Hallo liebe Forengemeinde,
ich habe mal meinen Umbaubericht aus den alten Stummi-Forum hierher ins neue kopiert.
Da ich noch einige Märklin MFX-Sounddecoder der 1. Generation (also die, wo man noch den Sound per Lokprogrammer ändern kann) liegen habe und ich dann in der Bucht die Trix BR 119 sehr günstig entdeckt habe, kam mir die Idee diese doch auf Märklin 3-Leiterbetrieb umzubauen. Also, Lok gekauft und los ging es .
Zuerst habe ich das Lokgehäuse abgenommen, das mit 4 Schrauben befestigt ist. Das Gehäuse sitzt sehr stramm auf dem Rahmen und man braucht schon ein wenig Fingerspitzengefühl um es zu entfernen. Als nächstes habe ich die 2 Schrauben für die Vorlaufachsen entfernt. Die Vorlaufachsen können dann mit den Federblechen nach vorne abgezogen werden. Dann habe ich die Bodenplatte entfernt. Vorsicht, diese sitzt sehr fest auf 2 Stifte. Am besten geht man mit einem kleinen Schraubendreher an den Seiten rein wo die Vorlaufachsen waren und hebelt die Bodenplatte sehr vorsichtig runter. Bitte unbedingt auf die beiden inneren Achsen aufpassen, da die im Rahmen federnd gelagert sind und wenn man nicht aufpasst springen die Federn weg (nach ner halben Stunde auf dem Teppich habe ich die eine, die mir weggesprungen ist , zum Glück wieder gefunden ). Danach habe ich das rote und das braune Kabel von den Radschleiferblechen abgelötet und die Achsen und die Federn entfernt. Anschliessend habe ich 2 Drähte auf die Radschleiferbleche gelötet um beide Seiten zu verbinden.
Da ich ja ein MFX-Sounddecoder einbauen wollte, hatte ich folgendes Problem. Der Decoder passt nicht, weil die Schwungscheibe vom Motor im Weg ist.
Also Motor raus. Dazu habe ich erst mal sämtliche Kabel von der Leiterplatte abgelötet (Die grauen Kabel fürs Licht sollte man kennzeichnen, damit man beim anlöten weiss welches wohin kommt). Dann die 2 Schrauben lösen und die Leiterplatte abnehmen. Danach auf der Unterseite der Lok die 2 Schrauben im Rahmen lösen und man kann den Motor nach oben rausziehen. Jetzt kann man die Gelenkwelle auf der Seite wo der Decoder sitzt vom Motor abziehen. Um die Schwungscheibe zu entfernen braucht man schon ein wenig Gewalt. Ich haben diese mit ein wenig vorsichtiger Gewalt und einem kleinen Schraubendreher abgehebelt. Danach alles wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen, die Leiterplatte festschrauben und die Kabel anlöten.
(Leider habe ich von der ganzen Aktion keine Fotos gemacht) .
Ich habe dann 2 kleine Löcher (1mm) in die Bodenplatte gebohrt und zwar da, wo nachher die Schraube vom Schleifer sitzt (ob die wirklich hält weiss ich nicht, aber ich bilde es mir zumindest ein) und da, wo nachher das rote Kabel durchgesteckt wird. Danach habe ich mit doppelseitigen Teppichklebeband den Schleifer (ich habe den langen Flüsterschleifer von Roco verwendet) auf die Bodenplatte geklebt, die Schraube eingedreht und das braune Kabel an eines der beiden Radschleiferbleche angelötet.
Dann habe ich die Achsen und Federn wieder eingebaut, das rote Kabel durch das Loch in der Bodenplatte gesteckt
und die Bodenplatte wieder auf die Stifte gesteckt (vorsicht mit den Radschleifern). Gegebenfalls muss man das rote und braune Kabel an der Oberseite der Lok vorsichtig etwas hochziehen (Die Lok dabei unbedingt kopfüber lassen, weil sonst fallen die Achsen und Federn raus). Jetzt kann man das rote Kabel an der Schleiferfeder anlöten.
Leider ist unter dem Gehäuse der Lok nicht sehr viel Platz für ein Lautsprecher. Zuerst habe ich den Metallverbindungsstreifen im Dach, der zu den Panthos führt entfernt. Dann habe ich eine Schallkapsel für 20 mm Lautsprecher mit einem scharfen Teppichmesser auf 7 mm Höhe gebracht, so das dieser an der höchsten Stelle des Gehäuses der Lok passt und der Lautsprecher trotzdem noch gut in der Schallkapsel hält. Verwendet habe ich den 20 mm Märklin-Standardlautsprecher. Danach habe ich die Lautsprecherkabel direkt an den Soundausgang des Decodes gelötet und den Lautsprecher mit der Schallkapsel mit doppelseitigen Teppichklebeband auf den Motor geklebt.
Vorsichtshalber habe ich alles was mit dem Decoder in Berührung kommen könnte mit Isolierband abgeklebt.
Man erkennt auf dem Bild auch sehr gut die fehlende Schwungscheibe.
Dann den Decoder auf die 21-polige Schnittstelle und den Schleifer aufstecken und die erste Probefahrt konnte stattfinden.
Anschliessend die Vorlaufachsen mit den Federblechen wieder einbauen und das Gehäuse aufsetzen und festschrauben.
Hier noch ein Bild mit der ausgebauten Schwungscheibe und dem Metallverbindungsstreifen für die Panthos.
Dann noch schnell den Decoder mit dem ESU-Lokprogrammer programmieren (verwendet habe ich die Soundfiles der BR E18/118 und durch einige andere wie Türen öffnen/schliessen ergänzt)
Folgende Funktionen lassen sich schalten:
F00 Licht
F01 Fahrsound
F02 Lokpfiff lang
F03 Lokpfiff kurz
F04 ABV an/aus
F05 Lüfter
F06 Kompressor
F07 Bahnhofsansage/Türen schliessen/Schaffnerpfiff
F08 Bremssound
F09 Türen öffnen
F10 Luft ablassen
F11 Rangiergang
Ich habe bei youtube mal ein Video eingestellt wo man die die Soundfunktionen hören kann.
https://www.youtube.com/watch?v=mlm5ogwEg-o
Ich hoffe, das Lesen hat euch Spass gemacht und ihr habt euch nicht zu sehr gelangweilt .
Viele Grüsse
Frank
WICHTIG!!!
Für alle die, die sich an einen Nachbau rantrauen wollen. Dieser Umbau ist nicht so ganz einfach und man sollte schon etwas Erfahrung haben. Ich übernehme keine Gewähr und keine Verantwortung für irgendwelche Schäden die durch einen Nachbau enstehen!!!