RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#1 von romeo310 ( gelöscht ) , 10.12.2012 12:18

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und habe seit langer Zeit meine Märklinleidenschaft wieder entdeckt.

gegenüber meiner Jugendzeit (alles Gleis M) hat sich ja einiges getan im H0 Bereich.
Eine ältere aber intakte Noch Platte steht noch bei meinen Eltern (platzbedingt) mit kompletter M-Gleis Technik im Keller. Diese werde ich in meiner Wohnung ebenfalls Platzbedingt nicht aufbauen können.

Ich habe mit den Kindern bereits eine kleine Platte aus OBE Platten mit Terrassenrasen zusammengebaut, welche Platzbedingt nicht weiter wachsen kann.

Nun habe ich mich bereits für das C-Gleis entschieden. Ich habe auch schon eine kleine Strecke aus R1 und einzelnen weiteren Gleisen, ein Bogenweichenpaar mit Antrieb und Decoder und eine einzige V60 als digitale Lok. Als Steuereinheut habe ich zur Zeit nur den kleinen Märklin 67025 Regler, welcher im nächsten Jahr durch eine Mobile Station 2 ersetzt werden soll.

Da ich in meinem alten Konvolut auch noch ein paar analoge Loks habe, würde ich diese gerne auch auf C-Gleis digital fahren lassen. D.h., ich müsste die Loks umbauen, was für mich kein Problem als Techniker darstellt.

Folgende analoge Loks habe ich momentan:
BR 24
DHG 500
BR 89
BR 212
BR 151
und zwei weitere (habe ich jetzt nicht im Kopf)

Die einzige Digitale Lok die ich mometan habe ist eine V60.

Mir stellen sich bezüglich des Umbaus der o.g. analogen Loks mehrere Fragen:

1. Kann ich den alten Motor bei den Loks bei Umrüstung belassen und nur einen Decoder einsetzen oder wird je Lok ein komplettes Umbauset benötigt ? Ich würde gerne hier bei der Märklin 607xx Serie bleiben, da ich alles original Märklin diesbezüglich möchte.

2. Die Lampen werde ich dann auch gegen die 5.5 Fassungs LEDs umrüsten. Dies sollte ja kein Problem darstellen.

3. Später spiele ich mit der Option, der ein oder anderen Lok noch etwas Sound mit auf den Weg zu geben. Wie sieht es hier mit Märklindekodern aus ? Sind diese Modular oder gibt es diese nur komplett mit Soundmodul ?

4. Lohnt sich der Umbau der o.a. Loks überhaupt oder ist in Relation hierzu eine Neuanschaffung womöglich günstiger ?

Ich denke kaum, dass ich auf das M-Gleis zurück gehen werde, möchte diese Gleise aber aus Erinnerungsgründen behalten. Das C-Gleis war/ist für mich überzeugend. Später spiele ich mit der Option, der ein oder anderen Lok noch etwas Sound mit auf den Weg zu geben.

Über ein paar Infos und Tips bzw Erfahrungen würde ich mich sehr freuen

Viele Grüße

romeo310


romeo310

RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#2 von fantux , 10.12.2012 12:25

Hallo Romeo310,

Zitat von romeo310
1. Kann ich den alten Motor bei den Loks bei Umrüstung belassen und nur einen Decoder einsetzen oder wird je Lok ein komplettes Umbauset benötigt ? Ich würde gerne hier bei der Märklin 607xx Serie bleiben, da ich alles original Märklin diesbezüglich möchte.



Kommt drauf an, wie die Loks fahren sollen. Es gibt Decoder für die Märklin-Wechselstrommotoren (z.B. Tams LD-W-*). Damit fahren die Loks digital genau so wie vorher auch analog. Wenn du Wert auf leiseres und (vor allem) langsames Fahren/Rangieren legst, solltest du den Motor auf Gleichstrom umbauen. Entweder mit einem Hamo-Magneten (gibts von Tams, ESU,... - Billig, etwas leiser, etwas langsamer) oder mit dem passenden Märklin-HLA-Kit (teurer, deutlich leiser, wesenetlich langsamer). Dann kannst du najezu jeden beliebigen Decoder für Gleichstrommotoren einbauen. Bei der Frage nach dem besten Decoder wirst du hier im Forum aber so viele Antworten erhalten, wie es Hersteller gibt. Am besten selber einen Raussuchen. Mein persönlicher Favorit ist ESU, Märklin-mfx-Decoder im MM2-Betrieb fahren aber genauso wunderbar.

Zitat von romeo310
3. Später spiele ich mit der Option, der ein oder anderen Lok noch etwas Sound mit auf den Weg zu geben. Wie sieht es hier mit Märklindekodern aus ? Sind diese Modular oder gibt es diese nur komplett mit Soundmodul ?



Ein Decoder hat entweder Sound oder nicht. Modulare Decoder gibt es meines Wissens bisher nicht.

Zitat von romeo310
4. Lohnt sich der Umbau der o.a. Loks überhaupt oder ist in Relation hierzu eine Neuanschaffung womöglich günstiger ?



Kommt auf deine Ansprüche an. Ohne Sound liegt so ein Umbau zwischen 15 und 75 Euro, mit Sound schnell über 100 Euro. Wenn dir die alten Modelle gefallen, ist ein Umbau sicher billiger. Wenn du aber ohnehin detailliertere Loks oder andere Modelle haben willst,...

Gruß,
fantux


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RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#3 von romeo310 ( gelöscht ) , 10.12.2012 13:17

Hallo fantux,

vielen Dank für Deine Informationen.

Gerade wie von Dir bei Punkt 1 beschrieben, werfe ich noch die ganzen Formate/Protokolle durcheinander.

Wenn ich es nun richtig verstanden habe, sind die analogen Loks alle Wechselstrom (AC).

Die Digitalen Loks sind Gleichstrom (DCC).

Bei Gleichstrom gibt es die unterschiedlichen Protokolle (ich vermute mal der Hersteller) wie MM, Motorola, Märklin mfx.

Ich vermute dann einmal, dass man nur ein Protokoll betreiben sollte (größere Anlagen natürlich mehr mit den passenden Zentralen).

Ich habe noch irgendwie noch Sortierungsfehler im Kopf bei den Protokollen ...denke, das wird aber werden.

Da ich ja gerne irgendwann auch Sound mit dabei haben möchte, wäre also ein Decoder mit Sound sinnvoller (müssen ja nicht gleich alle Loks umgebaut werden !).

Auch habe ich irgendwo aufgeschnappt, dass Märklin von ESU hat produzieren lassen. Wie wirkt sich z.B. ein Einbau eines nicht originalen Märklin Decoders von ESU auf den Wert der Lok aus ? Früher gab es ja immer diese Wertmeinungen bezüglich original...

BEzüglich dieser Wertmeinung hätte ich gerne alles von Märklin in Bezug auf die Decoder. Wenn allerdings ESU für Märklin produziert hat und nur etwas anderes drauf steht, müsste es ja doch irgendwo immer noch original sein, oder ?

Ich bin einfach zu lange aus dem Thema raus gewesen

Ich fresse förmlich Informationen zu dem Wiederentdeckten.....

Viele Grüße

romeo310


romeo310

RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#4 von SAH , 10.12.2012 13:28

Guten Tag Romeo,

Zitat von romeo310

Folgende analoge Loks habe ich momentan:
BR 24
DHG 500
BR 89
BR 212
BR 151
und zwei weitere (habe ich jetzt nicht im Kopf)
Die einzige Digitale Lok die ich mometan habe ist eine V60.
Mir stellen sich bezüglich des Umbaus der o.g. analogen Loks mehrere Fragen:
1. Kann ich den alten Motor bei den Loks bei Umrüstung belassen und nur einen Decoder einsetzen oder wird je Lok ein komplettes Umbauset benötigt ? Ich würde gerne hier bei der Märklin 607xx Serie bleiben, da ich alles original Märklin diesbezüglich möchte.



Für den Fall alles Original Märklin gibt es nur die Möglichkeit komplette Umrüstsets zu besorgen. Die Sets der Reihe 6094x sind dabei deutlich besser als 60760.
Alternativ könnten die Modelle unter Beibehaltung des Motors mit LD-W32 (ohne Regelung) oder Uhlenbrock 76200 (mit Regelung) ausgestattet werden. Letzterer erfordert zum richtigen Einstellung etwas Programmierarbeit.

Zitat von romeo310

4. Lohnt sich der Umbau der o.a. Loks überhaupt oder ist in Relation hierzu eine Neuanschaffung womöglich günstiger ?



Das hängt stark von den Anforderungen an die Modelle ab.
BR 24 (3003) mit SFCM-Motor wurde durch eine Neukonstruktion 36240 mit Gleichstrommotor und Getriebe mit Schnecke ersetzt.
DHG500 (3078 blau oder 3080 gelb) mit SFCM-Motor wurde durch eine Neukonstruktion 36500 mit Gleichstrommotor und Getriebe mit Schnecke ersetzt.
BR 89 (3000) mit SFCM-Motor gibt es als 30000 mit ,,HLA" (Hochleistungsmotor/DDCM1) immer noch im Programm.
BR 212 (3072) mit LFCM3-Motor wurde durch eine Neukonstruktion 37000 mit Gleichstrommotor und Getriebe mit Schnecke ersetzt.
BR 151 (3057/305 mit DCM1-Motor gab es bis vor kurzem mit ,,HLA" noch im Programm.

Umrüstungen mit 60760 gehen problemlos bei Modellen mit Trommelkollektor (DCM). Modelle mit Scheibenkollektor (xFCM) benötigen einen größeren Aufwand.

Nachtrag:
Gleichstrom DC ist analog.
Digital DCC ist *kein* Gleichstrom!
Die ab Werk von Märklin verbauten Dekoder können i.d.R. kein DCC!

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#5 von Bruno und Babsi ( gelöscht ) , 10.12.2012 13:31

Hallo Romeo

Auch ich bin vor wenigen Wochen wieder eingestiegen, es macht wieder Spass, aber auch Kopfzerbrechen mit den neuen Möglichkeiten des Fahrens.

Zitat von romeo310
4. Lohnt sich der Umbau der o.a. Loks überhaupt oder ist in Relation hierzu eine Neuanschaffung womöglich günstiger ?



Du hast dir die Antwort schon selbst gegeben mit diesem Satz:

Zitat von romeo310
Ich denke kaum, dass ich auf das M-Gleis zurück gehen werde, möchte diese Gleise aber aus Erinnerungsgründen behalten.



Gruss aus Thailand

Bruno


Bruno und Babsi

RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#6 von romeo310 ( gelöscht ) , 10.12.2012 13:45

Vielen Dank Stephan-Alexander und Bruno für eure Nachrichten.

@Bruno:
Ja, ich denke da ist was dran mit der mir schon selbst angegebene Antwort

@Stephan-Alexander:
Sehr viel hat mir Dein kurzer Überblick zu meinen Loks geholfen zumindest in Bezug auf die Antriebe und durch die Ersetzungen.

Auch in Decoderfragen habe ich es soweit verstanden, dass die Reihe 6094x besser als die Reihe 6076X ist. Denke einmal, dass hierbei der Preis auch eine Rolle spielt und der 6094x etwas mehr kosten dürfte, dadurch aber besser in den Fahreigenschaften ist.

Der 6076X sollte allerdings auch ausreichend sein.

Ist Abwägungssache für einen persönlich. Werde mir da nochmal einen Kopf drüber machen, welche Reihe der beiden 60XXX dann Einzug hält.

Deinen Nachtrag habe ich auch verstanden

Viele Grüße

romeo310


romeo310

RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#7 von fantux , 10.12.2012 15:05

Hallo,

Zitat von romeo310
Wenn ich es nun richtig verstanden habe, sind die analogen Loks alle Wechselstrom (AC).

Die Digitalen Loks sind Gleichstrom (DCC).

Bei Gleichstrom gibt es die unterschiedlichen Protokolle (ich vermute mal der Hersteller) wie MM, Motorola, Märklin mfx.

Ich vermute dann einmal, dass man nur ein Protokoll betreiben sollte (größere Anlagen natürlich mehr mit den passenden Zentralen).



Da bringst du wirklich einiges total durcheinander!

Zur Sortierung:

- Es gibt zwei Arten von Motoren: Allstrommotoren (laufen mit Gleich- und Wechselstrom) und Gleichstrommotoren (laufen mit - na?)
- Es gibt drei Arten von Strom: Gleichstrom, Wechselstrom, Digitalstrom
- Es gibt zwei Arten der Stromübertragung zur Lok: 2L und 3L/Mittelleiter
- Es gibt mehrere Digitale Steuerungsprotokolle (fällt alles unter "Digitalstrom"): Motorola (MM1/MM2), DCC, Selectrix, FMZ, MFX.

Da du nur alte Märklin-Loks hast, ist der Ist-Zustand bei dir einfach: Du hast Loks mit Allstrommotoren für Mittelleiter. Gefahren werden die typischerweise mit Wechselstrom, würden aber prinzipbedingt auch mit Gleichstrom laufen (Aber nicht auf 2L-Gleisen!).

Wenn du auf Digital umstellst, fährst du unabhängig vom Protokoll oder von der Stromaufnahme mit Digitalstrom. Dabei muss der Motor mit der passenden Stromart (Gleichstrom oder Wechselstrom) versorgt werden. Der Decoder macht deswegen aus dem Digitalstrom etwas, womit der Motor etwas anfangen kann. Dabei gibt es wieder Prinzipbedingte Unterschiede zwischen Gleich- und Allstrommotoren, deswegen gibt es jeweils zur Motorart passende Decoder.

Zu den Digitalprotokollen: Relevant sind heute noch MFX und DCC, wegen der Kompatibilität zu einem gewissen Grad Motorola. Wenn du Hardcore-Märklinist bleiben willst (und z.B. irgend wann mal in eine Central Station 2 investieren), solltest du mfx-Fähige Decoder verbauen. Das sind meines Wissens ESU LokPilot/LokSound M4 und Märklin mLD/mSD. Deine geplante MS2 (und die CS2 und die Intellibox und die ECoS und...) kann aber auch mit dem DCC-Format umgehen, du kannst also ohne weiteres auch DCC-Decoder verbauen. Mischbetrieb mfx/MM/DCC ist möglich, verursacht in seltenen Fällen aber auch mal Probleme (Siehe Forensuche).

Zitat von romeo310
Auch habe ich irgendwo aufgeschnappt, dass Märklin von ESU hat produzieren lassen. Wie wirkt sich z.B. ein Einbau eines nicht originalen Märklin Decoders von ESU auf den Wert der Lok aus ? Früher gab es ja immer diese Wertmeinungen bezüglich original...

BEzüglich dieser Wertmeinung hätte ich gerne alles von Märklin in Bezug auf die Decoder. Wenn allerdings ESU für Märklin produziert hat und nur etwas anderes drauf steht, müsste es ja doch irgendwo immer noch original sein, oder ?



Es gab eine Zeit, in der Märklin ESU-Decoder verbaut hat. Inzwischen hat Märklin selbst entwickelte Decoder. Zum Wert umgebauter Loks: Irgend wo hier im Forum gibt es gerade einen Thread wo der allgemeine Konsens war, dass der Wert durch jeden beliebigen Digitalumbau in den Keller geht. Aber ist deine Eisenbahn ein Hobby/Spielzeug oder eine Wertanlage?

Mein Tipp: Besorge dir ein paar der billigsten Tams-Decoder für Allstrommotoren (bisher LD-W-32, jetzt gibts neue die ich nicht kenne). Damit kannst du für kleines Geld den Großteil deiner Loks mit der MS2 fahrbereit machen. Hebe dir eine oder zwei weitere Loks (z.b. die 212 und die 151, die dürften ordentlich Platz im Gehäuse haben) auf und baue mindestens eine davon mit einem Sounddecoder um. So können du oder dein Nachwuchs schnell spielen und du kannst gleichzeitig Erfahrungen mit der Digitalisierung und Sound sammeln.

Gruß,
fantux


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RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#8 von romeo310 ( gelöscht ) , 10.12.2012 15:12

Hi fantux,

Super Erklärung mit den Strömen und Protokollen, auch das mit den Decodern

Licht kam nu ins Dunkel wie ein Blitz nach dem Lesen

Das mit dem LD-W-32 werde ich mir mal genauer ansehen.

Danke Dir vielmals für die ausführliche Beschreibung.

Gruß

romeo310


romeo310

RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#9 von rainerwahnsinn ( gelöscht ) , 10.12.2012 15:53

Zitat von romeo310
Der 6076X sollte allerdings auch ausreichend sein. Ist Abwägungssache für einen persönlich.


Hallo Romeo,

du musst eigentlich nur die Protokolle vom Betriebsstrom unterscheiden, jeweils am Gleis und in der Lok: Wechselstrom = AC bzw. Gleichstrom = DC sind beide analog d.h. ohne Steuersignal. Du "steuerst" die Lok da rein nur über Spannungsveränderung am normalen Trafo. Digitalstrom hingegen ist weder AC noch DC sondern eine Art spezialisierter Mix von beidem, eine Art Mischstrom -wird aber nicht offiziell so bezeichnet. Wichtig ist da nur, das die Spannung nicht geregelt wird (wie beim Trafo) sondern fix ist ca. 16 -18 Volt, und darüber von der Digitalzentrale z.B. MS2 Steuersignale an die Dekoder übertragen werden. Klar, das die Signalform dort anders ausfällt als bei AC/DC.

Welche Signale übertragen werden und für was ist festgelegt, die Festlegung bezeichnet man als Protokoll. Da gibt es die von Märklin MM, MM2, mfx und weitere von anderen Herstellern. Das meistgebräuchliche ist das DCC Protokoll. Wenn du offen sein willst, nimmst du Multiprotokoll-Dekoder die MM und DCC verstehen können (=keine Märklindekoder). Oder eben solche, die nur eine Protokollfamilie verstehen. DCC ist halt weltoffen und Märklin eher probritär d.h. auf eigene Produktphilosophie begrenzt. Ist fast so wie Windows und Linux

In der Lok ist es so, das der Digitalstrom vom Dekoder ja wieder umgewandelt werden muss, um den Motor gemäß seiner Bauart zu versorgen und anzusteuern. Mit Ausnahme der alten Allstrommotoren (Märklin) sind das heute fast nur noch Motoren die Gleichstrom benötigen. Die günstigen sind die mit einem Permanentmagnet (statt eines Feldmagneten) umgebauten Motoren (überwiegend auf Basis des Märklin DCM/HLA). Oder noch bessere/teurere wie z.B Faulhabermotoren usw. In alten Märklinloks hast du entweder einen "alten" DCM, alte LFCM oder SFCM (kleine Loks). Die baust du entweder für "Gleichstromdekoder" um (Umbausätze Märklin, ESU u.a) oder belässt diese wie sie sind und nimmst "Wechselstromdekoder" von Tams oder Uhlenbrock. Rechne dir mal durch was es dir insgesamt kosten wird.

Nimm aber besser möglichst aktuelle Dekoder, also keine alte Produktserien. Und da du Sound erwähnst solltest du jene nehmen, die für Sound schon irgendwie vorbereitet sind und passende Anschlüsse dafür bieten dir eine Soundlösung eröffnen, die preiswert, und praktikabel ausfällt. Das geht sonst enorm ins Geld. Ach ja: das Zeugs incl. Lautsprecher muss dann auch noch mit in die Lok reinpassen...

Viele Grüße
Rainer...w

P.S oops, sehe grad fantux war schneller und hat ja schon alles gesagt.


rainerwahnsinn

RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#10 von romeo310 ( gelöscht ) , 10.12.2012 16:18

Hi rainerwahnsinn,

danke auch Dir für die ausführliche Beschreibung.

Ich lese immer gerne mehrmals unterschiedliche Texte und setze dann für mich zusammen.

Das mit Windows und Linux gefällt mir

Viele Grüße

romeo310


romeo310

RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#11 von Michael70 , 31.12.2012 14:00

Zitat von fantux
Ein Decoder hat entweder Sound oder nicht. Modulare Decoder gibt es meines Wissens bisher nicht.

Hallo Romeo, hallo fantux,

nachdem alle anderen Fragen bereits beantwortet wurden, möchte ich diese Aussage hier noch richtig stellen. Natürlich gibt es auch modulare Decoder, d.h. man erweitert den Fahr-Decoder um einen Soundbaustein, der über SUSI angesteuert wird. Piko macht das oft so mit seinen Wechselstrommodellen, in denen ein (simpler) Uhlenbrock-Decoder steckt, an den man einen Baustein mit lokspezifischem Sound anschließen kann. Der eigentliche Anbieter ist also Uhlenbrock mit seinen IntelliSound-Modulen.

Weitere Anbieter dieses Modularsystems sind:
Doehler & Haass mit dem Fahrzeugsoundmodul SH10A
Dietz und TAMS mit SUSI Sound-Modul MICRO X3

Einen anderen Weg geht Tran CT-Elektronik, die neben ihren integrierten Loksound-Decodern auch einen Sound-Zusatzdecoder anbieten, der direkt an die Schienenspannung angeschlossen wird, also nicht über SUSI angesteuert wird. Es ist der GE75 Sound-Decoder.

Voraussetzung für die Verwendung von Zusatzmodulen ist natürlich genügend Einbauraum. Schließlich muss der Lautsprecher ja auch noch irgendwo untergebracht werden. Vorteilhaft ist die Schonung des Moba-Budgets, weil man seine Loks schon mal fahren kann und erst nach und nach die Soundbausteine hinzufügt.

Ich selbst habe diese Lösung noch nicht ausprobiert, weil ich lieber gleich einen integrierten Sound-Decoder einbaue, wenn ich die Lok sowieso schon offen vor mir auf dem Basteltisch liegen habe. Die Uhlenbrock-Decoder in den Piko-Loks sind für mich keine vernünftige Basis. Anstatt das Zusatzmodul einzubauen ersetze ich alles durch einen "richtigen" Sounddecoder.

Viele Grüße
Michael


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RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#12 von romeo310 ( gelöscht ) , 31.12.2012 14:13

Hi Michael,

danke noch einmal für den obigen INPUT.

Einzig für mich noch offene Frage ist moemntan als Beispiel:

Kann ich z. B. einen ESU Permanentmagneten mit Märklindecodern mischen ?

Sprich, kann ich motorseitig und decoderseitig untereinander mischen, tauschen ?

Gruß

romeo310


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RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#13 von Michael70 , 31.12.2012 14:16

Ja, das geht. Der Motorumbau auf Gleichstrom mit einem Magneten ist getrennt von der Auswahl des Lokdecoders zu betrachten.


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RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#14 von Asslstein , 31.12.2012 14:24

Hallo romeo310

Zitat von romeo310

Kann ich z. B. einen ESU Permanentmagneten mit Märklindecodern mischen ?


Es geht zwar, was Dir Michael ja auch schon bestätigt hat. Die Frage ist nur wie?
Aus eigener Erfahrung kann ich es zwar nicht bestätigen, aber hier im Forum wurde schon öfter erwähnt, dass die neuen Märklindecoder mit den 3-polern nicht so gut zurecht kommen. Die ESUs sollen da besser geeignet sein.

Gruß
Knut


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RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#15 von romeo310 ( gelöscht ) , 31.12.2012 14:41

Dann gibt es sich ja nichts, wenn man ESU Permanentmagnet mit ESU Decoder dann nimmt.

Hatte irgendwo gelesen, dass ESU ja für Märklin eine Zeit baute, also "fast" aus dem gleichen Kader.

Komme da nur drauf, da ich demnächst meine BR212 (alt; 3072) umbauen will und ich nicht fräsen möchte. Einen ESU Magneten eben nehmen und einen mSD Decoder dazu ging in meinen Gedanken.

Aber denn denke ich besser komplett ESU mit Loksound V4.0 und Magneten.

Es soll halt kostenseitig im Rahmen bleiben, nur stellte sich der Gedanke mit Tausch

Danke für die Antworten und bis dato alles gklärt für mich

Gruß

romeo310


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RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#16 von Peter BR44 , 31.12.2012 17:53

Hallo Romeo,

Umbauberichte zur 3072 gibt es eine Menge.
Unter anderem hier wie es ohne Fräsarbeiten von statten geht.
Was benötigt wird und einige Infos zur 3072 findest Du z. B. hier.

Wichtig ist bei der 3072, 3172, 3347, etc.,
dass sie genug Masse an den Decoder bekommt.
Ansonsten hat sie große Probleme mit ihren Fahreigenschaften.


Viele Grüße Peter

Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!

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RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#17 von Bruno und Babsi ( gelöscht ) , 01.01.2013 04:03

Guten Morgen

Wie kriege ich als Laie eigentlich heraus, welches Umrüstset, welcher Permanentmagneten ich für meine alte Lok brauche? Gibt es dazu eine Liste oder zumindest einen Trick, wie ich das erkennen kann?

Gruss

Bruno


Bruno und Babsi

RE: Umbau alter analoger Loks, Umstieg auf Digital

#18 von Peter BR44 , 01.01.2013 08:30

Hallo Bruno,

schau mal hier unter Märklin.
Sollte deine Lokomotive nicht dabei sein, nochmal nachfragen,
unter Angabe der Artikelnummer.


Viele Grüße Peter

Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!

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