Zitat von N Bahnwurfn
Frage, könntest du eventuell an einigen Beispielen die unterschiedlich verwendeten Farben und vieleicht auch Mischungsverhältnisse bzw. Arbeitsschritte, falls noch parat, preisgeben ?
Ich hatte mein Vorgehen bei den Bearbeitungssessions am 10.4. und 16.4. schon einmal beschrieben; hier noch einmal kompakt:
1. Strukturen in das Styrodur schneiden (nachdem die Grundform schon vorher mit Cutter, Säge u.Ä. angelegt wurde). Dafür nehme ich eine Feinsäge, damit nicht nur Schnitte entstehen, sondern wirklich schmale Spalte. Außerdem bewirkt die Säge, dass immer wieder mal Stücke unkontrolliert wegbrechen ... was hier ja willkommen ist. Wo das nicht reicht, helfe ich mit Cutter nach. Mit Drahtbürste arbeite ich in 1:160 nicht ... da bröselt mir zuviel weg.
2. Farbliche Grundierung, dunkel: Ich verwende generell Dispersions-Abtönfarben aus dem Baumarkt. Für die Grundierung entweder anthrazit oder schwarz; in beiden Fällen mit Wasser verdünnt, damit die Farbe in alle Ritzen kriecht. Beim Schwarz ist es eher eine Schmutzbrühe, beim Anthrazit ca. die dreifache Farbmenge als Wasser. Präziser kann ich den Wasseranteil nicht beschreiben; Schwankungen sind sowieso eher hilfreich als einschränkend.
3. Weiter Farbbearbeitung in Dry-Brush-Technik: Verwendete Farben sind dabei Weiß, Ocker, helles Braun und Sienabraun. Ich mache davon Farbkleckse auf eine harte Pappe und streiche die Farbe mit dem Pinsel so weit aus, dass der harte Borstenpinsel fast trocken ist. Mit diesem recht trockenen Pinsel wird die Farbe eher aufgerieben als gemalt. Zunächst wird mit dem Weiß aufgehellt, dann nach Bedarf andere Tönungen dazu. Teilweise mische ich aber auch schon auf der »Palette« in das Weiß eine der Farben hinein. Auch hier gibt es kaum benennbare Mischungen. Es ist ehr ein intuitives Arbeiten.
Zitat von schnuffi02
Was mich persönlich ein bischen stört ist das so einheitliche rote Ziegeldach. Bei einem Steinbruch gibt es doch sicher auch eine Menge Staub und Dreck. Die Ziegel sehen da ein wenig zu sauber aus - oder es kommt bei den Fotos nicht so richtig heraus.
Das siehst du völlig richtig. Bei ganz vielen Dingen ist noch lange nicht der Endzustand erreicht. Dennoch sind solche Hinweise nützlich und werden mit meiner To-Do-Liste abgeglichen ... manches entgeht mir ... und 1.000 Stummiaugen sehen bekanntlich mehr als zwei.
Zitat von E 03
Aber, und nun werde ich mich wahrscheinlich wiedereinmal unbeliebt machen, die von Dir farblich angedeuteten Gesteinsadern dürften meiner Meinung nach nicht so verwaschen dargestellt sein. ops: Diese Schichtungen im Gestein (z.B. Eisenerzadern) sind in der Regel sehr scharf gegen das andere Gestein abgegrenzt, was in ihrer tektonischen Entstehunggsgeschichte begründet ist. Diese Schichten sollten im momentanen Abbaugebiet, wie auch im aufgelassenen Teil des Steinbruches gleichermaßen ausgeprägt zu sehen sein. Verwaschene Strukturen findet man dagegen nur bei durch äußere Einflüsse an der Oberfläche des Gesteines hervorgerufenen Erosionen. Diese zeigen meist einen vertikalen Verlauf, weil durch Wasser oder Feuchtigkeit verursacht.
Nun habe ich für heute Abend wahrscheinlich wieder alle Fettnäpfchen getroffen und werde meinen PC ganz schnell runterfahren.
Da du ja irgendwann deinen PC wieder hochfährst, hast du keine Chance meinem Zorn zu entgehen, der über dich hinwegfegen wird
Nein Friedl, du läufst offene Türen ein: mit den Strukturen bin ich inzwischen größtenteils (aber auch noch nicht überall) zufrieden. Die Farbigkeit ist noch nicht der letzte Stand. Zwar habe ich mich nach dem Donauwellenbeitrag von Rex schon bemüht, beim Dry-Brush-Färben die Schichten einzuhalten ... das ist allerdings bei dem schnellen Arbeiten mit dem ca. 2 cm breiten, trockenen Borstenpinsel nicht so einfach. Hier muss ich noch probieren, wie ich das mit dieser Technik präziser hinbekomme. ohne das es »angemalt« aussieht.
Ich probiere weiter, während ich die Verfeinerung des Steinbruchs insgesamt weitertreibe ... und ich bin sicher, dass ich irgendwann Bilder einstellen kann, die du abnicken kannst.