Zitat von epoche3b
... Umsetzbar und mit entsprechenden Lichtschaltfunktionen ausgestattet, hätte das Ding einen tollen Spielwert (Betriebswert für die Strenggläubigen
) haben können.
Hallo Detlef, ich hole dazu mal etwa weiter aus - auch weil die Nummernsystematik etwa wirr ist.
Märklin hat den Modellen im Neuheitenprospekt die Nummern VT75 903 und VB 140 036 gegeben.
Die Triebwagen der BR VT75.9 wurden von der Waggonfabrik Bautzen, der Beiwagen von MAN gebaut.
Von dem VT75.9 baute Bautzen drei Serien.
Zum besseren Verständnis pflege ich die Fahrzeuge der anderen Hersteller, die auch die typische, eckige VT75-Form hatten, mit auf.
Die ursprünglichen Nummern der zweiachsigen Triebwagen begannen mit 135 und wurden dann fortlaufend durchnumeriert:
135 000 bis 135 002
Nach dem Krieg kamen noch zwei Fahrzeuge zur DB; sie bekamen die Nummern VT78 901 und VT78 902 und wurden an die Mindener Kreisbahn verkauft.
135 003 bis 135 011
Die Fahrzeuge, die zur DB kamen, führten die Nummern VT75 900 bis VT75 904. Die 1932 von der Waggonfabrik Bautzen gebauten Fahrzeuge bekamen einen genieteten Wagenkasten.
135 012 bis 135 021 (Erbauer MAN)
Die Fahrzeuge, die zur DB kamen, führten die Nummern VT70 000 VT70 004 (diesel-elektrischer Antrieb!)
135 022 bis 135 032
Die Fahrzeuge, die zur DB kamen, führten die Nummern VT75 913 bis VT75 915 und haben auch noch genietete Wagenkästen.
135 033 bis 135 045 (Erbauer MAN)
Davon gelangten zwei Fahrzeuge zur DB und trugen dort die Nummern VT 70 911 und VT70 981. Die Fahrzeuge der DR wurden bei der Einführung der Computernummern als Baureihe 186.0 geführt.
135 046 bis 135 47 (Erbauer Wegmann, Motor MAN) (hydraulisches Getriebe)
135 048 bis 135 050 (Erbauer MAN)
Davon kam ein Fahrzeug zur DB: VT70 501 (hydraulisches Getriebe)
135 051 bis 135 059
Die zur DB gekommenen Fahrzeuge bekamen die Nummern VT75 906 bis VT75 912
Die Fahrzeuge der dritten Serie haben größtenteils geschweißte Wagenkästen. Die Fahrzeuge der DR bekamen die Baureihenbezeichnung 186.2
135 061 ff.
Nun folgen im Nummernsystem die zweiachsigen Triebwagen, die wir als Piko-Modell schon seit Jahrzehnten kennen.
.
Beim Vorbild ragte der eingebaute Motor in den Fahrgastraum hinein und wurden durch zwei etwas auseinander gerückte Sitzbänke abgedeckt. Daher ist bei den Fahrgastraumfenstern der Steg zwischen zwei Fenstern etwa breiter.
Der Beiwagen VB 140 036 wurde von der MAN 1933 gebaut und hatte ursprünglich die Nummer VB 936
Er wurde 1961 an die Bremervörde Osterholzer Eisenbahn verkauft und lief dort mit der Nummer VB 822.
1978 wurde er von der Museumsbahn Minden übernommen.
Der im Märklin-Neuheitenprospekt 2012 in Großáufnahme abgebildete Beiwagen VB 140 040 wurde von Eßlingen gebaut.
Den Vorbild-Beiwagen kann man durch einen Achsgenerator (mit Pufferakku) beleuchten. Oder durch eine elektrische Kabelverbindung zum Triebwagen. Der hat eine starke 24 Volt Batterie zum Anlassen des Motors. Da die Triebwagen original wassergekühlte Motoren hatten, konnte man die Triebwagen mit dem Motorkühlwasser beheizen. Den Beiwagen mußte man durch einen Kohleofen beheizen.
In der gleichen eckigen Form baute MAN vier Steuerwagen, welche die Nummern 144 001 bis 144 004 bekamen. Wagen 144 004 kam zur DR. Die zwei Wagen, die zur DB kamen, dienten unter den Nummern VS144 001 und VS144 002 als Steuerwagen für die VT70 000 bis VT70 004 . Als die Triebwagen 1958 in Beiwagen umgebaut wurden, wurden die Steuerwagen auch in Beiwagen umgebaut.
Bei der Verstaatlichung der Lausitzer Eisenbahn kamen zwei weitere Steuerwagen in den Bestand der DRG: 144 005 und 144 006. Der 006 ist heute der TA3 des Deutschen Eisenbahn-Vereins in Bruchhausen-Vilsen.
Wenn Märklin dem Beiwagen einen separaten Dekoder verpassen würde, könnte man den Innenbeleuchtung ein- und ausschalten, die rote Endbeleuchtung je nach Fahrtrichtung schalten und ihn trotzdem abkuppeln. Das hätte maximalen Spielwert. Aber bei einem Preis von 399 Euro ist wohl ein zweiter Dekoder nicht mehr drin. Da die Fahrzeuge durch eine stromführende Kupplung mehr oder weniger fest verbunden sein werden, hätte man darüber nachdenken können, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, bei der Vorbildwahl die Fahrzeugkombination Triebwagen – Steuerwagen VT70.0 / VS144 zu wählen. Auch wenn sich die Vorbilder im Detail unterscheiden – aus 2 m Entfernung (TM) würde man das beim Modell nicht erkennen.
Viele Grüße Georg H