Hallo,
Was folgt, gilt für DCC!
Nicht alle Decoder können bitweise programmiert werden und nicht alle Zentraleinheiten können bitweise programmieren.
Normalerweise programmiert man "byteweise", d.h. alle 8 Bits werden auf einmal programmiert, wobei die Zentrale die Umwandlung von der dezimalen in die binäre Darstellung selbst vornimmt.
Jedes Bit hat ein "Gewicht", wenn es "gesetzt"/eingeschaltet wird, d.h. einen Zahlenwert, der mit dem Wert der Zweierpotenz mit der Bitnummer als Exponenten übereinstimmt:
Bit 0 = 1
Bit 1 = 2
Bit 2 = 4
Bit 3 = 8
Bit 4 =16
Bit 5 =32
Bit 6 =64
Bit 7 =128
Die Bedeutung der Bits in CV29:
Bit 0: NDOT ("Normal Direction of Travel"). Wenn dieses Bit auf "1" gesetzt wird (Wert 1), fährt die Lok in die entgegengesetzte Richtung,
d.h. "Vorwärts" wird umdefiniert.
Bit 1: 14 versus 28/128 Fahrstufenmodus. Wenn dieses Bit auf "1" gesetzt wird (Wert 2), reagiert die Loks auf von der Zentrale im 28- oder 128-Fahrstufenmodus ausgegebene Geschwindigkeitsbefehle.
(28-oder 128-Modus muss an der Zentrale eingestellt werden, heute meistens adressspezifisch, der Decoder stellt sich automatisch auf 28 oder 128 ein, wenn er die entsprechenden Signale erkennt.)
Bit 2: Automatische Analogumschaltung. Wenn dieses Bit auf "1" gesetzt wird (Wert 4), kann die digitalisierte Lok auch analog gefahren werden.
Bit 3: Reserviert, wird derzeit nicht genutzt.
Bit 4: Anwenderladbare Geschwindigkeitstabelle. Wenn dieses Bit auf "1" gesetzt wird (Wert 16) schaltet der Decoder intern um auf die vom Anwender in die CVs 67 bis 94 programmierten Geschwindigkeitswerte
(x/255 der anliegenden Gleisspannung minus interne Verluste).
Bit 5: Umschaltung auf die lange Adresse. Wenn dieses Bit auf "1" gesetzt wird (Wert 32), wird die lange, in CVs 17und 18 zu programmierende Adresse, aktiv.
Bit 6/7: Reserviert oder ohne Schreibzugriff für den Anwender.
Für die übliche "byteweise" Programmierung addiert man nun die Werte, die für die gewünschten Eigenschaften stehen und programmiert diese Summe "in einem Rutsch".
Du willst vermutlich mit 28 oder 128 Fahrstufen fahren, also
Bit 1 = 2.
Analogerkennung aus, also
Bit 2 = 0
Alle anderen Bits sind vermutlich momentan eh auf 0 gestellt, also ergibt die Summe der Werte aller gesetzten Bits 2. Das programmierst Du jetzt in den Decoder.
Extrembeispiel:
Aus irgendeinem Grund möchtest Du die NDOT umkehren, also
Bit 0 = 1.
Natürlich soll die Lok mit 28 oder gar 128 Fahrstufen fahren, also
Bit 1 = 2.
Analog? Ja, ein Freund hat noch nicht digitalisiert, also
Bit 2 = 4.
Die Standard-Geschwindigkeitskurve gefällt nicht? Also
Bit 4 = 16. (dann natürlich auch CVs 67 bis 94 programmieren)
Du möchtest eine einigermassen "sprechende" Adresse, die sich an die Baureihenbezeichnung des Vorbilds anlehnt? Also
Bit 5 = 32.
Summe: 55
Dies wäre der Wert, der "byteweise", also in einem Rutsch programmiert
werden müsste, wenn Du alle gegenwärtig zur Veränderung durch den Anwender freigegebenen Bits/Eigenschaften modifizieren möchtest.
Gruss,
Manfred