Hallo liebe Moba-Gemeinde,
dieser Thread entsteht als Zwilling zu diesem:
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mit umgekehrten Vorzeichen.
Eigentlich oute ich mich, seit ich hier bin, immer wieder gerne als Analog-Urgestein, dem das Rattern einer Relaissteuerung mehr anmacht als irgendwelche Decoderprogrammierungen, aber wenn man sich hier eine Weile herumtreibt, guckt man hier oder da ja doch mal über den Tellerrand. Und über dem Tellerrand erscheint es mir schon verlockend, auch als DC-Fahrer nicht mehr über die Polarität des Fahrstroms grübeln zu müssen, um die Loks in die richtige Richtung fahren zu lassen. Bei der Schaltplanung für meine kleine 2L= Anlage raucht mir nämlich der Kopf vor lauter mehrfach verschachtelten Z-Schaltungen gewaltig.
Andererseits bin ich nicht nur gezwungen, sondern mental sowieso so gestrickt, die Kosten im Rahmen und in einem vernünftigen Verhältnis zum Einkommen halten zu wollen. Deshalb habe ich mir in dem o.g. Thread zunächst mal die Sparvariante "Digitaleinstieg beim Schalten mit Analogfahrbetrieb" zu Gemüte geführt, aber das befreit mich bei DC nicht von dem Problem, die Fahrtrichtung über relativ aufwändige Z-Schaltungen zu regeln, selbst wenn ich das beim digitalen Schalten einem Computerprogramm übertragen kann.
Nun also die Frage nach dem umgekehrten Weg. Ich habe zwar mehr als 10-15 Triebfahrzeuge, aber für den Anfang sollte es reichen, nur die wichtigsten Fahrzeuge für den Anlagenbetrieb umzurüsten. Mit Digital käme ich in den Genuss, individuell Fahrtrichtungen für jede Lok zu bestimmen. Die aufwändigen Polaritätsverschaltungen entfielen.
Aber dafür tauchen jetzt neue Probleme auf. Wenn ich es richtig verstehe (und weil ich bezgl. digital so wenig verstehe, könnte das auch genausogut in der "Anfänger" Sektion stehen), kann man eine Digitallok nicht einfach anhalten, indem man sie auf einen stromlosen Abschnitt schickt, weil sie dann alle Programmierungen vergisst und nicht mehr weiß, wer sie ist, wenn der Strom dann wieder angeschaltet wird. Anstatt klaglos einfach wieder loszufahren, steht sie hilflos da und hat Alzheimer. Ist das so richtig? Wie kann man eine Lok vor einem Signal automatisch anhalten und wieder losfahren lassen?
Um es zusammenzufassen, kann man einen Digitalbetrieb konzipieren, bei denen Rückmeldungen und Zugbeeinflussungen konventionell z.B. über analoge Rückmeldung und Halteabschnitte organisiert werden, um die teuren Digitaldecoder und Rückmeldebausteine zu sparen? Wo man für den Anfang nur ein Digitalfahrpult braucht und die Decoder in den Loks und sonst nix?
Und, als Nebenfrage: Die Triebfahrzeugflotte besteht aus Fleischmann-, Roco-, Piko (z.T. DDR-Produktion) und Gützold-Fahrzeugen, die zwischen 20 und 40 Jahren alt sind, die sind werksseitig wahrscheinlich praktisch alle nicht für die Umrüstung auf digital konzipiert. Obwohl ich durchaus einen Lötkolben halten kann, bin ich mir nicht sicher, ob ich eine Umrüstung in allen Fällen selbst machen kann. Gebe ich sie in die Werkstatt, dürften die Kosten ja auch gleich wieder explodieren.
Nebenfrage 2: Wie schaltet man Kehrschleifen im 2L Digitalbetrieb? Obwohl die Fahrtrichtung der Loks nicht mehr von der Polarität abhängt, ändert das ja nichts an der Tatsache, dass in der Kehrschleife ein Kurzschluss erzeugt wird, wenn sie an der Übergangsstelle nicht elektrisch getrennt wird. Und wenn man sie trennt, löst eine darüber fahrende Lok doch wohl auch einen Kurzschluss über die stromaufnehmenden Achsen aus.
Danke im Voraus für die Tipps von allen langjährigen Digitalprofis.