RE: Airbrush Spritzkabine + Absaug

#1 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 10.12.2006 21:22

Hallo miteinander,
hallo Max, ich hoffe, Du bist heute auch in der Nähe.

Nachdem ich vor geraumer Zeit hier zur Airbrush-Ausrüstung von Euch
dankenswerterweise jede Menge sinnvolle Tipps bekommen habe, möchte
ich die Angelegenheit noch erweitern.

Aufgrund der Jahreszeit (Kälte, Regen und Wind und Länge der Nacht) ist es nicht mehr besonders kommod, auf dem Gartentisch im Freien zu üben.

Für den Einsatz in geschlossenen Räumen (Garage oder Keller) ist der Airbrush-Einsatz infolge des feinen Sprühnebels auch nicht gerade gesundheitsverträglich.

Hierzu gibt es ja Airbrush-Kabinen fertig zu kaufen, sowie entsprechende
Schutzmasken mit Filter.

Hat jemand aus Holz o. anderen Werkstoffen schon einmal eine Kabine selbst gebaut ?
Das sollte doch nicht so schwierig sein.

Das nächste Problem hierzu ist dann die Absaugvorrichtung.
Hier kann man ja auf Grund des teilweisen Einsatzes von Verdünnung und
brennbaren Lacken ja nicht jeden Ventilator verwenden.
Da ja hier oft wohl auch Kohlebürsten mit entsprechendem Bürstenfeuer zum Einsatz kommen.
Es müsste dann wohl ein bürstenloser Ventilator ähnlich Glockenanker sein.
Hierzu habe ich noch keine Informationen.

Über entsprechende Hinweise würde ich mich freuen.



wolfgang58

RE: Airbrush Spritzkabine + Absaug

#2 von macbee , 13.12.2006 01:59

hi,

also wenn du ein kunstwerk bauen willst, bau dir selbst eine absaugvorrichtung.. aber grundsätzlich kauf dir eine. mindestens 2 ventilatoren am besten vier. die kabine hilft den sprühnebel einzudämmen und wenn du eine gute hast kannste sogar eine aktivkohlefilter gegen die gifte vorschalten.

aber noch besser ist es mit acrylfarben zu arbeiten.. die sind nicht so gifitg (einige kann man sogar trinken ohne daran zu krepieren! Aber bitte nicht nachmachen!!!!). dann sind die kabinen echt super.

ich habe eine von hansa und dies bereits seit 10 jahren.

viel wichtiger ist es eine kabine selbst zu bauen wenn du mit einem sandstrahlgerät arbeitest denn die dinger sind echte mangelware...



 
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RE: Airbrush Spritzkabine + Absaug

#3 von Ernst Seider , 13.12.2006 11:43

Hallo!

In dem MIBA-Heft "Farbe, Pinsel, Aurbrush" hat der Autor Horst Meier
den Selbstbau einer preiswerten Spritzkabine beschrieben.
Dazu braucht man nur einen grösseren Karton und einen Dunstabzugs-
motor mit Schlauch, oder eine billige Dunstabzugshaube aus dem
Baumarkt.
Wieso? Diese haben einen kollektorlosen Motor, der für die Absaugung
von "leicht entzündlichen Dämpfen" konstruiert ist.
Keineswegs unterschätzen sollte man den Sprühnebel, den man bei
den umweltfreundlichen Acrylfarben ebenso hat wie bei den Farben
mit Kunstharzverdünnung. Hier kann man sich zusätzlich mit
Gesichtsmasken schützen.



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RE: Airbrush Spritzkabine + Absaug

#4 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 13.12.2006 13:23

Hallo Max.
hallo Ernst,
herzlichen Dank für Eure Hinweise.
Genau diese Angaben habe ich gesucht.
Acryl ist auch schon angedacht.



wolfgang58

RE: Airbrush Spritzkabine + Absaug

#5 von Treibstange , 13.12.2006 14:48

Zitat von Ernst Seider
Hallo!

In dem MIBA-Heft "Farbe, Pinsel, Aurbrush" hat der Autor Horst Meier
den Selbstbau einer preiswerten Spritzkabine beschrieben.
Dazu braucht man nur einen grösseren Karton und einen Dunstabzugs-
motor mit Schlauch, oder eine billige Dunstabzugshaube aus dem
Baumarkt.
Wieso? Diese haben einen kollektorlosen Motor, der für die Absaugung
von "leicht entzündlichen Dämpfen" konstruiert ist.
Keineswegs unterschätzen sollte man den Sprühnebel, den man bei
den umweltfreundlichen Acrylfarben ebenso hat wie bei den Farben
mit Kunstharzverdünnung. Hier kann man sich zusätzlich mit
Gesichtsmasken schützen.



Hallo Ernst,

du bringst es auf den Punkt.

Lass mich noch ergänzend sagen: den abgesaugten Farbnebel direkt ins Freie leiten. Über den Umweg Aktiv - Kohle - Filter leiten ? Na ja, kommt drauf an, wie oft und wie viel und welche Farbstoffe man versprüht . Muss man von Fall zu Fall enscheiden, ob sinnvoll oder nicht. Wer nur - wie man so schön sagt - alle Schaltjahre mal was spritzlackiert, dürfte wohl keine Umweltschäden verursachen.
Wenn man im geschlossenen Räumen mit Anstrichstoffen arbeitet, unbedingt für Durchzug sorgen. Das erspart zwar nicht die Maske ( Atemschutz ) beim Spritzen, aber der Geruch setzt sich fest und ist genau so auf Dauer schädlich wie der Spritznebel. Nur mit dem Unterschied, dass der " Geruch" keine winzigen Farbteilchen enthält.

Nicht den Hautschutz vergessen. Handschuhe tragen. Vor allem bei lösungsmittelhaltigen Anstrichstoffen.

Brandschutz sollte man auch nicht außer acht lassen, wenn man sich schon eine Absaugung anschafft. Niemals NC - Lack- und Kunstharzlacknebel über die gleiche Absaugung ableiten. Das kann Explosionen durch vorhandene abgesetzte Partikelchen auslösen.

Farbnebelreste sind Sondermüll.

Zu den Acryllacken auf Wasserbasis noch ein Wort: die Abfälle dieser Anstrichstoffgruppe gehören nicht ins Abwasser. Das ist eine irrige Meinung, wenn viele glauben, der Umweltengel besage, dass der Stoff ins Abwasser gelangen darf. Das ist total falsch. Der Umweltengel besagt nur, dass dieser Anstrichstoff gegen einen Anstrichstoffstoff mit viel Lösungsmittel ersetzt wurde. Nicht mehr und nicht weniger. Lacke auf Wasserbasis enthalten auch geringe Mengen Lösungsmittel und giftige Stoffe, die die Klaranlagen nicht beseitigen können und u. U. die Kläranlage lahm legen können. Wem nachgewiesen werden kann, dass er so einen Stoff ins Abwasser eingeleitet hat, kann sich auf eine deftige Rechnung freuen. Von der möglichen Bestrafung ganz abgesehen.


Hier wurde in einem anderen Posting gesagt, dass man ganz bestimmte Lacke auf Wasserbasis sogar trinken könnte. Über diese Aussage könnte ich lachen, wenn es zum Lachen wäre. Dieser Betreffende hat damit nur kund getan, dass er vielleicht von der Applikation von Anstrichstoffen eine Ahnung hat, aber von der Zusammensetzung wenig Ahnung hat, sonst hätte er das gar nicht geschrieben.

P.S.: Wer häufig mit der Spritzpistole arbeitet, sollte auch mal die Gebäudebrand- und Haftpflichtversicherung "abklopfen" ob evt. entstandene Schäden (mit)versichert sind.

Edit: Putzlappen und Papiertücher, die mit Lösungsmittel in Berühung gekommen sind, unbedingt in einem Blechbehälter im Freien bis zur Entsorgung lagern. Es besteht Selbstentzündungsgefahr!!!

Dass man nicht rauchen darf, muss ja wohl nicht gesondert erwähnt werden.



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RE: Airbrush Spritzkabine + Absaug

#6 von macbee , 15.12.2006 01:27

hi christian,

ich verarbeite seit 1984 modellbauacyrlfarben und es gibt sehr wohl etliche farbenhersteller deren acrylfarbe unbedenklich ist wenn man sie verschluckt. es sind hier mineralienpigmente enthalten sowie ammoniak. die ami gesundheitsbehörde und die frda hat das bestätigt aber auch gleich gesagt das man es nicht machen sollte. die amis sind hier viel weiter mit ihrer produkthaftung und dort ging es um zugänglichkeit der farbe bei kinder.

in deutschland sind die acrylfarben sehr sehr viel lösungsmittelhaltiger und vor allem giftiger. die farben härten anders aus und sind auch vom aufbau anders. die US farben bilden einen film der wie latex wirkt und daher haften sie viel besser. sie sind nach dem aushärten hinterher nicht mit alkohol anzulösen sehr wohl aber mit dem fön ab 60°. sie dunsten oder riechen nicht und können nicht nur mit wasser verdünnt werden sondern auch ganz normal über den abfluss entsorgt werden.

also nur weil es etwas in deutschland nicht gibt, heisst es nicht das es dies woanders auch nicht gibt.

die tamiya oder gunze acrylfarben sind da von einem ganz anderen schlag. hier ist die geruchsbelästigung sehr hoch was eindeutig auf mehr leicht verdampfende lösungsmittel schliessen lässt. die lösungsmittel bzw verdünner haben eine warnettiket drauf.

aus diesen und anderen gründen arbeite ich seit dem ich in deutschland bin mit dem aktivkohlefilter in der absauganlage. in den USA nur mit einem sprühnebelfilter.

also damit mich hier jeder richtig versteht. kauft wenn möglich ungefährliche farben, frei von giftigen lösungsmittel und bewahrt sie weit weg von kindern auf wenn ihr euch nicht sicher seid. verwendet eine gute kommerzielle absauganlage und wo immer möglich lüftet gut und verwendet aktivkohle filter.

ich bin übrigens gegen lösungsmittel allergisch geworden, sogar gegen den in sekundenkleber. also auch dort verwendet den UHU lösungsmittelfreien kleber.

man lebt länger und glaubt mir es gibt farben und kleber die ohne das auskommen und super funktionieren und lange halten.



Lok522006 hat sich bedankt!
 
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