Ich plane derzeit eine weitgehend automatische Blockstreckensteuerung für meine Modellbahn. Da ich es als technische Fingerübung für mich ansehe und ein paar Besonderheiten integrieren möchte, will ich dabei weitgehend auf fertige Lösungen verzichten. Nur bei der eigentlichen Zugbeeinflussung bin ich bereit, davon eine Ausnahme zu machen. Jetzt möchte ich mir einen Überblick darüber verschaffen, welche Möglichkeiten es gibt, einen Zug vor einem Hp0-zeigenden Signal zum Anhalten zu bringen.
Stromlose Abschnitte: Die einfachste Lösung, aber unbefriedigend. Die Bremsverzögerung ist unwirksam, die Lampen erlöschen, Zusatzfunktionen wie Rauchsatz und Sound sind unterbrochen. Außerdem kommt es zu einem unerwünschten kurzen Beschleunigungsschub, sobald ein beleuchteter Wagen mit seinem Schleifer die Mittelleiter-Trennstelle überbrückt.
Märklin-Bremsmodul: Eine teuere und aufwendige Lösung. Es sind gleich vier Mittelleiter-Trennstellen notwendig und die 65€, die es kostet, sind mir definitiv zu viel. Ich könnte mir allenfalls vorstellen, nur ein Bremsmodul für die ganze Strecke zu verwenden und die einzelnen Abschnitte über Relais mit dreipoligen Umschaltern anzuschließen. Aber was, wenn von zwei Zügen je einer die Trennstelle zwischen Strecke und Übergangsbereich und die zwischen Übergangsbereich und Bremsabschnitt überbrückt? Dann ist der Kurzschluss da.
Bogobit-Bremsmodul: Vom Preis her eine gute Alternative. Auch dass nur zwei Trennstellen nötig sind, gefällt mir. Gibt es bei diesem Bremsmodul das Problem des Beschleunigungsschubes, wie oben beim stromlosen Abschnitt beschrieben?
Eigenbau: Am praktischsten wäre das, da sich die Schaltung im Gleisbett verstecken ließe und somit voll teppichbahntauglich wäre. Aber um den Aufwand und das Risiko einschätzen zu können, müsste ich erstmal wissen, nach welchem Prinzip Bremsmodule genau arbeiten. Laut Bogobit und ESU reagiert der Decoder auf Gleichspannung. Da im Bogobit-Anschlussplan keine Massetrennung vorliegt, ist es also nicht mit einem simplen Gleichrichter getan. Ich vermute eine Villard-Schaltung. Aber mit diesen knappen Informationen wage ich mich an keinen Selbstbau. Weiß einer, wo ich mehr herausfinden könnte?
Ich verwende den ESU LoPi 3. Außerdem habe ich noch eine Roco-Lokomotive aus dem Set 61405 mit einem nicht näher bezeichneten Uhlenbrock-Decoder. Generell möchte ich keine Bremsstrecke, die nur mit bestimmten Decodern funktioniert, da ich nicht weiß, ob ich nicht meinen Fuhrpark irgendwann mit gebrauchtem Material erweitern werde. Ich würde in so einem Fall nur die allerältesten Decoder austauschen wollen.
Zitat von Der RuinenbaumeisterIch verwende den ESU LoPi 3. Außerdem habe ich noch eine Roco-Lokomotive aus dem Set 61405 mit einem nicht näher bezeichneten Uhlenbrock-Decoder. Generell möchte ich keine Bremsstrecke, die nur mit bestimmten Decodern funktioniert, da ich nicht weiß, ob ich nicht meinen Fuhrpark irgendwann mit gebrauchtem Material erweitern werde. Ich würde in so einem Fall nur die allerältesten Decoder austauschen wollen.
Hallo Clemens,
in diesem Fall spreche ich von einer zusätzlichen Funktion "Konstanter Bremsweg", die in Verbindung mit den von Dir beschriebenen Modulen funktioniert ...
Der konstante Bremsweg ist sicher eine Option, wenn es darum geht, dass der Zug beispielsweise möglichst knapp vor dem Signal anhält. Aber wichtig ist erstmal, auf welche Weise ich dem Decoder überhaupt signalisiere, dass er bremsen soll.
Ich habe jetzt diese Übersicht gefunden. Die ABC-Bremsstrecke bietet zwar die meisten Vorteile, aber für jede Lok einen neuen Decoder? Das wäre mir zu aufwendig. Dafür kenne ich nun das Schaltbild der Gleichspannungs-Bremsstrecke. Mit der Villard-Schaltung hatte ich wohl zu kompliziert gedacht. Die gezeigte Schaltung in Verbindung mit einer Konstantstromquelle dürfte für einen Halteabschnitt ausreichen, und das für wenige Cent. Aber noch muss ich herausfinden, wieviel Strom zulässig ist.
Die Links auf der Bogobit-Seite zum Standardbremsmodul habe ich nun auch gefunden und werde sie mir erstmal näher ansehen.
Danke. Wie es aber aussieht, werde ich es mit der "niederländischen Variante" (siehe Bogobit-Homepage) versuchen. Je weniger Trennstellen, desto besser.
Das bogobit standard ist praktisch identisch mit dem mä-bremsmodul.
Habe das bogobit classic bremsmodul mit bistabilen relais seit jahren problemlos im einsatz. Sowohl im bh als auch im sbh. Ist pro gleis mit 2 getrennten abschnitten (bremsstrom und stromlos) aufgebaut. Also 3 puko-trennstellen pro gleis. Im eigenbau haben die module rd. 10 euro an bauteilen gekostet, wobei das bi-relais am teuersten ist.
Den von dir beschriebenen "beschleunigungsschub" gibt es beim bogobit classic nicht, da die 2-stufige transistor-schaltung des classic dies verhindert.
Hallo, ich denke an eine weitere Option, mit Mobile-Station Ausführung 1 ausprobiert:
1. Alle Triebfahrzeuge mit Geschwindigkeit Null an einer 2. Station anmelden. 2. Alle Brems- und Halteabschnite werden mit Kontaktgleis und Relais über die ganze Zuglänge + Anhalteweg auf diese 2. Mobilstaiion umgeschaltet.
3. Bei HP1 wird wieder auf Station 1 umgeschaltet.
Das habe ich noch gar nicht bedacht. Da eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten. Man könnte auf diese Weise auch Langsamfahrabschnitte einrichten. Danke für den Tipp!
Ich bin auch gerade dabei meine Bahn mit Signalen zu bestücken.
Ich habe mich für Bogobit Classic monostabilen Bremsmodulen entschieden und letzte Woche das erste in Verbindung mit einem 76394 Signal verbaut. Alles war total einfach und gut erklärt. Die Bremsstrecke funktioniert sehr gut und ist deutlich kostengünstiger als die Märklin Variante. Außerdem ist halt nur ein isolierter Bereich notwendig.
ich bin im Moment auch an diesem Thema Bremsstrecke vor Signalen und habe die Bogobit Geräte im Auge. Ich fahre mit der Märklin Central Unit 6021 (auf lange sicht wir aber wohl eine CS2 angeschafft werden).
Ich habe zischen dem Ausfahr und dem Einfahrsignal ca. 2,2 m. Nun ist die Frage, wie das mit der Bremsstrecke funktioniert. Wenn mein Schnellzug mit der 103 reindüst, braucht der ja etwas mehr Platz bis zum stehen, wie eine kleine Köf oder ein alter Schienenbus. Wenn ich also die Bremsstrecke entsprechend lang mache, dass sie für die 103 reicht, steht die Köf 2 Meter vor dem Signal oder wie habe ich das zu verstehen??
ich bin im Moment auch an diesem Thema Bremsstrecke vor Signalen und habe die Bogobit Geräte im Auge. Ich fahre mit der Märklin Central Unit 6021 (auf lange sicht wir aber wohl eine CS2 angeschafft werden).
Ich habe zischen dem Ausfahr und dem Einfahrsignal ca. 2,2 m. Nun ist die Frage, wie das mit der Bremsstrecke funktioniert. Wenn mein Schnellzug mit der 103 reindüst, braucht der ja etwas mehr Platz bis zum stehen, wie eine kleine Köf oder ein alter Schienenbus. Wenn ich also die Bremsstrecke entsprechend lang mache, dass sie für die 103 reicht, steht die Köf 2 Meter vor dem Signal oder wie habe ich das zu verstehen??
Wie löst ihr denn diese Problematik?
Grüßle Oli
Servus, Über die Einstellung des konstanten Bremsweg im Decoder. Dabei wird bei Erkennung eines Bremsmoduls immer so gebremst, dass der gleiche Weg zurückgelegt wird (egal wie schnell die Lok fährt). Das können aber halt nicht alle Decoder. Gruß Martin
Zitat von Der Ruinenbaumeister Bogobit-Bremsmodul: Vom Preis her eine gute Alternative. Auch dass nur zwei Trennstellen nötig sind, gefällt mir. Gibt es bei diesem Bremsmodul das Problem des Beschleunigungsschubes, wie oben beim stromlosen Abschnitt beschrieben?
Den Beschleunigungsschub gibt's in dem Sinne, dass die Lok wieder das normale Digitalsignal bekommt, und demensprechend wieder kurz anfängt zu beschleunigen. Merkt man aber im Prinzip nicht, weil die eingestellte Anfahrverzögerung den Effekt verschleiert. Doof ist die Überbrückung durch einen Wagenscheifer allerdings, wenn man den konstanten Bremsweg nutzt, denn dann wird der Weg vom Decoder wieder von neuem berechnet (er erkennt von neuem eine Einfahrt in die Bremsstrecke), und somit fährt dann die Lok über das Signal hinaus.
Übrigens: Hier gabs mal vor einigen Jahren den Schalt- und Bauplan der ursprünglichen Bogobit-Module zum Selbstbau. Sie funktionieren bei mir nach wie vor.
ZitatÜber die Einstellung des konstanten Bremsweg im Decoder. Dabei wird bei Erkennung eines Bremsmoduls immer so gebremst, dass der gleiche Weg zurückgelegt wird (egal wie schnell die Lok fährt). Das können aber halt nicht alle Decoder.
Hallo Martin,
können das die Decoder in den aktuelleren Märklin Modellen ? Kann ich das dann selbst einstellen (über das Rädchen für Anfahr- und Bremsverzögerung) oder muss das programmiert werden und wenn ja, geht das mit der Control Unit 6021??
Zitat von Hohentengen21 können das die Decoder in den aktuelleren Märklin Modellen ? Kann ich das dann selbst einstellen (über das Rädchen für Anfahr- und Bremsverzögerung) oder muss das programmiert werden und wenn ja, geht das mit der Control Unit 6021?? Grüßle Oli
Hallo Oli, die in den mä-loks eingebauten decoder können den konstanten bremsweg nicht. Ist m.w. eine dcc-eigenschaft. Die älteren mä-decoder mit den beiden potis für höchstgeschwindigkeit und ABV auf der decoderplatine sind nicht programmierbar sonder nur mit diesen potis einstellbar. Mit der CU kannst du nur im MM-protokoll programmieren - soweit der lokdecoder mm-programmierbar ist.
Du kannst den Blockbereich auch einfach mit einem günstigen Gleichstromnetzteil - ab 12v reicht schon bei verringerter Beleuchtungsstärke- versorgen. Du musst nur penibel dafür sorgen, dass keine Verbindung zum digitalen Bereich erfolgen kann. Sehr gut funktioniert hat bei mir eine Blocklänge von 4 Metern, nach 2.5 Metern erfolgt die Umschaltung per Radsatzkontakt.( Züge nicht länger als 2 m). Das ganze dann einfach per bistabilem Relais umschalten (lassen)