RE: Verlustleistung Widerstand

#76 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 18.02.2012 23:13

Ha. Die Berechnungen meinerseits zur Leistung auf der Wechselspannungsseite sind falsch.
Normalerweise kann man bei ohmscher Belastung davon ausgehen, daß die Wirkleistung gleich Scheinleistung ist, weil cosinus phi =1 ist.
Ist ein Gleichrichter im Spiel erhält man aber die Scheinleistung S.

S= U_effektiv x I_effektiv
P= U_effektiv x I_effektiv x cosinus phi


S= Wurzel aus P² + Q² +D²
P= Wurzel aus S² - Q² - D²

P=Wirkleistung
Q=Blindleistung
D=Verzerrungsblindleistung

Die Blindleistung Q wird in dieser Schaltung nahe 1 liegen, wie ich an die Verzerrungsblindleistung komme ist jetzt erstmal eine Frage.

Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Verlustleistung Widerstand

#77 von SAH , 19.02.2012 19:41

Guten Abend Martin und Martin,

den ersten Durchgang meiner Messungen kann ich hier beitragen als Ergänzung.
Zuerst einmal der Aufbau: Steckdose --> Leistungsmesser --> Trafo Leistungsmesser = Voltcraft VC940
Netzspannung 231,9V bei der gesamten Messung.
Trafo Typ 6173 (30VA 220V). Benutzte Sekundärseitenanschlüsse: O-L (Licht, Nennspannung 16V)
1. Leerlauf: 14VA; 3,7W; cosphi 0,270.
2. Anschluß eines B40C2200 ändert kaum was: 14VA; 3,9W; cosPhi0,290; U(OL)=19,023VACDC (Gossen M230B); I=0,284mA AC+DC (Fluke 289) IDC=0
3. Anschluß zweier Weichenbeleuchtungen (Glühbirnen à ca. 256Ohm) an OL ohne Graetz:
14VA; 5,6W; cosPhi=0,400; U(OL)=18,484V; IAC=111,7mA
4. Anschluß zweier Weichenbeleuchtungen nach dem Graetz:
14VA; 5,4W; cosPhi=0,390; UAC+DC (nach dem Graetz) = 16,126V; UDC (ndG)=14,2645V; IAC=48,52mA; IDC=92,05mA
5. wie 4. nur mit 4700µF/63V Elko nach dem Graetz:
14VA; 5,6W; cosPhi=0,410; UAC+DC=22,026V; UDC=22,072V; IAC=1,92mA; IDC=123,16mA
Den Scopemeter kann ich erst morgen wieder nutzen (Batterie leer ops:).
Interessant:
- 3,7W Leistungsverbrauch für Eisenverluste
- mit Glättung wird die selbe Leistung vom Trafo aufgenommen wie ohne Graetz.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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Stephan-Alexander Heyn
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RE: Verlustleistung Widerstand

#78 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 19.02.2012 23:40

Moin Stefan-Alexander,
erstmal danke für deine Bemühungen.

Habe aber Probleme mit deinen Meßaufbauten. Es wurde nicht verlangt die Primärseite des Trafos meßtechnisch zu betrachten,
sondern nur die Sekundärseite. Die Wechselspannung habe ich zwischen 0 und B abgegriffen zwecks Nachregelung des Wertes
von 16V~. Ein Vergleich mit 256 Ohm? Glühlämpchen und einer Reihenschaltung von 2 mal 2 Widerständen 51 plus 47 Ohm ist
nicht gerade sinnig zur Klärung des rein meßtechnischen Problems.

Ich habe auf meine Frage, wie ich die Verzerungsblindleistung ermitteln könnte, mir ja schon selbst geantwortet:

Stromstossschalter schrieb:

Zitat
Die Blindleistung Q wird in dieser Schaltung nahe 1 liegen, wie ich an die Verzerrungsblindleistung komme ist jetzt erstmal eine Frage.



Das gilt für die Sekundärseite des Trafos ohne einen Siebelko hinterm Gleichrichter, der cosinus phi der Primärseite interessiert nicht.
Ich habe mich ja schon korrigiert, daß ich die Leistungswerte falsch berechnet habe. Kürze ich nun den Faktor 1 für die Blindleistung aus der Formel
bleibt folgendes über:

P= Wurzel aus S² - D²
D= Wurzel aus S² - P²

P an R1 vor dem Gleichrichter kann ich ja aus Strom und Spannung an R2 hinter dem Gleichrichter ermitteln ?, sind ja fast baugleich
R1= 97,9 Ohm, R2= 97,7 Ohm.

Wenn man die Meßeinrichtungen so anordnet wie in meinen Beispielen wird man kaum was anderes messen, man muß nur wissen, was man da
ermittelt. Ich habe U_effektiv und I_effektiv im Wechselstromkreis ermittelt. Habe ich falsch interpretiert. Ich habe die Scheinleistung an R1
ermittelt, nicht die Wirkleistung.
Der ermittelte Strom fliesst auf jeden Fall und ist höher als auf der Gleichstromseite durch die Verzerrungsblindleistung.
Verzerrungsblindleistung kann ein Blindleistungsmesser nicht erfassen, Kompensationsanlagen greifen hier nicht.

Im Prinzip hat Martin Lutz recht, die Wirkleistung vor und hinter dem Gleichrichter ist die Selbe bei rein ohmscher Belastung ohne ein Siebglied,
die effektiven Spannungen und Ströme sehen jedoch ganz anders aus und zeigen die Scheinleistung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Verzerrungsblindleistung

Grüße
Martin
---------------

Nehmt doch mal die 4 Widerstände (2x 47 Ohm und 2 x 51 Ohm) aus der Schublade und verifiziert meine Messungen, alles Andere ist Unfug.

Ein wenig Off-Topic, könnte aber zum Verständniss beitragen:
http://www.aktuelletechnik.ch/Web/Intern...pdf?OpenElement


Stromstossschalter

RE: Verlustleistung Widerstand

#79 von SAH , 20.02.2012 20:49

Guten Abend Martin,

Zitat von Stromstossschalter
Moin Stefan-Alexander, erstmal danke für deine Bemühungen.[/url]

Stephan-Alexander bitte.

Zitat von Stromstossschalter

Habe aber Probleme mit deinen Meßaufbauten. Es wurde nicht verlangt die Primärseite des Trafos meßtechnisch zu betrachten,
sondern nur die Sekundärseite.



die Primärseitigen Messungen boten sich gerade an. 14VA im Leerlauf ist nicht gerade wenig

Zitat von Stromstossschalter

Die Wechselspannung habe ich zwischen 0 und B abgegriffen zwecks Nachregelung des Wertes
von 16V~. Ein Vergleich mit 256 Ohm? Glühlämpchen und einer Reihenschaltung von 2 mal 2 Widerständen 51 plus 47 Ohm ist
nicht gerade sinnig zur Klärung des rein meßtechnischen Problems.



Ich habe deshalb O-L benutzt, weil ich mit dem Trafo keine 16V an O-B erreichen kann (und erst recht nicht mit der kleinen Last).
Es sind zwei Glühbirnen parallel, also 128 Ohm, was Deinen ca. 100 Ohm recht nahe kommt. So kleine Widerstände habe ich im Moment nicht in meinem Vorrat, also mußte ich improvisieren.
Immerhin: die reine Graetz-Schaltung hat eine minimale Stromaufnahme.

Deinem Aufruf mit 51 und 47 Ohm kann ich erst dann folgen, wenn ich welche habe.


Zitat von Stromstossschalter

Im Prinzip hat Martin Lutz recht, die Wirkleistung vor und hinter dem Gleichrichter ist die Selbe bei rein ohmscher Belastung ohne ein Siebglied,
die effektiven Spannungen und Ströme sehen jedoch ganz anders aus und zeigen die Scheinleistung.




Ich war irrtümlicherweise davon ausgegangen, daß der Widerstand vor dem Gleichrichter die Wechselspannung des Gleichrichtereingangs so verändert, daß R2 eine entsprechend niedrigere Spannung abbekommt. Daher versuchte ich dies mit den Glühbirnen als Ersatz R1 bzw. R2 einmal vor, und einmal hinter dem Gleichrichter (bei gleicher Trafoausgangsspannung).

Der Hinweis auf die Leuchtmittel ist trotzdem sehr interessant!

mit freundlichen Grüßen,
Stepha-Alexander Heyn


mit freundlichen Grüßen
Stephan-Alexander Heyn
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