Hallo alle zusammen,
es wird mal wieder Zeit, den Fortschritt auf meiner Anlage zu dokumentieren. Ich habe seit Mai allerdings nicht nur daran gebaut, daher ist der Fortschritt nicht ganz so riesig, wie vielleicht erhofft. Ich habe mich zwischenzeitlich auch mit einigen Fahrzeugmotorisierungen für das CarSystem beschäftigt - diese werde ich noch an anderer Stelle vorstellen.
Neben der eher langweiligen Pukonagelei habe ich mich schon mal mit der Gestaltung des Gleisbogens zur Bahnhofseinfahrt beschäftigt, z. B. geschottert und farblich behandelt.
Die Geländer hatte ich soweit vorbereitet und konnte ich dann nach der farblichen Vorbehandlung auch einsetzen:


Noch mal zwei Detailbilder dazu:


Portal und Mauer haben auch noch eine Verschmutzung erfahren müssen:



Der Servo der Einfahrt-Bogenweiche musste aus Platzgründen oberflur montiert werden. Hierfür brauchte ich noch eine Tarnung. Ich hatte erst überlegt, ob ich dort eine Böschung vorsehe. Das erschien mir nicht so richtig, also habe ich nach einem passenden Stellwerk gesucht, was ich über dem Servo überstülpen kann. Fündig geworden bin ich bei dem Faller-Bausatz "Mittelstadt". Das Gebäude passte allerdings weder farblich, noch stilistisch zum Baustil des vorgesehenen Bahnhofsgebäudes ("Tannau" von Noch).
Also war ein gründliches Kitbashing nötig. Die Wände habe ich "verputzt" und gestrichen. Das ursprüngliche Holzfachwerk habe ich farblich zum Metallfachwerk umdeklariert.
Die Grundplatte musste extrem verkleinert werden und die seitlich angeordnete Treppe zum Obergeschoss musste weichen.
Aber das Untergeschoss passte schon einmal perfekt über das Servo:


Damit konnte ich das gesamte Gebäude fertigstellen. Das hat mich eine Weile beschäftigt, da das Unter- und Obergeschoss beleuchtbar sind. Damit mussten im Obergeschoss auch Innenwände vorhanden sein. Die Inneneinrichtung ist komplett anders als im Bausatz vorgesehen, da die Drucktastenstellpulte nicht zur Epoche III passen. Hier habe ich aus dem entsprechenden Faller-Bausatz "Stellwerksinneneinrichtung" die Teile des mechanischen Stellwerks verwendet. Die Tischleuchte des Fahrdienstleiters ist übrigens auch separat beleuchtbar.
Die Außentreppe musste ich, wie schon erwähnt, verlegen. Da aber nur ein seitliches Geländer im Bausatz vorhanden war, habe ich gleich beide selbst zusammengelötet. Die Eingangsplattform des Obergeschosses inklusive Geländer habe ich noch an die neue Anbindung der Treppe angepasst.
Hier mal das komplette Gebäude (die Treppe ist nur angelehnt - sie wird erst nach dem Einbau befestigt:

Vor Ort macht sich das Stellwerk auch schon sehr gut - es ist allerdings sehr knapp zur Anlagenkante!


Als nächstes habe ich schon ein wenig mit dem Einbau der Oberleitung begonnen. Im Gegensatz zur Paradestrecke habe ich hier auf Leichtbauseitenhalter verzichtet.



In der Unterführung wird nur der Fahrdraht weitergeführt, das Tragseil endet am Portal. Das Ziehgleis hat eine Abspannung mit einem Hebelspannwerk erhalten (noch nicht gespannt).

Hier noch einmal der Spannmast. Viele Spannmasten (und auch die Turmmasten) sind noch von meiner 4. Anlage und daher mehr als 40 Jahre alt. Ich habe sie farblich überarbeitet, indem ich den Sockel betongrau und das Fachwerk grün-metallic (Sommerfeldt-Mastfarbe) überstrichen habe. Ich staune manchmal, was so ein wenig Farbe bewirken kann - sie wirken wie neu!

Auf der Innenseite der Bahnhofseinfahrt fehlte noch das Abstellgleis für die örtliche Rangierlokomotive - hier wird die neue Köf III mit Sound zum Einsatz kommen. Das Tankgleis bekommt auch noch einen Rückmeldekontakt, dann kann ich die Vorratsspielerei beim mfx+ auch mal ausnutzen für die Dieselloks.
Hier die angesetzte Platte mit dem bereits gestrichenen Selitac.

Das fertige Gleis. Hier habe ich mir das Nageln erspart, der Mittelleiter ist von Weichen-Walter.

Die Tankstelle ist ein Lasercut-Modell von Joswood (Stellprobe), der Prellbock von Weinert (der bleibt auch nicht so...)

Die Tanke ist wirklich niedlich:

Dann habe ich die Bahnhofseinfahrt geschottert - hier muss aber an der einen oder anderen Stelle noch etwas nachgearbeitet werden.


Für die Oberleitung brauchte ich noch zwei Masten mit Doppelausleger. Da Sommerfeldt für die Reichsbahnmasten der Bauart 1928 so etwas nicht im Programm hat - ich hatte den Seniorchef auf einer Messe mal gefragt, was man denn da machen könne. Er hatte geantwortet, dass man da wohl improvisieren müsse.
Ich habe das nun so gelöst, dass ich den unteren Seitenhalter etwas gekröpft und einen zweiten Draht angelötet habe. So ähnlich ist der Doppelmast von Viessmann auch ausgeführt. Die Tragseile beider Fahrleitungen werden zusammengeführt - das geht auch, da das Vorbild der Reichsbahnfahrleitung ein festes Tragseil hatte (die DB hat bei der Regelfahrleitung auch das nachgespannte Tragseil eingeführt.


So, das ist erst mal der Arbeitsstand in der Bahnhofseinfahrt.
Aber auch an den Bahnhofsgleisen selbst tut sich etwas. Alle Gleise sind soweit verlegt und fast alle Pukos sind justiert. An der hinteren Ausfahrt muss ich noch fertig verdrahten, dann kann auch die erste Probefahrt durch den Bahnhof hindurch erfolgen.
Ich habe schon einmal die Ausfahrtsignalkombinationen für die beiden Hauptgleise und das Gruppenausfahrtsignal der Nebenbahn installiert. Die Märklin-Formsignale mit grauem Mast (Epoche III) gefallen mir besser als die doch eher plastikhaft wirkenden grünen Dinger.

Für den Abstand des Sperrsignals zum Hauptsignal gibt es irgendwie von Märklin keine passende Vorgabe bei der Unterflurmontage. Ich habe mich an den Halterungen orientiert - das ist aber für die Abdeckbleche zu eng. Ich musste da etwas abschneiden.

Und schon nahte die nächste "Falle" in Form der Oberleitung für die Nebenbahngleise. An der Außenseite ist zu wenig Platz und der Gleisabstand der beiden Gleise ist zu gering für einen Turmmast. Rohrausleger sind zu modern, also war wieder die Improvisation nötig.
Im Anleitungsheft von Sommerfeldt kann man Bauvorschläge für Sonderausleger finden. Die habe ich aufgegriffen und eine passende Konstruktion kreiert. Die Seitenhalter fehlen noch, die werden bei dem Einbau des Fahrdrahtes ergänzt. Außerdem muss das Ganze auch noch gestrichen werden. Das mache ich, wenn alle vier benötigten Sonderausleger fertig sind (einer fehlt noch).


Zum Schluss noch ein Detailbild des Auslegers:

Ein letzter Blick auf den Bahnhofsbereich:

Das war es dann erst einmal für heute. "Zwischen den Jahren" geht es dann weiter.
Ich hoffe, die Bilderflut wird meine werten Leser nicht davonspülen.