Hallo Wolfgang,
vielleicht solltest Du Dir bei der weiteren Planung noch ein paar Gedanken zu einem möglichen Betriebskonzept machen:
- Willst Du in erster Linie Züge fahren oder auch rangieren? Die Epoche III/IV und das große BW legt eigentlich einen intensiven Rangierbetrieb nahe.
- Liegt Dir mehr am Spielbetrieb oder soll der Betrieb vorbildorientiert sein?
- Welche Züge sollen eingesetzt werden? TEE, Schnellzüge, Personenzüge, Güterzüge? Sollen diese Züge im Bahnhof auch halten/enden/beginnen bzw. behandelt oder umrangiert werden (siehe großes BW)?
Ich sehe bei Deinem letzten Plan noch einige Probleme, die je nach Betriebskonzept mehr oder weniger Gewicht bekommen:
1. Eingriffstiefe:
Anlagenteile, die weiter als 80cm vom Anlagenrand entfernt sind, sind kaum noch zu erreichen. Ich schätze mal, dass die Hälfte des großen Durchgangsbahnhofes außerhalb der Reichweite liegt. Das wird schwierig beim Anlagenbau und bei der Behebung von Störungen.
2. Starke Krümmung aller drei Bahnhöfe:
Für reinen Fahrbetrieb ist das in Ordnung, auch wenn es mir persönlich aus optischen Gründen nicht gefällt. Sobald Du aber rangieren willst, wird es schwierig mit dem Kuppeln. Da der große Bahnhof ein sehr großes BW erhält, sollten im Bahnhof auch ein Lokwechsel und Rangiermanöver möglich sein. Bei den engen Radien wirst Du daran keine Freude haben, es sei denn Kuppeln und Entkuppeln erfolgt ohnehin ausschließlich per Hand.
Es heißt zwar immer, dass Modellbahnhöfe in einem geschwungenen Bogen angelegt werden sollen. Bei Platzproblemen ist das sicher eine gute Lösung, vorbildgerecht ist das aber nur selten. Wo immer es geht, wurden/werden Bahnhofsgleise gerade angelegt, eben wegen der Problematik des Kuppelns (das geht beim Vorbild im Bogen auch kaum besser wie im Modell).
Ich würde den Bahnhof auf den langen Anlagenschenkel verschieben, die Bahnhofsgleise in der Geraden und die Ein- und Ausfahrten im Bogen anlegen, auch wenn das mit der starren Märklin-Gleisgeomtrie nicht ganz einfach ist, es geht aber. Du hast mit 6,5m genug Platz dafür.
Den Nebenbahnendbahnhof ist viel zu stark gekrümmt. Platz ist genug vorhanden, um eine elegantere Linienführung zu realisieren.
3. Die Nebenbahn ist zu kurz
Vorschlag: Die Nebenbahn verlässt den großen Bahnhof nach links, wendet irgendwo und führt verdeckt auf die rechte Seite zurück. In der rechten oberen Ecke kann durch eine Gleiswendel noch Höhe und Fahrstrecke gewonnen werden, ehe die Nebenbahn im Endbahnhof rechts unten endet.
4. Gütergleise fehlen fast völlig
Es gibt zwar im großen Durchgangsbahnhof und im Nebenbahnendbahnhof zwei kurze Gleisstumpen am Güterschuppen, aber wo sind Freiverladegleise, Verladerampen, Industriegleisanschlüsse, Rangier- und Abstellgleise? Beim Vorbild der Epoche III/IV nahmen diese Anlagen oft sehr viel mehr Raum ein als die Anlagen des Personenverkehrs.
5. Bahnsteige
Ich würde maximal vier Gleise des großen Bahnhofes mit Bahnsteigen ausstatten. Zwischen zwei Bahnsteigen sollten zwei Gleise liegen. Auf dem Lokverkehrsgleis (das rechte Gleis des Bahnhofes vom Lokschuppen kommend) ist der Bahnsteig überflüssig.
Im Nebenbahnendbahnhof reicht eigentlich ein Hausbahnsteig und ggf. ein zweiter Schüttbahnsteig zwischen Gleis 1 und 2.
6. Fahrmöglichkeiten
Die Pläne sind sicher noch nicht im Detail ausgearbeitet. Aber derzeit gibt es im großen Durchgangsbahnhof keine Verbindung zwischen den beiden Bahnhofshälften. Die Ein- und Ausfahrt der Nebenbahn würde ich so anordnen, dass sie die Hauptgleise der zweigleisigen Hauptbahn nicht berühren. Dadurch kann ein unabhängiger Zugbetrieb durchgeführt werden. Die Umfahrmöglichkeit im Nebenbahnendbahnhof sollte auch berücksichtigt werden.
Viele Grüße,
Andreas