seit etwa 15 Jahren besitze ich eine Märklin Modellbahnanlage. Von Anfang an bin ich digital (zuerst Delta, jetzt 6021) gefahren. Da die Anlage seit etwa 8 Jahren fest aufgebaut ist und ich mir eine neue Zentrale zulegen möchte, hätte ich hierzu folgende Fragen: Ist es möglich, nach Umstellung auf digitales Schalten, das mühevoll aufgebaute analoge Stellpult weiter zu verwenden? Worauf müßte ich achten? Schadet es den Magnetartikel- Decodern? Hat jemand schon Erfahrungen mit einem ähnlichen Vorhaben?
#2 von
Walter Mieves
(
gelöscht
)
, 28.11.2010 14:05
Hallo Wolfgang, das ist wohl nur möglich mit einem Switchboard. Leider stellt Märklin das nicht mehr her, aber hin und wieder gibt es bei ebay welche. Es gibt aber auch Fremdfabrikate Z.B. unter dieser Adresse http://www.switchboard2000.de/
Hallo Wolfgang, wenn Du ohne irgenteinen Schutz den normalen Wechselstrom auf die Weichenanschlüsse der Weichendecoder bringst, dürfte sich Deine neue Zentrale und deine Weichendecoder verabschieden, mindestens aber auf Kurzschluss gehen. Lichtstromkreise müssen unbedingt von Digitalstromkreisen getrennt werden! Es gibt extra Anschlussmodule damit man ein analoges GBS an eine digitale Zentrale anschließen kann )z. B. 6041 Mä. Switchboard, SES, Switchcontrol von UB....). Es gibt zum digitalen Betrieb zwei gute Bücher von Märklin (Best.: 0308 Digitales Handbuch oder Digital-Praxis), oder die Beiträge des Märklin Magazins lesen. Wenn Du die neue Zentrale hast, solltest du zuerst mit den in der Anleitung beschriebenen Anschlussmöglichkeiten Erfahrungen sammeln. Solange würde ich das analoge GBS abklemmen und nicht anschließen.
Kann man nicht mit der "Masse" (= blau bzw. braun) mit der man die K83 versorgt auch über Taster die Weichen direkt schalten? Wäre der selbe Stromkreis. d. h. die beiden Kabel von K83- und Taster-Ausgang zusammenführen und weiter an die Weiche? "Plus" = Gelb bleibt unverändert am K83. Bei K83 mit separater Schaltstromeinspeisung, wie z.b. von IEK, müsste "Masse" dieses Schaltstroms, der auch normaler Wechselstrom sein kann, über die Taster. Habe zu wenig elektrotechnische Ahnung um zu beurteilen, ob das den letzten Schalttransistor auf dem K83 "knackt". Evtl. braucht es Schutzdioden, aber die liegen im Centbereich. Aufwändig ist, das alles zu verkabeln. Elektrotechnik-Profis sind hier gefragt.
für einen üblichen Decoder gelten alle die erwähnten Vorbehalte und Komplikationen.
Bei eingen kann man trotzdem bereits die analogen Taster und Teile der Verkabelung zur analogen externen Gewichstrom-Ansteurung des Decoders umbauen. Das eigentliche Problem dabei ist, das klassischer Schalter mit für MA-Antriebe korrektem Wechselstrom schalten, die Decoder aber nur Gleichstrom liefern und auch nur von Gleichstrom analog angesteuert werden dürfen.
Anders beim Lenz LS150. Man kann Ihn vereinfacht als 12 Stück per DCC ferngesteuerte Moment-Relais für Wechselstrom-Last in einem Decoder betrachten (kostet ca 40+ EUR). So kann man ihn auch einfach unter seine bisherigen Taster klemmen, und kann dann sowohl per Analog-Taster als auch per Digital schalten.
falls Du halbwegs fit am Lötkolben bist, besteht die Möglichkeit, das bisherige Stellpult Lenz-Tauglich zu machen. Unter http://www.tinet.cat/~fmco/lokmaus_en.html#xbustco findest du ein Projekt, welches es erlaubt wahlweise per Taster oder Schalter Zubehördecoder anzusteuern. Der Anschluss des GBS erfolgt an den "normalen" X-Bus von Lenz, Du müsstest also nur das Innenleben des Stellpultes überarbeiten...
Das Ganze habe ich bei mir ohne nennenswerte Probleme in Betrieb nehmen können: Klick
Manchmal ist es doch gut, daß der Mensch Jäger und Sammler ist. Ich habe gerade in meinem Fundus ein etwas älteres Buch von Märklin gefunden. "Modelleisenbahn digital gesteuert", Nr. 0306 von 1988. Darin wurde das damals aktuelle Märklin Digitalsystem sehr ausführlich beschrieben. Unter anderem werden dort auch viele Beispiele mit dem Dekoder K83 beschrieben. Somit beziehen sich jetzt alle Ausagen nur auf diesen Dekoder bzw baugleiche. Demnach ist es möglich, einen Magnetartikel parallel zum Dekoder zu schalten. Dazu wird einfach der Magnetartikel gegen den braunen Anschluß des Dekoders mit einem Taster geschaltet. (Falls jemand das Buch zur Hand hat, auf Seite 124 ist dazu ein Beispiel abgebildet.) Nachteil: Dein Digitalsystem "weiß" von Deinem analogen Stellpult natürlich nichts. Somit wird die Änderung der Stellung des Magnetartikels auch nicht registiert und angezeigt.
Zitat von ralfioManchmal ist es doch gut, daß der Mensch Jäger und Sammler ist.
Hallo Ralf,
das stimmt, wenn die analogen Schaltungen von derselben Spannungsquelle oder wenigstens einer gemeinsamen Masse gespeist werden, wie die K83. Da bei klassischen Anlogpulten Weichen von Wechselstrom (nicht Digitalstrom) geschaltet wurden, und ich das nicht ändern würde, habe ich diese Variante nicht erwähnt ops: .
Der Unterschied zu LS150 Lösung: Mit der Märklin Lösung muss das Schaltpult zum Digitalstrom kommen, beim LS150 kommt der Decoder zum Wechelstrom eines klassischen Schaltpultes.
Der Grund warum ich Dir weiterhin den LS150 empfehlen würde: Mit Wechselstrom schaltets einfach besser. Viel Spass beim Ausprobieren, nächstes Jahr bist Du schlauer.
das setzt natürlich voraus, daß die vom Threadersteller zu erwerbende Zentrale auch das DCC-Protokoll beherrschen muß. Sollte er also ein Märklinprodukt erwerben wollen, dann müßte es wohl die CS2 60214 sein.
Zitat von gwolfspeHallo Christian Ich weiß jetzt nicht, ob dein Tipp mit der Lenz-Tauglichkeit ihm so richtig weiterhilft bei seiner Märklin-Eisenbahn.
Das stimmt, wenn es bei einer Märklinzentrale bleiben hilft das gepostete Projekt nicht. Ich hatte es so aufgefasst, dass alle Optionen offen sind, daher der Hinweis.
Zitat von Wolfgang1963Fragen: Ist es möglich, nach Umstellung auf digitales Schalten, das mühevoll aufgebaute analoge Stellpult weiter zu verwenden? Worauf müßte ich achten? Schadet es den Magnetartikel- Decodern? Hat jemand schon Erfahrungen mit einem ähnlichen Vorhaben?
Hallo Wolfgang,
Ich praktiziere diese Betriebsart schon sehr lange erfolgreich.
Das Schalten von Weichen ist sowohl direkt mit dem Stellpult als auch übers Keyboard der Zentrale problemlos möglich (bei Weichenantrieben mit Rückmeldung wie z.B. bei C-Gleis Weichen wird dabei ebenso die Position am entsprechenden Stellpult angezeigt).
Wichtig ist dabei zu wissen (und so stand es auch schon vor 20 Jahren in der oben zitierten Märklin Digitalbroschüre, etc.) dass dabei dann auch das Schalten übers Stellpult mit Digitalspannung erfolgt. Bei vielen gleichzeitig zu schaltenden Magnetartikeln ist es ggf. sinnvoll dafür einen separaten Leistungsverstärker (Booster) zu verwenden. Will man das nicht muss man einen Decoder mit separater Einspeisung der Schaltspannung für den Weichen-/Signalantrieb nehmen.
Einziges Manko ist dass beim analogen Schalten mit dem Stellpult keine direkte Rückmeldung der Weichen-/Signalstellung an die Zentrale erfolgt bzw. möglich ist.
Gruss, mulliba
PS: Die obigen Angaben beziehen sich auf das Schalten mit dem MM Protokoll.
Vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten. Vor allem die von mulliba kommt meiner Vorstellung am Nähsten. Vielleicht kann ich noch irgendwo ein Exemplar der erwähnten Märklin Publikation erwerben.