RE: Schmierung Märklin Trommelkollektormotor

#1 von Udo Karl , 21.06.2005 22:38

Hallo,

wie schmiert man eigentlich den Märklin-Trommelkollektormotor (3 pol. u. 5 pol.) und das Stirnradgetriebe korrekt ?

Habe viel über Teflonfett gehört ? Bekommt man dadurch das Gekreische weg ? Wo kann ich ein solches Fett kostengünstig in kleinen Mengen beziehen ?



 
Udo Karl
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RE: Schmierung Märklin Trommelkollektormotor

#2 von Frank Czogalla , 21.06.2005 23:10

Klare Empfehlung:

mit Lokfett B52 von Fohrmann

http://www.fohrmann.com/d/shop/art/4035.htm

Gruß Frank



 
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RE: Schmierung Märklin Trommelkollektormotor

#3 von Harry Lorenz ( gelöscht ) , 22.06.2005 05:52

Hallo Udo

Mit dem (wenig) Teflonfett benetzt man die beiden Enden der Ankerwelle. Den Achsen der Zahnräder gebe ich einen MINI-Tropfen Öl ( nicht das Märklinöl, sondern ich nehme synthetisches Motoröl wie es mein Auto auch bekommt) und die Zahnflanken benetze ich ebenfalls mit dem Teflonfett.

Aber das Gekreische wird zwar etwas besser, aber weg kriegt man es damit auch nicht.

Ich habe bei einer 78er die besonders laut gekreischt hat, die Ankerlager mit Kugellager ausgestattet. Das macht den Antrieb dann doch erheblich leiser, aber auch nicht so leise, wie z.B. eine Rocolok mit Mittelmotor ist.

Ich habe vor längerer Zeit auch schon versucht, mit neuen Zahnrädern und deren Achsen die unnatürlichen Geräusche wegzukriegen - kaum eine Chance!!



Bin zu dem folgenden Fazit gelangt:

Am Besten ist es, laute Märklinloks mit Faulhaberantrieb auszustatten - dann wird es wirklich leise und die Geräusche sind bahntypisch, wie das Rollen der Räder usw.

Über Faulhaberantriebe gibt es weiter unten einen Thread.

viewtopic.php?t=625,-erfahrungen-mit-faulhaber.html


In Zukunft wird es -so Märklin will- die neuen Drehstrommotore vielleicht auch zum Nach- und Umrüsten geben. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Müssen wir eben abwarten.



Harry Lorenz

RE: Schmierung Märklin Trommelkollektormotor

#4 von Dirk Ackermann , 22.06.2005 11:21

Hallo Udo,

ich habe ganz gute Erfahrungen mit Trix Getriebefett gemacht.
Jeden neuen Anker den ich beim Umrüsten auf 6090x b.z.w. 6092x in eine Lok eingebaut habe habe ich so geschmiert. Das Ergebnis kann sich auch nach vielen Betriebsstunden hören lassen.

Auch bei Scheibenkollektormotoren setzte ich bei jeder Wartung dieses Fett ein.



 
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RE: Schmierung Märklin Trommelkollektormotor

#5 von Udo Karl , 22.06.2005 18:24

Zitat von Harry Lorenz
Hallo Udo

Ich habe bei einer 78er die besonders laut gekreischt hat, die Ankerlager mit Kugellager ausgestattet. Das macht den Antrieb dann doch erheblich leiser, aber auch nicht so leise, wie z.B. eine Rocolok mit Mittelmotor ist.




Frage an Harry:

Ist mit den Kugellagern das Gekreische verschwunden ?

Ich glaube, das Gekreische rührt daher, weil Märklin keine exakten Passungen für die Rotorlagerung herstellen kann.

Beweis: Bringt man mit einem Schraubendreher eine tangentiale Kraft auf die Rotorachse, so verschwindet das Gekreische. Die Bohrung ist quasi zu groß, sodaß der nicht ausgewuchtete Rotor Torkelbewegungen ausführen kann.

Es ist eigentlich eine Schande, daß der hochpreisige Hersteller Märklin die Rotorachse direkt im Plastik bzw. Druckguß lagert. Jeder Pfennigmotor aus Hongkong hat Sinter- oder Bronzelager. Erschwerend kommt noch hinzu, daß diese Problematik seit Jahrzehnten bekannt ist. Vielleicht sollten die Konstrukteure von Märklin bei Roco in die Lehre gehen.

Ansich ist der Stirnradantrieb nicht schlecht, man sollte nur auch beachten, was im ersten Semester Maschinenbau gelehrt wird. Theoretisch ist nämlich der Schneckenantrieb von Roco das Schlechteste, was es gibt. Schneckenantriebe werden normalerweise immer gemieden. Im Gegensatz zu Zahnrädern ist der Verschleiß extrem hoch, weil nicht über eine Evolvente abgerollt wird. Bei Kleinstleistungen mögen sie jedoch einsetzbar sein.



 
Udo Karl
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RE: Schmierung Märklin Trommelkollektormotor

#6 von Harry Lorenz ( gelöscht ) , 22.06.2005 19:08

Hallo Udo

Zitat
Ist mit den Kugellagern das Gekreische verschwunden ?



Nein Udo, verschwunden ist das Gekreische leider nicht, aber es ist deutlich erträglicher. Aber dass es eine Märklinlok ist, das hört man immer noch gut



Zitat
Ich glaube, das Gekreische rührt daher, weil Märklin keine exakten Passungen für die Rotorlagerung herstellen kann.

Beweis: Bringt man mit einem Schraubendreher eine tangentiale Kraft auf die Rotorachse, so verschwindet das Gekreische. Die Bohrung ist quasi zu groß, sodaß der nicht ausgewuchtete Rotor Torkelbewegungen ausführen kann.



Ich denke, daß bei dem ganzen Zusammenspiel des Antriebes, jedes Teil davon seine "Mucken" macht. Angefagen von den Lagern des Rotors, über geradevezahnte Zahnräder, die Achsen der Zahnräder sind nur ca. 1mm dick und nur einseitig im Gehäuse verankert (können dadurch schwingen), und natürlich die relativ schnellaufenden Anker, die nicht ausgewuchtet sind.
Wahrscheinlich kommt das Gussgehäuse dadurch auch in Schwingungen.
Alles zusammnen spielt dann das Märklin-Lokomotiven-Lied

Das Motorkonzept ist eindeutig veraltet!!!!!

Wenn wir Glück haben, dann kommen mit dem neuen Drehstrommotor (C-Sinus) vielleicht nach und nach Loks auf den Markt, die einen vernüftigen Antrieb haben. So Märklin will und wir evt. lange Zeit warten wollen

Angenehmer Nebeneffekt:
Dann wäre auch ein freier Blick durch das Führerhaus gegeben. Die Märklins haben doch schon bewiesen, daß sie auch diese Motoren in ihre Loks einbauen können z.B. die BR 55, die BR 18 (schöne Württembergerin) usw. Sie könnens doch

Zitat
Es ist eigentlich eine Schande, daß der hochpreisige Hersteller Märklin die Rotorachse direkt im Plastik bzw. Druckguß lagert. Jeder Pfennigmotor aus Hongkong hat Sinter- oder Bronzelager. Erschwerend kommt noch hinzu, daß diese Problematik seit Jahrzehnten bekannt ist. Vielleicht sollten die Konstrukteure von Märklin bei Roco in die Lehre gehen.



Tja, was soll/kann man dazu noch sagen, ausser dass du vollkommen Recht hast. Ich kann deine Frust ganz sicher verstehen.

Zitat
Ansich ist der Stirnradantrieb nicht schlecht, man sollte nur auch beachten, was im ersten Semester Maschinenbau gelehrt wird.



Vom Prinzip her gesehen stimme ich dir auch hierbei zu, aber nur, wenn es ein wirklich ausgereiftes Stirnradgetriebe ist.
Eigentlich sind diese Getriebe alle irgendwie geräuschvoll. Aber diesen Geräuschen könnte man durch schrägverzahnte Zahnräder und einer Lagerung derselben auf beiden Seiten der Zahnradachsen ziemlich gut begegnen.

als Beispiel folgendes:
Wenn ich noch darandenke, daß die MAN 5tonner bei der Bundeswehr Anfang der Siebzieger noch Schaltgetriebe hatten mit gerade verzahnten Stirnräder und wie laut die waren. Wenn man die vergleicht mit einem modernen Schaltgetriebe - dann sind das doch gravierende Unterschiede.



Harry Lorenz

RE: Schmierung Märklin Trommelkollektormotor

#7 von Treibstange , 22.06.2005 19:35

Zitat von Udo Karl


Ich glaube, das Gekreische rührt daher, weil Märklin keine exakten Passungen für die Rotorlagerung herstellen kann.

Beweis: Bringt man mit einem Schraubendreher eine tangentiale Kraft auf die Rotorachse, so verschwindet das Gekreische. Die Bohrung ist quasi zu groß, sodaß der nicht ausgewuchtete Rotor Torkelbewegungen ausführen kann.

Es ist eigentlich eine Schande, daß der hochpreisige Hersteller Märklin die Rotorachse direkt im Plastik bzw. Druckguß lagert. Jeder Pfennigmotor aus Hongkong hat Sinter- oder Bronzelager. Erschwerend kommt noch hinzu, daß diese Problematik seit Jahrzehnten bekannt ist. Vielleicht sollten die Konstrukteure von Märklin bei Roco in die Lehre gehen.

Ansich ist der Stirnradantrieb nicht schlecht, man sollte nur auch beachten, was im ersten Semester Maschinenbau gelehrt wird. Theoretisch ist nämlich der Schneckenantrieb von Roco das Schlechteste, was es gibt. Schneckenantriebe werden normalerweise immer gemieden. Im Gegensatz zu Zahnrädern ist der Verschleiß extrem hoch, weil nicht über eine Evolvente abgerollt wird. Bei Kleinstleistungen mögen sie jedoch einsetzbar sein.



Hallo Udo Karl,
GFN hat seit Jahrzehnten Messinglagerbuchsen!

Ich ergänze: die "taumelnde" Ankerwelle und das Antriebsritzel bewirken das Gekreische.
Die Ausbíldung des Antriebsritzel in Märklin - Motoren widerspricht allen Regeln des Maschinenbaus.

In meinem Beisein wurde dieser Sachverhalt vor vielen vielen Jahren mal im Hause Märklin vorgebracht.

Die Antworten ...............

Ich schweige lieber.
Geändert wurde nichts. Das steht für Jedermann hörbar und sichtbar fest.



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RE: Schmierung Märklin Trommelkollektormotor

#8 von Udo Karl , 22.06.2005 21:58

Hallo,

es ist wirklich nicht alles schlecht bei Märklin.

Gerade einige neue Modelle wie E 44 oder BB 3600 haben bewiesen, daß auch mit Metallgehäusen derselbe Detaillierungsgrad möglich ist wie bei Kunststoffgehäusen. Zudem sind mir Stirnräder aus Metall immer noch lieber wie die kurzlebigen Plastikderivate, obgleich die Metallenen etwas mehr Geräusch machen.

Es sind halt immer die "Kleinigkeiten", die Märklin nicht auf die Reihe kriegt und sich über Jahrzehnte beharrlich darüber hinwegsetzt. Die Motoren mit den bekannten Ritzeln wären mit geringem Aufwand geräuschärmer zu machen. Warum werden auch manche Modelle bewußt falsch wiedergegeben, manchmal sieht sowas schon fast nach Sabotage aus. Oder will man etwa die Kundschaft bewußt ärgern ? Des weiteren möchte man bewußt die Dreileiterkundschaft von der restlichen Modellbahnwelt abkoppeln und ausgrenzen. Das Dreileitersystem mag sich ja etabliert und seine Berechtigung haben, aber muß man digital eine Insellösung kreieren ? So etwas kann in einer globalisierten Welt nicht gutgehen !

Ich würde Herrn Adams dringend raten, öfter in die Modellbauforen zu schauen, dann wüßte er, wo der Hund bei Märklin begraben liegt.

Ich wünsche mir, daß uns Märklin mit der Metallbauphilosophie erhalten bleibt, ich wünsche mir ebenfalls weiterhin Getriebekonstruktionen aus Metall, intelligent durchkonstruiert und geräuschärmer und ich wünsche mir in Zukunft keine lummeligen Plastik-Kupplungsdeichseln, die schon im Auslieferungszustand herunterhängen, sodaß ein Ankuppeln unmöglich wird.

All diese Mängel wären mit geringsten Investitionen behebbar. Ein schönes Beispiel für eine gelungene Neukonstruktion ist die E44.

Ich habe schon oft mit Roco geliebäugelt, aber ich kann mich einfach nicht mit Plastikgehäusen mit Rastnasen und mit Plastikzahnrädern anfreunden - es ist halt so.

Ich werde mir trotzdem mal vergleichsweise mal eine Roco-Lok zulegen.



 
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