage aller möglichen und unmöglichen Teile frei. Ich denke da speziell an den Umschalter für die Stromzufuhr. Bei manchen Loks ist zu diesem Zweck eine Madenschraube bündig ins Dach eingelassen; bei anderen muss man zur Betätigung das Gehäuse abnehmen. Ein Unterbodenumschalter wäre ebenso bequem wie die erste Lösung und fast so unauffällig wie die zweite. Leider ist keine meiner Loks damit ausgestattet. Gibt es ihn überhaupt?


taunusbahn

RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#34 von SAH , 20.11.2010 19:31

Guten Abend,

Zitat von taunusbahn
Noch ein weiteres Argument für den Drehgestellantrieb: Auf der Oberseite des Unterbodens bleibt viel Platz zur Montage aller möglichen und unmöglichen Teile frei. Ich denke da speziell an den Umschalter für die Stromzufuhr. Bei manchen Loks ist zu diesem Zweck eine Madenschraube bündig ins Dach eingelassen; bei anderen muss man zur Betätigung das Gehäuse abnehmen. Ein Unterbodenumschalter wäre ebenso bequem wie die erste Lösung und fast so unauffällig wie die zweite. Leider ist keine meiner Loks damit ausgestattet. Gibt es ihn überhaupt?



auch dieses Problem ist bei den bereits genannten Märklinmodellen aus den 50'er Jahren am Boden gelöst, trotz bzw. gerade wegen Kardanantrieb.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#35 von Kurt , 21.11.2010 18:15

Das ist ja das Problem.Der Kardan nimmt Platz weg weil er mitten durch die Lok läuft. Ausserdem noch der Platinenwahn. Da musste ich schon mal bei ner riesen Amilok den Decoder "richtig rum" einbauen, weil "falsch rum" das Lokgehäuse nicht mehr drauf gepasst hat.
Aber anscheinend gibt es in China fertige Antriebe die durch große Stückzahlen billig sind. Also nimmt man den billigen fertigen Antrieb, spart Montagekosten und baut die Lok drumrum.

Da fragt man sich schon, warum z.B. die Maxima zu dem Preis verkauft werden kann.
Da wurde ja auch was überlegt um Platz zu schafffen.
Warum muss die Kardanwelle praktisch immer fast waagrecht vom Motor weg zu den Drehgestellen laufen?

Noch ein paar Bildchen von einem "richtigem" Kardanantrieb einer Shay und Climax von Bachmann. Da ruckelt nichts.


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RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#36 von Gast ( gelöscht ) , 21.11.2010 19:07

Hallo Stephan Alexander, Hallo Kurt,

ein korrekter Kardan (Schraubenrad statt Schnecke ) hätte sicherlich seinen Preis, vermutlich ist er nicht wie die Zutaten eines Schneckenantriebs "von der Stange" zu beziehen, und müsste im Falle der MoBa vom Lokhersteller speziell gefertigt oder beauftragt werden. Im Falle eines für Märklin korrekten Schraubenrades (45 Grad , schiebbar ) ein Fall für den richtigen Metallbauer bzw. Feinmechaniker .

Es scheint halt billiger, den "Kardan" zu lobpreisen und die Schnecke zu verbauen .
Passend wäre jetzt hier auch ein Bildchen vom korrekten klassischen Märklin Metalli-Kardan und "Längstrieb" 20655

Grüße Frank


Gast

RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#37 von Kurt , 21.11.2010 22:51

Wie Stephan-Alexander schon sagte hat die Schnecke nichts mit dem Kardan zu tun.
Ein korrekter Kardan hat auch beide Wellen schön parallel und im gleichen Winkel geknickt. Sonst gibts Gleichlaufschwankungen. Oder zu was wurden Gleichlauf- oder Weitwinkelgelenke erfunden? Schau mal im Sommer/Herbst den Bauern zu. Da gibts viele Maschinen die mit ner Kardanwelle vom Schlepper angetrieben werden. Die schalten aber wenn sie Kurven fahren müssen die Zapfwelle (das Ding, das hinten am Schlepper ist um die Kardanwelle des Gerätes drauf zu stecken) ab oder haben spezielle Weitwinkelgelenke.
Im übrigen kann man die Schnecke auch durch gewöhnliche Kegelräder ersetzen. Muß ja nicht gleich ein Hypoidgetriebe sein. Denn je größer der Gleitanteil und je größer die zu übertragende Kraft, desto geringer wird der Wirkungsgrad. Und ne große Übersetzung kann man auch über 2 oder 3Stufen erreichen. Sind dann 1-2 Zahnräder mehr.
Suche mal nach Württemberger C, Auslauf und die Kritik drüber. Die hat einen Glockenankermotor, Kegel- und Stirnradgetriebe und keine Schwungmasse.
Hier ist noch das Getriebe meiner Shay (die 3 letzten Bilder im vorgehenden Beitrag von mir) in Betrieb und am Orginal zu sehen.


Kurt

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RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#38 von Gast ( gelöscht ) , 21.11.2010 23:09

Hallo Kurt,

Zitat
Wie Stephan-Alexander schon sagte hat die Schnecke nichts mit dem Kardan zu tun.



Der hat ja auch nicht verstanden, das ich unter "Kardan" ein Synonym für die MoBa-Spezies Kardan plus Schnecke verstehe, wie sie in 99% der heutigen Drehgestellloks verbaut ist, und angeblich von RoCo "erfunden" wurde.

In den realen Welt sind das natürlich 2 paar Schuhe. In der MoBa ist die Schnecke in der Loko anstatt im Weichenantrieb, wo sie hingehört

Zitat von Kurt
Hier ist noch das Getriebe meiner Shay (die 3 letzten Bilder im vorgehenden Beitrag von mir) in Betrieb und am Orginal zu sehen.


Das ist natürlich feinste ruckelfreie Sahne

Grüße
Frank


Gast

RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#39 von Kurt , 22.11.2010 00:15

Jetzt wo du es sagst verstehe ich es auch.
Nicht nur in Drehgestellloks wird der sg. Kardan verbaut. Selbst in Mallets gibt es sowas.
Irgendwo habe ich mal gelesen dass es in China fertige Getriebetürme aus US-Loks in großen Mengen und verschiedenen Übersetzungen gibt und man die deshalb günstig bekommt. Da leuchten doch bei den Mobaherstellern gleich die $-Zeichen in den Augen. Wir machen das auch, kaufen diese Dinger in rauen Mengen in China ein und wir können Geld verdienen.
Nun kommt das Ding zum Konstrukteur. Also Motor in die Mitte der Lok, 2 Wellen waagrecht weg bis zu diesen im wahrsten Sinne Getriebetürmen. Dann, weil oft Kunststoff verwendet wird noch "etwas" Gewicht in die Lok, natürlich unten, rein. Dazu noch ne Platine um Montagekosten zu sparen für die Elektrik und schon fragt man sich, wo soll ich den Decoder unterbringen? : Vom Lautsprecher und Sounddecoder rede ich mal nicht.
Und dann hört man mal auf ner Messe einen Angestellten zu einem Interessenten sagen: Natürlich haben wir in jeder Lok eine Schnittstelle. Das heißt aber nicht, dass wir auch den Platz für einen Decoder haben. Je nach Modell passt einer rein, muss "etwas" gefräst werden oder es kann auch keiner reinpassen.
Selbst so mal in Sinsheim gehört. Sonst hätte ich auch so meine Zweifel an meiner Aussage.
Deshalb frage ich mich wie kann die Maxima zu diesem Preis gefertigt werden? Warum kann Bachmann diesen aufwändigen Kardanantrieb so anbieten?
Obwohl beide aufwändiger sind und nur für ein Modell passen. Während man bei den andern Lösungen nur verschieden lange Kardanwellen braucht.


Kurt

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RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#40 von power , 05.12.2010 19:27

Hallo hier noch einige Bilder von der Märklin BR 230 (Kardanantrieb und Schnecke).

Gruß Ralf
















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RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#41 von Gast ( gelöscht ) , 05.12.2010 20:05

Hallo Ralf,

vielen Dank für die Bilder,

aber bezgl. dier Schnecke samt Gehäsue und der Kardan-Fittings kann ich nur meinen : Gute Bilder aber wenig beeindruckende Qualität. Sieht aus, wie gerade mal so gut wie nötig .

Grüße Frank


Gast

RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#42 von power , 05.12.2010 20:24

Zitat von Gast_001
Hallo Ralf,

vielen Dank für die Bilder,

aber bezgl. dier Schnecke samt Gehäsue und der Kardan-Fittings kann ich nur meinen : Gute Bilder aber wenig beeindruckende Qualität. Sieht aus, wie gerade mal so gut wie nötig .

Grüße Frank



Hallo Frank genau so ist es und das für die gefühlten 800 DM.

Und trotzdem wird der China Mist gekauft!

Gruß Ralf


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RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#43 von Gast ( gelöscht ) , 05.12.2010 20:41

Hallo nochmal,

für einen Maschinenbaulehrling wäre so ein Getriebe wohl bereits ein BUG ("nochmal machen" ):
Ein Schnecke geht auf ein anscheinend gerade verzahntes Stirnrad , was leider kein Schneckenrad ist .

Mit German Engeneering hat das meineserachtens nichts mehr zu tun.

Nochmal Grüße Frank


Gast

RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#44 von Kurt , 05.12.2010 22:40

Zitat
Ein Schnecke geht auf ein anscheinend gerade verzahntes Stirnrad



Vielleicht ist die Schnecke entsprechend "schräg" eingebaut. Die Differenz darf dann der Kardan "ausbügeln".
Nicht zum lachen. Ich hatte tatsächlich mal einen LKW zum fahren, der links und rechts einen unterschiedlichen Wendekreis hatte. Zu der Zeit wurde ein mir bekannter Unternehmer für verrückt gehalten als er ne Niederlassung in Asien aufmachte.


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RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#45 von JanE ( gelöscht ) , 06.12.2010 13:46

Hallo Diskutanten,

vielleicht sollte man sich der Kraftübertragungsproblematik mal von einer anderen Seite her nähern. Wir dürften uns alle einig sein, dass es wünschenswert ist, wenn eine Drehgestell-Lok einen Antrieb hat, der auf beide Drehgestelle und alle Achsen wirkt.

Wenn man diese Anforderungen zugrunde legt, hat man aus meiner Sicht 3 Möglichkeiten der Umsetzung:

1. Die billige Variante: Mittelmotor und Antrieb beidseitig zu den Drehgestellen
Dies ist die gängige Praxis der Modellbahnhersteller. Verwendet werden meist Silikonschläuche zur Übertragung der Kräfte von der Motorwelle auf die Schneckenwelle. Teilweise kommen auch Kardan-ähnliche Übertragungseinrichtungen zum Einsatz, wie z.B. in den Hobbyloks von Piko.
Der große Nachteil dieser Konstruktionen ist, dass die Über/Untersetzung der Motordrehzahl auf die Achsdrehzahl über ein Schneckenrad und dahinterliegende Zahnrad-Getriebestufen geschieht, sodass die Modelle nicht geschoben oder gezogen werden können, sondern nur durch den Motor bewegt werden.
Hier wäre eine starke Verbesserung der Einsatz von Kronrädern/Kegelrädern, um die Lok auch schieben/ziehen zu können. Ein Nachteil ist die fehlende Selbsthemmung in der Neigung, sodass die Lok wirklich 'gebremst' werden müsste. Dies ließe sich durch eine mechanische Sperre, die evtl. durch den Dekoder angesteuert werden könnte, bewerkstelligen, oder der Dekoder erkennt über die Lastregelungsfunktion den angeforderten Stillstand der Lok und läßt den Motor gegen die Schwerkraft arbeiten, sodass der Zug unter Spannung am Motor stehen bleibt. Das funktioniert leider nicht auf analogen Anlagen bzw. in stromlosen Abschnitten.

2. Die altmodische Variante: Pro Drehgestell ein Motor
Diese Variante ist teuerer und birgt die Gefahr, dass sich beide Motoren nicht vernünftig synchronisieren lassen, sodass ein Motor immer gegen den anderen arbeitet, was den Verschleiß erhöht. Vorteil ist, dass auf ein Schneckenrad im Getriebe verzichtet werden kann. Nachteil ist, dass dafür Stirnmotoren quer eingebaut zum Einsatz kommen müssen, sodass nur eine begrenzte Schwungmasse untergebracht werden kann und die Motorgröße gerade bei Loks mit flachen Vorbauten über den Drehgestellen arg begrenzt ist. Hier hat der längs eingebaute Mittelmotor den Vorteil, dass man ihn weit einfacher tief in der Lok unterbringen kann und immer genug Platz für eine oder zwei Schungmassen hat.
Der Stromverbrauch von zwei Motoren ist evtl. auch ein Problem für die Dekoder. Bei kleineren Loks wird dann eventuell die Unterbringung eines genügend leistungsfähigen Dekoders zum Problem.
Aufgrund der möglichen Probleme und des recht hohen Preises wurden daher auch die meisten mir bekannten Modelle mit Drehgestellantrieben nur mit einem Motor und einem angetriebenen Drehgestell realisiert (es gab auch Modelle mit 2 Motoren, ich weiß!).

3. Die fortschrittliche Variante: Achsmotoren
Diese Variante sieht für jede Achse einen eigenen kleinen Motor vor. Der Vorteil ist, dass man für jede Achse nur noch eine Untersetzungsstufe braucht. Der Nachteile gibt es viele: es wird sehr teuer, die Ansteuerung ist aufwändig und die Miniaturisierung der Motoren erlaubt evtl. nicht die bislang gewohnte Zugkraft der Modelle. Man würde jedoch recht viel Platz in den Modellen gewinnen und könnte mit einem geeigneten Dekoder sogar eine Traktionskontrolle realisieren mit Schleuderschutz und allem Pipapo. Soweit sind die Hersteller jedoch noch nicht.

Aus meiner Sicht wäre es natürlich umso besser, je direkter die Kraft des Motors auf die Antriebsachsen übertragen werden kann. Grundsätzlich jedoch brauchen unsere Modelllokomotiven eine oder mehrere Untersetzungsstufen, sollen möglichst kostengünstig hergestellt und verkauft werden können, sollen einfach zu montieren und zu warten sein und dennoch robust genug für den Betriebseinsatz und langlebig genug für den gemeinen Modellbahnkäufer.

Aus dieser Sichtweise heraus macht der Mittelmotor mit Antrieb aller Achsen/Drehgestelle schon den meisten Sinn, jedoch ist die Kraftübertragung über Schnecke und Stirnrad nicht optimal. Ein Kardan ist nicht unbedingt nötig, die Silikonschläuche tun es bei den meisten H0-Modellen hinreichend gut. Die serienmäßige Verwendung von Kronrad/Kegelrad-Getrieben statt der Schnecken wäre wünschenswert.


JanE

RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#46 von heineken ( gelöscht ) , 06.12.2010 14:10

Zitat von JanE
Wir dürften uns alle einig sein, dass es wünschenswert ist, wenn eine Drehgestell-Lok einen Antrieb hat, der auf beide Drehgestelle und alle Achsen wirkt.


Zustimmung. Mit der Ergänzung der korrekten Vorbildwiedergabe, d.h. Laufachsen in 1:1 auch als solche in 1:x.

Zitat

Hier wäre eine starke Verbesserung der Einsatz von Kronrädern/Kegelrädern, um die Lok auch schieben/ziehen zu können.


Nicht ganz, da beide, wenn sie sauber konstruiert sind, im Raum kreuzende Achsen aufweisen. Bei Bo- oder Co-Drehgestellen ist vielmehr ein Hypoidgetriebe gefragt, eine Sonderform des Kegelrads. Die in Zeiten vor CAD und CAM alles andere als einfach waren – inzwischen aber als durchaus herstellbar gelten können. Es gibt da gewisse Überlegungen ...

Zitat

3. Die fortschrittliche Variante: Achsmotoren
Diese Variante sieht für jede Achse einen eigenen kleinen Motor vor. Der Vorteil ist, dass man für jede Achse nur noch eine Untersetzungsstufe braucht. Der Nachteile gibt es viele: es wird sehr teuer, die Ansteuerung ist aufwändig und die Miniaturisierung der Motoren erlaubt evtl. nicht die bislang gewohnte Zugkraft der Modelle. Man würde jedoch recht viel Platz in den Modellen gewinnen und könnte mit einem geeigneten Dekoder sogar eine Traktionskontrolle realisieren mit Schleuderschutz und allem Pipapo. Soweit sind die Hersteller jedoch noch nicht.


Zum vorletzten Satz eingeschränkte Zustimmung. Aber zum Rest: Bist du dir da sicher?


heineken

RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#47 von Bibliothekar ( gelöscht ) , 06.12.2010 16:01

Hm, dieses verschmitzte Lächeln lässt auf Großes hoffen, was die nächste Lok von euch angeht.
Nach Zahnriemen und Radsatzgetriebe jetzt also einzelne Achsmotoren?


Bibliothekar

RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#48 von Gast ( gelöscht ) , 06.12.2010 16:13

Hallo zusammen,

prinzipiell stimme ich Jens zu.

Kritisch am sogenannten "Kardan" sehe ich auch noch, das hierbei ein virtuelle Loko in der Modell-Loko implantiert wird, die aus Schwungsmasse als virtuelle Masse sowie die "Lastregelung" als (Haft-)Reibungskompensator (ohne die wohl kaum eine Loko - ausser der Flm 94 - bei 2 km/h anfahren würde) fungiert. Alles sehr künstlich und auch aufwendig auch für den dabei noch CV-PID programmierenden Mobahner. Die Reibung ist wohl auch deshalb recht hoch, weil der "Kardan" leider noch vor der Untersetzung liegt, und entsprechend hoch drehen muss.

Ein einheitliches Prinzip (Achsantrieb) scheint mir aber auch nicht immer Ei des Kolumbus, ich finde es schöner, wenn die Kraftübertragung ähnlich dem jeweiligen Vorbild der Lok erfolgt. Eine alte Schweizer E-Lok oder eine V60 mit einem Motor und Stangen sollte ruhig auch nur einen (oder einer rechts, einer links ) Motor haben. Auch bei Dampfloks werden meherer Motoren kaum umsetzbar sein.

Bei Drehgestell-Loks und Triebzügen wirds interessant mit den mehreren Motoren. Je Drehgestell ein Motor macht schon Sinn und bringt bestimmt sehr gute Fahrgeigenschaften und viel weniger unangenehme Reibung , solange die "Karftverteilung" stimmt. Und auch hier hat der BLDC (nicht nur in der Reibungsarmut) eindeutig die Nase vorn.
Das "Entfallen" der Reibung bedeuted letztendlcih die Kultivierung der Bremse in der Moba. Auch hier gibts es Motoren , die bremsen genauso gut und kostengünstig wie sei antreiben .

Mit den Achsantrieben bei modernen E-Loks und E-Diesel-Loks muss es wohl noch etwas dauern, aber in nicht allzu langer Zeit könnten BLDC billiger als DCs werden, schliesslich brauchen sie keine Kohlen. Ein grosser MoBa-Hersteller könnte sich doch auch einen Universal-Achsmotor bei Faulhaber und Co customizen lassen. Und die Elektronik? Kein Problem: Bei Google ist ja auch alles kostenlos

Nachdenkliche Grüße
Frank

p.S. @ Knut: Danke für den Hinweis, das man die Schnecke schräg stellen könnte .


Gast

RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#49 von SAH , 06.12.2010 19:23

Guten Abend Jan,

in Deinen Ausführungen fehlen zwei Konstruktionen, die es schon gibt:

zum einen der Antrieb aller Achsen über Stirnradgetriebe wie in der MS800 (E18). Dieses Modell ist allen späteren Versionen der E18 fahrtechnisch bei weitem überlegen. Andererseits gibt es auch die Schraubradpaare im Zusammenhang mit Kardanwellen bei den alten Triebwagen. Diese besitzen ebenfall ein Getriebe, das per Hand beweglich ist. Vom Berg rollen diese Modell jedoch nicht herunter, wie die z.B: bei den Kegelradgetrieben wie der 3311 (Br 18.1 oder Klasse C der K.W.St.E).


Die Idee eines Modells mit Achsenmotor (also einzeln angetriebene Achsen) ist sehr interessant. Die kompakte Baugröße einiger Glockenankermotoren oder gar des Sinus3 könnte hierfür genutzt werden. Es gibt sogar ein Vorbild, zu dem diese Antriebsart passen würde: BR 19.10 . Ob dies realisiert wird ist hingegen eine andere Frage.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Guter und Schlechter Kardanantrieb

#50 von E10 ( gelöscht ) , 06.12.2010 21:10

Zitat von SAH

Die Idee eines Modells mit Achsenmotor (also einzeln angetriebene Achsen) ist sehr interessant. Die kompakte Baugröße einiger Glockenankermotoren oder gar des Sinus3 könnte hierfür genutzt werden. Es gibt sogar ein Vorbild, zu dem diese Antriebsart passen würde: BR 19.10 . Ob dies realisiert wird ist hingegen eine andere Frage.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn



Was für Drehzahlen haben solche kleinen Motoren?
Ich denk da an die entsprechenden Übersetzungen. Die 19.10 hatte zum Beispiel bei Vmax eine Raddrehzahl von etwa 800 U/min.


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