RE: Liliput D-Lok BR95-Justierung von Radsätzen

#1 von opmay ( gelöscht ) , 03.08.2011 21:28

Hallo
Wer hat Erfahrung mit Justierung von Rädsätzen oder hatte ein ähnlichen Problem mit Kuppel-Radsätzen ? Lok BR 95 Liliput (Wien) Art.-Nr.9501 AC
Mein Problem: nach einer Entgleisung war das Gestänge verbogen- bei der Suche der Ursache,habe ich festgestellt,daß alle Räder auf den Achsen lose waren. das Gestänge habe ich wieder hinbekommen,aber bei der Justierung der Radsätze war meine Mühe vergebens-trotz vieler Versuche - Räder auf den Achsen geklebt und so gut es geht justiert, aber der Motor und das Gestänge blockierte. Nach Sichtung bei meinen anderen Dampfloks,liegen die Löcher für die Gestängeschrauben ca. 90° versetzt. Das Kleben der Räder auf die Achsen
ist auch nicht besonders gut, aber es gibt bei den Achsen keine Riffelung,auf der die Räder
fest sitzen.
Gibt es eine Kuppel-Radsatz-Lehre für dieses Problem, evtl auch Eigenbau ?
Wer kann helfen und mir Anleitung und Tipps zur Reparatur geben. Der Antrieb dieser Lok ist auch nicht das Wahre,aber ich wollte diese schöne Lok (Metallgehäuse)nicht einfach aufs Abstellgleis stellen und hoffe.sie wieder fahrbereit zu machen...
Für sachbezogene Anleitungen und Tipps wäre ich dankbar....

Peter


opmay

RE: Liliput D-Lok BR95-Justierung von Radsätzen

#2 von Zosch , 03.08.2011 21:47

Hallo Peter,

Ich hatte genau dasselbe Problem mit meinen beiden Liliput-95ern.
Mit viel Glück konnte ich bei einer Lok die Radsätze wieder so justieren und mit Loctite-Kleber fixieren, dass nichts klemmte. (Stundenlange Fummelei...)
Bei einer meiner 95er hatte ich zusätzlich einen Faulhaber-Antrieb (sb-Modellbau) eingebaut, aber die Fahreigenschaften wurden dadurch auch nicht wesentlich verbessert.
Vor einigen Jahren versah ich eine Lok mit einem Märklin-Fahrwerk. Die Lok ist nachwievor in Betrieb und läuft ausgezeichnet. Hier der Link: http://www.reichs-bahn.ch/br95.html
Inzwischen gibt es ja auch eine Fleischmann BR 95...
Die andere 95er steht in der Vitrine.
Meiner Ansicht nach lohnt es sich nicht Zeit und Geld in die Liliput 95er zu investieren, denn die Laufeigenschaften bleiben schlicht und einfach miserabel.

Beste Grüsse

Roland


http://www.reichs-bahn.ch


 
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RE: Liliput D-Lok BR95-Justierung von Radsätzen

#3 von metropolis , 04.08.2011 22:06

Hallo Peter,
das ist leider ein bei der Liliput-95 häufiges Problem.
So auch bei meiner. Ich bin mit der Justage leider gescheitert, obwohl bei mir (wohl vorerst!) nur eine Achse betroffen war.
Traurig aber wahr. Jetzt habe ich ein optisch nach wie vor wunderschönes Standmodell.
Übrigens habe ich die Lok als sie mechanisch noch tadellos funktionierte mit einem ESU-Lokpilot 3 digitalisiert. Seitdem hatte sie wirklich sehr gute Fahreigenschaften auch mit dem serienmäßigen Motor.

Mein Fazit: So schön die Lok optisch auch ist, es lohnt wohl wirklich nicht, dieses technische Manko irgendwie reparieren zu wollen, da es selbst bei Erfolg wohl auch nicht von Dauer sein würde. Kann da den Tipp nur unterstreichen, auf die Fleischmann-Lok zu wechseln.

Gruß
Jürgen


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RE: Liliput D-Lok BR95-Justierung von Radsätzen

#4 von giordo , 05.08.2011 14:55

Hallo zusammen,

also..... ich habe das bei einer bei Ebay geschossenen 95 iger gerade abgeschlossen.

Die Lok war im verpackungsneuen Zustand , weil aber die Achsen auf den Rädern nicht richtig gesessen sind haben sich auch die Räder verdreht und somit die Steuerung verklemmt. Hinzu kam, dass auch die Radreifen nicht mehr richtig fest verbunden waren und die Lok dadurch eierte.
In anderen Foren liest man viel über Konstruktionsfehler oder ähnliches aber meiner Erfahrng nach kann man die Sache wieder
reparieren solange die Achsaufnahmen am Rahmen nicht ausgeschlagen sind.
Wichtig: Die Isolierung der Liliput liegt in dem nichtleitendem Lack zwischen Radreifen und Rad, der gleiche Lack ist bei den Rädern verwendet.
Bei meiner Maschine war noch das Problem, das sich der Lack von den Rädern ablöste.

Ich habe das Fahrwerk komplett zerlegt und die Räder entlackt und zwar mit der milden Verdünnung von Modellbahn Kreativ.
Nach einer Enweichzeit von ca. 1 - 2 Tagen läßt sich der nichtleitende Lack mechanisch entfernen( Zahnbürste).

Auf den Radflächen zum Radreifen muß der Lack erhalten bleiben. Das ist mit der miden Verdünnung meiner Erfahrung nach kein Problem, weil zwischen Rad und Radreifen sowieso sehr wenig Verdünnung kommt und dann der Lack nur etwas angelöst wird.
Danach habe ich die Räder getrocknet und die Radreifen von Hand abgezogen.
Für eine ordentliche Verklebung kann ich nur den Uhu Schnellfest 2-k Kleber empfehlen.
Sekunderkleber trocknet auf den Radreifen derart schnell an, dass beim Aufstecken der Radreifen auf die Räder das Ganze schon fest war bevor ich die Reifen vollständig drauf hatte
Das führte dazu dass ich einmal eine Zange zum zusammenpressen nehmen mußte um den Reifen überhaupt noch draufzubringen die hinterläßt leider recht hässliche Spuren am Rad.
Der nichtleitende Lack hat dies übrigens gut mitgemacht.
Dann habe ich die Räder lackiert.

Nach dem Lackieren wurden die Räder um 90° versetzt auf die Achsen aufgezogen und wieder mit Uhu schnellfest verklebt.
Die Achsen habe ich vorher an der Klebestellen mit einem ganz feinen Schleifpapier kurz angerauht.
Das Ausrichten auf den 90° Versatz war kein Problem man hat bei diesem Kleber genügend Zeit.
Die 10 Klebestellen würde ich aber auf 2 x Kleber anrühren verteilen, wegen der Offenzeit des Kleber.

Ganz wichtig ist, dass das Abstandsinnenmaß der Radflächen gegeneinander eingehalten wird, da die Lok sonst über Weichen bei zu wenig Abstand holprig läuft.
Der Innenabstand der Antriebsräder auf den 5 Achsen beträgt 14,3 mm.
Die Räder sind also nicht komplett auf die Achsen aufgeschoben.
Am Besten macht man das mit einer Lehre aus einem Pappestreifen oder ähnlichem den man zwischen die Radinnenflächen einschiebt.
Nach dem Trocknen habe ich die Räder mit der Steuerung wieder montiert. Das ging dann ohne Probleme.

Wichtig : Die Rastnasen der unteren Plastikabdeckung des Rahmens brechen sehr gerne aus. und dann halten die Achsen nicht mehr richtig. Man könnte dies auch durch zwei weitere Schrauben am jeweiliegen Ende der Abdeckung in den Rahmen in der Größe M2 fixieren, aber die Arbeit des Bohrens und des Gewindeschneidens wollte ich dann mir doch ersparen.

Deshalb habe ich vor der Montage beim Rolf Möllinger http://www.moellinger.de die Abdeckung bestellt. Möllinger hat diese Abdeckungen noch auf Lager wie lange weiß ich allerdings nicht.
Auserdem bekam die Lok ebenfalls von Herrn Möllinger einen neuen 5pol- Motor der den schwarzen 3poler ersetzt und dann einen Lopi 4.0. DCC

Seit dieser Maßnahme fährt die Lok richtig gut. Sehr gleichmässig und mit nur einem geringen schlingern.

Das neue justieren und verkleben der Räder und Achsen bedeutet zwar etwas Arbeit aber lohnt sich meiner Erfahrung nach.

Hier noch ein Bild der Maschine , noch nicht ganz zugerüstet aber mit Roco - Kupplungen umgebaut





Gruß Michael







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RE: Liliput D-Lok BR95-Justierung von Radsätzen

#5 von opmay ( gelöscht ) , 14.08.2011 19:11

hallo Bastelfreunde
Vielen dank für eure Zuschriften bzgl. meiner BR95 – der Vorschlag von Roland ist nach meiner Sicht der Beste, auch wenn das Liliput Fahrwerk dann nicht mehr original ist – da ich aber mit meiner M-bahn fahren will und nicht nur sammeln, garantiert dieser Umbau ein einwandfreies Fahrverhalten der Lok. Auch Michael hat dies nach einer kompletten Reparatur erreichen können, aber wie Roland schon erwähnte, wird diese Reparatur sehr wahrscheinlich nicht von Dauer sein – das Hauptproblem liegt bei dieser Lok in der schlechten Konstruktion des Antriebs, die Lok ist zu schwer für diesen fragilen Antrieb, - Kunststoff-Bodenplatte etc. ich werde daher versuchen – wie Roland es vorgeschlagen hat – die Lok auf ein Fahrwerk der Märklin BR50 umbauen. Das ist zwar basteltechnisch eine Herausforderung, aber – wenn sorgfältig gemacht – ist der Erfolg garantiert und vorallem von Dauer, da ich die Lok für Güterzüge einsetzen will,und da muß sie ordentlich und ohne Antriebs-Probleme laufen.
Ich werde mich mal in der Bucht umsehen,ob ich ein komplettes (mit Gestänge ! ) Fahrwerk zu einen akzeptablen Preis finde – das wird nicht einfach sein, denn es hat sich bei Ebay eingebürgert Einzelteile zu horrenden Preisen anzubieten – vorallem bei gewerblichen Anbietern ist es gang-und-gebe seltene Loks zu demontieren und die Teile einzeln zu Abzock-Preisen zu verscherbeln – die versprechen sich davon einen größeren Gewinn als wenn sie eine – nicht fahrbereite und mit Abbrüchen und Fehlteilen versehende Lok als Bastel-Lok verkaufen…. Beispiel: ein Torso,Fahrwerk (TM-800) nicht komplett, ohne Gestänge-„Sofort-Kaufen“ für 55 € !!! eine Abzocke sondergleichen – sie versuchen es aber, weil die einige Ersatzteile (Märklin) inzwischen kaum mehr zu bekommen sind (siehe Märklin´s neue Ersatzteil-Politik)
Da kann man aber schon eine komplette Lok im akzeptablen Zustande für 40 € ersteigern !
So, das wärs – mein Kommentar zu den bei Ebay angebotenen Ersatzteilen…..

Frohes basteln wünscht euch

Peter


opmay

RE: Liliput D-Lok BR95-Justierung von Radsätzen

#6 von giordo , 14.08.2011 20:51

Hallo Peter,

ob das Problem in der Antriebskonstruktion liegt kann ich ohne Langzeiterfahrung sicher nicht beurteilen.
Nur andere Hersteller verwenden auch diese Kunstoffbodenplatten und ich habe daran an keiner 95igern von Liliput Abriebspuren entdeckt.
Dass die Lok für die Kontruktion zu schwer ist wage ich bei einem Achsdurchmesser von 3,00 mm zu bezweifeln . An 5 x 3 mm lassen sich ganz andere Dinge hängen wie die "paar" Gramm Lok.
Ich glaube inzwischen fast dass dieses Problem darin liegt dass hier mit der isolierenden Farbe auch in den Radnaben gearbeitet wurde. Die Räder vibrieren sich im Lauf der Zeit und auch mit dem anfänglichen schwinden des Lacks durch. Wenn du die Radnaben blank hast sind die ohne Aufwand auf die Achsen zu schieben. Somit war eine Pressung nie vorhanden.
Das gleiche Phänomen habe ich auch bei meinen 18.4 und da ist die Konstruktion und das Gewicht der Lok ganz anders,
allerdings nicht an der Kropfachse . Die sitzt absolut fest.
Und bei der 18.4 ist der Tender angtrieben.
Auch in Ebay wird derzeit eine 18.4 versteigert in der der Verkäufer das Phänomen beschreibt
Bemerkt habe ich das als die Lok in Radien anfing kurz zu blockieren.
Darauf habe ich bei meiner zweiten 18.4 auch nachgeschaut und diese Maschine ist wirklich kaum gelaufen.
Genau das gleiche Phänomen, die Rader sind ohne viel Kraftaufwand von Hand verdrehbar.
Gelöst habe ich das Problem auf die gleiche weise wie oben beschrieben


Viel Spaß bei der Suche und dem Umbau

Gruß Michael


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RE: Liliput D-Lok BR95-Justierung von Radsätzen

#7 von MobaSeba , 06.12.2015 12:28

Hallo,
ich habe meine neuste Börsen Errungenschaft mit den hier stehenden tipps, wieder zum fahren gebracht
Vielen Dank hierfür!

Als Nächstes kommt ein 5-Pol Motor und ein Decoder rein...

Gruß
Seba


 
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