Guten Abend zusammen!
@ Eckard, Phil und Uli: mit dem Unterbringen in der Rubrik "Workshop" zögere ich. Ich bin nun wirklich kein Profi, was Alterungen angeht. Und wenn ich mir da die Beiträge anschaue, mannomann, da sind echte Profis am Werk. Da komm ich mir mit meinem Gepinsel wie ein Hochstapler vor.
Nun gut, machen wir dennoch munter und mutig weiter. Heute folgt Schritt Nr. 8.
Wir benötigen: ein neues Schälchen, den Haarpinsel "3", den Borstenpinsel, die Arztspritze, Tesafilm, reinen Alkohol "Ethanol 96%" und aus dem Noch Patina-Pulver-Set die Farbtöne "Zement" und "Asche", sowie ggf. einen Zahnstocher.
Heute geht es darum, die Seiten- und Stirnwände des Wagon auszubleichen, sprich zu verwittern. Mit Tesafilm kleben wir die Stellen ab, die kürzlich ausgebessert worden sind. Bei meinem Wagen werden das lediglich die beiden Türen sein. Die sind bei der letzten Revision, die auch schon einige Zeit zurückliegt neu gekommen:
..durch die Arbeiten am Dach haben die Seitenwände auch schon gut Schmutz abbekommen. Der Wagen wird wohl mal in einer Zementfabrik zum Verladen gestanden haben
Jetzt brauchen wir unser drittes Schälchen. Als erstes sollten wir es beschriften. Ich habe mich bei meinem schlicht für "Verwitterung" entschieden. Beschriften deshalb, weil wir das nachher, so wie es ist für weitere Wagenalterungen gebrauchen können, denn die Pulverpigmente halten ewig und können unzählige Male verwendet werden.
Dann nehmen wir die Pulverfarben und öffnen sie sehr laaaaangsam und vorsichtig. Der Verschluss sitzt sehr stramm auf dem Röllchen und wenn man da einfach mal drauflos öffnet, dann hat man das Zeug überall. Und glaubt mir: das ist hartnäckig!
Es reicht im Prinzip schon, wenn wir den Verschluss nur in dem Schälchen ausklopfen, da sind genug Farbpigmente dran. Wem das zu wenig erscheint, da kann noch mit Hilfe eines Zahnstochers nachgeben. Es braucht wirklich nur minimalste Mengen.
Und jetzt ziehen wir Alkohol auf die Arztspritze und geben den hinzu. Ruhig ein sehr dünnes Süppchen anrühren (wenn ihr meinen Umbauwagen anschaut, da war es ein wenig dolle) und bei Bedarf den eigentlichen Vorgang wiederholen:
Jetzt einfach mit dem Harrpinsel (vorher die Farbe am Rand des Schälchens ein wenig ablaufen lassen) auf den Seiten und Stirwänden auf:
gute 5 Minuten trocknen lassen. Das sieht dann so aus:
Jetzt nehmen wir unseren Borstenpinsel und wischen kräftig über die Flächen. Durch den Alkohol wurden die Pigmente kurzfristig gebunden und setzen sich so an der Oberfläche des Wagens fest. Durch das Abreiben werden die überflüssigen Pigmente entfernt und der Wagen macht einen, wie von Licht, Sonne und Wetter ausgeblichenen, benutzten Eindruck. Der Druck entscheidet, wieviel Pigmente wieder abgetragen werden:
Jetzt den Tesafilm abziehen und wir haben sofort den Vergleich! Hier der bisherige Stand:
Mit Abkleben und trocknen lassen braucht man etwas länger, als für die vorherigen Schritte, so ca. 15 Minuten. Jetzt das Schälchen gut wegstellen. Der Alkohol verfliegt, die Pigmente trocknen an und können bei weiteren Wagen einfach durch die erneute Zugabe von Alkohol wieder genauso verwendet werden! Hier verkommt nix
Das war's für heute. Bis morgen!
Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias