RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#601 von Jürgen , 20.05.2020 15:37

Hi Sandro,

ich mach es mir einfach. Ich erzähle, was ich gemacht habe und bin jeden Verdachts erhaben. Ich habe mal schnell Dein Bild hergenommen und max. 15 min daran gearbeitet. Die wichtigsten Knöpfe kenne ich in der Zwischenzeit. Ich habe ein wenig den Farbstich entfernt, die Tiefen aufgehellt, die Lichter ein wenig abgedunkelt und beschnitten. Das Modell habe ich frei gestellt und einen einfarbigen Hintergrnd dahhinter gelegt. Letzteres kann man noch besser machen, wenn man die Kante weicher macht. Da muss ich noch ein wenig Übung bekommen. Aber den Aufwand treibe ich auch nur für die Bilder, die mir wichtig sind.



Hier noch einmal das Original:




Edit: Dass z.B. die Bäume schlechter geworden sind, liegt am jpg-Format, das mit jedem Speichern schlechter wird.

Grüße
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#602 von trillano , 20.05.2020 22:21

Hallo Jürgen,
wenn ich lese, daß Du zu Deinem Boot nach Holland wolltest, vermisse ich meines wieder arg - auf den Kanälen in Frankreich.
Die Stacking-Fotos sind doch schon gut gelungen. Meine Fotos mache ich ebenso mit diesem Combine XP Programm, in der einfachsten Stufe: Bilddateien eingeben, dann auf "all methods" im Auswahlmenü, und "go". Vorher reduziere ich die Fotos aber noch, meist auf 1920x1080 px., dann geht es deutlich schneller.Wenn das Bild gezeigt wird, müssen noch die Spiegelungen an den Rändern abgeschnitten werden (die sieht man noch auf Deinem zweiten Foto). Das macht die Schaltfläche neben dem "go", die mit den Pfeilen. Dann gibt es nur noch "save". In der Regel jage ich die Fotos noch durch mein Fotoshop Elements (9), wo ich zumindest die "intelligente Korrektur" (40%) benutze, unter "Bearbeiten". Schließlich muß man das fertige Foto nur noch umbenennen und auf Stummiformat reduzieren. Teurere Programme haben evtl. mehr "Stellschrauben", sind aber nicht unbedingt besser; für mich als Fotolaie reicht das allemal. Profis mögen höhere Ansprüche haben.
Die Schafherde und die Menschen auf dem Felde finde ich schön und gelungen!
Bis bald wieder!


Mit besten Grüßen
Alexander


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#603 von hubedi , 21.05.2020 22:30

Hallo Sandro

Zitat
... es ist wirklich erstaunlich, was ich teilweise mit bloßem Auge übersehe ...



Das ist wohl wahr ... trotzdem ist unser Sehapparat definitiv ein Wunderwerk. Das Übersehen hat wohl, mehr mit Wahrnehmung zu tun.

Es ist aber nicht nur das Auge, sondern noch erstaunlicher ist das Berechnen der Bilder in Echtzeit durch unser Gehirn. "Photo Stacking" erledigt unser Kopf tatsächlich permanent und nur deshalb erleben wir subjektiv einen viel tieferen Schärfebereich, als es unsere technischen Kameras nach physikalischen Gesetzen abbilden.

Die optischen Gesetze gelten natürlich auch für unsere Augen. Eigentlich ist es noch viel schlimmer, denn wirklich scharf und mit hoher Auflösung sehen wir anders als eine Kamera nur auf einem winzig kleinen Fleck. Das kannst Du schnell feststellen, wenn Du mit aufgestelltem Daumen den Arm ausstreckst. Der Bereich, der wirklich scharf erscheint entspr. in etwa der Fläche des Daumennagels.

Dass uns auch der Rest drumherum scharf erscheint, ist die Leistung unseres Gehirns. Das Auge schwenkt permanent hin und her und stellt blitzschnell den richtigen Schärfepunkt ein. Im Kopf werden diese scharfen Flecken in Echtzeit gesammelt und zu einem Bild verarbeitet. Die dabei in unablässiger Folge entstehenden Bilder brauchen eine gewisse Zeit zu Berechnung und nur deshalb sehen wir z.B. die Einzelbilder eines Films oder Videos als kontinuierliche Bewegung. Das ist unsere Realität ... andere Lebewesen sind schneller oder langsamer als wir. Für Fliegen z.B. ist ein Film ein Diavortrag.

Zurück zum Fotostacking ... unser Bild setzt sich aus berechneten Flecken aus unterschiedlichen Tiefen zusammen. Eigentlich erledigt unser Kopf damit die Arbeit der Stacking-Software in Echtzeit und die Welt erscheint uns auch in der Tiefe scharf. Die Computerberechnungen sind ein ziemlich müder Abklatsch dessen, was wir nebenher, permanent ohne bewusste Anstrengung mit der Wetware erledigen. Der ganze Aufwand dient somit nur dazu, technisch mit den Kameras die Welt so abzulichten, wie sie uns subjektiv erscheint.

Unser Kopf rechnet noch viel mehr Dinge heraus, um uns das gewohnte Weltbild zu liefern ... die Farbringe z.B., die unsere Augenlinsen physikalisch hervorrufen, oder den Kopfstand der Bilder auf der Netzhaut oder die Korrektur des Weißabgleichs trotz unterschiedlicher Lichtfarben der Beleuchtung ... ach was weiß ich nicht noch alles. Unsere Highend-Kameras schaffen davon trotz Computernachbearbeitung nur einen Bruchteil ... so viel zu unserer hochgelobten Technik.

@Jürgen
Solche Artefakte wie rund um den Schornstein sind bei meinen Experimenten mit CombineZP leider auch aufgetreten. Ich verwende "Zerene Stacker" und erziele damit bessere Ergebnisse ... zumindest unter Linux. Die Software ist allerdings nur für einen Testzeitraum kostenlos und dann muss eine Lizenz erworben werden. Alles weiter findest Du gegebenenfalls auf der Webseite.

Die Art und Anzahl der Artefakte hängt auch von der Höhe des Bilderstapels ab. Für eine Seitenansicht von schräg-vorn eines Spur-N-Zuges mit ca. 75 cm Länge hat meine Steuerapp weit über 100 Einzelbilder geschossen.

LG
Hubert

PS: Ich hoffe, meine ewig langen Ausführungen haben Euch nicht gelangweilt. Aber Ich finde das Thema ziemlich interessant und spannend ...


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#604 von Jürgen , 22.05.2020 14:40

Hallo Alexander,

vielen Dank für deine Hinweise. Ich werde das noch ausprobieren. Ich stehe in dieser Frage erst ganz am Anfang. Mal sehen, wohin mich das führt. Es ist ja immer eine Wanderung zwischen "quick und dirty" und semiprofessioneller Umsetzung. Letzteres braucht halt Zeit und Muße. Ich habe jetzt einfach etwas Betätigung im Kontext mit der Moba gebraucht...

Hi Hubert,

auch Dir herzlichen Dank für Deine Erklärungen. Der Aspekt selektive Wahrnehmung beschäftigt mich auch immer wieder. Wenn ich mir die Bilder mit meinem Fokus stacking anschaue stelle ich fest, dass ich tatsächlich nur den Bereich scharf sehe, den ich anschaue, obwohl das ganze Bild in einer Ebene liegt. Oder liegt das an meinen älter werdenden Augen ? Letztlich zählt die Konzentration auf das, was ich zeigen will (z.B. den gesamten Zug oder nur Einzelheiten der Steuerung).

Ein anderes, aber verwandtes Thema ist die Frage, ob ich Modellbau für die Kamera oder den Betrachter mache. Auf meinem Schreibtisch stechen teile des Orientexpress, um digitales Licht zu bekommen. Die Zurüstteile sind nur an einzelnen Wagen angebracht. Im Foto würde das stören, in der Gesamtbetrachtung als Modell fällt es kaum auf. Ich weiß noch nicht, wohin es mich zieht, aber mir fehlt die Präsentation auf Austellungen ...

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#605 von hubedi , 22.05.2020 16:04

Hallo Jürgen,

solche Fragen Stelle ich mir auch und man muss sie wohl je nach Situation und Zweck der Übung beantworten. Meine eigene Anlage - die Mark Michingen - baue ich in erster Linie für mich und nach meinen Vorstellungen und Erwartungen. Das klingt erst einmal etwas egoistisch, aber es entspricht der Realität. Schließlich strömen über meinen Dachboden nicht unablässig Besucher, obwohl ich deren Perspektive durchaus berücksichtigen werde.

Ich denke, Ausstellungsanlagen sind eine ganz andere Geschichte. Da kommt es m.E. schon mehr darauf an, die Blicke der vorbeilaufenden Besucher einzufangen und zu lenken. Ich meine damit natürlich keine Manipulation der Anlagengäste, sondern wie bei jedem Kunstwerk das Hervorheben bestimmter Aspekte, das Erzählen einer Geschichte oder was auch immer. Die meisten Besucher sind ja schnell wieder weg und sie sollten im Vorbeimarsch doch einen Eindruck erhaschen können. Wer sich länger Zeit nimmt, kann dann die Details bewundern.

Mein Schwager ist Steinmetz- und Bildhauermeister. Wenn man mit ihm ein altes Gemäuer betritt oder einen Friedhof besucht, ist es für mich immer bemerkenswert, was ihm dazu alles einfällt. Für ihn muss z.B. ein Denkmal aus der Entfernung etwas bieten und dazu einladen, für eine genauere Betrachtung stehenzubleiben. Sein Standardspruch ist immer, der Begriff Denkmal kommt von "denk mal". Ich denke, sinngemäß könnte man diese Art der Gestaltung auch auf unsere Anlagen anwenden.

Das Fotografieren ist eine ganz andere Kunst (die ich nur sehr laienhaft verstehe bzw. beherrsche). Das Spiel mit den Unschärfen - oder dem Bokeh, wie es in der Fachliteratur gerne heißt - ist ja eine "Erfindung" des Objektivs. Wie ich oben beschrieben habe, erleben wir subjektiv die räumliche Tiefe ganz anders. Mich erinnert das Fotografieren mehr an die Malerei als an eine objektive Wiedergabe der Natur oder allgemeiner der Umgebung. Irgendwo habe ich mal den schlauen Spruch gelesen, der Fotoapparat verbindet mit dem Auslösen zwei Welten miteinander ... die äußere Welt vor dem Objektiv mit der inneren Welt des Fotografen. Die Summe ist mehr als eine reine Abbildung sondern im Idealfall auch die Darstellung des inneren Momentes bei der Bildplanung und im Auslöseaugenblick. Bei wirklich guten Fotos meint man dieses Moment zu spüren. Das ist für mich eine neue Kunstform, die weit über den dokumentarischen Charakter hinausgeht. Der Faszination solcher Kunstwerke zieht mich immer wieder bin ihren Bann. Diese Art Fotos findet man allerdings leider weniger in einem Modellbauforum wie diesem ... schade.

LG
Hubert


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#606 von Frank1969 , 24.05.2020 08:39

Hallo Jürgen,

schön, dass es bei Dir langsam wieder weitergeht! So ein Haus beansprucht viel Zeit, wenn man nicht alles machen läßt (oder Ärger, wenn man es machen läßt) und entschädigt Dich dafür aber mit einem schönen Mobaraum für die Zukunft. Ist es weiterhin der große Raum mit der Dachschräge? Auf dem Photo sieht er mobafreundlich lang aus.
Deine und Huberts Ausführungen zur Photografie habe ich mit Interesse gelesen. Ich fotografiere selber sehr gern mit meiner Spiegelreflex und finde Huberts Vergleich mit der Malerei daher sehr passend. Deshalb mag ich auch z.B. Pierres Bilder so sehr. Sie sind häufig irgendwie lebendig. Auf eine Nachbearbeitung verzichte ich inzwischen aus Zeitgründen meist. Vielleicht habe ich als Rentner dafür später mehr Zeit.
Mit Photo Stacking habe ich mich praktisch noch nicht beschäftigt. Der Aufwand das Ganze manuell zu machen hat mich bisher davon abgeschreckt. Die Ergebnisse im Netz sind aber häufig sehr beeindruckend! Unser Schienennetz z.B. offenbart hemmungslos jeden unsauberen Übergang. Neat Image ist ein nettes Programm zum Entfernen von Bildrauschen, falls Du etwas in dieser Richtung mal brauchst.

Viele Grüße
Frank


Die Werrabahn - Bahnhof Grimmenthal:
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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#607 von Jürgen , 31.05.2020 13:25

Hallo in die Runde,

ich habe noch einen Versuch mit "all methods" gemacht, aber das Ergebnis ist nicht besser geworden, hat aber deutlich mehr Zeit gebraucht. Ich denke, mein Fehler war die automatische Belichtung, die sich mit dem anderen Fokuspunkt leicht verändert. Dann hat die Stacking-Software mehr Mühe beim Zusammensetzen. Versuche folgen.

@Hubert: Du schreibst "... die äußere Welt vor dem Objektiv mit der inneren Welt des Fotografen." Dabei ist diese "innere Welt" ja wiederum durch das Wissen um das Objektiv geprägt. Das unterscheidet den Fotografen vom "Knipser". Das meine ich nicht wertend. Es hat ja alles seine Berechtigung. Der Fotograf verwendet sein Wissen um die Fotografie, um ein Bild zu gestalten. Unschärfe ist nicht einfach Unschärfe, sondern wird auch zur Gestaltung eingesetzt. Das Art des Bokeh ist dann ja "nur" noch eine Frage der Objektivqualität. Es gib ja noch so viele weitere Stilmittel. Flächen, Linien, Punkte, Horizont, Farbintensitäten, Beleuchtung, etc. die die Bildwirkung steuern. Diese Bilder sind i. d.R. davon geprägt, die Emotionen des Betrachters zu steuern. Das empfinden wir als gelungene oder zumindest intensive Bilder. Bilder von Tante Ernas 90. Geburtstag sind durch die Emotionen des Fotografen geprägt, der sich aber über Bildwirkung keine Gedanken macht. Für die meisten anderen Menschen sind diese Bilder ohne Belang (haben aber genau so ihre Berechtigung). Wenn ich Bilder auf einer Ausstellung mache, "knipse" ich, da ich die Motive fotografiere, die mich ansprechen. Sie sind für die meisten uninteressant. Es gibt aber auch Bilder, die von mir empfundene Emotion in einem Motiv zeigen soll. Der Empfänger ist ein Anderer. Ein schnelles Beispiel:



Das Bild meines Modells habe ich auf einer Ausstellung aufgenommen. Der Fokus liegt auf dem Schäfer, zeigt aber die Arbeitenden im Vordergrund noch leidlich schart. Die Farben sind entsättigt, was zeigen soll, dass die Arbeit grau, schwer und ein wenig eintönig ist. Das ist meine Absicht im Modell, die ich versuche in dem Bild darzustellen. Ob das gelungen ist, mag jeder für sich entscheiden. Wichtig ist im Kontext der Diskussion, dass mit dem Bild etwas transportiert werden soll. Die bewusste Aueinandersetzung mit dem Thema macht das Bild aus. Was ist das Besondere, das ich als Fotograf wahrnehme ? Warum wirken manche Situationen mehr auf mich als andere ? Das Konzentrat dieser Wahrnehmung will ich darstellen. Gestaltung und Technik sind dann "nur" noch die Hilfsmittel. Kunst kommt nicht von "künstlich" und auch nicht von "Können", sondern mit einer bewussten Auseinandersetzung mit seiner Umwelt. Sie ist ein Kommunikationsmittel wir die Sprache.

@Frank: Ja, die Moba wird in dem Raum aufgebaut, den ich bereits gezeigt habe. Ich bin noch am Hadern, wie ich "Maulbronn" mit einem stationären Teil erweitern will. Ich denke da an eine Art Bühne auf ca. 9m Breite und 80 cm Tiefe. An den Enden wird es Platz für Wendeln geben. Auf 9 m kann man viel unterbringen, wenn man die Themen verkürzt. Das ist reizvoll, aber mir haben auf Ausstellungen immer die Darstellungen von Weite gefallen, wenn Vereine diese gezeigt haben. Ich finde die einigermaßen realistische Darstellung faszinierend. Aber es gibt da halt nicht viel zu zeigen. Ein "Stadt, Land, Fluss" geht dabei fast gar nicht. Mal sehen, wohin die Reise geht. "Maulbronn" wird als Ausstellungsanlage in jedem Fall Bestand haben und weiter gebaut.

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#608 von trillano , 31.05.2020 15:35

Hallo Jürgen,
das stimmt, Belichtungen sollten immer nach der Messung manuell eingestellt und beibehalten werden. Das gilt sowohl für die Blende als auch für die Belichtungszeit. Bei ersterer wegen der Schärfentiefe, bei letzterer, um keine Helligkeitsschwankungen zu bekommen.
Das Schäferbild gefällt mit gut!
Bis bald wieder!


Mit besten Grüßen
Alexander


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#609 von Jürgen , 08.06.2020 13:26

Danke Alexander,

hier ein Versuch mit manueller Belichtung, die für alle Bilder konstant gehalten wurde. Im Nachgang habe ich noch geringe Veränderungen an der Helligkeit durchgeführt. Sieht schon deutlich besser aus. Das Bild entstand aus drei Bildern, deshalb ist der Fokus beschränkt. Sind derzeit ja nur Tests.



Zum heutigen Thema:

Ich habe ja noch einige "Baustellen". Einige Loks liegen demontiert in den Schubladen (kommt demnächt dran) und ich wollte meine neuen Tams Funktionsdecoder zur Beleuchtung der Waggons testen. Hier meine Erfahrungen mit dem Decoder. Er braucht auf jeden Fall ausreichend Last, damit er programmiert werden kann. So steht es auch in der Anleitung. Trotzdem meldet die IB 1 gelegentlich "Fehler", wenn ich CVs programmiere. Dann muss ich es eben ein zweites Mal versuchen und dann klappt das. Der Tams FD-R Basic 2 hat 3 Funktionsausgänge, von denen 2 mit 300 mA und einer mit 100 mA belastet werden dürfen. Als Beleuchtung habe ich ein konvetionelles LED-Band (warmweiß verwendet, das aber schon einige Jahre alt ist. Für je drei LED ist ein Widerstandstand aufgelötet.

Ich habe hier ein Beispiel: Es ist der Königswage der k.W.St.E. von Roco. Das Gehäuse ist nur aufgeklipst. Die Überraschung: Es ist bereits eine Stromabnahme im Fahrzeug realisiert und bis in den offenen Deckenbereich installiert. Das habe ich genutzt und eine 0,5 mm Polystyrolplatte auf Maß einer Decke im Fahrzeug geschnitten. von unten lassen sich die LEDs einkleben und die Verdrahtung findet im Raum oberhalb der Decke statt. Dort findet auch der Decoder nd ein Stützkondensator Raum, so dass ich jederzeit das Gehäuse ohne Kabelgewirr annehmen kann. Die LEDs und das Polystyrol habe ich seitlich schwarz angemalt, So dass sie mit Sicherheit nicht zu sehen sind. Ich habe die LED in den gegebenen 3er-Gruppen verwendet: 12 LED für den Gang und die Einstiegsbereiche auf F0, 3 LED für den "Thronsaal" in der Mitte mit F2 (geringste Belastung). Hier ist eine Möblierung für Audienzen und Gespräche eingebaut. Die Abteile davor und dahinter werden inklusive eines Toilettenraum auf F1 mit 6 LED beleuchtet.

In der Mitte des Wagen verbindet ein Stabilisierungssteg die beiden Seitenwände des Wagens. Deshalb habe ich dünne Kupferbänder für die Verbindung eingeklebt und verlötet, so dass die elktrische Verbindung nicht aufträgt. Bei Bedarf kann ich die komplette Beleuchtung ohne Schaden zurückbauen. Die Oberseite sieht dann in etwa so aus:



Jetzt nur noch die Kabel sauber befesigen und das Gehäuse aufklipsen. Zuerst habe ich alle Funktionsausgänge auf das kleinste Maß gedimmt. Und dann den ersten Versuch gemacht. Und das sieht dann so aus:

Abteilseite, ohne Beleuchtung:


Gangseite, nur Gang beleucht:


Abteilseite, nur Gang beleuchtet:


Abteilseite, nur Abteile und Gang beleuchtet:


Abteilseite, "Thronsaal" und Gang beleuchtet:


Abteilseite, volle Beleuchung:


Weitere Verschönerungen in Form von Figuren und der Bemalung des Innenraums sind noch geplant. Auch müssen noch in den Eingangsbereichen Kabel versteckt werden.

Ich werde nicht alle Wagen so aufwändig beleuchten. Teilweise werde ich 2er und 3er-Gruppen mit einem Decoder ausstatten und in einem festen Verband laufen lassen. Das bietet sich z.B. beim Orientexpress an, bei dem je 2 Schlafwagen mit einem Speisewagen zusammen gekuppelt werden. Auch habe ich einen Decoder von Dietz gefunden, der günstig ist, aber nur einen Ausgang hat. Den will ich ausprobieren, zumal die Firma Dietz in meiner Region einen Laden hat.

Ich hoffe, Ihr habt etwas Spass beim Betrachten. Fragen sind erwünscht.

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#610 von SCPro , 08.06.2020 13:42

...keine Fragen; sieht top aus!


Gruß, Sandro
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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#611 von Jürgen , 29.06.2020 12:36

Hallo liebe Moba-Freunde,

nur einmal ein kleines Lebenszeichen zwischendurch. Ich habe so viel am Haus zu tun. Das schöne Wetter fordert ihren Tribut, da kommt man nicht zum Basteln.

Ich habe trotzdem mal wieder etwas recherchiert und dabei einen Lokschuppen, der dem von Maulbronn zum verwechseln ähnlich sieht, gefunden. Er ist nur etwas länger. Im Landesarchiv in Ludwigsburg fand ich folgende Bilder:




Quelle: siehe Bilder, sie dürfen nach den Nutzungsbestimmungen frei verwendet werden.

Es ist der Lokschuppen von Schömberg bei Rottweil. Und hier ist noch einmal meiner in Maulbronn zum Vergleich:

in der Bauphase:



und später auf einer Ausstellung (auch noch nicht ganz fertig):




Viele Grüße
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#612 von AlexanderJesse , 03.07.2020 15:57

Wie ist die Geschichte mit dem kleinen Drehkran beim Lagerhaus des landwirtschaftlichen Vereins weitergegangen?


Habe im WürrtembergReport (VGB Verlag) auf Seite 34 (Foto 72) einen Drehkran auf einer Seitenladerampe entdeckt. Man sieht ihn nicht ganz komplett, aber eine Idee mag das schon liefern.


Gruss
Alexander
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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#613 von Brumfda , 03.07.2020 17:37

Zitat



Servus Jürgen!

Das sieht verdammt ... gebehnedeikt sei.... da möcht man glatt ein wenig andächtig werden. Der Bahnhof hat einen so hohen Besuch in Sachen Zügen verdient . Gerne immer mehr Bilder

Fluffiges Wochenendle, Fe lix


Flauschigfluffige Grüße, Felix



BR 103 in türkis (fiktive was wäre wenn Bahn): Die Zusammenfassung der über 430 Seiten und Sortierung nach Themen mit Inhaltsverzeichnis
103 in Türkis Zusammenfassung Inhaltsverzeichnis und Vorwort

Loks und Züge, die es niemals gab, aber teils geplant waren:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=2...844365#p1844365

Mein Modul mit Naturmaterialien:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?p=2024824#p2024824

DR V270, die geplante dieselelektrische Lok, die nie gebaut wurde. Außer hier:
RE: Umbau V200 BR 220 zur sechsachsigen dieselelektrischen nie umgesetzten DR V270


 
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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#614 von Jürgen , 07.07.2020 13:46

Moin in den Kollegenkreis,

heute noch einmal eine kleine Spielerei, die ich in loser Folge fortsetzen möchte. Von H. Strobel erhielt ich seinerzeit etliche Unterlagen. Ein Bild hat mich dabei besonders fasziniert.



Ich hatte jetzt die Idee, verschiedene Bilder, die ich besitze, im Modell nachzustellen. Als ersten Versuch habe ich obiges Bild hergenommen und mit einer alten Knipse, die in das EG passt, ersucht nachzustellen. DAs ist jetzt nur ein erster schneller Versuch, aber ich denke, da ist schon ganz erfreulich, wen auch das Modell noch nicht fertig ist. Wie gesagt ein Versuch ... Hier das Ergebnis (out of the cam und in SW umgewandelt:



Viele Grüße
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#615 von Miraculus , 07.07.2020 14:42

Hallo Jürgen, Hubert, Alexander @All,

Danke für den kleinen Fotokurs und Einführung in das Focusstacking. Wieder was gelernt, weil mit dem Fotografieren hab ich's ja nicht so

Die Idee, historische Aufnahmen im Modell nachzustellen finde ich klasse. Wie die letzten Aufnahmen klar zeigen muss man echt zweimal schauen, ob real oder Modell.
Das



Grüße


Peter

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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#616 von Jürgen , 07.07.2020 16:07

Hi Peter,

danke für den Kommentar, aber so gut sind die Bilder und der Modellbau noch nicht. SW-Aufnahmen nehmen viel von der modellhaften Wirkung, die von den Farben ausgeht. Farbe kann man nicht skalieren. Man muss sich bei der Farbgebung entscheiden, ob man einen quasi natürlichen Abstand wählt, also mehrere 10er bis 100er Meter (dann sind die Farben blasser) oder aus der Nähe (dann sind sie scheinbar kräftiger). Das liegt an Staub und Feuchtigkeit in der Luft, die die Farben scheinbar mit der Entfernung blasser werden lassen. Beim Hintergrund ist es doch genau so. Entfernteres wirkt nicht mehr so kräftig in den Farben. Ganz davon abgesehen, dass das Gebäude noch Papierfarbe hat.

Maßgebend sind also die Dimensionen und möglichst die gleiche Perspektive. Hier kann der maßstäbliche Modellbau seine Wirkung voll auspielen. Da das Gebäude noch offen ist, konnte ich hier eine kleine Kamera hineinstellen und nahezu die gleiche Perspektive einnehmen. Am besten wäre ein Endoskop.

Viele Grüße
Jürgen


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#617 von Claus B , 19.08.2020 14:35

Hallo Jürgen,

danke für die schönen Bilder. Die Schwierigkeiten beim fotografieren sind bekannt. Zuviel Licht und man sieht die feine Patinierung nicht, zuwenig Licht und der automatische Blitz geht mit an Ich bin jetzt soweit, das ich im Blendenmodus arbeite und ab Blende 16 aufwärts fotografiere - mit Stativ und 2 Sekunden Auslöseverzögerung bei Belichtungszeiten zwischen drei und zwölf Sekunden je nach Blende. Die kleinen Blenden (grössere Nummern sind ja kleinere Blenden) ergeben eine gute Tiefenschärfe. Beim 60er Jahrehaus habe ich auf die Schnelle mit Blende 11 aus der Hand fotografiert, den Rest hat das Antiverwackelungstool in der Kamera hinbekommen.

Weiterhin viel Spass am gemeinsamen Hobby und bleibt gesund.
Glück auf und bis demnächst aus dem fiktiven Essener Stadtteil Altenbeck

Claus


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viele Grüße - Claus


 
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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#618 von Jürgen , 19.08.2020 15:04

Hallo Claus,

ich denke, viel Licht ist wichtig und entscheidend. Es kommt aber auf 1. "gutes" Licht im Sinne einer natürlichen Verteilung des Spektrums und 2. auf die "Richtung" des Lichts. Diffuses Licht ist zum Fotografieren eher geeignet, aber pointiertes Licht kann die Aussagen betonen. Außenaufnahmen wirken auch bei Modellen immer am besten, wobei man hier auch mit gerichtetem und diffusem Licht spielen kann.

Übrigens sind extrem kleine Blenden wieder schlecht für das Bild, da sie zu Beugungsunschärfe führen. Also nie ganz schließen. Auch die damit verbundenen langen Belichtungszeiten können zu Qualitätseinbußen führen, da die Gefahr des Rauschens besteht.

Bisher habe ich nur herum diletiert und ich freue mich darauf, mich am Modell fotografisch "auszutoben" und Wissen und Ideen auszuprobieren. Aber im Augenblick bin ich noch nicht soweit.

Viele Grüße und bis bald wieder in Altenbeck oder Maulbronn.
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#619 von Jürgen , 20.08.2020 10:34

Hallo in die Runde,

nach einigem "Geplänkel" im Forum kann ich Handgreifliches zeigen. Diesmal habe ich mit dem Innenausbau begonnen. Da ich mit dem Modell versuche, ein Gefühl für die Lebensbedingungen vor 100 Jahren zu tranportieren, geht es natürlich auch darum, die frühere Epoche nicht zu "romantisieren", sondern zumindest eine Idee zu vermitteln, wie das denn früher so war. Jetzt geht es um das Nebengebäude, das neben dem eigentlichen EG steht. Hier ein Blick von oben in das Gebäude. Da das Dach abnehmbar sein wird, kommt es mir auch auf eine relativ authentische Darstellung an und halte mich an den Ausgangsplan.



Hier eine Übersicht über das Gebäude. Die Schienenlage ist rechts vom Gebäude. Von oben nach unten habe ich bisher folgende Räume eingerichtet:
Aufenthaltsraum für Personal,
Schlafraum für Personal,
Heizmaterial für Verwaltung und
Waschküche.

Dazu kommen noch der Toilettenraum für das Personal,
Zwei weitere Räume für Brennmaterial,
eine offene Remise,
ein Öllager,
ein Raum, der mit "Lamppen" bezeichnet ist (keine Ahnung, was das bedeuten soll),
ein WC für Fahrgäste (ganz unten)

Hier die Räume, die oben im Bild dargestellt sind:



Die Stühle und der Tisch sind aus Bausätzen, Betten sind aus Papier, der Ofen ist aus einem zurecht gefeilten Stück Kunststoff und das Ofenrohr ist ein Kupferdraht, der als Rest vom Hausbau im Maßstab 1:1 stammt. In allen Räumen ist eine weitee Gestaltung vorgesehen. Das Heizmaterial ist echte Kohle und gepaltene Goldrute. Schemenhaft sieht man noch die Einfassung der Kohle, die aus Holzleistchen geklebt wurde. Pulverfarben habe ich zum "Verdrecken" genommen. Habe aber den EIndruck, dass ich wider etwas zurück nehmen sollte.

Hier noch einen Blick durch die Tür in den Lagerraum und



einen Blick in die entstehende Waschküche:



Früher wurden Waschkessel oftmals eingemauert und von unten beheizt. Kochwäsche anno dazumal. Ein Deckel hat vor dem Auskühlen geschützt. Hergestellt habe ich das aus ein paar Plastikresten. Der Kessel ist als Loch nur dargestellt. Er enthält Wasser aus Windowcolor (hier nicht zu sehen, zeige ich aber noch). Dazu kommt noch Seifenschaum, ein Ofenrohr etc.

War nicht viel, aber entscheidend ist, dass es weiter geht. An Ideen mangelt es jedenfalls nicht.

Viele Grüße
Jürgen


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homo mibanicus hat sich bedankt!
 
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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#620 von K.Wagner , 20.08.2020 19:35

Hallo Jürgen,

einfach genial! Weckt in mir die Motivation, meinen Bahnhof Hersbruck, der seit 30 Jahren nur zu 60% eingerichtet ist, zu komplettieren. Heute gibt es ja viel neues Material und vor allem Hilfsmittel wie PC und Drucker!


Gruß Klaus


 
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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#621 von Miraculus , 21.08.2020 20:48

Salü Jürgen,

da hast Du dir richtig Mühe gegeben. Der Heizlagerraum ist top geworden.

Der Rest ist ja noch nicht fertig?

Könnt mir da jetzt z.B. beim Ofen ne Wäscheleine mit den Schiesser Feinrippunterhosen (gab's die da schon?) vorstellen

Und irgendwie fehlt glaub ich ein Schrank, oder? Petroleumlampen? Ach, ich hör auf Du wirst es richtig machen.


Grüße


Peter

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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#622 von Miraculus , 21.08.2020 20:53

Ich nochmal

Fa. Schiesser aus Radolfzell gibt es seit 1857. Feinripp erst ab 1923. Kuckst Du

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schiesser


Gruß


Peter

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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#623 von Frank1969 , 23.08.2020 14:28

Hallo Jürgen,

ich finde besonders dieses Bild der Waschküche interessant:



die typischen Alltagsgeräte der damaligen Zeit, wie man sie heute kaum noch kennt. Ich hatte irgendwo eine Bilderserie über eine verlassene deutsche Stadt in Namibia im Internet gesehen. Dort ist die Zeit ist die Zeit vor rund 100 Jahre stehengeblieben und die Wüste holt sich das Gelände langsam zurück. Man konnte sich sehr schön in Farbe vorstellen, wie die Menschen damals gelebt haben. Solche Bilder faszinieren mich immer wieder.
Ein Kühlschrank mit Trockeneis z.B. würde sich sicherlich auch gut im Aufenthaltsraum deines Gebäudes machen. So ein Ding habe ich sogar „live“ als Jugendlicher bei der Oma meiner damaligen Freundin in Griechenland gesehen. So ungefähr sah er aus:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...827604-234-3823
Oben über dem Trockeneisfach war noch eine Abdeckung drauf.

Zitat

Pulverfarben habe ich zum "Verdrecken" genommen. Habe aber den EIndruck, dass ich wider etwas zurück nehmen sollte.



Auf den alten schwarzweiß Photos der Bahnhöfe in Epoche 1 und 2a von damals sieht es irgendwie immer ordentlich und geordnet aus. Insofern würde ich vielleicht nicht zu sehr einsauen. Andererseits waren die Photos auch meistens gestellt. Mein in den Fünfzigern verstorbener Opa war Lokführer bei der DRG und ich kann mich noch daran erinnern, das mein Onkel (ebenfalls Modellbahner) mir sagte, dass man früher immer wußte, zu wem welche Lok gehörte. Je nachdem, wie gut oder schlecht sie geputzt war.

Viele Grüße
Frank


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#624 von Jürgen , 24.08.2020 07:16

Moin,

vielen Dank für Euer Interesse und Beteiligung. Ich freue mich auch, wenn ich zur Inspiration beitragen kann. Ja, es ist sehr spannend, sich mit den Lebensumständen früherer Zeiten zu beschäftigen. Ich hatte einfach nur Lust, endlich wieder einmal zu basteln. Neue Techniken finde ich spannend, aber mir macht es einfach Spaß, mit einfachen Methoden zu arbeiten. 3D-Druck und Lasercut bieten faszinierende Möglichkeiten, aber ich mag vor allem kreative Nutzungen von Schere, Papier, Kleber und Buntstifte. Auch wenn Dinge nicht perfekt werden, sie haben dann in meinen Augen mehr "Leben", da individuelle Bearbeitungen sichtbar werden. Ich möchte auch zeigen, dass Modellbau nicht zwangsläufig mit modernen Techniken einhergehen muss. Es gibt viele Menschen, die sich davon abschrecken lassen, dass sie aus welchen Gründen auch immer, keinen perfekten Modellbau erreichen können. Das ist schade und führt auch dazu, dass Hobby Modellbau zurück geht. Den Nachwuchs motiviert man mMn, in dem man die Fähigkeiten fördert, die in den Kindern stecken. Sie müssen lernen, dass sie mit ihren Fingern Eigenes gestalten können.

Die Einrichtung ist derzeit nur ein Zwischenzustand und wird noch weiter komplettiert. Auf die Betten sollen noch die typischen grauen Decken, einige Einrichtungsgegenstände und Ausstattungen fehlen natürlich auch noch.

Die Wäscheleine ist eine gute Idee. Ich weiß nicht, ob Wäsche tatsächlich im Raum aufgehängt wurde, kann es mir aber gut vorstellen. Auf jeden Fall müssen noch Eimer, Wasserflecken, ein Waschbrett etc. her. In meiner Kindheit war Waschtag zuhause immer eine große "Panscherei", da mein Vater als Handwerker immer sehr schmutzige Wäsche hatte. Da wurde mit Waschwasser vorherigen Wäsche die Arbeitssachen eingeweicht und vogewaschen. Da wurde am Wasser gespart. Wir hatten zwar schon eine Waschmaschine, aber die war öfters kaputt und die Waschmittel der damaligen Zeit hatten auch noch nicht die Reinigungskraft. Dazu kommt, dass die Waschmaschine in der Küche stand. Wir hatten als vierköpfige Familie damals so viel Platz wie ich heute alleine. das war in den 1960ern. Wie war das erst in den 1920ern ? Wasser wurde noch oftmals am Brunnen geholt. Dieser Frage muss ich noch nachgehen ...

Was die Unterwäsche angeht, stelle ich sie mir eher so vor, wie sie in den alten Western gelegentlich gezeigt wird. Sie darf etwas größer sein, was meinen feinwerklichen Fähigkeiten entgegen kommt ... Ein Kapitel "Wäsche" habe ich noch auf Lager ...

Was mir so gar nicht klar ist, wer hat welche Wäsche und warum hier gewaschen ? Im EG gab es sicher auch Wohnungen. Wurde hier deren Wäsche gewaschen ? Ich denke, das könnte der Punkt sein. Das würde auch erklären, dass neben dem Raum mit Brennmaterial für die Verwaltung zwei weitere kleine Räume für Brennmaterial vorgesehen waren. Auch das ist ein Punkt, den kaum jemand noch kennt. Man musste das Brennmaterial aus dem Keller oder dem Schuppen holen, statt einfach nur die Heizung aufdrehen ...

Ich habe auch schon gelesen, dass die Loks früher Menschen zugeordnet waren. Das hat sie oftmals besser aussehen lassen. Aber genau das ist der Punkt bei Gemeinschaftsräumen. Sie wurden ordentlich hinterlassen, aber gepflegt wurden sie nicht. Hier ist der Spagat in der Darstellung schwierig. Dazu kommt, dass eine Makroaufnahme alles sehr deutlich darstellt. Aus der Distanz sieht das anders auch. Da muss man solche Dinge manchmal mehr betonen, damit man sie wahrnimmt. Dazu kommt, dass die Böden ja auch einem Verschleiß unterliegen und sicher nicht zart behandelt wurden. Stiefel und Dreck hinterlassen auch ihre Spuren. Ich werde das noch einmal anfassen. Vielleicht weniger Braun-, dafür etwas mehr Grautöne im Schmutz...

Die Idee, einen Kühlschrank mit Trockeneis zu versehen, ist prima. Das kommt irgendwo hinein. Aber das war schon Luxus. In meinem Heimatort gab es eine Brauerei, die hat im Winter das Wasser eines Baches in einen flachen Teich geleitet und gefrieren lassen. Das so gewonnene Eis wurde dann für den Sommer (!) in tiefen Kellergewölben gelagert und zur Kühlung des Bieres verwendet. Schade, dass ich für die Brauerei, die es in Maulbronn gab, keinen Platz habe ...

Eine schöne Restwoche wünscht
Jürgen

Viele Grüße
Jüregn


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#625 von KaBeEs246 , 24.08.2020 22:43

Hallo Jürgen,
mit der Inneneinrichtung hast du dir ja was vorgenommen.
Dem Waschkessel fehlt natürlich noch die Feuertür und die Tür des Aschekastens. Und den Wäschestampfer bitte nicht vergessen!
Ich bin mal gespannt, was du alles präsentieren wirst, vor allem die Darstellung des Feinripps.

Zitat

Ein Kühlschrank mit Trockeneis z.B. würde sich sicherlich auch gut im Aufenthaltsraum deines Gebäudes machen. So ein Ding habe ich sogar „live“ als Jugendlicher bei der Oma meiner damaligen Freundin in Griechenland gesehen. So ungefähr sah er aus:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...827604-234-3823


Zitat

Die Idee, einen Kühlschrank mit Trockeneis zu versehen, ist prima. Das kommt irgendwo hinein.


Ich bin ziemlich sicher, dass bis in die 60er - Jahre Eisschränke mit Stangeneis, nicht mit Trockeneis gekühlt wurden.
Die Gnade der frühen Geburt hat mich Stangeneislieferungen an ein Restaurant in MG erleben lassen.

Gruß von Ruhr und Nette
Hans


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Unser Verein: Modelleisenbahnclub Castrop-Rauxel 1987 e. V.


 
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