#1 von
Stromstossschalter
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gelöscht
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, 28.11.2010 13:08
Ich vermisse immer noch relativ vorbildnahes Strassenbahngleis, egal welche Spurbreite. Egal wo ich schaue, es fehlt die Innenrinne aus Metall, überteuerter Schrott wird allerorten von diversen Herstellern angeboten.
Inspiriert durch Drahtfüllanlagen zur Produktion von gefüllten Schweissdrähten kam mir die Idee das Grundmaterial, hier Nickelband 99%, zu Rillengleisprofilen zu formen. Das Grundmaterial in Form von Abfall:
Hier die Ergebnisse aus dem Abfallhaufen, handgewalzt mittels Spannzwingen, diversen Metallprofilen und kunstoffisolierten Schraubendrehern:
Prototypbau eines Gleisprofils aus 2 Nickelbändern 8mm Breite Spur 0, gewünscht ist dieses Profil in optimierter Form aus einer Walzanlage, hier ein Handmuster mit nicht optimaler Seitenschiene:
Ich werde mal beim Hersteller der gefüllten Schweissdrähte anfragen, welche Kosten auftreten für einen entsprechenden Satz Walzen, vermutlich 3-4 Paare. Für Kurvenmaterial wären 2 Rollenbiegeeinrichtungen nötig....
#3 von
feldbahn_de
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gelöscht
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, 29.11.2010 20:40
Hallo Martin,
das sieht zwar "ganz nett" aus ... aber ...
Ich mag mich täuschen, aber die Spurrille scheint mir doch etwas überzogen breit und tief - oder liegt das nur am Prototyp. Zumindest in 0e bin ich doch erheblich feinere Rillen mit "Innenrinne aus Metall" gewohnt und ein mittelmäßig vorbildliches Regelspur-Rad (RP-25 gibt es auch für Spur 0) sollte eigentlich auch mit feineren Rillen zurecht kommen.
Außerdem sehe ich beim verwendeten Werkstoff ein Problem, das den Tipp absolut nicht allgemein-tauglich macht. Die Häufigkeit von Nickel-Allergien verbietet eigentlich den Einsatz von Nickel oder hoch-nickelhaltigen Legierungen. Selbst das bei Gleisen, Rädern und einigen Bausätzen übliche Neusilber löst inzwischen bei etwa 10% der Deutschen bereits Probleme bei sporadischem Kontakt aus.
Ich denke, der Ansatz ist zwar überlegenswert, aber Ausführung und Material bedürfen noch einer gewissen Anpassung.
#4 von
Stromstossschalter
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gelöscht
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, 29.11.2010 21:57
War heute zufällig beim Hersteller der gefüllten Schweissdrähte wg. einer Maschinenstörung.
Für dieses Profil sind mindestenst 4 Walzenpaare nötig. Problem ist der Betrag pro Walze, netto 246€, macht ca. 2000€ Startkapital. Naja, schreckt mich noch nicht, Problem wäre ein Absatzmarkt für das Rillengleis. Will das Zeugs überhaupt jemand.
Die Produktion von Kurvenmaterial mittels der Walztechnik wäre das kleinste Problem. Durch seitliches Verschieben der letzen oberen Walze, ja das geht sogar während der Produktion, kann man durch Materialdehnung eine Ablenkung nach rechts oder links erreichen.
Neu Idee ist nun eine Anfrage an einen Feinblechverarbeiter zwecks Stanzung des Profils in Längen von 100 oder 50cm. Nach der Stanzung kann man ja immer noch das Material durch 2 Walzen schieben zwecks Kurvenbildung. Grübel...
feldbahn_de schrieb:
ZitatIch mag mich täuschen, aber die Spurrille scheint mir doch etwas überzogen breit und tief - oder liegt das nur am Prototyp.
Das Profil habe ich mal eben am Schreibtisch für meine Radsätze angefertigt, von total unkonform wie Faller- Playtrain bis Slater´s Fine-Scale, ist kein Produktionsmuster. Ein RP25 wird das auf keinen Fall, kenne die Probleme beim Bau in Grösse H0 von meinem Bruder, der sich bei DSO rumtreibt.
Danke für den Hinweis auf das verwendete Material, es kann auch Neusilber sein, Edelstahl... Das Nickelband war mal eben verfügbar aus dem Schrottcontainer, muss da nochmal nachfragen wg. korrosionsbeständigem Material, weichlötbar ohne Bleianteil....
Nun ja, ca. 8 Millionen (10%) Nickelallergiker in Deutschland ? Komische Zahl. Will die hier nicht schönrechnen, aber vermutlich wurde nur Nickel gesucht, keine weiteren toxischen Bestandteile.
#5 von
Stromstossschalter
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gelöscht
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, 30.11.2010 19:02
Heute gute Nachrichten: War bei einem Hersteller für Kunststoffteile, die auf CNC-Maschinen gefertigt werden. Die benötigten Walzen würden aus relativ harten Kunststoff insgesamt ca. 560€ netto kosten. Das ist deutlich weniger als die 2000€ für Stahlwalzen. Die Kunststoffwalzen würde ich dann auf Maschinenständer beim Schweissdrahthersteller spannen.
#6 von
Stromstossschalter
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gelöscht
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, 02.12.2010 21:56
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Ich kann ja einfach mehrere Profile in die Walzen fräsen lassen, macht der Hersteller der Schweissdrähte auch. Ist eine Spur abgenutzt, nimmt man die 2.Spur mittels Wendung der Walze. Im Bild eine Walze für 2,35mm Rundmaterial, habe ich mir ausgeliehen zwecks Ermittlung der Maße für Kern, Breite und Passfeder:
Da Rillengleis unsymetrisch ist, kann ich die Walze nicht wenden, sondern muss die Ersatz- spuren fahren. Sind die Ersatzspuren abgefahren, wird die Walze neu profiliert, Anfangsdurch- messer ist 170mm, Versschrottungsdurchmesser 120mm, d.h, daß ich bei 2mm Profiltiefe die Walzen ca. 10mal neu profilieren lassen kann. Die verfügbare Arbeitsbreite der Walzen ist maximal 40mm.