RE: Umbau Standards für Zugelektronik - Ideen gesucht

#1 von Grisu83 , 20.11.2012 13:43

Moin,

nachdem ich meinen ersten ICE fertig gestellt habe mit Innenbeleuchtung, wechselnder Frontbeleuchtung gesteuert durch den Lopi (mittels 4 Poliger Kupplung), und die Weihnachtszeit beginnt, kam mir ein neuer Gedanke, zum Basteln. Da ich die Loks und Wagen künftig in einem einheitlichen System bebauen und ausrüsten möchte, mache ich bevor ich arbeite und die Sache in die Hand nehme mir vorher ein Bild, so dass ich später nach einem gewissen Schema arbeiten kann, und mir viel Mühe und Umbauarbeiten erspart.

Daher meine Frage an euch, wie weit ihr in folgenden genannten Punkten bereits Ideen oder Erfahrungen habt. Denn man muss das Rad ja nicht neu erfinden, wenn es schon viele Radsätze gibt

Punkt 1- Die Lokomotive:

Bei vielen Lok's ist es ja schon eingebaut, dass bei Fahrtrichtungswechseln die Stirnbeleuchtung sich ändert, und auf der anderen Seite dann rotes Licht erscheint. Nun soll aber bei Zügen die Stirnbeleuchtung als auch die Rücklichter an der gekuppelten Seite nicht aufleuchten. So weit ich lesen konnte, auch kein Problem.

Nun meine erste Frage: gibt es eine Möglichkeit, dass diese Beleuchtung mittels Relais oder so ausgeschaltet wird, sobald ein Wagen dort angekuppelt wird? Sprich, ich fahre meine Lok an einen Wagen, und ein Stromfluss in diesen Wagen wird erkannt, so dass ein Relais auslöst und die Lampen abschaltet ? Natürlich kann man das im LoPi auch einprogrammieren, aber da ich die Funktionsausgänge für andere Sachen nutzen möchte, wollte ich so wenig wie möglich darüber arbeiten, sondern "selbst funktionierendes"

Punkt 2: Die Wagenbeleuchtung:

Eigentlich eine einfache Sache, strom aus der Lok (Aux 1) dran = Licht, kein Strom dran = kein Licht. Nun stellt sich mir erst mal die Frage, ob es überhaupt Sinnvoll ist oder nicht eine Funktion einzubauen, die die Rücklichter der Waggons (nicht dem Steuerwagen) anspricht. Und zudem stellt sich die Frage, ob es eine Möglichkeit gibt, diese so zu schalten, dass nur die an der Lok abgewandten Seite leuchten.

Ich merke schon, es wird bereits bisschen verrückt in der Fragerei, aber dafür mache ich mir ja vorher schon gedanken und nicht erst nachher so dass ich alles wieder aufreißen muss, denn irgendwann ist Plastik auch mal in seiner Elastizität an seine Grenzen gekommen, und dann machts "knack" und das Ding ist futsch.

So, weiter - Punkt 3: Der Steuerwagen:

Nun kommt mein größter Grübelpunkt, der mir am meisten Grübelfalten bereit verursacht hat. Die erste Frage die man sich stellt, baut man einen Funktionsdecoder ein, oder aber macht eine X-Polige leitung durch die Züge und bastelt sich da Kupplungen.
Ich tendiere ja eher zu der Funktionsdecoder Lösung, nur dann habe ich folgendes Problem: Ich fahre mit einer 146 mit Doppelstockwagen (gewohntes Märklinbild ) durch die Gegend. Angenommen nun hat die Lok eine "Funktionsstörung", und muss ins "Ausbesserungswerk" - Der Zug fährt dort hin, die 146 kuppelt ab (Aux 2 freigehalten für Telex) und eine 143 kommt her und kuppelt an. Mit einer Mobile Station 2 hätte ich recht schnell alles voll, wenn ich Lok und Steuerwagen verschiedene Adressen geben würde, wenn ich aber die gleiche Adresse bei Lok und Steuerwagen habe, dann kann nur eine Lok die Waggons ziehen, ansonsten gibt es Beleuchtungssalat, da hier was leuchtet, da nicht usw usw. Und das sollte vermieden werden. Bleibt also die Möglichkeit nur noch, durch den gesamten Zug Leitungen zu legen von der Lok aus für die Licht Steuerleitungen. Nur dann kann man Mittels Telex oder Lok Trenner die Wagen nicht mehr voneinander abtrennen, was der ganzen Sache ein gewisses Fluchen erzeugt.

Nun fragt man sich, wie man nun vorgehen kann. Ob jemand für diese Fälle eine Lösung hat oder aber nicht. Generell find ich es nur bisschen unschön, wenn ein Zug abgestellt ist, die Steuerwagen aber immer noch in voller Leuchtkraft da stehen, und vor sich hin leuchten. Dies möchte ich schon gerne abschaltbar machen.

Für die, die nun durch meinen Text bisschen Verwirrt sind, noch mal bisschen übersichtlicher, welche Funktionen ich mir so vorstelle:

Lok:

Stirnlicht / Rücklicht - mit Relais schaltbar je nach Kuppelstatus
Fernlicht
Telex Kupplung
Stromzufuhr Innenbeleuchtung


Einfacher Waggon:

Innenbeleuchtung
Rotes Licht auf Lok abgewandter Seite, wenn kein weiterer Wagen angekuppelt ist


Steuerwagen:

Innenbeleuchtung
Stirnbeleuchtung / Rücklichter nicht durch Schleppschalter gesteuert sondern abschaltbar über Decoder
Fernlicht bei Vorwärtsfahrt


Dazu kommt noch evtl die Möglichkeit einer Schleiferumstellung, die eine aufwändigere Verkabelung von Nöten machen wird.

Daher bin ich nun mal gespannt auf eure Ideen, ob der ein oder andere da schon erfahrungen machte. Zuletzt bleibt noch zu sagen, wünschenswert wäre in dem Fall hier einen 21 Poligen Esu LokSound Decoder einzubauen, wobei das Geld anfangs wohl erst nur für einen 21 Poligen Lopi reichen wird, den man aber tauschen könnte. Schnittstelle sei dank in dem Fall dann . Die erste Zug Kombi die ich so ausstatten will wird dann wohl eine BR 146 sein, die einen DoSto Zug, bestehend aus 2 Waggons und einem Steuerwagen, ziehen wird. Klingt sehr nach dem Märklin Startset. Da aber die DoSto's dort nicht wirklich schön sind (getönte Scheiben und keine Inneneinrichtung, vor allem bei Innenbeleuchtung mega auffällig), werden diese getrennt voneinander in einzelnen Packungen gekauft.

Also haut euch bitte nicht die Hände über'n Kopf zusammen, sondern lieber in die Tasten


Grisu83  
Grisu83
InterRegio (IR)
Beiträge: 123
Registriert am: 31.10.2012


RE: Umbau Standards für Zugelektronik - Ideen gesucht

#2 von rmayergfx , 20.11.2012 21:52

Hallo Grisu83,

zu Punkt 1- Die Lokomotive:

Zitat
Bei vielen Lok's ist es ja schon eingebaut, dass bei Fahrtrichtungswechseln die Stirnbeleuchtung sich ändert, und auf der anderen Seite dann rotes Licht erscheint. Nun soll aber bei Zügen die Stirnbeleuchtung als auch die Rücklichter an der gekuppelten Seite nicht aufleuchten. So weit ich lesen konnte, auch kein Problem.

Nun meine erste Frage: gibt es eine Möglichkeit, dass diese Beleuchtung mittels Relais oder so ausgeschaltet wird, sobald ein Wagen dort angekuppelt wird? Sprich, ich fahre meine Lok an einen Wagen, und ein Stromfluss in diesen Wagen wird erkannt, so dass ein Relais auslöst und die Lampen abschaltet ? Natürlich kann man das im LoPi auch einprogrammieren, aber da ich die Funktionsausgänge für andere Sachen nutzen möchte, wollte ich so wenig wie möglich darüber arbeiten, sondern "selbst funktionierendes"



Wie wäre es denn mit einem Transistor, schön klein und effizient. Stromführende Kupplung an die Lok und sobald
Strom über die Kupplung in die Wagen fließt geht das Licht aus !

mfg

Ralf


Der Computer soll die Arbeit des Menschen erleichtern und nicht umgekehrt!
Neue Kupplungen für Faller OHU Selbstentladewagen: viewtopic.php?f=27&t=82863
Kein Support per PN !


 
rmayergfx
ICE-Sprinter
Beiträge: 5.391
Registriert am: 07.07.2008
Gleise C-K-Flex-M-Gleis
Spurweite H0, Z, 1
Steuerung MS2, 6021, 60213
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Umbau Standards für Zugelektronik - Ideen gesucht

#3 von Der Ruinenbaumeister , 20.11.2012 21:57

Ich habe mal so etwas für einen Gepäckwagen mit Schlusslichtern gebaut. Sobald ein anderer Wagen angehängt wurde, dessen Kupplung elektrisch mit Masse verbunden war, wurde über einen Gleichrichter ein Kondensator geladen, der seinerseits einen Transistor einschaltete, der die Schlusslichter überbrückte.

Theoretisch ist es auch möglich, Stromverbrauch zu erkennen, aber das ist schaltungstechnisch aufwendiger. Welche Kupplung verwendest du? Davon ist abhängig, welche Schaltungsvariante funktionieren wird.

Ein Relais ist übrigens nicht nötig. Die Dinger sind schließlich sperrig und teuer. Ein Transistor tut's auch.


Gruß
Clemens

Mein Blog.


 
Der Ruinenbaumeister
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.191
Registriert am: 01.04.2011


RE: Umbau Standards für Zugelektronik - Ideen gesucht

#4 von Grisu83 , 21.11.2012 00:27

Bisher noch keine Kupplungen, da die Wagen ja noch in Beschaffung sind. Da bin ich auch am suchen momentan für die geeignete Kupplung, zumal je nach Art und Weise des Aufbaus der Zugeletronik einpolige oder mehrpolige Kupplungen von nöten sind, die dummerweise im Preis auch schnell steigen. Allein beim ICE hab ich 4 polige Kupplungen selbst gebaut, was ne riesen Fummelei und Lötarbeit war ... das will man doch gerne umgehen. Wie sehen da eure Erfahrungen aus, welche Kupplungen sich da am ehesten eignen?
Bei den Original Kupplungen vom Märklin DoSto Wagen hörte ich, dass die Kupplungen da was doof sind, und mit der Zeit die Puffer übereinander liegen, was zu entgleisungen führt. Ein Freund hat da nun die Roco Kurzkupplungen drin, welche aber bei Höhenunterschieden stress machten, und diese daher zusammengeklebt wurden.

Das mit dem Transistor klingt ganz verlockend, vor allem zu wissen, dass es gewissermaßen möglich ist was zu schalten, ohne dass man gleich einen Lok Ausgang opfern muss. Nicht auszudenken, was wäre, wenn man einen IC mit 5 Wagen hat, und jeder bräuchte seine eigene Ansteuerung


Grisu83  
Grisu83
InterRegio (IR)
Beiträge: 123
Registriert am: 31.10.2012


RE: Umbau Standards für Zugelektronik - Ideen gesucht

#5 von jogi , 21.11.2012 10:08

Hallo , Jogi hier


Das Problem ist : Stromführende Kupplung , mehr als 1polig lässt sich NICHT sauber ankuppeln .
( damit meine ich langsames ranfahren und kuppeln )
Bei mir gibt es zwischen Lok und 1ten Wagen nur eine 1polige Verbindung , und die lässt sich mit Entkupplgleis auch leicht trennen (Zum Lokwechsel OHNE Hände )
Kupplung 1polig im Eigenbau :
viewtopic.php?f=104&t=54018
Alles andere ist el. zu lösen .

Es gibt noch die Kupplung von " T4T " lese Dich da mal durch .

Ich habe die in abgespekter Art ( ohne T4T Decoder ) in einem Fl Schienenbus ( VT95 ) eingebaut .
Wegen des Umsetzen mit Beiwagen .


Nachtrag : Stromführende Kupplung haben nur die Loks für Wendezüge , da ich die Stromabnahme ( Schleifer ) immer VORNE brauche .
In der Lok ist eine Schleiferumschaltung ( Eigenbau ) eingebaut , und so eingestellt :
F3 = Wendezug fähig .
( nur wenn F3 aktiv , arbeitet die Schleiferumschaltung , sonst nicht und die Lok kann ganz normal eingesetzt werden )


Bastelnde Grüße Jogi ;
Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände:Ein-Aus-Kaputt".
K-Gleise,DCC mit IB .CS2 nur Test Mfx freie Zone.MoBa MÄ seit 1954.
Bilder jogis Bahn
Jogis Bahn
Betrieb auf jogis Bahn

mein letzter Umbau


jogi  
jogi
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.944
Registriert am: 13.06.2005
Ort: NRW
Gleise K - Gleise
Spurweite H0
Stromart Digital


RE: Umbau Standards für Zugelektronik - Ideen gesucht

#6 von K.Wagner , 21.11.2012 12:39

Hallo GrisU xx,

ich hatte das Thema seit Einführung der Digitaltechnik (C80 und C81 lassen grüßen) und war froh, dass es nach erträglicher Zeit endlich Funktionsdecoder zu kaufen gab. Habe damals extra noch die Control80f erworben!

Inzwischen baue ich in jeden Funktionswagen (Pack-, Personen-Pack-, Steuerwagen) Funktionsdecoder ein, die einen eigenen Adressbereich haben (01-10, 71-80 - historisch bedingt.)
F1 ist dabei immer die Innenbeleuchtung, Function resp. F3 / F4 das Schluß- und Stirnlicht beim Steuerwagen, F2 / F3 das Schlußlicht am Funktionswagen - Wagen am anderen Ende des Zuges.
Damit komme ich inzwischen sehr gut über die Runden - ich verwende 2-polige TAMS / Viessmann-Kupplungen, bei reinen Wendezügen (werden immer weniger...) auch 1-polige RTS-Kupplungen (analog den Märklin Kupplungen).
Nun werden bei mir die Garnituren nicht sehr häufig getrennt - Postwagen werden immer an der Zugspitze eingestellt - das ist bei mir das Umfeld und von daher geht meine Strategie auch auf.
Loks haben prinzipiell keine stromführenden Kupplungen und meine Schattenbahnhofssteuerung geschieht mittels Lichtschranken - dto. auch gewisse zuggesteuerte Funktionen (z.B. Bahnübergang). GBM geschieht ind em einen Fall, den ich brauche, über die zweite Schiene mittels "Stromfühler".
Soweit mein Beitrag zu Deinen Überlegungen - ach ja - die Kupplungsbelegung ist natürlich standardisisiert, so daß Innenbeleuchtung und Schlußlicht korrekt durch die Garnitur geschleift werden. Und die "Signale" werden immer per Relais geschaltet - im Un-Fall schont das den Decoder.


Gruß Klaus


 
K.Wagner
Metropolitan (MET)
Beiträge: 4.559
Registriert am: 24.01.2006
Ort: Im Norden Badens
Gleise Märklin K und Märklin C
Spurweite H0, G
Steuerung Intellibox 1
Stromart Digital


RE: Umbau Standards für Zugelektronik - Ideen gesucht

#7 von Der Ruinenbaumeister , 21.11.2012 13:27

Hier ist ein Schaltungsentwurf, der mit einer einpoligen Kurzkupplung funktionieren würde. Er ist noch unvollständig, und die Bauelemente sind nicht die optimalen.



V1 ist die Spannungsquelle, zum Beispiel ein Ausgang des Decoders. Alternativ nimmt man ein Relais, das die Verbindung zum Mittelleiter herstellt und über den Decoder angesteuert wird. Die ganze Schaltung funktioniert nur mit einer Halbwelle, deswegen brauchen die einzelnen Wagen unbedingt Glättungskondensatoren für ihre Beleuchtung.

R2 stellt einen angehängten Wagen dar. Wenn er beleuchtet ist, fließt Strom über die Dioden D2, D3 und D4, wodurch an diesen Spannung abfällt. Der Operationsverstärker U1 vergleicht die Spannung hinter den Dioden mit einem Referenzwert, der vom Spannungsteiler R3+R4 gebildet wird. Wenn die Spannung hinter den Dioden höher ist, ist kein beleuchteter Wagen angehängt. Dann wird über U1 das Schlusslicht D1 eingeschaltet.

Nachteil dieser Schaltung ist, dass in jedem Wagen Spannung abfällt. In diesem Fall sind es 2V. Die Beleuchtung der einzelnen Wagen sollte daher mit einer Konstantstrom- oder Konstantspannungsquelle ausgestattet sein.


Gruß
Clemens

Mein Blog.


 
Der Ruinenbaumeister
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.191
Registriert am: 01.04.2011


RE: Umbau Standards für Zugelektronik - Ideen gesucht

#8 von K.Wagner , 22.11.2012 12:32

Hi Clemens,

die Schaltung ist wirklich gut - von der Theorie in die Praxis geht das sicher auch. Nur irgendwann benötigt man einen Refresh - selbst mit einem Spannungsregler benötigt der letzte Wagen noch min. 5 V -> 18-5=13 -> 6 Wagen können mit dieser Schaltung dann maximal betrieben werden. Ich dachte zuerst an ein Relais anstatt R2 - aber dann wird gleich eine 2. Leitung fällig -> keine einploige Kupplung mehr
Aber vielleicht hat ja jemand anderes eine zündende Idee (Martin?)


Gruß Klaus


 
K.Wagner
Metropolitan (MET)
Beiträge: 4.559
Registriert am: 24.01.2006
Ort: Im Norden Badens
Gleise Märklin K und Märklin C
Spurweite H0, G
Steuerung Intellibox 1
Stromart Digital


   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz