ich habe mir soeben auf Anraten eines Bekannten im Baumarkt Sprühlack Seidenmatt (Klarlack) fürs Altern gekauft. Nun habe ich auf der Rückseite "Nur für Kunststoff PE und PP" gelesen. Habt ihr ne Ahnung, aus welchem Kunststoff die Wagen gefertigt werden? Bei meinem gekauften Produkt handelt es sich um Klarlack der Firma RENOVO.
Die "üblichen" Kunststoffe bei Großserienmodellen sind Polystyrole, also weder PE noch PP. Die PS-Kunststoffe vertragen meines Wissens nach alle Acryllacke und die meisten handelsüblichen Kunstharzlacke. Letzte Klarheit bringt aber nur eine Probe an einer später nicht sichtbaren Stelle, z.B. an der Gehäuseinnenseite.
Nochwas wichtiges: Abgesehen vom Gehäusematerial vertragen sich auch nicht alle Lackarten untereinander - auch nicht nach dem Durchtrocknen. Klassisches Beispiel: Kunstharzfarben (z.B. Humbrol, Revell) greifen vorhandene Lackierungen auf Acrylbasis an. Womit z.B. Märklin ab Werk seine Metallgehäuse lackiert weiß ich nicht.
Man sollte bei einem Modell also bei einer Lackart bleiben und bei bereits lackierten Modellen unbedingt erstmal vorsichtig testen.
Acryl-Sprühlack aus dem Baumarkt eignet sich für Modellbahnbelange nur sehr, sehr eingeschränkt. Die Pigmentierung ist zu groß und die Farbe meist zu agressiv. Vorzuziehen sind reine Modellbauacryllacke, wie z.B. die GUNZE-Sprühdosen der "Top Coat" Serie. Gibt es in glänzend, seidenmatt und matt. Wichtig ist nämlich auch, das neben dem Kunststoff die vorhandenen Lacke, Decals und Bedruckungen nicht angegriffen werden. Allerdings sind die Farben auch um Faktoren teuerer als die Baumarktfarbe, wo man zuweilen schon 400 Gramm für 4,99 bekommt. H0-Modelle sind aber so klein, das das nicht wirklich ins Gewicht fällt.
Ich habe mal einen Versuch gewagt. Und ich bin total unzufrieden.
1. Ist Seidenmatt immer noch zu glänzend. Da muss wohl rihtiges Matt her. 2. Greift der Klarlack die darunterliegende von mir aufgebrachte Revell-Farbschicht an. 3. Sind die Pigmente wohl zu groß, da dieses Modell jetzt eine Orangenhaut hat. Und zwar auch da, wo ich nichts gepinselt hatte.
Das war mein erster Alterungsversuch. Der Wagen hat auch nicht viel gekostet, von daher kann ich es verschmerzen.
Ih glaube, ich werde mal die Gunze-Sprühdosen ausprobieren.
Was haltet ihr von Haarspray? Manche Modellbahner sind davon total angetan, während andere sagen, das es net hält.
Ist jemandem bekannt, ob Revell, passend zu deren Farben, einen Klarlack aus der Sprühdose anbietet?
Zitat von Bad Camberger Ih glaube, ich werde mal die Gunze-Sprühdosen ausprobieren.
Was haltet ihr von Haarspray? Manche Modellbahner sind davon total angetan, während andere sagen, das es net hält.
Ist jemandem bekannt, ob Revell, passend zu deren Farben, einen Klarlack aus der Sprühdose anbietet?
Hallo Jan,
Was ich von Haarspray halte? Für Haare ist das ganz gut. Spaß beiseite: Als Ersatz für Sprühkleber im Geländebau ist Haarspray ganz nützlich. Als Finish-Lack eher nicht.
Obwohl die Gunze-Lacke nicht billig sind, kostet das Finish für einen Wagen doch deutlich weniger als 50 Cent. Da lohnen sich keine Experimente mit irgendwelchen Mittelchen die nur zweifelhaften Erfolg bieten.
Die Revell-Sprühdosen werden wohl gar nicht mehr hergestellt.
Zitat1. Ist Seidenmatt immer noch zu glänzend. Da muss wohl rihtiges Matt her. 2. Greift der Klarlack die darunterliegende von mir aufgebrachte Revell-Farbschicht an. 3. Sind die Pigmente wohl zu groß, da dieses Modell jetzt eine Orangenhaut hat. Und zwar auch da, wo ich nichts gepinselt hatte.
Zu 1) Wenn es dreckig aussehen soll, brauchst Du ganz stumpfe Farben - eben Mattlack Zu 2) Dann hast Du einen Klarlack auf Acryl-Basis. Die haben meist Spiritus- oder Isopropanolmischungen als Verdünner. Das greift die klassischen Revell-Lacke und alle anderen Kunstharzfarben an. Spiritus und Isopropanol eignen sich daher auch gut zum Entfernen alter Kunstharzlackierungen. Zu 3) Das liegt eher an einer zu dicken Schicht. Die trocknet dann ungleichmäßig und bildet Orangenhaut oder reißt gleich ganz ein. Kurz gesagt: Die Srühdose hat einfach viel zu viel Lack aufs Modell befördert. Wenn Du weiterhin immer mal wieder lackieren willst, empfehle ich den Kauf eines Airbrush. Selbst die einfachen Guns von Revell oder Badger ermöglichen schon flächige Lackierungen mit schönen, dünnen Lackschichten. Ob es die Revell-Sprühdosen aktuell noch gibt weiß ich gar nicht, die sind in der Handhabung aber auch nicht besser als andere: Viel Lack in kurzer Zeit, genaues Dosieren finde ich da unmöglich. Mit denen habe ich vor einigen Jahren angefangen zu lackieren, bin dann aber schnell auf Airbrush umgestiegen.
Und Haarspray... Jedem das Seine, aber ich persönlich würde keinem Modell mit sowas zu Leibe rücken. Vernünftige Modellbaufarben kosten nicht die Welt, wenn man bedenkt wie lange man damit auskommt, und man muß nicht bei jeder Farbschicht zittern, ob sich die Lacke vertragen.
Hallo, meine dich nicht persönlich mit meiner nun folgenden Aussage sondern nur mal für die Allgemeinheit. Lieber eine Lok ( 300 € ) weniger kaufen und richtige Farbe und Ausrüstung kaufen. Und wenn man nicht selber altern möchte lasse ich es machen ( hier im Forum gibt es einige die das Anbieten ) denn für 300€ kann man schon ein paar Modelle altern lassen.
ich würde mich mal mit unserem Forumskollegen Heinz Wagner (Dracula) in Verbindung setzen. Bei ihm bekommt man die richtigen Farben und Lacke für die speziellen Lackierungen. Er hat im Forum auch schon einen Fernlehrgang über Alterungen gemacht. Auch hatte ich schon Gelegenheit bei ihm einen Airbrush-Lehrgang zu besuchen. Dort bekommt man die notwendigen Grundkenntnisse vermittelt, ohne die es halt nicht geht. Ich kann dies nur empfehlen. Man bewahrt sich damit vor größeren Schäden.
Dies als kleiner Hinweis ohne Werbung machen zu wollen.