Gestern war "Tag der offenen Türe" in der ÖBB-Hauptwerkstätte Linz, dem Kompetenzzentrum für Taurus-Loks. Geführte Rundgänge entwickelten sich zu fachspezifischen Exkursionen - eine gelungene Veranstaltung!
Was aber bestimmt alle Taurus Freunde der Modellbahnszene interessiert, will ich kurz präsentieren:
Loks nicht-italienischer Unternehmen müssen, wenn sie in Italien fahren wollen, nunmehr auch im italienischen Zulassungsregister vermerkt sein. Das hat aber nichts mit der technischen Zulassung zu tun, denn diese war natürlich immer schon Voraussetzung. Also mussten auch die österreichischen Taurus-3 Lokomotiven der Reihe 1216 mit den Betriebsnummern 001..025 - also jene, die schon von Beginn an mit italienischer Zulassung in Betrieb (Mai 2010 Mailand-München) genommen wurden, eine "administrative" italienische Zulassung bekommen. Da in Italien die Baureihe 1216.0 (also Siemens ES64U4 mit Länderpaket A) die Baureihenbezeichnung E 190 hat, müssen jetzt beide Betriebsnummern sichtbar sein. Also nunmehr an der Stirnseite wie seit Neuestem üblich ohne Prüfziffer sichtbar (siehe Bild).
Da die Siemens ES64U4 neben Österreich (1216) und Italien (E190) in Deutschland die Reihenbezeichnung 183, in Slowenien 541 und in Polen EU44 haben und die Loks ja deshalb als Mehrsystemloks gebaut wurden, damit sie bei lang laufenden Zügen am Haken bleiben können, frage ich mich, wo das noch hinführen soll, wenn das die anderen Länder auch verlangen sollten.
Übrigens konnte man mit der ÖBB 1216 025 alias E190 025 Führerstandsmitfahrten absolvieren. Das Besondere daran? Immerhin ist das die Weltrekordlok (357 km/h am 2. Sep. 2006).