RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#1 von heilewelt ( gelöscht ) , 08.05.2011 16:04

Hallo zusammen!

Eine Zeit lang habe ich in diesem und anderen Foren mitgelesen und einige hilfreiche Vorbilder entdeckt. Nun möchte ich hier, sozusagen als Revanche, meine Anlage vorstellen. Dazu gehören die bisherigen Pläne, der aktuelle Plan und die Fortschritte beim Bau - ein Bautagebuch.

"Alles neu macht der Mai!"

In diesem Sinne habe ich vor einer Woche einen neuen Anlauf genommen meine Anlage zu bauen. Ein Jahr lang hatte die vorherige Planung brach gelegen. Die lose verlegten Gleise sind eingestaubt und unter Papierstapeln versunken, ich habe mich lediglich auf das Beobachten von Ebay-Angeboten beschränkt, hin und wieder was gekauft, aber ansonsten nicht viel unternommen. Im Geiste aber entwickelte sich ein Plan...

In den letzten Wochen habe ich mir dann mein Bahn-Regal vorgenommen, es zunächst mal etwas freigemacht und meinen Rechner zur Seite gestellt. Das IVAR-Regal mit 50cm Tiefe und vier Brettern Länge ist etwa 75cm hoch. Das macht also die Grundmaße 340x50cm. Auf diesem Regal liegen zwei Segmente aus 12mm Gabunsperrholz, verstärkt mit Kiefernleisten.

Hier ist zunächst mal der Gleisplan/das Layout:


Dann zunächst ein paar Daten zu dem Anlagenvorbild:



- Endbahnhof in einer kleinen Ortschaft (Lêmbach-Verl) auf dem Land
- eingleisige Hauptbahn mit Anschluss an eine Nebenbahn und eine Ringofen-Ziegelei (Nachbarsegment in Planung)
- Bahnverwaltungen je nach Modell: Länderbahnen, DRG, DB, DR, SNCF, FS, NS, CFL, SBB, SZ etc. je nach Modellen auch kombiniert
- Epochen I bis V je nach Modellen auch kombiniert
- Empfangsgebäude mit Bahnsteigen
- Güterverladung mit Rampe und Güterschuppen
- lehmig-sandiger Boden, trockenes Grasland, Eichen und Pappeln
- Spätsommer

Und einige Daten zum Modell:

- 2-Leiter-digital, RocoLine-Gleise, ausschließlich 10grad-Weichen
- das Rollmaterial ist hauptsächlich von Roco, aber auch Fleischmann, Brawa und Liliput
- Zugsteuerung mit der Roco Lokmaus2 und Lokpiloten
- Weichensteuerung per Handschalter (Eigenbau)
- Signale/Lampen funktionslos (evtl. werden die Signalflügel später per Handschalter betätigt)
- Gebäude- und Baummodelle im Selbstbau
- Automodelle von Wiking, Brekina, Busch etc.

Der Ort und die Landschaft sind frei ausgedacht, könnten aber irgendwo in Mitteleuropa liegen, z.B. in Mittelfrankreich, Ostdeutschland oder auch in Polen. Die geografische Lage ist genauso frei gehalten wie die Zeit: von Epoche I bis Epoche V ist alles dabei. Mir ist natürlich klar, dass es jede Menge Konflikte mit Epochenmerkmalen geben wird, aber das ist mir egal. Ich baue einfach das, was ich schön und ausgewogen finde. Die Anlage soll eine Kulisse für meine Zug- und Auto-Modelle sein, ein bisschen Bühne zum Spielen/Rangieren und ansonsten eine dreidimensionale Photographie aus meiner Phantasie sein.

Aber ihr wollt Bilder sehen und deshalb soll hier umgehend das Bautagebuch folgen!


heilewelt

RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#2 von hightower ( gelöscht ) , 08.05.2011 17:36

Moin Peter...

denn man tau. Ich bin auf Ergebnisse gespannt, der Plan lässt großen auf kleinem Gebiet ahnen.

In diesem Sinne...
Gruß Eike


hightower

RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#3 von heilewelt ( gelöscht ) , 08.05.2011 19:55

DIE VORGESCHICHTE
...erzähle ich ein anderes mal...

>>> los gehts mit >>>

TAG 1
Als erstes habe ich mir die beiden Segmente vorgenommen und die Weichenschalter und Elektrik untendrunter demontiert. Die vorherige Planung hatte zwar dasselbe Thema, aber ein anderes Layout. Außerdem wollte ich aus Schallschutzgründen den Plattenaufbau verändern. Also habe ich die Korkunterlage ausgebessert und rund um den Segmentrand eine Kiefernleiste geleimt.







Die bildet jetzt den Rahmen für eine Auflage aus 5mm dickem Holzfaser-Dämmplatten. Die sind leicht, billig, leicht zu verarbeiten, öko und eigentlich für die Trittschalldämmung unter Laminat vorgesehen. Außer, dass sie etwas zerbrechlich sind und empfindlich gegen zu viel Wasser, haben sie nur Vorteile. Mit Korkkleber aufgeklebt.





Auf dieser ebenen Fläche habe ich dann den Gleisplan aufgezeichnet. Einen schwarzen Zwirn als Orientierung, dann die Gleisabstände, die Position der Weichen und dann die Ausgleichsbögen.







Die Gleise lassen sich gut mit Stecknadeln in den weichen Faserplatten positionieren. Sie sind richtig fest fixiert, aber man macht sich trotzdem nicht die Finger kaputt.
Dann die Länge der Geraden am Bahnsteig nochmal getestet. Es sollen schließlich maximal vier 26m-Wagen (1:87) plus Lok halten können. Gut, die Zusammenstellung der Wagen ist nicht der Hit, aber es waren die ersten greifbaren...



Schließlich der fertige Probeaufbau. Eine kleine Stellprobe mit Autos, Güterwagen und Platzhalter für das Empfangsgebäude.



Soweit der erste Tag. Da heute schon der siebte ist, muss ich mich bei der Dokumentation ranhalten. Vielleicht schaffe ich das heute am späteren Abend...
Für Kritik und Anregungen bin ich natürlich offen und dankbar.

Bis später...


heilewelt

RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#4 von hightower ( gelöscht ) , 08.05.2011 21:40

Okay...dann will ich mal Kritik walten lassen...

Im Moment habe ich keine, aber dafür eine Frage:
Auf deinem letzten Bild geht ein "geschwungenes" Gleis Richtung Wand und du schreibst, dass du die Strecke irgendwann fortführen willst. Wo willst du das denn machen, denn im Moment sieht es irgendwie so aus, als würdest du nirgends weg können.

In diesem Sinne...
Gruß Eike


hightower

RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#5 von heilewelt ( gelöscht ) , 08.05.2011 23:29

@Eike,
das Gleis ist die abgehende Nebenbahn und "verschwindet" Richtung Wand. Du hast natürlich Recht, dass es so nicht weitergehen kann
Das Gleisstück ist jedoch in der inzwischen befestigten Version in einem flaheren Bogen und kommt etwas weiter weg von der Wand. Wahrscheinlich werde ich später mal ein Segment rechts anschließen, das dann sowohl die Hauptbahn und die Nebenbahn fortführt. Im Moment bleibt also die Nebenstrecke nur angedeutet.

Weiter gehts mit >>>

TAG 2

Um die Gleise auf dem Untergrund zu befestigen wollte ich einen Kleber verwenden der nach Möglichkeit nicht so fest aushärtet wie Holzleim. Ältere Versuche haben mir gezeigt, dass die Fahrgeräusche auf geschotterten Gleisen schrecklich laut sind und mir den Spaß am Spielen verdorben haben. Ich war und bin also auf der Suche nach einem elastischen Kleber, der sich flüssig in die Schwellenzwischenräume einbringen lässt. Ich habe mich für einen biologischen Universalkleber entschieden. Inhaltsstoffe sind zum Beispiel Naturlatex, Kasein und Quelltone. Dazu riecht der Kleber sehr angenehm nach Orangen- und Rosmarinöl. Ich habe ihn etwa 2:1 mit Wasser verdünnt und mit braunen Pigmenten eingefärbt. Dann lässt er sich hervorragend mit einer kleine Flasche zwischen die Schwellen dosieren.



Zunächst habe ich auf einem kleinen Teststück Versuche gemacht.







Während der Kleber auf dem Versuchsstück aushärtete, habe ich die Bohrungen für die Weichenhebel unter den Weichen gebohrt. Die Bohrungen sind im Durchmesser 8mm und weil ich dieses "Riesenloch" nicht unter der Stellschwelle haben wollte, habe ich kleine Polystyrolstreifen eingeklebt. In diesen Streifen sind Langlöcher für den Federstahldraht im Weichenschalter.





Wie man sieht, sind die Weichen bereits braun angepinselt. Die beweglichen Teilen wurden mit äußerster Vorsicht behandelt.





Anschließend alle PS-Streifen dunkelbraun bepinselt.





Die Doppelkreuzungsweiche mit 10grad Herzstückwinkel.





Und abends dann auf der Unterseite rumgelötet. Und natürlich die Handhebel (oder besser Handschieber) für die Weichen eingebaut. Die Methode (auf dem Foto noch im Bau) ist echt Low-Tech, aber hat sich hervorragend bewährt. Ist schnell gebaut, kostengünstig und die Herzstücke sind sogar polarisiert. Ich würde mehr Bilder von der Unterkonstruktion zeigen, aber es ist ein bisschen wie im Theater: Wenn man als Zuschauer zu viel hinter die Kulissen schaut, verliert das Spiel seinen Zauber.



Das war der zweite Tag.

TAG 3 und 4

Am dritten Tag habe ich die Schwellenzwischenräume mit dem Kleber gefüllt; eine zeitaufwändige und etwas fiselige Arbeit. Immer weider muss man warten bis das Gleisbett abschnittsweise trocknet und man fortfahren kann.





Das sieht auf den Fotos sehr klecksig aus, aber da der Kleber dunkelbraun trocknet und schwindet, braucht man sich nicht besonders beim Befüllen vorsehen. Der Schotter wird dann in einem zweiten Arbeitsgang eingebracht...



Einige wenige Kabelkanäle zu den Weichen und Signalen habe ich aus PS-Streifen hergestellt und dezent zwischen den Gleisen angeordnet. Die Weichenlaternen und -stellhebel werden nach dem Schottern angebracht. (Ich weiß, dass die Weichen eigentlich an den Zungenspitzen gestellt werden, die Modellweichen jedoch nicht. Sieht aber auch komisch aus, wenn die Stellschwelle neben den Laternen/Handhebeln liegt. Deshalb halte ich mich lieber ans Modell und vernachlässige das Vorbild.)



Nebenher habe ich die Bahnsteige vermessen und zugeschnitten. Für den Personenbahnsteig zwei Schichten Faserplatte á 5mm; für die Güterrampe drei Schichten, also 10 bzw. 15mm hoch. Die Bahnsteigkanten werden dann davorgestellt und die Oberfläche mit Spachtelmasse gefüllt.

Doch dazu später...

Dateianlage:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Dateien zu sehen

heilewelt

RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#6 von Grisubilly , 08.05.2011 23:41

Hallo Peter!

Für mich als Freund der Nebenbahn und Liebhaber von kleinen Endbahnhöfen, der selbst gerade angefangen hat einen Endbhf zu bauen, ist Dein Thread natürlich ein besonderes "Feinerle"!
Vor allem weil es 1. Ein wunderschöner Gleisplan ist, 2. die Arbeitsschritte sehr gut beschrieben und 3. klasse bebildert sind.
Macht einfach Lust auf mehr!

Viele Grüße Grisubilly


 
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RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#7 von hans hirsch , 10.05.2011 13:11

hallo peter,
toller anfang den du uns präsentierst.

aurokleber, ökodämmstoff und heilewelt - bin sehr gespannt zu was das führt. die kombination von philosophie, modellbahn und bewusstem konsum?

mfg ueli


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RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#8 von heilewelt ( gelöscht ) , 10.05.2011 18:02

Hallo Grisubilly und ueli und die anderen,

danke für eure Kommentare.

@Grisubilly: Mit dem Gleisplan bin ich auch ziemlich glücklich. Es hat allerdings Jahre gedauert bis ich es kapiert habe, dass das das Maximum ist, was in meinem Zimmer geht. Oval mit großem Bahnhof geht zum Beispiel gar nicht... never! Also Gleisharfen, lang und schlank. Und es bleibt immerhin alles nach rechts und links erweiterbar. Und es ist total wichtig, dass man die Gleise in einem Winkel zum Anlagenrand legt, denn es sieht 1. mehr nach Landschaftsausschnitt aus und 2. hat man einen besseren Effekt wenn Züge darauf fahren.

@ueli: Das mit den Öko-Baustoffen hat natürlich was mit meinem "Elternhaus" zu tun
Aber es hat auch ganz konkrete Vorteile. Wenn man nämlich im selben Zimmer wie die Anlage lebt, schläft, isst usw. dann ist es echt eklig die Ausdünstungen von Kunststoffen und Klebern einzuatmen...
Und das mit der "heilen Welt" ist so eine Sache. Der Anstoß kam von einem MIBA-Heft mit dem Titel "Heile Welt in Durlesbach". Die Zeile ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Über die Motivationen zu diesem Hobby kann man lange diskutieren und philosophieren. Ich habe jedenfalls inzwischen ein bisschen mehr kapiert, warum ich das hier alles mache...

weiter geht's mit >>>

TAG 5 und 6

Als nächstes habe ich die Bahnsteigkanten vorbereitet. Ich habe mir überlegt, dass es sinnvoll wäre die Kante aus Schienenprofilen mit Lehmziegel (>Ziegelei) auszufachen. Die Ausfachungen im Modell dann aus PS-Mauerpatten und die Schienenprofile aus Schienenprofilen
Dazu habe ich lauter kleine Gleisstücke aus der Restekiste geborgen. Die stammen von älteren Projekten und werden erfahrungsgemäß nicht mehr zum Einsatz kommen.



Mit einer Zange habe ich die Neusilber-Profile aus den Schwellen gezogen, das geht ratzfatz...



Dann habe ich die Profile mit der Kniepe auf die Bahnsteighöhe bzw. Rampenhöhe abgelängt. Anschließend habe ich nach reiflicher(!) Überlegung, wie viele Mauerstücke ich brauche, die drei letzten bei Conrad erhältlichen Mauerplatten zugeschnitten (ich kann schon jetzt verraten: es hat gereicht!)



Zwischendurch ein kleiner Test, ob's passt...



...und dann gehts auf der Schablone los. Stückchen für Stückchen aufgereiht, dann Leimpunkte auf die Stoßkanten, ein Streifen Balsa auf die Rückseite, damit alles zusammenhält.









Nebenbei habe ich immer wieder die Schwellenzwischenräume mit Kleber befüllt. Unter anderem dann auch den Bogen der Nebenstrecke. Die ganz leichte Überhöhung des Bogens habe ich mit Hilfe eines Nylonfadens unter den Schwellen in der Außenkurve erreicht. Der Faden ist 1mm dick und lässte sich mit Nadeln unter dem Gleis festhalten, bis der Kleber ihn einbettet.



Das Ergebnis der Überhöhung testet: der Schienenbus.



Bis auf einige wenige Stellen, wie z.B. die Segment-Trennstelle, sind die Gleise jetzt komplett eingebettet. Hier ein paar Eindrücke...













Dies ist die Rampe mit Testwagen.



Das weiße Ding in der Mitte ist ein Platzhalter für das Empfangsgebäude; das grüne Ding daneben ist der Platzhalter für eine stattliche Eiche. Kommt alles noch...



Und zum Schluss noch ein Überblick von Osten:



Und ein Überblick von Westen:



Das wars für heute. Wie es mit den Bahnsteigkanten weitergeht und eine kleines Diesel-Intermezzo kommt demnächst.

Grüße und bis später...


heilewelt

RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#9 von John Campbell , 11.05.2011 08:35

Hallo Peter,

saubere Arbeit, und gut geplant! Insbesondere die Ziegel-Schienenprofil-Lösung für die Bahnsteigkanten findet mein Interesse.


H0 DC - Epoche III in Analog und Digital

Meine Anlage:

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RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#10 von hightower ( gelöscht ) , 11.05.2011 09:43

Ja...ich bin auch schwerauf begeistert was du da so auf die Platte zauberst. Mal sehen ob meine Anfänge auch so gut werden wie deine wenn ich meine H0 Bahn beginne.

In diesem Sinne...
Gruß Eike


hightower

RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#11 von heilewelt ( gelöscht ) , 12.05.2011 17:25

TAG 7 - Das kleine Diesel-Intermezzo

Am Morgen von TAG 7 fällt mir plötzlich ein, dass ich schon immer eine Diesel-Tankstelle aus dem ARAL-Tank eines verschrotteten, alten Roco-Kesselwagen bauen wollte. Die Stelle dafür sollte an dem Abstellgleis neben der Bahnhofseinfahrt sein.

Der Tank



Das Fundament aus Kiefernholz-Leiste, anzeichnen



...ausheben...







...absaugen...



...Kleber rein...



...versenken...



...Kesselfüße aus 1mm Pappe aufleimen...



...grau anpinseln...



Während die Farbe trocknet, habe ich schnell den Kessel matt weiß grundiert. Die endgültige Farbgebung kommt dann später...



...und fertig!



In Planung: eine Pumpe, eine Zapfsäule und ein kleines Dach zum Schutz vor der Sonne. Dann könnte die Ludmilla tatsächlich schon tanken...



Im Anschluss an die Tankstellen-Arbeit habe ich weiter an den Bahnsteigkanten gewerkelt. Das war viel Frickelei!



Eckstücke auf Gehrung schneiden, anpassen, einkleben...







Das ging am nächsten Tag so weiter und weiter und weiter...

TAG 8

Um den Abstand der Bahnsteigkante vom Gleis zu ermitteln, habe ich meine BR94 herausgeholt, denn die hat eindeutig die dicksten Backen. Wo die durchkommt, kommt jede durch!



Hier und da musste noch was weggeschnitten werden - kein Problem, dank Weichfaserplatten!



Mauerstreifen herein, Schablone mit Nadeln fixieren, an mehreren Stellen von hinten mit Balsa-Streifen hinterfüttern, Kleber einträufeln, warten...





An der Rampe das Gleiche, nur höher.



Die kleine Treppe als shortcut für Rangierer.



Die Mauerplatten plus Neusilberprofile sieht schrecklich plastikartig aus. Da muss nach dem Festleimen sofort Farbe drauf. In diesem Fall oxidbraun. Später werden die Profile noch dunkelbraun und so weiter...
(In der Kopframpe ist übrigens ein Löchsken für die Roco-Kurzkupplung ausgespart.)



Die Auffahrt zur Kopframpe.



Die fertige Kante am Hauptbahnsteig, inklusive Rampe.



Übrigens habe ich in einer Trockenpause entschieden, dass ich die Weichenlaternen und Handhebel nun doch an die Spitze der Zunge setze. Dafür habe ich die Kanäle verlängern bzw. verkürzen müssen. Eigentlich kein Problem und sieht am Ende doch etwas realistischer aus. Hier das Ergebnis an der Doppelkreuzungsweiche.



Zum Schluss ein Überblick (alle Bahnsteigkanten fertig ) von Osten und von Westen.





Gleich kommen noch TAG 9 und 10. Dann bin ich endlich auf dem aktuellen Stand.

Viele Grüße und bis später...


heilewelt

RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#12 von heilewelt ( gelöscht ) , 12.05.2011 18:38

Kann mir jemand verraten, warum ich immer diese Meldung beim Antworten bekomme "Ich sollte nicht auf meinen eigenen Beitrag antworten..." Wenn ich draufklicke, kommt die letzte Antwort. Das ist mir aber sehr umständlich immer mit dem ganzen Texthaufen zu hantieren. Außerdem weiß ich nicht an welche Stelle dann der neue Text kommt: Hinter den eigenen oder hinter die letzten Antworten von Anderen? Sorry, ich bin Neuling und finde dazu auch keine Antwort im FAQ...

>>> weiter gehts mit >>>

TAG 9

Ab auf den Seziertisch mit den Segmenten!



Hier lässt sich besser arbeiten als an der Wand. Und man kann den Tisch schnell mal zum Licht drehen, denn er hat Rollen an den Beinen. Denn jetzt kommt so eine friemelige Anpassarbeit:



Die Segmentkante wird mit Kleber angefüllt. Dazu habe ich Alufolie außen an die Kante geheftet...



...und den Kleber gegenlaufen lassen.



Dann wird der gesamte hintere Teil des westlichen Segments mit 2mm dickem Kork angehoben. Der grobe Zuschnitt...



...mit dem Zahnspachtel Kleber gleichmäßig verteilen und dann mit Gewichten aufkleben.



Am Gleisende vor der Güterverladung soll der Bodenbelag aus Beton (im Modell aus Gips) gegossen sein. Weil ich schlechte Erfahrungen mit der Schallübertragung an eingegipsten Gleisen gemacht habe, muss der Kork zwecks Dämmung möglichst nah an die Schienen heran. 2 plus 2 Millimeter Kork reicht bis kurz unterhalb der Schienenoberkante, das heißt, später ist eine hauchdünne Gipsschicht auf dem Korkstreifen, vielleicht auch nur ein paar Schichten Acrylfarbe, mal sehen...



Mit einem Streifen Klebefilm schütze ich den Schienenzwischenraum und die Schienenköpfe.







Denn jetzt kommt der dauerelastische Kleber in den hauchdünnen Spalt zwischen Kork und Schiene.







Gleiches gilt für den kleinen Übergang am Gleis zur Ziegelei.





Dann die Gleiszwischenräume mit Korkstreifen in ähnlicher Vorgehensweise aufgefüllt...









...und dunkelbraun grundiert.



Soweit der Tag. Nun...

TAG 10

Heute kleiner Test bezüglich der Lampen und Signale. Da die Landschaft in meiner Vorstellung sehr flach und großzügig ist, habe ich mir ein bisschen Zeit genommen, um die passenden Aufstellungsorte der Lampen zu finden. Leider sieht man auf dem Bild nicht viel von Lampen und Masten, zumal es den räumlichen Eindruck nicht wiedergibt. Und außerdem fehlen für eine Bewertung die Bäume - die ich mir zwar schon dazuphantasieren kann, aber sie stehen halt noch nicht Da heißt es Abwarten...



Bei sonnigem Kaiserwetter heute alle Schienenprofile gebräunt ! Die Weichen hatte ich zum Glück schon vor dem Einbau bepinselt.



Schaut doch schon mal nicht schlecht aus - das Vorfeld...



Ein kleiner Echtheitstest am Segmentübergang: Profile braun und nicht braun. "Braun" sieht besser aus! (Und Rauhfaser sieht sch... aus!)



...und weiter gehts mit den Schienenprofilen an den Bahnsteigkanten. Sind jetzt alle rostig grundiert.



Das ist jetzt endlich mal der aktuelle Stand von heute. Ab jetzt gehts etwas langsamer voran mit der Doku

Viele Grüße und bis später...


heilewelt

RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#13 von John Campbell , 12.05.2011 20:41

Heieiei .... saubere Arbeit! Mit viel Vorüberlegung und Geduld, klasse!


H0 DC - Epoche III in Analog und Digital

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RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#14 von hans hirsch , 12.05.2011 22:41

hallo peter,
ich bekomme auch nicht immer alle mails, wenn es wieder irgendwo weiter geagangen ist. das ist auch etwas was ich nicht ganz verstehe an den foren; das macht doch die maschine.

grossartig deinen bahnhof entstehen zu sehen.
danke für deinen wunderbaren bericht. wäre mehr als für ein hochglanzmagazin! wenn du dann für die zapfsäule deiner dieseltanke auch so ein guten bericht schreibst, brauche ich dann gar nix mehr zu überlegen.
bei den bahnsteigkannten hätte ich mich an die morop-norm gehalten. ist zwar ein bisschen mehr aber irgendwie doch sicher. die getreide wagen von Makette zum beispiel haben ziemlich ausladende trittbretter. oder geht dein projekt eh in die richtung porto 87 - dann hätten spielbahnwagen keinen platz mehr.

mfg ueli


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RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#15 von dieter 160 ( gelöscht ) , 18.05.2011 12:43

Moin, moin Peter!
Toller Bericht ganz ehrlich!! Ich muss gestehen, auch ich bin ein "Ivar-Liebhaber" und ................auch meine Anlage soll mal dort intregiert werden...... soll! Dazu muss ich aber erstmal Umziehen .......lach! Ich werde allerdings zusätzlich mit 3 Eckmodulen arbeiten, das steht jedenfalls schon mal fest, alles andere ist noch in Planung.
Ich werde Deine Berichte stehst gerne wieder lesen, weiterhin viel Erfolg, Dietrich


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RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#16 von Bubikopf 064 446-8 , 18.05.2011 14:13

Das schaut super aus.
Bin aber nicht ganz sicher was das mit der braunen Farbe zwischen den Schwellen auf sich hat.
Ist das einfach Grundiert das zwischen dem Schotter nichts grünes rauskuckt?


Gruß Felix


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RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#17 von 3L-Bernhard , 18.05.2011 15:34

moinsen

Zitat von Bubikopf 064 446-8
Das schaut super aus.
Bin aber nicht ganz sicher was das mit der braunen Farbe zwischen den Schwellen auf sich hat.
Ist das einfach Grundiert das zwischen dem Schotter nichts grünes rauskuckt?



Würde ich auch so denken. sieht doch aber ganz gut aus. Ist ein schöner kleiner Endbahnhof. Find ivch ist ein tolles Thema und die Arbeit ist absolut sauber ausgeführt.

Gruß,
Bernhard.


Zum Zeitpunkt des Postens war ich all meiner 5 Sinne (Stumpfsinn, Schwachsinn, Wahnsinn, Irrsinn und Unsinn) mächtig.


 
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RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#18 von peterling , 18.05.2011 21:10

Toller Bahnhof und saubere Arbeit. Die 10° Weichen von Roco haben schon was...
Hast Du keine Kontaktprobleme in den Weichen? Ich hatte die Weichen auch mal, aber war gar nicht zufrieden. Geometrie ist klasse, aber schon allein die Zungengelenke... Und eben jene Kontaktprobleme.
Ganz super ist die Kante an der Laderampe, die im übrigen von den Proportionen her sehr stimmig ist und nicht so spielzeughaft aussieht.
Weiter so, freu mich schon auf mehr.


LG und bis dann
Peter


und hier gehts zu meiner Segmentanlage:
http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=57894

Übungsdio:
http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=95658


 
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RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#19 von Barmer Bergbahn , 17.01.2012 14:49

Hallo,

mir hat das alles hier bislang überaus gut gefallen. Gab es einen Baustop, oder warum die Stille...?


Viele Grüße,
Christian


Liebe Grüße
Christian



"Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben." (Tolstoi)


 
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RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#20 von milocomarty , 17.01.2012 17:47

Toller arbeit ! Den gleisplan sieht sehr gut aus, der last genugend platz fur scenery arbeit...


Grusse Martin
www.martinwelberg.nl


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RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#21 von MTM , 29.10.2013 12:32

Hier hört dieses spannende Thema aprupt auf. Warum?
Du musst noch anderthalb Jahre Beiträge nachholen...!

Gruß Micha, der sich grad viel abschaut.


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RE: Bautagebuch: Endstation Lêmbach-Verl

#22 von Y-Weiche , 29.10.2013 12:58

Wunderbar!

So viele grundsätzliche Arbeiten, die immer wieder beim Bau anfallen, kompakt abgehandelt, das ist ja fast ein FAQ "rund ums Bahnhofsgleis".

Jetzt hast du mich aber kräftig angestoßen, mein eigenes Bahnhofsmodulchen, das seit Wochen "auf standby" in der Ecke steht, wieder in Angriff zu nehmen.

Aber stimmt, wir möchten schon wissen, was nach Mai 2011 aus deiner Bahn geworden ist !

Daumen hoch!
Andreas


 
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