RE: Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

#26 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 05.04.2013 12:33

Hallo,

ich denke, dass es schon bei der Konstruktion dieses Triebwagens zwei Fehler gegeben hat: Erstens ist das Fahrzeug auf DC Analog hin konzipiert worden und zweitens gab es die Zielvorgabe, einen möglichst freien Innenraum zu haben. Letzteres führte nicht nur dazu, dass zu wenig Platz für einen adäquaten Decoder vorhanden ist sondern auch, dass die Schwungmasse eine ungünstige Form hat (die Wirkung einer Schwungmasse ist umso besser, je mehr Durchmesser sie hat. Schwungmassen in Walzenform - wie auf meinem letzten Bild erkennbar -, sind ungünstig). Dann anschließend hat man das Fahrzeug mit der üblen sechspoligen Schnittstelle und einem Minidecoder digitalisiert und letztlich mit der abenteuerlichen Schleiferkonstruktion auf AC gezogen. Hätte es von Anfang an Vorgaben gegeben, einen Triebwagen passend für AC und DC, analog und digital zu entwickeln, wären diese Kalamitäten vermieden worden. Egal, zu spät.

Die nötigen Korrekturen und Umbauten sind keine Lappalie, auch wenn es am Beiwagen weniger dramatisch ist. Minidecoder haben m.E. in einem doch größeren Fahrzeug mit Bedarf an Funktionen nichts verloren - die gehören in einen Glaskasten oder eine Köf. Martin, kannst Du ein Bild des mit einer 21poligen Schnittstelle umgebauten Motorwagens zeigen?

Ich gehe davon aus, dass ich neben dem Austausch der Räder die Inneneinrichtung komplett aus Polystyrol- oder ABS-Platten neu fertigen muss, um den nötigen Platz für einen besseren Decoder mit ausreichender Funktionalität zu bekommen. Vielleicht lässt sich auch die Hauptplatine verändern, um noch etwas Tiefe zu gewinnen. Auf eine Schnittstelle würde ich verzichten und einen Decoder direkt einlöten, zumal im Falle eines LoPis ein AUX3-4-Verstärker gebraucht wird. Auch das Powerpack braucht Platz. In den Beiwagen muss m.E. ein Kondensator als Flackerschutz eingebaut werden - mal sehen, wie sich das machen lässt.

Ich glaube nicht, dass ich das Projekt "Generalumbau VT70.9" so bald angehen werde. Da haben andere Dinge derzeit Vorang. Der Triebwagen wandert wohl erst einmal in den Schrank - die saftigen Bemerkungen in meiner Fahrzeugliste sind schon hinzugefügt.

Viele Grüße
Ulrich


UlrichRöcher

RE: Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

#27 von K.Wagner , 06.04.2013 17:29

Hallo Ulrich,

herzlichen DAnk für Deinen ausführlichen Bericht - der VT70 wird so weiterhin auf meiner Wunschliste bleiben - und ich werde meinen ehem. PIKO VT70 wieder reaktivieren. Der hat nach einem Generalumbau mit dem Antriebsblock der Märklin 3029 recht gute Fahreigenschaften bei Impulsbreitensteuerung gehabt - mit dem Schleifer gabs auch keine Probleme auf M- und K-Weichen. Lediglich der Massekontakt war aufgrund der Verwendung eines Märklin-Achslagers aus einem alten Güterwagen + entsprechendem (kleinen) Radsatz verbesserungswürdig. Aber das Ersatzteil in Form eines ETA-515-Radsatzes liegt schioon seit 20 Jahren in der Bastelkiste....
Ach ja - eingesetzte Fenster hat er auch - aus dem Matereial von Musikkasettenverpackungen! Der Beiwagen ist auch vorhanden.
Und da ist dann der Umbau billiger als der Erwerb eines Tillig-VT70 und dessen Entkernung. Einziger We(h?)rmutstropfen - keine RAG-Lackierung....
Schade.....


Gruß Klaus


 
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RE: Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

#28 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 08.04.2013 12:26

Hallo Klaus,

natürlich geht es so auch. Es gäbe aber auch noch eine andere Möglichkeit: Man besorgt sich auf dem Ersatzteilweg die Gehäuse des Tillig VT70.9 sowie die Wagenböden und die Inneneinrichtung des Beiwagens. Auf den Antrieb samt der kompletten Elektrik würde ich verzichten. Als Antrieb würde ich mir von SB ein modifiziertes und für den VT70.9 passendes Geisterwagenfahrwerk anfertigen lassen - ich weiß, das ist nicht billig, aber läuft mit Sicherheit besser als es das Tillig-Ding jemals können wird. Als Schleifer müssen exzentrische Märklinschleifer für Motor- und Beiwagen verwendet werden. Die Inneneinrichtung des Motorwagens muss so gebaut werden, dass sie den Motor und den Decoder abdeckt. Die Spitzenbeleuchtung lässt sich nur im kompletten Selbstbau realisieren; als Innenbeleuchtung tut es ein Stück LED-Band.

Die ganze Sache wäre ein heftiges Bastelprojekt und bestimmt nichts für Anfänger. Leider hat der Tillig-Triebwagen so tiefgreifende Probleme, dass sie z.B. für mich gerechtfertigt wäre. Dass in den nächsten zehn Jahren ein weiterer Großserienhersteller den VT70.9 auflegt, kann ich mir kaum vorstellen.

Viele Grüße
Ulrich


UlrichRöcher

RE: Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

#29 von silz_essen , 26.04.2013 08:52

Hallo zusammen,

leider war ich ein paar Tage offline und dann kam noch etliches anderes dazwischen, daher erst heute ein Photo vom Einbau des 21pol Decoders in den Tillig VT70:



Die Trägerplatine liegt zur Häfte im Gepäckraum und zur anderen Hälfte im Seitengang. Dazu habe ich die Trennwand durchbrochen und die Trägerplatine entsprechend knapp gekürzt. Weiterhin habe ich die 21pol-Trägerplatine hellbraun gestrichen, sodaß sie optisch mit der Inneneinrichtung verschwimmt. Der Decoder füllt jetzt etwa die Hälfte des Fensters aus. Wenn man etwas sauberer arbeiten und die Kabel anders verlegen würde, könnte man die Platine durchaus noch ein paar Millimeter tiefer einbauen. Dann würde der Decoder kaum noch auffallen. Ich kann allerdings mit der derzeitigen Situation ganz gut leben. Es sieht fast aus, als ob eine größere Gesellschaft einen Haufen Koffer im Gepäckraum gestapelt hätte...

Gruß
Martin


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RE: Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

#30 von Modelleisenbahnfan , 25.04.2020 18:56

Hallo zusammen,
ich hole diesen alten Beitrag aus folgendem Grund aus der "Versenkung":

ich habe ein aktuelles Tillig - Modell #79007 (CvT 135 mit Beiwagen VB 140, AC - Ausführung) erworben. Das Modell ist grundsätzlich baugleich mit dem hier besprochenen Modell des VT70.9.
In meinem Modell ist nach wie vor eine 6polige - NEM 651 Schnittstelle eingebaut, allerdings sind in Trieb- und Beiwagen ESU - LokPilot V4 M4 - Dekoder ab Werk vorhanden.
Ich möchte daher - wie in den Beiträgen vorher beschrieben - sowohl die Innenbeleuchtung bei beiden Fahrzeugen als auch beim Triebwagen die rote Zugschlussbeleuchtung separat schaltbar machen.
Ich bitte um einen Hinweis, welche Verbindungen oder Bauteile ich auf der Platine des Triebwagens ändern muss, um die rote Zugschlussbeleuchtung separat schalten zu können.
Ferner die Frage: habt Ihr beim Umbau Eures Modells die Stirnbeleuchtung auf Rückleitung mit U+ (blaues Kabel vom Dekoder) umgebaut oder habt ihr die originale Rückleitung über Schiene gelassen.

Freundliche Grüße
Jürgen


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RE: Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

#31 von drum58 , 25.04.2020 19:36

Hallo Jürgen,

den Umbau habe ich gerade heute abgeschlossen (allerdings mit einem DC-Modell und ZIMO-Decoder), alles was Du Dir vorstellst ist machbar. Die Innenbeleuchtung abzutrennen ist ja in der Anleitung beschrieben, für die Schlusslichter müssen zwei Leiterbahnen aufgetrennt und mit AUX am Decoder verbunden werden. Ein Bild dazu kann ich morgen einstellen. U+ habe ich nicht angeschlossen.

Gruß
Werner


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RE: Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

#32 von Modelleisenbahnfan , 25.04.2020 21:06

Hallo Werner,
vielen Dank für die Info. Es wäre für mich sehr hilfreich, wenn Du bezüglich des Umbaus der Schlusslichter ein entsprechendes Bild einstellen würdest.
Den Umbau der Innenbeleuchtung habe ich gerade erfolgreich durchgeführt.

Freundliche Grüße
Jürgen


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RE: Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

#33 von drum58 , 26.04.2020 13:53

Hallo Jürgen,

hier nun zwei Fotos zum Umbau.

Ein Überblick, die Folienplatine neben dem Decoder (ZIMO MX617N) trägt eine Pufferschaltung nach https://www.1001-digital.de/pages/bastel...ndensatoren.php .


Und hier die beschriftete Detailansicht.

Die Leiterbahnen wurden mit einem 1,5mm Bohrer getrennt (aber nicht durchbohren), statt auf der Rückseite könnte die für Schlusslicht vorne auch kurz hinter der Durchführung auf der Sichtseite getrennt werden, also rechts vom angelöteten Kabel auf dem Bild, das Kabel muss dann natürlich auch hinter der Trennstelle angelötet werden.

Gruß
Werner


LH 1001 hat sich bedankt!
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RE: Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

#34 von Modelleisenbahnfan , 26.04.2020 18:49

Hallo Werner,
vielen Dank für das Er- und Einstellen der Bilder. Das hilft mir ganz enorm.
Ich werde mich bei nächster Gelegenheit an den Umbau machen, möglicherweise am nächsten, langen Wochenende.

Freundliche Grüße
Jürgen


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RE: Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

#35 von hans_g , 07.05.2020 15:35

Zitat von im Beitrag Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

Und hier die beschriftete Detailansicht.

Die Leiterbahnen wurden mit einem 1,5mm Bohrer getrennt (aber nicht durchbohren), statt auf der Rückseite könnte die für Schlusslicht vorne auch kurz hinter der Durchführung auf der Sichtseite getrennt werden, also rechts vom angelöteten Kabel auf dem Bild, das Kabel muss dann natürlich auch hinter der Trennstelle angelötet werden.


Hallo Werner,

erst mal danke für deine detaillierte Beschreibung.

An meinem Vt70 (DC-Version) haben mich natürlich auch die Rücklichter gestört und so habe ich genau wie du es beschrieben hast, die AUX1 und AUX2 Ausgänge meines Decoders (D&H SD10A-1 nach NEM651) an die Platine gelötet. Die Leiterbahnen habe ich wie beschrieben vorher durchtrennt.
Die Innenbeleuchtung soll mit den Lichtausgängen LV und LR schalten, also keine separate Funktion erhalten. Grund ist eigentlich nur, dass der Decoder keine weiteren verstärkte Ausgänge hat. D.h., ich habe die beiden Litzen vom Dach so belassen, wie sie ab Werk geliefert wurden. Das Lötpad F1 wurde nicht belegt und der 0 Ohm-Widerstand nicht entfernt.

So sieht das jetzt bei mir aus:


Dann habe ich den Vt dann aufs Gleis gestellt und die Funktionen getestet. Das Rücklicht funktioniert jetzt wie von dir beschrieben. Aber: Die Innenbeleuchtung ist jetzt an AUX1 gekoppelt und nicht mehr an das Fahrlicht. Hast du eine Idee, was ich falsch gemacht habe bzw. was ich ändern muss? Über einen Lösungsvorschlag würde ich mich sehr freuen.


Grüße aus dem Kölner Süden, Hans

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RE: Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

#36 von drum58 , 07.05.2020 16:16

Hallo Hans,

auf Deinem Bild ist rechts vom 0 Ohm-Widerstand (bei JMP1.1) eine Durchkontaktierung zu erkennen (Loch mit Leiterbahnring). Offenbar führt diese Durchkontaktierung zur Leiterbahn für das Schlußlicht vorne und wird somit von diesem versorgt.
Da musst Du entweder mal die Verbindung suchen und trennen und eine neue Verbindung von Lv/Lr zur Trennstelle herstellen oder den 0 Ohm-Widerstand doch auslöten und den Lötpad F1 mit den Lichtausgängen verbinden. Allerdings muss irgendwo auch noch eine Diodenschaltung verborgen sein, denn sonst würden ja Lr und Lv über die Innenbeleuchtung ständig miteinander verbunden und somit auf beiden Seiten gleichzeitig das Spitzenlicht leuchten.
Einfacher ist wohl einen der freien AUX 5 oder 6 am Decoder fürs Innenlicht zu nutzen, der braucht dann aber eine Verstärkung über einen MOSFET, die Schaltung gibt es hier: https://www.1001-digital.de/pages/bastel...verstaerken.php

Gruß
Werner


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#37 von hans_g , 07.05.2020 19:16

Hallo Werner,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung und deine Tipps. Ich werde mich am Wochenende damit befassen und hoffe, dabei die Lösung zu finden. Über eine Belegung von AUX5 od 6 habe ich auch schon nachgedacht, nur hapert's ein wenig an elektronischen Kenntnissen. Mal sehen, was wird.


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RE: Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

#38 von hans_g , 08.05.2020 22:14

Zitat von im Beitrag Wer hat bereits Erfahrung mit einen Tillig VT70.9 in AC?

Einfacher ist wohl einen der freien AUX 5 oder 6 am Decoder fürs Innenlicht zu nutzen, der braucht dann aber eine Verstärkung über einen MOSFET, die Schaltung gibt es hier: https://www.1001-digital.de/pages/bastel...verstaerken.php



Hallo Werner,

genau das habe ich jetzt vor. Der 0 Ohm-Widerstand ist draußen und schon ist die Innenbeleuchtung nicht mehr an das Rücklicht gekoppelt. Als Nächstes wird AUX5 verstärkt und die Innenbeleuchtung über das Lötpad F1 daran angeschlossen und gut ist.

Vielen Dank nochmal für deine Hilfe.


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