RE: Ausrüstung Fleischmann BR86 mit LokSound

#1 von K.Wagner , 30.03.2012 09:07

Einen schönen guten Morgen / Tag Abend liebe Forumsteilnehmer,

nachdem ich vergeblich im Netz gesurft habe und einige hier mit PN tracktiert habe, möchte ich einem dort gegebenen Versprechen nachkommen und meinen Umbau schildern.
Vorab:

- Dieser Umbau ist nichts für jemanden, der seine Lok in den Ausgangszustand zurückversetzen will
- Dieser Umbau ist nichts für jemanden, der Proxxon mit Fräser und Säge nicht gewohnt ist
- Dieser Umbau ist nichts für jemanden, der freien Führerhausdurchblick haben möchte
- und dieser Umbau ist nichts für jemanden, der die Stehkesselattrappe im Führerhaus unbedingt benötigt
Alle andern können hier weiterlesen....

Mein Fazit:

Es klappt, aber die nächste 86 (ich habe noch zwei GFN-86-er) werde ich mit einem kleineren Sounddecoder ausrüsten...Zeitaufwand ohne diese Beschreibung ca. 6 Stunden, wobei noch einige Punkte offen sind (s.u.)

Ausgangspunkt

war der Erwerb eines Loksound MFX von einem Forenmitglied hier und einer Messung mit Schieblehre, wo ich dacht, den fehlenden knappen Millimeter durch geschickte Anordnung des Decoders "rauszuschwitzen". Leider stellte sich dies als Unmöglichkeit heraus.
Im Pflichtenheft stand der Punkt, nach Möglichkeit die alte Beleuchtung beizubehalten -> die Lampenhalterung im Tender ist hintere Begrenzung.

Tätigkeiten Chassis:





So habe ich die Lok erstmal weitestgehend zerlegt (auch Ausbau des alten TAMS LDG-3x). Auch das Getriebe wurde weitgehend entfernt, allerdings mußte das im Chassis befindliche Zahnrad verbleiben, denn den Treibradsatz wollte ich nicht abziehen. Damit habe ich bei Fleischmannloks auch mit der "Fohrmann-Abziehvorrichtung" etwas zwiespältige Erfahrungen gemacht. Dann wurde vom Chassis im Bereich des hinteren Stehkessels ein Stück abgesägt, vorsichtig, denn ich wußte ja nicht genau, wann ich in die Aussparung des Treibzahnrades komme. Als ich dann beim ständigen Kontrollieren während des Sägens plötzlich ein Loch in der Mitte des Rahmens entdeckte, habe ich dann nur noch mit der Feile weitergearbeitet, um den Decoder möglichst tief legen zu können.

Tätigkeiten Gehäuse

Hier habe ich anfangs versucht, möglichst wenig von der Stehkesselrückwand entfernen zu müssen - was sich im Nachinein als löbliche Absicht - aber nicht machbar erwiesen hat. Ebenso mußte ein Großteil der Führerhausrückwand "dran glauben". Hierzu ist es ratsam, das Führerhausoberteil und das Tenderoberteil abzunehmen. Beim Führerhaus aufpassen, die Stellstangen und eine Dampfleitung sind in Bohrungen an der Frontseite eingelassen, damit dort nichts verbogen oder abgebrochen wird. Vorteil dieser Aktion ist neben der leichteren Bearbeitbarkeit, dass man beim Gehäuseaufsetzen die "Klemmstellen" sehen kann....
Auch an den Wasserkästen mußte Material im Führrhaus abgetrennt werden - wobei ich aber die Rastnasenhalterungen für das Führerhaus stehen lassen konnte. Die hinteren mußten leider "dran glauben" - hier habe ich das Führerhaus zum Abschluß verklebt.



Einbau Decoder

Der Decoder wurde wie angedeutet längs eingebaut. Ich habe die 6-polig NEM-Schnittstelle gelassen - was ich im nachinein nicht mehr tun würde. Aber die Kabel am Decoder nochmals ab- und wieder anzulöten war mir einfach zu viel Aufwand...Die müssen nämlich recht kurz ausgeführt werden, um beim Aufsetzen des Gehäuses keine Probleme zu bekommen. Außerdem wollt ich noch zwei Mini-Relais einbauen, um das Flackern der Beleuchtung zu eliminieren - was sich trotz der kleineren Baugröße der Relais gegenüber normalen SIL-Relais leider nicht realisieren ließ....
Die Anschlußdrähte des Decoders müssen quasi auf dem Lötpad umgebogen werden, um eine möglichst geringe Baulänge zu erzielen. Aus dem gleichen Grund wurde der Schrumpfschlauch des Decoders in der Länge angepasst und die Stirnseiten mit Tesa geschützt, damit weder beim Zusammenbau noch mit der Zeit kein Kurzschluß zum Chassis auftritt.


Als Lautsprecher habe ich den 23 mm Typ verwendet, der mitgelieferte 28 mm Typ passt leider nicht ins Führerhaus (will ihn jemand kostengünstig haben? Angebote als PN)....Ein Umdrehen der beiden Komponenten (Lautsprecher unten, Decoder oben) geht m.E. nicht, da der Decoder breiter als der Kessel ist....und der müßte dann zumindest bis fast an die Führerhausfrontseite gekürzt werden - obs dann tatsächlich reicht, das Risiko wollte ich nicht eingehen.
Die Lautsprecherkapsel wurde hinten um ca. 1,5 mm abgefeilt, um möglichst viel Luft nach oben zu bekommen.






Das Führerhaus habe ich erst ganz zum Schluß wieder aufgesetzt! Und dann im hinteren Bereich verklebt. Die Gestaltung (Figuren, Vorhänge) war schon vorhanden - lediglich die Figuren mußt ich nochmals fixieren, da ich sie dann doch zwecks leichter Handhabung "demontieren" mußte.




Noch offene Arbeiten:

Zumindest das verlorene Gewicht von ca. 10 g (geschätzt) möchte ich mit Blei in den Wasserkästen und im Tenderbereich etwas ausgleichen - so habe ich früher schon meine erste 86 beschwert. Vielleicht werden es auch ein paar Gramm mehr.

Wenn auch die Meder-Relais nicht klein genug waren - es gibt von Pickering noch kleinere, wo zwei den Raum eines Standard-SIL-Relais beanspruchen. Wenn ich da eine Quelle auftue, werde ich die Relais dann noch montieren - Platz ist da. Decoder-Plus habe ich auch herausgeführt.

Leider kann ich mit meiner Intellibox nur 14 Fahrstufen nutzen von den 128 im MFX-Modus möglichen. -> Das Fahrverhalten wird mit einer Lok mit 28 Stufen (DCC) verglichen, um den Decoder entweder in die Positiv- oder Negativliste für Beschaffungen einzuordnen. Die ersten Versuch verliefen jedenfalls positiv....



30.03.12: Hinweis: Dieser Bericht wird im Laufe der nächsten Tage sukzessive editiert und mit Bildern versehen. Das Happy-End kann ich auch schon verkünden, die Lok fährt und gibt perfekt Geräusche von sich....
30.03.12: Abschnitte "Arbeiten Gehäuse", "Einbau Decoder" und "offene Punkte" ergänzt
30.03.12: Bilder eingefügt


Gruß Klaus


 
K.Wagner
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RE: Ausrüstung Fleischmann BR86 mit LokSound

#2 von schaerra , 05.04.2012 15:08

Hallo,

da hast Du Dir ja Richtig viel Arbeit gemacht! Dickes Lob von mir!
Ich habe auch schon einige Fleischmann Tenderdampfer auf Sound umgebaut, allerdings scheue ich mich immer vor zu viel Fräsarbeit.
Ich verwende meistens den ESU LS Micro mit dem kleinen Lautsprecher.
Da ich sowieso ein Langsamfahrer bin, reicht mir die Leistung des Micro völlig aus. Ein größerer Lautsprecher gibt aber auf jedenfall den besseren Sound ab!

Weiterhin viel Spass


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

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schaerra
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RE: Ausrüstung Fleischmann BR86 mit LokSound

#3 von K.Wagner , 06.04.2012 20:33

Hallo,

inzwischen ist das Blei in der Lok gelandet - sie ist ca. 20g schwerer als meine letzte "original" verblieben 86 von Fleischmann, aber noch ca. 20g leichter als meine richtig massiv beschwerte 86. Trotzdem sollte die Zugkraft ausreichen, denn gegenüber dem Ursprungszustand hat sie ja einiges an Gewicht zugelegt....
Die Fahreigenschaften sind - soweit ich das auf meinem Testoval testen konnte, sehr gut! Mal sehen, was der Anlageneinsatz bringt.


Gruß Klaus


 
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