RE: Ein paar Gedanken vor dem Umstieg auf Digital

#1 von BoH_Havoc ( gelöscht ) , 26.01.2011 01:08

(Ich entschuldige mich schon im Voraus für den langen Post)

Hallo allerseits,
mich hat nach einigen Jahren Abstinenz wieder die Eisenbahnsucht gepackt. (An Weihnachten wurde nach langer Zeit nochmal die LGB kreuz und quer durchs Wohnzimmer aufgebaut und dann mit einem selbstgebauten Multibahnbetrieb gefahren).
Es kam wie es kommen musste, auch die "gute alte" Märklin H0 wurde wieder hervorgekramt (auch zwecks Test eines Weihnachtsgeschenkes ).

Ich habe mir nun in den Kopf gesetzt die Märklin Schritt für Schritt auf Digitalbetrieb umzubauen, damit auch hier im Mehrzugbetrieb gefahren werden kann. "Eisenbahnspielen" macht zu zweit oder zu dritt eben noch mehr Spass als "nur alleine rumzugondeln".

Nach 4 Tagen Powercrashkurs in Sachen digital bin ich nun nicht mehr so stark verwirrt was die ganzen Möglichkeiten angeht, einige Dinge sind jedoch offen bzw. nicht ganz klar.
Und weils so schön ist, hier nun eine strukturierte (wers glaubt...) Abarbeitung der Themen/Informationen, garniert mit meinem bisher angeeignetem (Halb-)wissen
(Wer nicht so viel lesen möchte, kann gleich zu Punkt 4 springen)

Inhalt
1.) Ausganspunkt und Problemstellung
2.) Annahmen
3.) Lösungsansätze
4.) Fragen


1.) Ausganspunkt und Problemstellung
Das bisherige System bestehend aus:
- H0, Märklin, AC
- M bzw. C Gleis
- 2 Loks mit Deltamodul
- 2 Loks mit Digitalmodul
- ~30 Loks Analog (davon ~20 hergestellt 1960-1990), teils mit Telexkupplung und Dampfmodul
- C Gleis Weichen komplett handbetrieben, M Gleis teilweise elektrisch
- verschiedenes Zubehör, darunter auch eine frühe Version des 7051 Kran's
- "Teppichbahn"

soll Schritt für Schritt digitalisiert werden. Ziel ist es, am Ende mit 2 oder mehr Personen gleichzeitig zu fahren. Jeder Spieler soll einen eigenen Controller haben. Weichen und Zubehör soll ebenfalls auf Digitalbetrieb umgestellt werden, um den Kabelverhau möglichst gering zu halten.
Weiterhin soll es möglich sein, auch Loks von Fremdanbietern auf der Märklinanlage zu fahren.
In einem späteren Schritt, soll die Anlage teilweise vom Computer gesteuert werden um Bahnverkehr zu Simulieren. Der Nutzer kann sich dann einen Zug rauspicken und diesen auf Manuellbetrieb umschalten.

Budget:
Sehr knapp da Student. Eigenbau von Dekodern, Zentralen, etc aber möglich.



2.) Annahmen
- M-Gleis ist für einen Digitalbetrieb eher ungeeignet, da Kontakte oft schlecht sind, die Kurzschlussanfälligkeit sehr hoch ist und benötigt Schnittstellen zum Gleis nicht oder nur über Umwege vorhanden sind. Weiterhin gibt es Probleme mit den Kurvenradien von M-Gleisen, da einige (neuere) Züge auf diesen zu engen Radien u.U. entgleisen können.
- Es können (von Haus aus bzw. ohne große nachträgliche Umbauten des Nutzers) nur 4 Loks gleichzeitig mit Deltamodul angesprochen werden. Digitalmodule können maximal 255 gleichzeitig verwendet werden.
- Vor dem Einzug des Digitalbetriebes konnte nicht ohne weiteres zwischen verschiedenen Lok-Herstellern gewechselt werden. Inzwischen ist dies ohne weiteres möglich (mit kleinen Anderungen an der hardware, wie z.b. Mittelschleifer bei Märklinumbau + Dekodereinbau).
- Das Märklin Delta- bzw Digitalmodul entspricht Motorola 1 bzw. 2 (MM1 & MM2)
- Trix wurde von Märklin aufgekauft. Die Trix Mobile Station entspricht der Märklin Mobile Station
(- Fleischmann wurde von Roco aufgekauft. Der PROFI BOSS entspricht der multiMaus)
- Durch Einbau eines aktuellen Dekoders (ESU, TAM, VIESSMANN, LENZ u.A) kann (fast) jede Lok, jedes Herstellers auf jeder Anlage zum fahren gebracht werden (unter Berücksichtigung des vorhandenen Digitalsystems MM, SX, DCC, MFX, etc)
- Die Roco multiMaus kann mit Märklin betrieben werden, sofern in den Loks DCC fähige Dekoder vorhanden sind
- Die Roco multiMaus lässt sich leichter bedienen als die Mobile Station 2. Der Zugriff bzw. die Auswahl von Magnetartiklen ist komfortabler als mit der Mobile Station 2
- Eine multiMaus kann zwecks Handkontrolle an die OpenDCC Zentrale angeschlossen werden, eine Mobile Station jedoch nicht
- Mobile Station und multiMaus können mit der Central Station bzw. der ESU ECoS über den Snifferport wie gehabt weiterbenutzt werden
- Die OpenDCC Zentrale hat keinen Snifferport um alte Geräte weiterzunutzen
- Mobile Station 2 und multiMaus können Magnetartikel OHNE zwischengeschaltete Zentrale schalten
- Es können maximal 2 Mobile Stations genutzt werden
- Mit entsprechendem Adapter können mehr als 2 multiMäuse ohne Zentrale genutzt werden
- Die OpenDCC Zentrale kann mehr als 2 multiMäuse nutzen
- Magnetartikel(dekoder) werden ans Gleis angeschlossen und bekommen über den angelegten Digitalstrom ihren Strom bzw einen Schaltimpuls. Kabelverlegen entfällt komplett



3.) Lösungsansätze
Ich nutze in jedemfall C-Gleis, da es mit M-Gleis evtl zu Problemen kommen kann.
Als Digitalsystem gefällt mir das DCC System am besten da es mir am besten ausbaufähig erscheint und die Möglichkeit liefert, selbst Dekoder und Zubehör zu bauen (Wikinger, OpenDCC u.A).

3.1)
Ich kaufe mir eine Mobile Station 2 von Märklin/Trix und kann damit schonmal mit meinen 4 Delta bzw Digitalloks fahren. Dann kann ich Stück für Stück die anderen Loks mit Dekodern ausrüsten. Sollte ich in Zukunft eine Zentrale nutzen wollen, fällt die Eigenbauoption ala OpenDCC weg, da diese eben "nur" DCC unterstützt. Weiterhin müsste ich mir multiMäuse zulegen (bzw OpenDCC Handregler bauen) um einen "Handbetrieb" zu ermöglichen. Hier müsste ich dann also definitiv zu komerziellen Produkten greifen.

3.2)
Ich kaufe mir eine multiMaus und kaufe/baue mir DCC Dekoder für die Loks. Sollte ich dann mal eine Zentrale benötigen, habe ich in Zukunft zumindest die Option zur OpenDCC Zentrale da alle Loks auf DCC umgerüstet sind. Ausserdem könnten dann auch gleich die multiMäuse weiterverwendet werden.

3.3)
Ich schließe mich 1 Woche im Keller ein und baue komplett alles selbst, basierend auf OpenDCC und Wikinger

Option 3.2 wäre momentan meine Präferenz.



4.) Fragen
- Kann ich wirklich eine multimaus mit Märklin benutzen, sofern in meinen Loks ein DCC Dekoder steckt? Ich lese mal ja mal nein. Falls ja, wäre eine multimaus meine Präferenz und ich würde am Wochenende auf der Börse nach einer Ausschau halten. Ein spezieller Trafo ist doch sicher notwendig, oder kann da der mitgelieferte genutzt werden?
- Obwohl im Digitalbetrieb, sehe ich eigentlich nirgends Anlagen, die kein "Kabelchaos" hätten. Wurden hier nur die Lichter/Effekte extra an einen getrennten Trafo verkabelt, oder auch die Weichen? Der Riesenvorteil vom Digitalbetrieb (neben Mehrzugbetrieb) scheint mir doch der zu sein, das ein Kabelverhau für Weichen entfällt. Für Licht und Effekte macht es immernoch Sinn, aufgrund der hohen Last die hierdurch entsteht
- Taugt der Wikinger Decoder was, oder ist das Teil längst überholt bzw. nicht NMRA konform?


So, das wärs auch erstmal von mir. Reicht ja denke ich auch

Viele Grüße von einem neuen Stummiforumnutzer


BoH_Havoc

RE: Ein paar Gedanken vor dem Umstieg auf Digital

#2 von Soulman ( gelöscht ) , 26.01.2011 03:45

Jesus, ein Roman.

Okay, ich geh mal Locker auf 2-3 Punkte ein.

- Lokdekoderselbstbau lohnt nicht. Durchaus brauchbare Dekoder kosten ab 15 Euro. Da bringts selberlöten nicht. Sie dir z.b. mal die Webseiten der Fa. Tams an.

- Weichendekoder selberbauen geht und bringts gerade so, Stichwort "Weichei". Bauteile um die 6 Euro.
Neue Weichendekoder kosten 12-15 Euro

- Märklins MS 2 kann auch DCC, keine Lokamus nötig. Kauf die TRIX MS 2, die kann das selbe wie die Märklin, ist aber ca 25 Euro billiger zu bekommen.

- der R1 von M-Gleis hat den sleben radius wie C-Gleis R1. Deswegen entgleist nix. Ansonten bin ich starker beführtworter von C-Gleis, und setze selber M-Gleis nur noch in Ausnahmen ein.

- Zentralenbau lohnt nicht (Boosterbau lohnt). Brauchbare kleine Multiprotokollzentralen wie MS2 kosten um die 120 Tacken.

- festlegen auf EIN Protokoll lohnt nicht. So gut wie alle Zentralen können mindestens MM2 und DCC. So eine - und NUR so eine - solltest du nehmen, dann kannst du auch deine bereits digitalisierten Loks verwenden und auch mal Fremdloks fahren lassen, die vielleicht gerade das ANDERE Protokoll eingestellt haben. Sehr viele der heutigen Lokdekoder sind sowieso Multiprotokoll, können also auch mindestens DCC und MM2

Zitat
Es können (von Haus aus bzw. ohne große nachträgliche Umbauten des Nutzers) nur 4 Loks gleichzeitig mit Deltamodul angesprochen werden. Digitalmodule können maximal 255 gleichzeitig verwendet werden.



Beides falsch. Delta ist zwar auf 4 Adressen reduziert, an vielen Deltamodulen sind aber mehr Adressen einstellbar, manchmal reicht das Auflöten von zusätzlichen DIP switches o-ä. um den möglichen Adressbreich zu erweitern. Delta will man trotzdem nicht, weil die Fahreigenschaften der Deltadekoder meist nicht gut sind. Billiger als "richtige Dekoder" sind sie auch nicht. Zuletzt Delta IST ein Digitalmodul. Delta entspricht MM nur, das eben der Adressraum künstlich eingeschränkt ist.

Die maximale Anzahl von Adressen ist abhängig vom genauen Protokoll. Grob in etwa so:
MM1 80 Adressen
MM2 255 Adressen
DCC 128 Adressen
DCC erweitert 10.239 Adressen
mfx 64.000 Adressen

Da MM1 und eigentlich auch MM2 historisch sind, braucht man sich um den Adressraum egal welches Protokoll keine Sorgen machen.

Zitat
- Vor dem Einzug des Digitalbetriebes konnte nicht ohne weiteres zwischen verschiedenen Lok-Herstellern gewechselt werden. Inzwischen ist dies ohne weiteres möglich (mit kleinen Anderungen an der hardware, wie z.b. Mittelschleifer bei Märklinumbau + Dekodereinbau).



Ganz so ist's leider nicht. Insbesondere ist es so, das die Radsätze getauscht werden müssen, da Radgeometrei und Spurkranzmaße nicht überinstimmen. Bei C-Gleis kan man Glück haben, aber auf M-Gleis Weichen fahren viele Asenleiter Loks nicht, auch wenn man ihnen einen Mittelschleifer verpasst.

Zitat
- Das Märklin Delta- bzw Digitalmodul entspricht Motorola 1 bzw. 2 (MM1 & MM2)
- Trix wurde von Märklin aufgekauft. Die Trix Mobile Station entspricht der Märklin Mobile Station



Stimmt.

Zitat
- Durch Einbau eines aktuellen Dekoders (ESU, TAM, VIESSMANN, LENZ u.A) kann (fast) jede Lok, jedes Herstellers auf jeder Anlage zum fahren gebracht werden (unter Berücksichtigung des vorhandenen Digitalsystems MM, SX, DCC, MFX, etc)



Sie Anmerkungen zum Thema Radsatz. Ausserdem sind einige der Dekoder dieser Hersteller nicht MM fähig.

Zitat
- Die Roco multiMaus kann mit Märklin betrieben werden, sofern in den Loks DCC fähige Dekoder vorhanden sind


Stimmt, was zwingend den Umbau deiner vorhandenen Loks erfordern würde.

Zitat
- Mobile Station 2 und multiMaus können Magnetartikel OHNE zwischengeschaltete Zentrale schalten



Nein. Das ist aber eine Frage der Begrifflichkeit. Die MS2 ist z.b. EIGENTLICH nur das Gerät in der Hand. Dazu gibts aber noch einesogenannte Gleisanschlussbox. Man kann die MS2 mit oder ohne Gleisanschlussbox nehmen... und diese Gleisanschlusbox ist natürlich nix anderes als eine kleine Zentrale. Ohne diese Box, kann man die MS 2 nur als Zusatzregeler an einer anderen Zentrale verwenden, also z.b. eine CS 2 oder einer bereits vorhanden Anschlussbox. (die kann tatsächlich 2 MS 2 bedienen)

Zitat
- Es können maximal 2 Mobile Stations genutzt werden



Nö.

An die CS 2 kann man mindestesn drei anschliesen. An die oben erwähnte Gleisanschlussbox zwei.


Zitat
- Magnetartikel(dekoder) werden ans Gleis angeschlossen und bekommen über den angelegten Digitalstrom ihren Strom bzw einen Schaltimpuls. Kabelverlegen entfällt komplett



Jain. Im prinzip ja, insbesonder wenn man einbaudekoder verwendet die direkt in den Weichen drin sind. Problem ist nur: Die brauchen ja auch Strom und belasten die Zerntrale. Man wird also u.U mehr Bossterabschnitte brauchen.

Zitat
Ich nutze in jedem Fall C-Gleis, da es mit M-Gleis evtl zu Problemen kommen kann.



M-Gleis Einstaz ist handhabbar, besonders wenn man keine M-Gleis Weichen einsetzt und Rollmaterial mit Märklin radsätzen hat.

Zitat
Als Digitalsystem gefällt mir das DCC System am besten da es mir am besten ausbaufähig erscheint und die Möglichkeit liefert, selbst Dekoder und Zubehör zu bauen (Wikinger, OpenDCC u.A).



Sich auf ein Digitalsystem zu beschränken ist unnötig. Vernünftige Zentralen können midestens DCC und MM. Wenn eine Zentrale das nicht kann würd ich sie nicht nehmen. Lokdekoderselbstbau bringts nicht.

Zitat
Ich kaufe mir eine Mobile Station 2 von Märklin/Trix und kann damit schonmal mit meinen 4 Delta bzw Digitalloks fahren.



Würd ich z.b. machen, ja. Lässt die ausserdem die Option, trotzdem beim Umbau deiner Lok DCC bevorzugt einzusetzen.

Zitat
Ich schließe mich 1 Woche im Keller ein und baue komplett alles selbst, basierend auf OpenDCC und Wikinger



Ein Woche? Du brauchst eine Woche um deine 30 Loks mit fertig gekauften Dekodern umzubauen, wenn du das einigermaßen sorgfältig machen willst.

Zitat
- Obwohl im Digitalbetrieb, sehe ich eigentlich nirgends Anlagen, die kein "Kabelchaos" hätten. Wurden hier nur die Lichter/Effekte extra an einen getrennten Trafo verkabelt, oder auch die Weichen?



Viele verkabeln auch die Weichendekoder mit externer Stromversorgung. Ich mache das nicht und lieber einen Boosterabschnitt mehr, zumal man sich billich Sparbooster selber bauen kann, Stichwort "Deltabooster".

Tatsächlicher Verkabelungsbedarf könnte entstehen durch Signale, Blockstrecken, Bremsstrecken etc.



So, jetzt habe ich keine Lust mehr die Typos zu korrigieren, da müsst du jetzt durch.


Soulman

RE: Ein paar Gedanken vor dem Umstieg auf Digital

#3 von ralfio , 26.01.2011 08:32

Wenn Du Dekoder unbedingt selbst bauen willst (was ja durchaus Spaß machen kann), sind die Weichendekoder für das MM-Format eigentlich am einfachsten gestrickt. Da gibt es von Motorola einen Chip (MC145027), der auf dieses Datenformat zugeschnitten ist. Man braucht also nicht mal einen Prozessor programmieren. Habe mir auf die Art dutzende von Dekodern gebaut.
Ich habe jahrelang eine Großanlage mit M-Gleisen und PC-Steuerung betrieben, funktionierte tadellos (von den üblichen Verschmutzungen nach längerer Betriebsunterbrechung mal abgesehen). Ich wüßte nicht, warum das M-Gleis nicht digitaltauglich sein sollte. Optisch gibt es sicher schönere Möglichkeiten.

Gruß
Ralf


Gruß aus Down Under
Ralf


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RE: Ein paar Gedanken vor dem Umstieg auf Digital

#4 von Peter Müller , 27.01.2011 00:30

Eine M-Gleis-Abstellgruppe ist immer noch besser als gar keine Abstellgruppe. Ich würde diese Gleise mit Bedacht weiter verwenden. Muss ja nicht jeder Zug in die entsprechenden Bereiche geleitet werden.

Multiprotokoll ist ein Segen. Auch dann, wenn man stetig den Bestand von MM auf DCC veredelt.

Für Teppichbahnen sind Decoder im Gleisbett optimal. Spart auch dann noch Kabel, wenn man einen zweiten oder dritten Boosterabschnitt aufmacht. Allerdings gilt das nur so lange, wie man auf Sicht fährt.


Grüße, Peter

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RE: Ein paar Gedanken vor dem Umstieg auf Digital

#5 von eisenbund , 27.01.2011 22:35

Zitat von Peter Müller
Eine M-Gleis-Abstellgruppe ist immer noch besser als gar keine Abstellgruppe. Ich würde diese Gleise mit Bedacht weiter verwenden. Muss ja nicht jeder Zug in die entsprechenden Bereiche geleitet werden.


Warum soll M-Gleis digital nicht funktionieren? Fahre damit seit mehreren Jahren sehr zufriedenstellend. Denke ehr liegt das Problem bei "Unebenheiten" die zu Entgleisungen führen können, sprich verbogenen Gleisen und insb. Weichen. Kontaktprobleme habe ich aber an sich nicht (wenn dann bei Dreiwegeweichen) - ich möchte sogar sagen seit ich digital fahre läuft alles VIEL besser, "früher" sind Loks doch öfter mal stehengeblieben, jetzt ist es die absolute Ausnahme selbst bei Langsamfahrt (führe das auch auf die immer anliegende höhere Spannung zurück).
Daher wäre meine Strategie (Geldbeutelbedingt) irgendwann schon auf C-Gleise umzustellen, aber wenn reichlich Material vorhanden ist, die M-Gleise zu nutzen (insb. auch für oben angesprochene Dinge).

Thomas


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RE: Ein paar Gedanken vor dem Umstieg auf Digital

#6 von Mattlink , 28.01.2011 04:50

Hallo,

nur ein kurzer Einwurf: Die Sache mit dem M-Gleis ist ein Glaubenskrieg!

Ich persönlich würde es gar nicht mehr verbauen, da ich (habe zur Zeit keine eigene Bahn, sammle aber Fahrzeuge nicht nur von M aber für M) bereits verschiedene Fahrzeuge habe, die nicht für M-Gleise geeignet sind, auf die ich aber nicht mehr verzichten möchte. (BR 95 Fleischmann, BR 58 Rivarossi, BR 18 411 Roco...)
Sollte dann noch das Interesse bestehen, DC Modelle umzurüsten, ist da in vielen Fällen auf M- Gleis mit den DC Radsätzen nichts zu machen...
Meine - zur Zeit im Umbau befindliche - BR 42 von Liliput läuft auf der Vereins-Modulanlage ohne jegliche Anpassungen recht passabel (auf K- Gleis).

Meine Fleischmann BR95 habe ich übrigens sehr günstig bekommen, weil der Vorbesitzer im Schattenbahnhof M-Gleise verbaut hatte Egal! Mich freuts...
Es gibt jedenfalls nichts schlimmeres, als eine Lok die ständig in der Unterwelt (Schattenbahnhof) entgleist!

Ansonsten bietet C- oder K- Gleis die Möglichkeit einfache Rückmeldung / Gleisbesetztmeldung durch Unterbrechen eine Gleises an jeder beliebigen Stelle zu schaffen. Bei M- Gleis geht das nicht, weil der Gleiskörper beide Schienen immer verbindet...


Dann noch eine Bemerkung zum Punkt 3.2:

Der vollständige Verzicht auf das M-Protokoll seitens der Zentrale erschwert den Zugang zu aktuellen Märklin Fahrzeugen. Kann man den Ersatz eines "nomalen" Decoders zusätzlich zur Neuanschaffung noch verschmerzen, ist das im Fall eines Sounddecoders (ist ja oft schon Serie) doch schon eine beträchtliche Summe...
Dann vielleicht doch eine Zentrale die auch M kann?
Ich selber habe derzeit nur ein derartiges Fahrzeug (BR 39 Insider 2009) bei dem ich einfach aus Kostengründen den Austausch des Decoders scheue. Es ist aber meine einzige mfx Lok...

Dann gibt es bei mir noch die Besonderheit, dass ich meine Fahrzeuge auch noch im Verein einsetzen können möchte. Sollte das eine Option sein, bleibt nur ein Multiprotokolldecoder der ggf. auch AC analog kann. Reine DCC Decoder lösen sich bei analogem Wechselstrom meist in Rauch auf.

Halt vorher genau überlegen...


Grüße

Matthias


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RE: Ein paar Gedanken vor dem Umstieg auf Digital

#7 von eisenbund , 28.01.2011 10:53

Finde nicht, dass M-Gleis ja/nein ein Glaubenskrieg sein sollte.
Ich würde auch alles auf C-Gleis umstellen, das hat ja objektiv einige Vorteile (wobei es ja auch bezüglich der Haltbarkeit zumindest älterer Chargen durchaus Nachteile von wegen Bruchfestigkeit gibt), nicht zuletzt auch den oben angesprochenen.
Soweit so schön.
Nur wenn man stapelweise M-Gleise hat und nicht reichlich Euros würde ich sicher zuerst mir ein paar nette Digitalloks zulegen und das M-Gleis noch verbauen als erstmal mein ganzes Geld (so es denn überhaupt reicht) in die C-Gleise zu investieren.
Ich habe sogar einiges an M noch gebraucht dazu gekauft, kostet schließlich nur ein Bruchteil im Vergleich zum C-Gleis (z.B. Weichen ca. 3 Euro mit Antrieb, C-Gleis gebraucht mit Antrieb ca. 15 Euro).
Und noch ein Argument für M-Gleise trotz objektiv einer höheren Entgleisungswahrscheinlichkeit: M-Gleis besitzt Weichen für den 360er Kreis C-Gleis nicht mehr (Alpha gibt es zwar eine Weiche aber ohne Antrieb), sogar noch die 5137 mit der Dreiviertel gebogenen. Damit kann man im Schattenbereich auch bei engen Platzverhältnissen viel Abstellmöglichkeiten schaffen. Auch die 5137 mit 3/4 Gegenbogen bzw. Gegenweiche bietet auf engstem Raum dann parallele Gleisführung, so mit C-Gleisen m.W. nicht zu schaffen (ohne Bastelei) - auch hier zumindest im verdeckten Bereich ein für mich nicht zu unterschätzender Raumgewinn bzw. Längengewinn bei Ausweichgleisen. Ob man die engen Abzweige im sichtbaren Bereich dann ertragen möchte ist natürlich eine ganz andere Frage (hat aber neben Schönheit sicher auch was mit Platz zu tun).

Thomas


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RE: Ein paar Gedanken vor dem Umstieg auf Digital

#8 von Peter Müller , 28.01.2011 18:31

Wir haben alle M-Gleise durch C-Gleise ersetzt und ich hätte das M-Gleis verkaufen können. Und dann habe ich mir überlegt, wie wenig Geld man dafür bekommt und welchen finanziellen Einsatz man kalkulieren muss, wenn man gerne mal eben hundert Meter Gleis zusätzlich verbauen würde. Als Ergebnis habe ich das M-Gleis nicht verkauft und setze es nun gezielt dort ein, wo nur Material rollt, welches auch prima mit den Gleisen zurecht kommt.

Wenn ich zurück denke an die Zeit, wo immer gerade Gleise fehlten und man nie so richtig vorbildlich lange Züge zusammen kuppeln konnte ... kommt eigentlich nur noch selten vor .


Grüße, Peter

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RE: Ein paar Gedanken vor dem Umstieg auf Digital

#9 von skippa ( gelöscht ) , 28.01.2011 19:17

Hallo,

die Zentrale kann man sich auch sparen. Sofern man einen alten Computer mit serieller Schnittstelle hat (oder für 50 Euro kauft). DER kann nämlich die Signale generieren, sowohl DCC als auch andere Protokolle. Software dazu gibts frei im Internet erhältlich DDL (Digital Direct for Linux http://www.vogt-it.com/OpenSource/DDL/) oder DDW (Digital Direct for Windows http://home.snafu.de/mgrafe/).
Dann braucht man nur noch einen -ziemlich beliebigen - Booster. Und natürlich etwas Geduld, um das alles auf die Reihe zu bekommen.

Läuft bei mir seit zwei Jahren problemlos.

Gruß,
skippa


skippa

RE: Ein paar Gedanken vor dem Umstieg auf Digital

#10 von BoH_Havoc ( gelöscht ) , 29.01.2011 16:18

Hallo allerseits,

Vielen Dank für die vielen Tipps und Vorschläge, jetzt ist einiges viel klarer. Vorallem was M bzw C-Gleis angeht.
Dazu auch noch kurz als Anmerkung: Ich habe 2 Kisten mit M-Gleis und nochmal in etwa die selbe Menge an C-Gleis. Sprich ich werde erstmal schauen wie weit ich mit C-Gleis komme, und dann, falls nötig, M-Gleis verbauen. M-Gleis jedoch nur an offen zugänglichen Stellen um Entgleisungen schnell zu beheben. Hätte ich vielleicht in meinem ersten Post erwähnen sollen.

Ansonsten habe ich mich (auf euer Anraten) von einem reinen DCC Betrieb verabschiedet und werde mich morgen auf der Börse mal nach einer MS2 umschauen.
Die Möglichkeit, dass ich vielleicht irgendwann mal in einem Verein tätig werde, bzw auchmal bei/mit Freunden fahre, spricht dann doch für eine Mischzentrale. Ausserdem kann ich dann, sofern ich mir eine neue Lok mit Decoder anschaffe, sofort losfahren ohne vorher rumzulöten.
Ausserdem werde ich mir gleich mal noch die Computerlösung zu Gemüte führen (danke für den Tipp skippa), alte PCs habe ich nämlich noch zu Hauf hier rumstehen. Da wäre dann die Frage wie es mit den Kontrollen aussieht, nur Maus bzw Tastatur, oder auch Joysticks u.A. Aber da werden mir die Webseiten der beiden Softwarelösungen bestimmt weiterhelfen.

Vielen Danke an Alle und schöne Grüße!


BoH_Havoc

RE: Ein paar Gedanken vor dem Umstieg auf Digital

#11 von Mattlink , 03.02.2011 01:00

Hallo nochmal,

eine kleine Bemerkung zu den Planungen: Viele Fahrzeuge von Fremdherstellern laufen nur auf Radien ab 42 cm (vor allem größere Dampfloks).

Sollte es eine Option sein, später mal ein paar schöne Großdampfer z. B. von Roco, Liliput oder Fleischmann anzuschaffen, würde ich auf Radius 1 (und den Industriekreis sowieso) grundsätzlich verzichten und nur mit Radien ab 42 cm aufwärts planen.

Die Märklin Loks schaffen wohl soweit alle den 36cm Radius, aber einige Quälen sich dabei wirklich und es sieht auch nicht aus. Ich habe mal - nur aus Spaß - die 6-fach gekuppelte BR 59 von Märklin auf einer M-Gleis Anlage fahren lassen. Es sah einfach grausam aus, und die Lok ist dort auch mehrfach entgleist...

Grüße

Matthias


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