seit es im neuen Wintrack die Möglichkeit einer Oberleitungsplanung gibt, spiele ich mit dem Gedanken eine Oberleitung für meine Anlage zu installieren. Benutzen möchte ich die Viessmannoberleitung, da es dort DRG-Masten gibt. Jetzt meine Frage: Für die Planung gibt es von Viessmann ein Handbuch. Brauch ich das, wenn ich schon das neue Handbuch von Märklin habe. Es interessiert mich hauptsächlich, wie ich Weichenstrassen überspannen soll. Danke für Eure Tipps.
#2 von
Walter Zöller
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gelöscht
)
, 03.07.2005 08:44
Hallo Matthias,
die Planung einer Oberleitung ist gar nicht so einfach. Zunächst ist zu klären, ob die OL echt funktionieren soll oder nur optisch "anwesend" sein soll. Für echten Ol-Betrieb muß man wissen, ist die Anlage analog oder digital betrieben, ist sie AC oder DC, über wieviele Stromkreise führt eine Weichenstraße, muß die OL nach Stromkreisen Trennstellen aufweisen usw. Ich kenne weder das Märklin- noch das Viessmann-Handbuch und kann also nicht beurteilen, ob sie sich nur um den Modellaufbau oder auch um das Vorbild kümmern. In einer Zeitschrift hat mal ein Mobahner in einem Leserbrief gejault, was er für einen Zirkus veranstalten mußte um nur über seinem Bahnhof 40 (vierzig) Trennstellen in die Oberleitung einzubauen. Der Himmel über dem Bahnhof muß demnach aus "Pertinax" bestanden haben. Ein Studium des Vorbilds und eine gute Beratung werden Dir weiterhelfen.
#3 von
Bernd Michaelsen
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gelöscht
)
, 03.07.2005 09:18
Moin Walter !
Zitat von Walter Zöller In einer Zeitschrift hat mal ein Mobahner in einem Leserbrief gejault, was er für einen Zirkus veranstalten mußte um nur über seinem Bahnhof 40 (vierzig) Trennstellen in die Oberleitung einzubauen. Der Himmel über dem Bahnhof muß demnach aus "Pertinax" bestanden haben.
Da braucht man kein Pertinax, sondern genau die Trennstelle, die es bei Viessmann im Modell gibt. Die sieht nicht nur so aus, sondern sie ist eine echte Trennstelle.
... Für die Planung gibt es von Viessmann ein Handbuch. Brauch ich das, wenn ich schon das neue Handbuch von Märklin habe. Es interessiert mich hauptsächlich, wie ich Weichenstrassen überspannen soll. Danke für Eure Tipps.
Gruß
Matthias
Hallo Matthias, ich habe auch beide Bücher, wobei ich Dir allerdings das Viessmann Handbuch nur allerbestens empfehlen kann, da wesentlich ausführlicher dokumentiert. Das MÄ Buch reicht für einen schnellen Aufbau einer einfachen OL. Bei Viessmann hingegen wird in den einzelnen Themen jeweils ein einfacher, und neben einer Darstellung im Original auch ein professioneller Aufbau sehr ausführlich erklärt, vor allem auch mit detaillreichen Abbildungen. ( ähnlich der Anleitungsschrift von Sommerfeldt ). Darüberhinaus gibt es von Zeit zu Zeit sinnvolle Ergänzungslieferungen, die man ganz einfach in den einzelnen Rubriken einsortieren kann. Die Investition lohnt sich allemal, wenn man was vernünftiges in Sachen Oberleitung auf seiner Anlage erreichen möchte. Grüsse, Claus
Zitat von Walter ZöllerZunächst ist zu klären, ob die OL echt funktionieren soll oder nur optisch "anwesend" sein soll. Für echten Ol-Betrieb muß man wissen, ist die Anlage analog oder digital betrieben,
Hallo Herr Zöller und Freunde der Oberleitung,
Ich glaube es ist besser wen die Digital-fahrer unter uns von ein functionnelle Oberleitung absehen.
Im "Handbuch Oberleitung" von Märklin auf Seite 28 steht dies so ungefähr auch so beschrieben. Ich meine mich zu erinnern dieser empfehlung auch im Diverse andere Documentationen über das Thema "Oberleitung" gelesen zu haben.
Übrigens stimme ich der Meinung von Claus über die verschiedene Handbücher völlig zu.
Mit freundlichen Grüßen aus die Niederlanden, Hans Biere
danke für Euere Meinungen. Habe mir noch mal iin Ruhe das Buch von Märklin durchgelesen. Wenn die Weichenstrassen etwas komplizierter werden, dann ist das Buch keine grosse Hilfe. Werde mir deswegen noch den Ordner von Viessmann zulegen. Meine Oberleitung wird nur im sichtbaren Bereich verlegt, da ich digital fahre. Im Untergrund werde ich mir selbst etwas bauen, damit die Panthographen geführt werden.
Zitat von MaSchieblonMeine Oberleitung wird nur im sichtbaren Bereich verlegt, da ich digital fahre. Im Untergrund werde ich mir selbst etwas bauen, damit die Panthographen geführt werden.
Hallo MaSchieblon,
Noch ein Tip dazu! Viessmann bringt im zukunft ein noch filligraner Oberleitung seit dieser Firma, und, das ist meiner meinung nach, die "Alte Oberleitung" an Märklin "übergeben" hat.
Kurzum: die heutige Märklin Oberleitung ist ein kopie der heutige Viessmann's. (Übrigens: daß soll nie von der "Adams Family" zugegeben worden.) Ich denke hier soll noch etwas gedult sich lohnen. Ich meine, mahl sehen was Viessmann mit das "neue" bringt.
#8 von
Bernd Michaelsen
(
gelöscht
)
, 03.07.2005 19:02
Moin Matthias !
Zitat von MaSchieblonMeine Oberleitung wird nur im sichtbaren Bereich verlegt, da ich digital fahre. Im Untergrund werde ich mir selbst etwas bauen, damit die Panthographen geführt werden.
Das Handbuch von Viessmann ist sein Geld allemal wert. Schon deswegen, weil verschiedene Lösungen (preiswert oder Profihaft) für alle möglichen Probleme angesprochen werden.
Dazu möchte ich Dir mal ein Beispiel geben:
Das Problem liegt darin zwei Gleise, die mit einer Bogenweiche zusammengeführt werden profimäßig zu überspannen. Die Fahrdrähte laufen über der Weiche zusammen. Am Mast davor sind die Fahrdrähte schon dicht beisammen. Da passt der Rohrausleger für 2 Gleise nur, wenn man den einen Ausleger ausklippst und gedreht wieder einbaut. Solche Dinge sind in der Planung mit dem Handbuch machbar....
man beachte auch die beiden Spannwerke. Ein Fahrdraht beginnt ja immer an einem solchen....
Was jetzt das Führen der Pantographen im Untergrund betrifft, sieh Dir doch mal die Tunneloberleitung von Viessmann an !
Meine Oberleitung wird nur im sichtbaren Bereich verlegt, da ich digital fahre. Im Untergrund werde ich mir selbst etwas bauen, damit die Panthographen geführt werden.
Gruß und einen schönen Sonntag Matthias
Hallo Matthias, wenn die Oberleitung nur im sichtbaren Bereich aufgebaut wird, bietet sich für das Aus- und Einfädeln der Stromabnehmer folgendes an: Kurz nach der Tunneleinfahrt führt man den Fahrdraht einfach langsam ansteigend nach oben. Der Stromabnehmer ist ganz "ausgefahren", wenn dieser den Fahrdraht nicht mehr berührt. In umgehrter Fahrtrichtung fädelt sich in gleicher - aber umgekehrter - Weise der Stromabnehmer wieder ein. Voraussetzung ist natürlich, dass der Lichtraum im im nicht einsehbaren Bereich hoch genug ist. 90 mm gemessen ab Schienenoberkante sollten an Höhe vorhanden sein.
ZitatDas Problem liegt darin zwei Gleise, die mit einer Bogenweiche zusammengeführt werden profimäßig zu überspannen. Die Fahrdrähte laufen über der Weiche zusammen. Am Mast davor sind die Fahrdrähte schon dicht beisammen. Da passt der Rohrausleger für 2 Gleise nur, wenn man den einen Ausleger ausklippst und gedreht wieder einbaut.
Zum Glück ist der Stelle keine zweite Bogenweiche.... dann wird es richtig knifflig.
Zitat man beachte auch die beiden Spannwerke. Ein Fahrdraht beginnt ja immer an einem solchen....
Ich erlaube mir den Hinweis zu geben, der Fahrdraht beginnt immer an einem festen Punkt (Mast) und endet an einem Spannwerk. Die Fahrleitung nachzuspannen ist ja Aufgabe des Spannwerks. ( Ich weiß, bin halt ein alter Wortglauber)
#11 von
Bernd Michaelsen
(
gelöscht
)
, 04.07.2005 12:38
Hallo !
[quote="Treibstange] Zum Glück ist der Stelle keine zweite Bogenweiche.... dann wird es richtig knifflig.
Ich erlaube mir den Hinweis zu geben, der Fahrdraht beginnt immer an einem festen Punkt (Mast) und endet an einem Spannwerk. Die Fahrleitung nachzuspannen ist ja Aufgabe des Spannwerks. ( Ich weiß, bin halt ein alter Wortglauber)[/quote]
Na da bin ich aber froh, daß Du mich wenigstens verstanden hast. Und wenn wir es schon so genau nehmen wollen, dann erkläre Dich doch bitte zum Wortklauber! Das klingt nämlich sonst genauso ätzend wie es "globige" Relais tun. Da klaube Dir lieber ein K aus dem Satzkasten...
stimmt leider nicht so ganz, daß Oberleitung immer an einem Mast beginnt und an einem Spannwerk endet.
Oberleitung auf freier Strecke wird an beiden "Enden" abgespannt. Genau in der Mitte zwischen den Abspannwerken befindet sich ein sogenannter Festpunkt. Diesen erkennt man an einem einfachen Seil, welches in der Regel vom Tragseil zum nächsten Mast geht und dann im Boden verankert ist. Müsste ich jetzt aufmalen, ist nicht ganz leicht zu erklären.
Bei kürzeren Strecken wird nur ein Ende abgespannt, dann ist das andere feste Ende gleichzeitig der Festpunkt.
Ganz kurze Stücke - z.B. über Gleiswechseln in Bahnhöfen - kommen auch mal ohne Abspannwerk aus, aber dann ist der Fahrdraht wirklich sehr kurz und kann durch Strammziehen der Schraubverbindung ausreichend gespannt werden.
Massgebend ist einfach, daß der Fahrdraht durch Temperaturveränderungen auch seine Länge ändert. Dies wird durch die Abspannwerke ausgeglichen. Kann man sehr schön sehen, wenn man sich die Lage der Gewichte mal im Sommer und die gleichen Gewichte im Winter beobachtet.
Wenn der Fahrdraht sehr kurz ist, kann er seine Länge durch unterschiedliche Temperaturen gar nicht so weit ändern, daß es kritisch wird. Auf der freien Strecke hingegen kommt da schon der eine oder andere Meter zusammen, daher wird hier an beiden Enden abgespannt.
Soviel dazu.
Die Überspannung der Bogenweiche sieht übrigens sehr gut aus. Mehr davon ....
stimmt leider nicht so ganz, daß Oberleitung immer an einem Mast beginnt und an einem Spannwerk endet.
Oberleitung auf freier Strecke wird an beiden "Enden" abgespannt. Genau in der Mitte zwischen den Abspannwerken befindet sich ein sogenannter Festpunkt. Diesen erkennt man an einem einfachen Seil, welches in der Regel vom Tragseil zum nächsten Mast geht und dann im Boden verankert ist. Müsste ich jetzt aufmalen, ist nicht ganz leicht zu erklären.
Bei kürzeren Strecken wird nur ein Ende abgespannt, dann ist das andere feste Ende gleichzeitig der Festpunkt.
Ganz kurze Stücke - z.B. über Gleiswechseln in Bahnhöfen - kommen auch mal ohne Abspannwerk aus, aber dann ist der Fahrdraht wirklich sehr kurz und kann durch Strammziehen der Schraubverbindung ausreichend gespannt werden.
Massgebend ist einfach, daß der Fahrdraht durch Temperaturveränderungen auch seine Länge ändert. Dies wird durch die Abspannwerke ausgeglichen. Kann man sehr schön sehen, wenn man sich die Lage der Gewichte mal im Sommer und die gleichen Gewichte im Winter beobachtet.
Wenn der Fahrdraht sehr kurz ist, kann er seine Länge durch unterschiedliche Temperaturen gar nicht so weit ändern, daß es kritisch wird. Auf der freien Strecke hingegen kommt da schon der eine oder andere Meter zusammen, daher wird hier an beiden Enden abgespannt.
Soviel dazu. Die Überspannung der Bogenweiche sieht übrigens sehr gut aus. Mehr davon ....
Gruss Michael
Hallo Michael Mertner, ich sage noch mal nein. Deine zitierten Worte stimmen so nicht. Aber ich lasse mich nicht auf Streit ein. Es gibt Bauvorschriften der DB für Fahrleitungsbau. Dort kann man nachlesen.
Ich sage nur soviel, würde man eine Fahrleitung an beiden Enden abspannen, würde das die Destabilisierung des Fahrdrahtes zur Folge haben. Nicht nur Kälte und Sonneneneinstrahlung beeinflussen die Stabilisierung sondern auch Wind. Und nicht zuletzt die Stromabnehmer.
In Bahnhöfen findet man auf Nebengleisen häufig die sog. Einfach - Fahrleitung. Wenn die Gleise mit Rangiergeschwindkeit befahren werden, verzichtet man auf Abspannung des Fahrdrahtes.
Bei Streckengeschwindigkeiten über Vmax 140 wird sogar das Tragseil abgespannt.
Zitat von Treibstangeich sage noch mal nein. Deine zitierten Worte stimmen so nicht. Aber ich lasse mich nicht auf Streit ein. Es gibt Bauvorschriften der DB für Fahrleitungsbau. Dort kann man nachlesen.
Genau das würde ich mal tun. Ich zitiere mal einen einfach Text, den man nach kurzer Recherche im Internet finden kann. Eine Bauvorschrift für den Oberleitungsbau hab ich leider grade nicht zur Hand, obwohl das Unternehmen, in dem ich arbeite, einen Fachbereich "Fahrleitungsbau" hat....
Hier der Text:
Die maximale Länge eines Kettenwerks beträgt vom Festpunkt, oder einem Abspannmast bis zum Spannwerk bis zu 750 Meter. Beidseitig abgespannt von einem mittleren Festpunkt ist die normale Länge auf der freien Stecke 1500 m. Das Spannwerk kann als Flaschenzugspannwerk, Hebelspannwerk oder Radspanner ausgebildet sein, letzteres ist das aktuelle und heute ausschließliche benutzte Spannwerk.
Ich denke, vielmehr braucht man da nicht zu sagen. Ich selber habe nichts anderes behauptet. Streiten will ich mich auch nicht, aber was Fakt ist, bleibt nunmal so.
Hallo Michael Merten, genau um diesen "mittleren" Festpunkt geht es doch.
An diesem Festpunkt (Mast) endet der eine Fahrtdraht z. B. von rechts kommend. Bevor der Fahrdraht abgespannt wird, verläuft dieser Fahrdraht paralell zu dem Fahrdraht, der seinen Festpunkt nach drei oder vier Mastabständen hat. Die Paralellführung des Fahrdrahtes wird mittels Doppelausleger bewerkstelligt. Und der Fahrdraht, der am Spannwerk abgespannt wurde, hat in den von dir genannten Abständen seinen Festpunkt. Genau das drückt dein Zitat aus und entspricht dem, was man beim Vorbild beobachten kann.
Huch........hoffentlich haben wir uns jetzt verstanden.
Wenn doch nicht, reden wir, glaub ich wenigstens, aneinander vorbei, obgleich wir gleiches meinen.
Aber noch mal: ein und derselbe Fahrdraht wird nicht an zwei Spannwerken abgespannt. Verlauf ist immer Festpunkt zu Spannwerk.