ich hätte da nochmals eine Frage zum Betrieb einer Nebenbahn, auf welcher der Betrieb sowohl mit Material einer Privatbahn als auch mit der DB abgewickelt wird. Bekanntlich ist ja nahezu alles erlaubt, was gefällt, aber ein bisl am Vorbild möchte ich mich dann schon orientieren. Szenario: Stellen wir uns also eine normalspurige Nebenbahn irgendwo im Grenzgebiet Bergisches Land/Ruhrgebiet vor. Unsere Bahn hat besonders deshalb ihre Bedeutung, weil es in ihrem Einzugsgebiet zahlreiche Kleinzechen sowie Steinbrüche gibt. Der Güterverkehr steht im Vordergrund, der Personenverkehr ist nachrangig, gleichwohl aber vorhanden. In der Modellumsetzung stelle ich mir jetzt einen kleinen Endbahnhof dieser Nebenbahn vor, der zugleich Anschlussbahnhof einer Zeche ist. Ist es nun möglich, dass in diesem Bahnhof sowohl DB als auch Privatbahn-Loks verkehren? - Private Dampf- und Dieselloks sorgen für einen regen Umschlag offener Güterwagen. - Ab und an tauchen verschiedene Übergaben (DB) auf und bedienen den örtlichen Güterschuppen. - Den Personenverkehr würde ich gerne sowohl mit der DB als auch Privat abwickeln lassen, doch gab es das? > Personennahverkehr (DB) für Ortsansässige mit VT 98. > Pendelverkehr (privat) für Arbeiter mit VT 54 und/oder DHG 500 und Plattformwagen.
Mir ist bekannt, dass es durchaus üblich war, dass Privatbahnloks auch auf DB-Gleisen zugelassen waren. Doch solch ein Mischbetrieb, wie ich ihn mir vorstelle, hat es wahrscheinlich nicht wirklich gegeben, oder was meint Ihr?
Mich würde dazu Eure Meinung interessieren und ich freue mich auf Eure Ideen.
Viele Grüße, Christian
Liebe Grüße Christian
"Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben." (Tolstoi)
Zitat von Barmer BergbahnBekanntlich ist ja nahezu alles erlaubt, was gefällt, aber ...
Schöne Aussage, wird aber leider oft benutzt um jeden Blödsinn zu begründen. Allgemein: Je näher am Vorbild orientiert desto realistischer die Anlage! Und schon bei der Planung sollte man sich fragen hätte man in Groß auch so gebaut? Beispiel: Wie weit wäre deine Zeche vom Endbahnhof weg? Bei 2 m Luftlinie auf der Anlage = 184 m in Echt, würde ich ,als kapitalistischer Zechenbesitzer , meine Arbeiter laufen lassen und keinen Pendelverkehr anbieten!
Zitat von Barmer BergbahnIn der Modellumsetzung stelle ich mir jetzt einen kleinen Endbahnhof dieser Nebenbahn vor, der zugleich Anschlussbahnhof einer Zeche ist. Ist es nun möglich, dass in diesem Bahnhof sowohl DB als auch Privatbahn-Loks verkehren?
Der Güterverkehr zu einer Zeche ist nicht zu unterschätzen und da funktioniert es wahrscheinlich nicht mehr mit einem "kleinen" Endbahnhof! Man braucht zum Beispiel Auf- bzw. Abstellgleise. Bei Anschlussbahnhöfen sind Übergabegleise definiert die von beiden Bahnen benutzt werden dürfen. Der Rest der jeweiligen Gleisanlagen ist normal für die Lok der anderen Gesellschaft tabu.
Zitat von Barmer Bergbahn > Pendelverkehr (privat) für Arbeiter mit VT 54 und/oder DHG 500 und Plattformwagen.
Siehe oben!
Zitat von Barmer Bergbahn Mir ist bekannt, dass es durchaus üblich war, dass Privatbahnloks auch auf DB-Gleisen zugelassen waren. Doch solch ein Mischbetrieb, wie ich ihn mir vorstelle, hat es wahrscheinlich nicht wirklich gegeben, oder was meint Ihr?
Bei so einem Thema würde ich mal etwas Literaturrecherche durchführen (öffentliche Bibliothek oder kaufen), da das Internet doch bei Details sehr beschränkt ist! In deinem Fall würde ich mir erst mal die Bücher der Reihe Deutsche Klein- und Privatbahnen anschauen und dann weiter forschen.
mal auf Schnelle: Das kommt auch auf die Epoche an.
Ich weiß, dass Triebwagen der WEG der privat betriebenen Nebenstrecke von Weissach nach Korntal (Anschluss an S6) heute über Zuffenhausen (Anschluss an S4 und S5) durchlaufen bis Stuttgart-Feuerbach und auf dem Abschnitt Korntal-Zuffenhausen die DB-Gleise benutzen, wobei zwischen Zuffenhausen und Feuerbach ein extra Gleis für die Nebenbahn-Triebwagen gelegt wurde. Auf der Nebenbahn selbst sind aber nie DB-Triebfahrzeuge im Plandienst gefahren (soweit ich weiß, auch nicht leihweise). DB-Güterwagen sind sehr wohl dort gelaufen, da auch in Weissach einige Zeit eine Umladehalle für LKW angefahren wurde (extra Beschaffung einer stärkeren Diesellok durch die WEG).
Für den Einsatz der Privatbahnfahrzeuge auf DB-Gleisen benötigen diese eine Zulassung (sicherheits- und signaltechnische Ausrüstung inklusive Indusi? Was habe ich vergessen?).
Deshalb gibt es ja auch Übergabebahnhöfe, in denen Güterzüge von der DB an die privaten Bahngesellschaften (z.B. NE Neusser Eisenbahn) übergeben werden und dann auf den privaten Gleisen zu den einzelnen Anschlüssen (hier im Hafen) verschoben werden.
Die DB versucht aber auch in den privaten Sektor vorzudringen und Transporte bis an die Verladestellen zu übernehmen (obwohl man sich davon vor wieviel Jahren verabschiedet hat?).
Gruß, Heinz
Tried to reduce to the max Ich weiß, nicht immer einfach, aber einfach kann ja jeder. Was noch fehlt? "Ein Sack voll Zeit"