Juten Abend miteinander,
nach einigen gestellten Fragen, schwarzen Lötspitzen, steifen Nacken, verhaltenen Flüchen und gefahrenen Testrunden präsentiere ich euch stolz meine in neuem Licht erstrahlenden Traxxe. Es handelt sich um die Re 482 046-0 (Trix 22631) von den Schweizer Kollegen und die 185 604-6 (Trix 22680) der HGK.
Unter der Haube findet sich jeweils ein Zimo MX631D, über den ja teilweise viel diskutiert wird. Ich kann nur soviel sagen, als dass ich vollstens zufrieden bin mit diesem Dekoder; die Lok fährt bei der untersten Fahrstufe ohne erkennbaren Ruck an, mit jeder Fahrstufe ein klein bisschen schneller und dabei wunderbar weich zu steuern. Bis jetzt habe ich an den CVs noch nichts gedreht, was das Motormanagement betrifft. Außerdem liebe ich die vielfältigen Einstellmöglichkeiten, die der Dekoder bietet; besonders was die Beleuchtung betrifft.
Die 482 der SBB Cargo war lange meine Wunschlok. Vor 2 Jahren fand sie den Weg auf mein Regal, damals jedoch noch als 36606 von Märklin. Warum sie nicht lange dort blieb, erkennt man vielleicht schon auf den folgenden Fotos...
links Märklin, rechts die neue Trix
Märklin unten, Trix oben
...dazu kamen pipigelbe Frontscheinwerfer sowie fehlende Rücklichter, fehlende Detaillierung am unteren Wagenkasten und, wie sich bald herausstellte, der Schleifer, denn der flog aus meinem Betriebskonzept der Modellbahn ganz raus
Im laufe diesen Jahres juckte es mich immer mehr in den Fingern, sodass ich irgendwann für erstaunlich günstiges Geld weiße und warmweiße SMD-LED, diverse Widerstände und Dioden, Schrumpfschläuche und Dekoderlitze sowie Experimentierplatine kaufte und mich an den Umbau der Lok machte.
Knifflig, aber durchaus nicht unmöglich war das Anlöten der reinweißen SMD-LEDs der Bauform 0603 auf den Beleuchtungsplatinen der Lok. Netterweise hat Trix den Einbau des Fernlichts bereits vorgesehen. Auf der Rückseite der Platine müssen noch Widerstände oder Drahtbrücken eingelötet werden.
eingekreist die nachgerüsteten LEDs
Diesen Umbau habe ich bei beiden Loks vorgenommen. Bei der letzten Platine war es schon Routine. Und das reimt sich.
Das Fernlicht wird fahrtrichtungsabhängig geschaltet von einem kleinen Helferlein aus dem Hause HGH, so brauche ich zu dessen Aktivierung nur die Taste F1. Leider klappt das noch nicht ganz so wie es soll, aber das werde ich schon auch noch ausmerzen.
Neben dem Fernlicht habe ich den Loks auch noch eine Führerstandsbeleuchtung spendiert. Den Kollegen in der blauen Uniform und seinen Zwillingsbruder wirds gefreut haben, jetzt können sie gemütlich Zeitung lesen, während sie nachts im Eifeltor darauf warten, dass alle Container auf ihrem KLV-Zug verladen sind. Jedenfalls stelle ich mir das so vor
Foto von unter der Haube: die recht ähnliche Verdrahtung bei beiden Loks. Die HGH-Platine habe ich mit Duct Tape auf die Hauptplatine geklebt. Generell hat dieses recht viel Anwendung gefunden, so ist auch die Alufolie im Führerhaus, die zwecks Lichtabschottung eingezogen wurde, mit dem Wunderband fixiert, und das kleine Stück Trägerplatine in Schrumpfschlauch wird so gehalten.
Die Fernlichter habe ich jeweils mit einem 2kΩ-Widerstand versehen. Sie strahlen so etwas heller als das Spitzensignal, was imho sehr gefällig aussieht. Durch die unterschiedliche Lichtfarbe ergibt sich ein sehr schöner Kontrast. Die Führerstandsbeleuchtung erhielt einen 36kΩ-Widerstand, sodass das Licht gut sichtbar ist, aber nicht auf den Boden strahlt (da würde ja jeder Tf die Krise kriegen).
Die LEDs im Führerstand sind mit Cu-Lackdraht verdrahtet. Ich klebe die kleinen LEDs immer auf ein Stück doppelseitiges Klebeband, um beim Löten beide Hände frei zu haben. Den Lackdraht muss man am Ende ein Stück abisolieren, denn der namengebende Lack lässt sich nun mal garnicht löten. Ich "brate" das Ende immer in einem Tropfen Lötzinn auf dem Lötkolben, damit kriegt man rund 2mm der Isolierung runter. Dann halte ich das Ende des Drahtes an die Lötfläche der LED, und die Lötspitze mit einem Tropfen Lötzinn kurz dran. Der Draht hält normalerweise sofort, weil die kleine Menge Zinn sehr schnell kalt wird. Man kann so eine LED auch ein paar mal neu verlöten, die Notwendigkeit dazu hat sich bei mir leider ein paar mal ergeben. Glücklicherweise verfüge ich über ein paar recht scharfer Augen, sodass ich (noch) ohne Lupe auskomme.
Spitzensignal der 482 "out of the box"
Mit eingeschaltetem Führerstandslicht; die LED ist unter dem Dach eingeklebt.
Mit eingeschaltetem Fernlicht. Besonders gut gefällt mir der Farbunterschied beim Licht, so kommt das Fernlicht richtig gut zur Geltung. Ein paar H0-Meter leuchtet es auch gut aus
Die HGK-Schwester der 482 kam vor ein paar Monaten aufs Regal. Ich habe lange gewartet, bis ich in der Bucht ein Exemplar für unter 100€ erwischt habe. Auf der IMA und im Laden musste ich leider immer auf das UVP-Preisschild blicken. Das große Vorbild habe ich schon oft gesehen (ich wohne in Wurfweite zur Bahnverbindung Gbf Kalk/Südbrücke), übrigens ebenso wie die 482. Das Verlangen nach dem Modell ließ nicht lange auf sich warten. Glücklicherweise gab es die wunderbare Umsetzung von Trix, denn das Piko-Modell mag mir so garnicht zusagen. Leider scheint es ja auf der Basis des Traxx-Modells keine neuen Varianten aus Göppingen mehr zu geben... Das ist so schade, da das Trix-Modell seine Märklin-Stiefschwester um längen aussticht
In der Moba-Kiste in der alten Heimat schlummern einige Piko-Kesselwagen. Diese werde ich beizeiten, und mit der richtigen Luftpinsel-Ausrüstung, in einen authentischen Kesselwagen-Ganzzug, wie man sie oft im Schlepptau sowohl der 482 als auch der HGK-185 sieht, umwandeln.
Hier die HGK-Lok. Sie steht mit ihrer SBB Cargo-Kollegin in Köln Klettenberg und wartet auf den nächsten Einsatz. Der Tf hat vergessen, das Fernlicht auszuschalten, und bringt so den Rangiermeister auf die Palme.
Jetzt zischt sie Lz los, das Rücklicht vorschriftsmäßig (?) eingeschaltet...
...um sogleich wieder auf die 482 zu treffen. Was is'n jetzt los? Ach so'n quatsch... das ist ja nur ein Testoval hier...
Ich habe übrigens die beiden Schienen des Märklin-C-Gleis galvanisch voneinander getrennt, um das Material weiter nutzen zu können. Wobei das wahrscheinlich eh irgendwann entgültig den Geist aufgibt... der Märklin-Service hat sich damals alle Mühe gegeben, das Material restlos zu zerbröseln. Der Mittelleiter ist jedenfalls ohne Funktion.
Ich hoffe, dass der kleine Bilderbogen aka. Umbaubericht gefallen konnte, vielleicht erfährt er ja auch Aufnahme in das ewige Inhaltsverzeichnis des [user]DiegoGarcia[/user].