Hallo Zusammen!
Da haben sich seit meinen letzten Bildern aber einige von euch hier eingefunden. Denen will ich natürlich gerne antworten:
@Wolfgang: so wie bei dem Poolbild geht es mir manchmal. Da betrachte ich die Anlage so aus dem Augenwinkel und dann sehe ich eine bestimmte Stimmung und versuche die einzufangen. Da ist nichts geplantes dabei. Eins dieser Bilder soll für heute den Abschluss machen.
@Matthias: mit dem zu modernen Traktor hast du schon etwas Recht. Ich muss dir dabei mal mein Epochenverständnis erläutern: die Anlage wird von der Ausgestaltung in der ersten Hälfte der 70er angesiedelt sein. Mein Lokomotivfuhrpark besteht aus Fahzeugen, die zwischen 1970 und 1975 so gefahren sind. So kann ich sämtliche Traktionsarten und auch o/b als Farbschema einsetzten. Die Ausnahme macht hier lediglich die alte 24 (die war bereits Ausgemustet und war mein erster Lok-Alterungsversuch. Sie hat mir dann aber so gut gefallen, dass sie reaktiviert wurde). Die Lokomotiven ziehen aber alles, was sie in dem Farbschema gezogen haben. Also wird man bei mir auch einen Interregio sehen können. Alerdings ist Ende 1993 Schluß, die Aktienbahn wird es bei mir nicht geben
@Dieter und Christian: volle Zustimmung zu eurem Urteil. Das ist wirklich eines der besten Bilder auf diesem Thread. Manchmal gelingen einem derartige Schüsse :P
@Phil: na dann habe ich die Stimmung gut getroffen. Genau so etwas, wie von dir beschrieben, wollte ich damit darstellen :D
@Michael: so langsam tut sich was; man sieht nicht mehr nur "Züge auf Holz"
@Jan, Johannes und Frank: mir ist das schon beim Bilder einstellen aufgefallen. Mittlerweile ist das korrigiert (da gab es noch eine weitere Stelle, die ist jedoch nicht auf dem Bild zu sehen). Aber danke für den Hinweis. Ich finde das keinesfalls anmaßend, denn wenn man die Sachen täglich sieht, dann wird ma halt auch ein wenig betriebsblind 8)
@Normen: bei mir. Ich bin übrigens gerade dabei mir Seite für Seite deines Threads durchzulesen. Mir gefällt sowohl deine Konzept, als auch der dort herrschende Umgangston; alles nicht so Bierernst, sondern Spaß am Hobby
So nun eine kleiner Baubericht. Einige vermissen sicher bereits Bilder von der Villenbaustelle. Ich bin im Moment dabei, unterschiedliche Möbel zu pimpen oder selbst zu bauen. Ich will da erstmal eine gewisse Auswahl haben und dann Stellproben vornehmen. Die Hütte ist ja alles andere als HO-maßstäblich und da bedarf es dann einiger Stellproben, was in den Räumen der oberen Etage geht, gut aussieht und glaubhaft wirkt. Aufgrund der Enge werde ich das eine oder Andere weglassen müssen. Da halte ich es für effizienter nicht wild drauflos zu bauen und mich nachher zu ärgern, osndern mehrere Varianten auszuprobieren. Das wird noch ein wenig dauern (also lange ).
Derweil wird aber auch weiter begrünt. Vielleicht interessiert das hier jemanden, deswegen stelle ich mal meine Baumbauvariante für relative dünne Gehölze vor. So Bäume im Alter zwischen 10 und 20 Jahren. Das eignet sich gut für Bäume, die dicht nebeneinander, nicht als Solitär, stehen.
Ausgangsmaterial ist das hier:
keine Ahnung wie das Zeug genau heißt, es scheint sich dabei um eine Hortensienart zu handeln. Sie blüht rosa und die Schmetterlinge lieben es. Wenn es verblüht ist (so gegen Ende Oktober) ernte ich die ausgeblühten Blütenstände. Dann lasse ich das alles erstmal ein Jahr lang liegen und vor sich hin trocknen (das ist der Kasten mit dem braunen Zeugs im Hintergrund dieser Aufnahme.
Nachdem das Jahr vergangen ist, zupfe ich die Blütenblätter ab. Das ist eine Arbeit für Galeerensträflinge :? , denn einfach abbürsten geht nicht, da man dann zuviel von den dünnen Ästchen mit abreißt. Jetzt sieht es so aus:
Man sieht noch überall die Samenkörper. Die müssen auch ab, weil stören die Filigranität. Das geht mit einer Nagelschere ganz ordentlich. Mit der kommt man fast an alle ran, ohne dass es kostbares Astwerk kostet. Zuerst denkt man, dass man nicht einmal an die Hälfte aller Samenkörper heran kommt, aber je mehr von dem Zeug ab ist, desto lichter wird das Bäumchen. Ist aber auch ein Geduldsspiel:
Übrig bleibt das hier, der Baumrohling:
Nun schneide ich den Stamm auf die gewünschte Länge ab und spanne ihn ganz leicht in meine Tischschraubstock ein. So habe ich beide Hände zum Basteln frei und kann mir den Baum so drehen, wie ich es gerade brauche:
An Material braucht man jetzt eine Schere, einen alten Borstenpinsel, ein Yoghurtschälchen mit einem Klecks Weißleim darin und Belaubungsmaterial. Ich habe hierfür das Blätterfloor von Heki verwendet. Davon schneide ich mit jeweils ein kleines Stück,...
...MAXIMAL so groß wie das hier gezeigt (eher kleiner) ab. Je nachdem, wie dicht die Belaubung sein soll, kann man das Vlies ein wenig auseinander ziehen.
Nun wird auf entsprechende Astenenden mit dem Pinsel Weißleim aufgetupft (auch weniger als auf dem Foto, aber das dient jetzt dazu, dass man was sehen kann):
Nun das zugeschnittene und zurecht gezupfte Vlies aufbringen. Ich benutze dazu keine Pinzette, sondern nur die Hände, da es so für mich einfacher geht. Außerdem kann ich dann auch an manchen Stelle leicht andrücken:
So arbeite ich mich von unten bis in die Spitze vor. In der genannten Reihenfolge deshalb, weil ich mit einbilde, dass der Baum so insgesamt harmonischer aussieht (ist aber sicher nur Einbildung ):
Fertig isser :P :
Zieht man das Jahr der Trocknung ab, so benötige ich pro Baum etwa 70-90 Minuten. Die Kosten schätze ich pro Baum auf etwa 40 Cent. Das Vlies kostet zwischen 8,- und 9,-€ Euro (in der Größe 28 mal 14cm) und ist noch nicht nenneswert kleines geworden, obwohl ich aus dem Materia außer Bäumenl auch schon einiges an Büschen gebastelt habe. Apropos Büsche, die kann man aus dem Grundmaterial auch gut herstellen. Dazu braucht es nur einen oder zwei von den Zweigen.
Ich muss allerdings fairerweise hinzufügen, dass die Blütenstände nicht 100%ig gleichmäßig gewachsen sind. Es ist dann ein bischen so wie beim Weihnachtsbaumaufstellen: irgendwo gibt es immer eine lichte Stelle. Aber man bekommt das recht zügig raus, wie man diese a) gut kaschiert und b) die Bäume als Ensemble so aufstellt, das es nicht ins Gewicht fällt. So wie in der Natur, wenn Bäume dicht beisammen stehen setzt sich im Wachstum auch mal der eine gegenüber dem Anderen durch. In etwa so:
Möglicherweise ist das ja auch für euch zu gebrauchen.
Normalerweise ist an dieser Stelle Schluß. Doch möchte ich einen kurzen Ausblick geben: die Tage sind ja schon wieder ein wenig, aber merklich, länger geworden. Von der Tempratur her befinden wir uns momentan in der kältesten Phase des Jahres. So langsam geht es aufwärts und die ersten milden Abende stehen an. In diesem Sinne:
"Laue Nacht in Sagau, Ende Mai"
Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias