Zitat von im Beitrag Test/ Vergleich Rollenprüfstand KPF-Zeller alt/ neu
Hallo Stephan, ich bin in diversen Foren über ihre Beiträge gestolpert. Ich bedauere es, dass Sie mit den Produkten aus unserem Haus nicht zufrieden sind. Es steht jedem frei, seine Meinung zu äußern, bei Ihnen kommt es allerdings schon ein wenig finanziert rüber, so oft wie Sie unsere Produkte schlecht machen. Sei es drum, ich schreibe nur ungerne, dass wir kein billiges Plastik verwenden, sondern POM (kann jeder ergoogeln, was das ist).
Was das Thema Kugellager und Strom angeht, können wir gerne eine Diskussion beginnen und ich tippe, dass Ihnen die Argumente ausgehen werden. Im Hinterkopf habe ich auch noch, dass Sie unser verwendetes Alu bemängeln. Das dürfen Sie gerne, nur jeder, der nur ein bisschen Ahnung hat, was die Leitfähigkeit von Alu angeht, wird über Sie schmunzeln.
Es wäre schön, wenn Sie bei Ihren künftigen Beiträgen mit ein wenig mehr Fachwissen auftrumpfen würden und ein Produkt nicht in diversen Foren in Grund und Boden reden. Danke.
Guten Tag Frau Pilz
Besten Dank für Ihre wenn auch späte Rückmeldung.
Die mittlerweile über 10 Jahre alten Beiträge von mir entstammen meinem damaligen Frust über die Erfahrung mit den Produkten Ihres Hauses. Das einzige Geld, was damals geflossen war (139€ + 75€), war das beim Erwerb des Rollenprüfstandes und des Speedcats, und zwar in Ihre Kasse. Daher ist Ihr Vorwurf der Fremdfinanzierung völlig gegenstandslos.
Im Berufsleben habe ich seit über 20 Jahren mit realen Schienenfahrzeugen zu tun. Da gehört der Stromdurchgang durch Lager fast zum Tagesgeschäft. Ich habe persönlich hunderte von Lager begutachtet und habe bei den namhaftesten Herstellern wie SKF und FAG Ausbildungskurse diesbezüglich belegt. Sie können mir glauben, dass mir die Argumente nicht so schnell ausgehen würden.
Was bei realen Zügen mit bis zu mehreren hunderten von Ampère Stromstärke über Stunden passiert, ist meines Erachtens bei Modellbahnprüfstände völlig belanglos. Der Stromverbrauch einer H0 Lok liegt im Leerlauf vielleicht bei 50 – 200mA maximal je nach Fahrstufe und wird über mehrere Räder und im Prüfstand über doppelt so viel Lager verteilt. Das sind wenige mA pro Lager. Klar sind die Lager kleiner und was zählt ist die Stromdichte in der Kontaktfläche der Wälzkörper, aber die Belastung (mechanisch wie elektrisch) des Lagers im Modellbahn-Prüfstand ist vernachlässigbar. Für den durchschnittlichen Gebrauch eines Rollenprüfstands bringt es keine nennenswerte Minderung der Lebenserwartung, wenn die Lager eine gewisse Materialqualität aufweisen.
Reale Züge können auch mehrere 10.000 km mit Stromdurchgang fahren, ohne dass das Lager gleich ausfällt. Wieso sollte es beim Rollenprüfstand anders sein? Reale Züge fahren auch mehrere 100 km am Stück. Da spielen thermische und mechanische Belastungen des Lagers eine ganz andere Rolle als die 1 – 2 Minuten am Modellbahn Rollenprüfstand. Das tun Sie völlig überbewerten.
Ich betreibe mittlerweile seit 5 Jahren einen Prüfstand mit Kugellager und habe über 100 Lokomotiven teils auch mehrmals eingemessen. Pro Einmessvorgang 5 – 10 Minuten, ich schätze mal insgesamt 1200 Minuten, also 20h effektiver Betrieb unter Strom. Ich hatte bis jetzt absolut keine Probleme und, ich mutmasse mal, werde nie welche erleben. Die Rollen müssen selbstverständlich immer wieder gereinigt werden, um zu verhindern, dass sich Stromspitzen nur auf vereinzelte Lager bilden, aber das muss für eine sichere Stromübertragung bei Ihrem Prüfstand sicherlich auch gemacht werden. Ausserdem hat mein Prüfstand auch ein klassisches Gleis, worüber zum Bsp bei Lokomotiven mit Schlepptender der Strom bevorzugt übertragen wird und die Rollen dabei geschont werden.
Wenn Sie meine Beiträge genauer gelesen hätten, hätten Sie bemerkt, dass ich weniger die eingesetzten Materialien, sondern eher die Verarbeitungsqualität bemängelt habe. Was nützt mir das beste POM oder Aluminium, wenn ich es dann per Hand schnitze? Wertiger wirkt das Produkt dadurch nicht.
Aber lassen wir lieber die Bilder sprechen. Hier ein paar Ansichten des «schwäbischen Präzisionsproduktes», was Sie mir damals im Jahr 2010 für 225€ inkl. Versand zugemutet haben. Gekauft hatte ich direkt über Ihre Homepage. Kein Ebay, keine Kopie. Leider komme ich gerade nicht an den Rollenprüfstand. Der ist 170km entfernt. Daher kann ich auf Wunsch die Bilder gerne nachliefern. Den Speedcat habe ich noch hier liegen, daher fange ich erstmal damit an.
Hier ist das gute Stück in seiner Pracht:
Man achte auf das hochwertige, absolut rechtwinklige POM Gehäuse:
Wenn das nicht wie handgeschnitzt aussieht, was ist es denn sonst?
Die schwäbische Präzisionsarbeit setzt sich im Innern weiter fort:
Sind das vielleicht Ihre Fingerabdrücke Frau Pilz? Jemals was von ESD Schutz gehört?
und hier noch die professionell und absolut einwandfreie schwäbische Lötarbeit:
Und weiter geht's mit den hochpräzisen Messingrollen aus schwäbischer Manufaktur:
Achten Sie bitte darauf, wie jede Rolle einen unterschiedlichen sowohl Aussen- wie Bohrungsdurchmesser hat. Keine Rolle gleicht der anderen. Es ist mir schleierhaft, wie sie die unrunden Bohrungen hinbekommen. Original Wortlaut Ihrer Homepage
Zitat
unseren unverwüstlichen Gleitlagern aus Messing
Die Präzision des damaligen Speedcats war unbrauchbar. Die paar Impulse pro Umdrehung waren eine ungenügende Auflösung. Die Geschwindigkeitssprünge, besonders bei niedrigen Geschwindigkeiten, waren heftig. Darüber haben sich mehrmals auch andere Kunden in Foren damals beschwert. In 2015 haben Sie den neuen «Präzisions-Drehgeber» mit 4- facher Impulsanzahl (beworben war 8-fach!) für satte 14 Euro zum Nachrüsten herausgebracht. Da hatte ich Ihrem Produkt noch eine letzte Chance gegeben und den Speedcat aufrüsten wollen. Den Namen «Präzisionsdrehgeber» habe ich damals als blanke Ironie interpretiert. Dessen Bild will ich Ihnen nicht vorenthalten.
Achten Sie bitte auf die Konzentrizität der Bohrung. Was meinen Sie dazu?
Wegen der schlechten Konzentrizität hatte ich den reklamiert gehabt. Netterweise hatten Sie (Ihre E-Mail von Mai 2015) mir einen Ersatz geschickt der, wie man auf dem Bild erkennen kann, qualitätsmässig nur unwesentlich besser als das erste Exemplar war.
Mittlerweile benutze ich einen Geschwindigkeitsmesser mit 200 Impulse/Umdrehung. Absolut Wiederholbarkeit und Präzision. Die mit dem Speedcat erfolgten Einmessungen wichen besonders bei den niedrigeren Geschwindigkeiten um bis zu 150% ab. Ich glaube dazu bedarf es keine weiteren Erläuterungen.
Die Qualität Ihrer derzeitig vertriebenen Produkte kann ich nicht bewerten. Ich hoffe Sie haben sich in den letzten 5 Jahren weiterentwickelt und erweisen mittlerweile dem Ausdruck «schwäbisches Präzisionsprodukt» die notwendige Ehre. Bei dem, was ich bis vor 5 Jahren persönlich erlebt habe, war das nicht der Fall. Deswegen habe ich endgültig mit Ihrem Hause abgeschlossen.
Ich wiederhole mein Angebot. Wenn Sie es wünschen, kann ich gerne noch die Bilder des Rollenprüfstands nachliefern. Da würden zusätzlich zu den hier gezeigten Mängel noch handgeschnitzte POM Laufkatzen, Achsen in unterschiedlicher Länge, mal mit und mal ohne Fase an den Enden und Spanbildung bei den Rollen hinzukommen.
mit freundlichen Grüssen
Stephan
Edit: Original Wortlaut der Messing Gleitlager ergänzt