Moin,
vielen Dank für Euer Interesse und Beteiligung. Ich freue mich auch, wenn ich zur Inspiration beitragen kann. Ja, es ist sehr spannend, sich mit den Lebensumständen früherer Zeiten zu beschäftigen. Ich hatte einfach nur Lust, endlich wieder einmal zu basteln. Neue Techniken finde ich spannend, aber mir macht es einfach Spaß, mit einfachen Methoden zu arbeiten. 3D-Druck und Lasercut bieten faszinierende Möglichkeiten, aber ich mag vor allem kreative Nutzungen von Schere, Papier, Kleber und Buntstifte. Auch wenn Dinge nicht perfekt werden, sie haben dann in meinen Augen mehr "Leben", da individuelle Bearbeitungen sichtbar werden. Ich möchte auch zeigen, dass Modellbau nicht zwangsläufig mit modernen Techniken einhergehen muss. Es gibt viele Menschen, die sich davon abschrecken lassen, dass sie aus welchen Gründen auch immer, keinen perfekten Modellbau erreichen können. Das ist schade und führt auch dazu, dass Hobby Modellbau zurück geht. Den Nachwuchs motiviert man mMn, in dem man die Fähigkeiten fördert, die in den Kindern stecken. Sie müssen lernen, dass sie mit ihren Fingern Eigenes gestalten können.
Die Einrichtung ist derzeit nur ein Zwischenzustand und wird noch weiter komplettiert. Auf die Betten sollen noch die typischen grauen Decken, einige Einrichtungsgegenstände und Ausstattungen fehlen natürlich auch noch.
Die Wäscheleine ist eine gute Idee. Ich weiß nicht, ob Wäsche tatsächlich im Raum aufgehängt wurde, kann es mir aber gut vorstellen. Auf jeden Fall müssen noch Eimer, Wasserflecken, ein Waschbrett etc. her. In meiner Kindheit war Waschtag zuhause immer eine große "Panscherei", da mein Vater als Handwerker immer sehr schmutzige Wäsche hatte. Da wurde mit Waschwasser vorherigen Wäsche die Arbeitssachen eingeweicht und vogewaschen. Da wurde am Wasser gespart. Wir hatten zwar schon eine Waschmaschine, aber die war öfters kaputt und die Waschmittel der damaligen Zeit hatten auch noch nicht die Reinigungskraft. Dazu kommt, dass die Waschmaschine in der Küche stand. Wir hatten als vierköpfige Familie damals so viel Platz wie ich heute alleine. das war in den 1960ern. Wie war das erst in den 1920ern ? Wasser wurde noch oftmals am Brunnen geholt. Dieser Frage muss ich noch nachgehen ...
Was die Unterwäsche angeht, stelle ich sie mir eher so vor, wie sie in den alten Western gelegentlich gezeigt wird. Sie darf etwas größer sein, was meinen feinwerklichen Fähigkeiten entgegen kommt ... Ein Kapitel "Wäsche" habe ich noch auf Lager ...
Was mir so gar nicht klar ist, wer hat welche Wäsche und warum hier gewaschen ? Im EG gab es sicher auch Wohnungen. Wurde hier deren Wäsche gewaschen ? Ich denke, das könnte der Punkt sein. Das würde auch erklären, dass neben dem Raum mit Brennmaterial für die Verwaltung zwei weitere kleine Räume für Brennmaterial vorgesehen waren. Auch das ist ein Punkt, den kaum jemand noch kennt. Man musste das Brennmaterial aus dem Keller oder dem Schuppen holen, statt einfach nur die Heizung aufdrehen ...
Ich habe auch schon gelesen, dass die Loks früher Menschen zugeordnet waren. Das hat sie oftmals besser aussehen lassen. Aber genau das ist der Punkt bei Gemeinschaftsräumen. Sie wurden ordentlich hinterlassen, aber gepflegt wurden sie nicht. Hier ist der Spagat in der Darstellung schwierig. Dazu kommt, dass eine Makroaufnahme alles sehr deutlich darstellt. Aus der Distanz sieht das anders auch. Da muss man solche Dinge manchmal mehr betonen, damit man sie wahrnimmt. Dazu kommt, dass die Böden ja auch einem Verschleiß unterliegen und sicher nicht zart behandelt wurden. Stiefel und Dreck hinterlassen auch ihre Spuren. Ich werde das noch einmal anfassen. Vielleicht weniger Braun-, dafür etwas mehr Grautöne im Schmutz...
Die Idee, einen Kühlschrank mit Trockeneis zu versehen, ist prima. Das kommt irgendwo hinein. Aber das war schon Luxus. In meinem Heimatort gab es eine Brauerei, die hat im Winter das Wasser eines Baches in einen flachen Teich geleitet und gefrieren lassen. Das so gewonnene Eis wurde dann für den Sommer (!) in tiefen Kellergewölben gelagert und zur Kühlung des Bieres verwendet. Schade, dass ich für die Brauerei, die es in Maulbronn gab, keinen Platz habe ...
Eine schöne Restwoche wünscht
Jürgen
Viele Grüße
Jüregn