hallo an alle! aus gegebenem Anlass(habe gerade einen thread diesbezüglich durchgelesen) möchte ich hier mal auf Roco -Motoren eingehen,weil dazu anscheinend einige Mißverständnisse und Unkenntnis vorhanden sind: Als Standardmotoren verwendete Roco am Anfang in HO drei Bautypen: 1.großer Rundmotor (Motordurchmesser 30 mm) ,silberfarbenes/ schwarzes Gehäuse;als Kontakte Metallstifte,Kohlebürsten nicht zugänglich.Dieser Motor ist bei DC-Bahnern generell als "Stromfresser" bekannt,es sind -je nach Herstellungsserie-geringe Leistungsunterschiede vorhanden,aber a l l e Motoren dieser Bauart sind für Digitalbetrieb wegen der max-möglichen großen Stromaufnahme ungeeignet. Direkt gefährlich sind die mit dem silbernen Gehäuse(Nr. 85002 oder Nr. 0911N),mit dem "Abrauchen" eines Dekoders muß gerechnet werden!! 2.Motor mit runder/abgeflachter Gehäuseform(unterschiedlicher Durchmesser 17,5x24mm je nach dem betreffenden Bereich). dieser ist heute der Standardmotor,zuerst geschlossen gebaut,hat er heute abnehmbare Kohlebürstenhalterungen und sichtbare Wicklungen. Die Abmessungen des Motors Nr.2 sind im Prinzip immer gleich geblieben,der Motor wurde aber erheblich verbessert.Wer ein altes Modell mit dem geschlossenen Motor-Gehäuse erworben hat,kommt um einen Motortausch nicht herum,da der alte ein viel zu hohes Rastmoment hat für einen vernünftigen Fahrbetrieb.Für den großen Rundmotor (1.) bot Roco einen Tauschsatz mit Motor nach 2. neuer Bauart und passender Unterlegschale an.Da Gehäuselänge und Wellenlängen von Motor 1.und 2 .genau übereinstimmen,können ältere Modelle mit dem großen Rundmotor auf jeden Fall,ggf. mit einer selbst gebastelten Unterlage,auf den neuen Motor problemlos umgerüstet werden. 3.Rechteckmotor kleiner Bauform;wird nur in Loks mit zu geringem Platz eingebaut.Dieser Motor hat analog keine besonders guten Leistungswerte,er braucht v.a. riesige Schwungmassen,da er sehr träge läuft.Er ist in ähnlicher Form (gleiche Geometrie,nur andere Gehäusefarbe) bei Modellen eines anderen Her- stellers zu finden,möglicherweise wurde er in China nachgebaut oder von dieser anderen Firma angekauft. Ich hoffe,mit diesen Angaben Bastlern etwas geholfen zu haben mfg
#2 von
Karlheinz Hornung
(
gelöscht
)
, 13.11.2006 14:56
Hallo,
der große Rundmotor, den ich in der vordigitalen Zeit sehr schätzte, ist eigentlich für Spur 0 gedacht und wurde von Roco auch jahrelang in für andere Anbieter gefertigten Spur 0 Modellen eingesetzt.
Als man dann die H0 BR 215 produzierte hat man ihn der Einfachheit halber übernommen und Kosten gespart.
hallo Karlheinz Auch in US-Modellen von Roco(z.B. der E7 für Con-Cor)war der Motor verbaut.Er hatte anfangs einen großen Vorteil:18000 U/Min und hohes Drehmoment.Mit Schwungmasse gab das erstklassiges Auslaufverhalten. mfg
So und nun komm ich... Also, wenn ich Deine Beschreibung richtig verstehe und interpretiere habe dann ich einen gekapselten Motor der Variante 2 in meinem 14134A (3.Teiliger-S-Bahn-Zug) Den Plane ich grade, weil es ein "Bastelfahrzeug" ist mit Digitaldekoder (möglicherweise LD-G-11 von TAMS) auszustatten. (Für mich damit ein "Laufenlernmodell" ) Aber da der Decoder 1A kann ich ein wenig beleuchten will und Deinen aussagen nach der Motor ein Stromfresser ist dürfte es sicherlich nicht langen. Wie lange das Teil vorher gelaufen ist weiss ich nicht, aber eine Wartbarkeit des Motors ist sicherlich wünschenswert.... Also gegen was, mit was und von wem sollte ich tauschen, um längerfristig 'glücklich' zu werden?
Deine Ausführungen haben mir gefallen und sind aufschlussreich, doch welche alternativen man hat, hat mir irgendwie gefehlt.
Hallo Andreas! Die Bezeichnung "Stromfresser" trifft n u r auf die Formvarianten unter Pos.1(komplett runder Motor!) zu .Diese Motoren ziehen bis zu 1,2 A und lassen den Dekoder schlimmstenfalls "abrauchen". Der silberne geschlossene Motor nach Pos. 2(also z.T. rund,z.t. abgeflacht) ist lediglich von der Leistung her schlecht(hohes Rastmoment), den könnte man ohne Bedenken für den Dekoder belassen,aber jegliche Zusatzinvestition wäre Unsinn,weil nicht mehr zeitgemäß. Aber egal,welcher Motor in deinem Modell jetzt eingebaut ist,es ist ein einfacher Motortausch gegen einen Motor n e u e r e r Produktion nach Pos. 2 möglich,der den heutigen Anforderungen voll entspricht. (z.T.offenes Gehäuse mit Blick auf die Wicklungen,tauschbare Kohlebürsten durch eingesteckte Bürstenhalterungen)
A l l e diese Motoren sind in den Längenmaßen von Gehäuse und Wellenlängen identisch,so daß die alten Kardanteile und ggf. die Schwungmasse nur auf den neuen Motor übertragen werden müssen. Für den Fall des Rundmotors wäre evtl. noch eine zusätzliche Unterlage (wegen dessen größerem Durchmesser) nötig. Roco hat neuerdings auf seiner HP eine ausführliche Auflistung von Ersatzteilübersichten,auch älterer Modelle. Falls du mit diesen Ausführungen noch nicht klar kommst,schick mir eine PN mit der Explosionszeichnung bzw. der Teilezeichnung des Modelles,dann kann ich Dir gezielt Umbau/Umrüstvorschläge machen. mfg
Hallo photopeter In deiner V60-Lok ist der große Rundmotor eingebaut,den ich als "Stromfresser" bezeichnet habe.Die Fahreigenschaften bei entsprechend großer Schwungmasse sind in der Tat überzeugend,wenn der schnellere der Motoren mit einem hoch untersetzten Getriebe und großer Schwungmasse eingesetzt wird.Ich selbst habe mal eine Rivarossi E8 aus dem American Orient Expreß -Set mit diesem Antrieb versehen,die dann nicht wieder zu erkennen war. Der VT 11.5 und die E03 aus den ersten Serien,die mit diesem Motor ausgerüstet waren,hatten nach Einbau einer Schwungmasse in DC analog Fahreigenschaften,an die selbst heutige Roco-Loks nicht herankommen. Aber das ist ja nicht das Problem,sondern der hohe Stromverbrauch unter voller Last,der einen Digitaldekoder zum abrauchen bringen kann. Nur deshalb hat Roco den Motor "aussortiert",trotz seiner Größe hätte er in vielen Modellen Platz gefunden. mfg
Hallo photopeter noch eine Ergänzung: solltest Du dich nicht in den Größenangaben geirrt haben und der Motor tatsächlich deinen angegebenen Maßen entsprechen ,könnte es sich auch um eine von einem Vorbesitzer umgebaute Lok handeln. Die Größenangaben passen fast genau auf den Sagami 163059 oder 163079(erste Zahl Gehäusedurchmesser,zweite Zahl Gehäuselänge,dritte Zahl einer bestimmten Umdrehungsgeschwindigkeit zugeordnet). Hier handelt es sich um einen qualitativ sehr hochwertigen 5Pol-Motor, der v.a. in den USA als Umbaumotor sehr beliebt ist(bzw. heute der Nachfolger 163099)und der mir deshalb aus dem Walthers-Katalog geläufig ist.Ich habe zwei Modelle mit erstklassigen Fahreigenschaften , in denen ein Sagami eingebaut ist. mfg
Hallo photopeter Mir ist bekannt,dass Roco in diverse Lokmodelle Mashima-Motoren eingebaut hat ,wo der hauseigene nicht hinein gepaßt hat.Aktuell gibt es keinen Motor deiner Größenangaben ,aber es könnte demnach durchaus ein Mashima sein(wenn er so klein ist). Mir ist die V60 allerdings als Lok mit großem Rundmotor bekannt,habe selbst ein Exemplar davon.Der Motor ist so tief im Gehäuse versenkt,dass er auch bei schmalen Vorbauten in die Lok hineingepaßt hat. Zu sehen auf dem Lok-Ersatzteilblatt bei Roco:(Nr.43620 als Bestell- nummer eingeben).Da es die größte bei Roco -Modellen vorkommende Schwungmasse ist,dürfte es auch mit dem Motordurchmesser stimmen. Die 3Omm Motordurchmesser habe ich übrigens aus zwei alten Roco-Katalogen abgeschrieben.Vielleicht stimmt ja auch diese Zahl nicht. Was den Stromverbrauch betrifft,so ist mir bekannt,dass es den Motor in verschiedenen Ausführungen gab.Die Warnungen bzgl. Dekoder stammen von Roco selbst! mfg