Moin Torsten,
vergiss nicht, am Ende der Straße Warnhinweise aufzustellen, das dort plötzlich die Straße zu Ende ist. Sonst plumpsen die noch die Straße runter.
Der Wasserturm sieht Groß aus. Auf den Bildern habe ich den Eindruck, dass er nicht, wie sonst üblich, verniedlicht wurde. Oder ist er von einem größeren Maßstab übernommen worden?
Mit der Alterung von Gebäuden und Zügen ist das immer so eine Sache. Und zwar eine Geschmackssache. Der eine mag es weniger und dezenter, der andere, so wie ich, mag es dann lieber etwas deutlicher.
Mit dem Pulverfarben zu arbeiten erfordert Übung. Ich setze sie lieber ein, für größere Flächen, zum Beispiel große Teile oder einen ganzen Waggon mit Zement oder Kalk einzustauben. Für etwas Dreck, der an den Fensterbänken entlang die Wand herunter fließt, nehme ich keine Pulverfarben, sondern Ölfarben, die verdünnt sind mit Verdünnung oder Spiritus. Dann nimmst du ganz wenig auf einen ganz dünnen Pinsel, am besten Größe null, und führst ihn langsam von der Fensterbank nach unten. Diese Methode ist eine Art Washing-Methode. Sie geht auch mit Acrylfarben, aber damit ist es aufwändiger ein gutes Ergebnis zu erzielen.
An manchen wenigen Stellen kann man an dem Wasserturm noch leichten Plastikglanz entdecken. Wenn ich Gebäude altere, die bereits zusammengebaut sind, was bei meiner Art des Modellbahnen zu über 90 Prozent der Fall ist, dann sprühe ich sie immer einmal komplett mit mattem Klarlack ein. Das gleiche mache ich auch mit Waggons. Allein durch das einsprühen eines neuen Waggons mit mattem Klarlack hast du schon eine einfache und effektive Art der optischen Verbesserung eines Waggons.
Bei dem Dach von dem Wasserturm hast du dich mit etwas trocken bürsten versucht. Ich werde bei dem vermutlich wie folgt vorgegangen: das Dach einmal mit einem dünnen Schwamm mit Feuerzeugbenzin oder Spiritus abtreiben. Dadurch nimmt zu dem Plastik den Glanz, braucht also kein matten Klarlack mehr an diesen Stellen, und hast das Dach gleich gereinigt. Dann hätte ich aus Acrylfarben einen schmutzigen und dreckigen Braunton zusammen gemischt, zum Beispiel aus schwarz, braun und grün, meistens lasse ich selber auch noch das Braun dabei weg, dieses Gemisch mit viel Wasser, oder Spiritus, letzteres hat eine auseinander treibende Wirkung, im Gegensatz zu Wasser, verdünnt, und damit dann das Dach eingestrichen, und zwar so, dass dieses Gemisch in alle Ritzen läuft. Noch bevor die Farbe trocken ist, mit einem Filztuch oder ähnlichem, etwas was nur sehr wenig, am besten gar nicht, saugt, abgeschrieben, damit nur in den tiefer gelegenen Ritzen zwischen den einzelnen Dachpfannen dieses Farbgemisch bleibt. Dann nehme ich den geliebten Föhn, und lasse es schnell trocknen. Lieber zweimal mehr föhnen, als einmal zu wenig. Danach das Dach dezent trocken bürsten. Die Farbwahl entscheidet dein Geschmack. Ein helles Rot zum Beispiel, um ausgeglichene Dachpfannen darzustellen, oder mit einem taubenblau, welches fast schon ein grau ist, die Spitzen der Dachpfannen trocken abbürsten, was einer stärkeren Verblichenheit nahe kommt, oder einem sehr hellen Braun. Aber es ist eben auch viel eigener Geschmack, und eigene Vorstellung dabei.
Und sollst du, was das Schönste in der ganzen Sache ist: wenn ist sie völlig misslungen ist, dann gehst du damit zum Waschbecken, nimmst einen weichen Schwamm, und wäscht die ganze Farbe und alles wieder runter und beginnst nochmal von vorne.
Wenn ich vorher mir nicht sicher bin, wie das wirkt, dann probiere ich es immer auf einer Plastikverpackung oder Joghurtbecher aus. Daran kann man immer gut trainieren und üben und ausprobieren.
Das war jetzt ein etwas längerer Text. Vielleicht könntest du mir das ein oder andere davon für dich übernehmen. Solltest du noch Fragen haben, wie man anderes auf einfache Art altern kann, so werde ich dir gerne helfen. Solltest du Profi Tipps suchen, dann musst du dich an andere wenden.