Hallo,
das Ganze mal im Detail betrachtet:
mein Hobbytrade Dosto 63142 hat bei 18V DC eine Stromaufnahme von 40 mA, also 0,7 Watt für den gesamten Wagen. Was ist das schon im Vergleich zu einer Wagenbeleuchtung mit Glühlampen oder einer Lok, die ein mehrfaches an Leistungsbedarf haben. Was soll daran sträflich sein?
Natürlich könnte man die LEDs teilweise in Reihe schalten, das hätte aber auch deutliche Nachteile. Fährt man konventionell DC analog, so liegt die Schienenspannung überwiegend im Bereich von 6 – 12 V. Mit der jetzigen LED-Beschaltung ist die Wagenbeleuchtung bereits bei 6 V deutlich erkennbar, bei einer Reihenschaltung würden die LEDs erst im oberen Geschwindigkeitsbereich oder überhaupt nicht leuchten. Es gibt also durchaus Gründe, auf eine Reihenschaltung der LEDs zu verzichten.
Im Dosto sind zwei Leiterplatten mit jeweils eigener Schaltung eingebaut, ergibt also pro Leiterplatte eine Stromaufnahme von 20 mA. Da die LEDs parallel geschaltet sind, teilen sich die 20 mA auf die 6 LEDs auf, das sind etwa 3,3 mA pro LED. Und natürlich darf man baugleiche LEDs parallel schalten, auch wenn hier immer wieder das Gegenteil behauptet wird. Angenommen, bis auf eine LED würden alle anderen ausfallen, so wird diese letzte LED mit 20 mA betrieben, ein durchaus normaler Betriebsstrom für die üblichen LEDs. Und selbst wenn eine LEDs einen Kurzschluss hätte, deutlich mehr Strom kann nicht fließen, dafür sorgt schon der Strombegrenzungswiderstand. Auch wenn dieser bei höheren Digitalspannungen verlustleistungsmässig vielleicht schon etwas grenzwertig dimensioniert ist.
Soviel zu dem Horrorscenario von starkem Stromanstieg, wegschmelzender LED und abbrennendem Vorwiderstand. Nüchtern und sachkundig betrachtet alles reichlich unrealistisch. Wer es besser zu wissen glaubt möge dies dann aber bitte auch mit Zahlen belegen.
Warum ist denn jetzt die Beleuchtung beim TE ausgefallen? Da zwei Wagen innerhalb kurzer Zeit nach der Inbetriebnahme ausgefallen sind, ist ein sporadischer Bauteildefekt eher unwahrscheinlich. Die Dimensionierung der Bauteile scheint in Ordnung zu sein, eine statische Überlastung ist deshalb ebenfalls unwahrscheinlich. Da offensichtlich ein Kurzschluss vorliegt, und die LEDs hinter einem strombegrenzenden Widerstand liegen, bleiben eigentlich wie schon in den anderen Beiträgen angeführt nur noch die Gleichrichterdioden übrig. Ausfallursache könnte eine elektrische Überspannung oder eine mechanische Überbeanspruchung sein.
Die auf dem Bild sichtbaren Dioden sind von Hand nachgelötet worden, das ist bei SMD-Dioden mit Glasgehäuse nicht ganz unproblematisch. Vielleicht gab es da eine Vorschädigung.
Aber ohne Untersuchung der Ausfallteile bleibt alles spekulativ.
Hallo Stefan,
bei DC analog sollten im Gleis Kondensatoren zur Unterdrückung von Störspannungsspitzen eingebaut sein, sind diese in Deiner Anlage vorhanden (z.B. im Anschlussgleis)?