RE: Gleisabstand von 77,5 mm mit schlanken Weichen?

#26 von Bernd Michaelsen ( gelöscht ) , 31.12.2006 00:04

Zitat von Holger_D

Bernd, Deine Gleisstutzen finde ich famos!!! Es ist mir absolut schleierhaft, weshalb Märklin so etwas nicht serienmäßig baut. Die 6-Millimeter-Unterlegscheibe sollte sich doch ebenfalls serienmäßig herstellen lassen. Grmpf!

Äh... woher hast Du eigentlich diese Unterlegscheibe? Selbst aus Holz zurechtgesägt?



Moin Holger !

Die Unterlegscheibe hat ein netter Zeitgenosse aus Messingvollmaterial herausdrehen lassen. Vielleicht kannst Du Dir vorstellen, was das Teil eigentlich kosten müsste. Es sind nur 3 davon gebaut worden und Nachschub ist sehr sehr unwahrscheinlich, da er bezahlt werden müsste.

Der Vorteil dieses Ringes ist unter anderem sein Gewicht und dass er wohl nie sein exaktes Mass verlieren wird. Im Moment baue ich gerade eine DS ein, bei der ein guter Tischler den Ring aus Holz fertigt. Da habe ich allerdings schon Sorge, dass sich das Material verzieht, wenn die Luftfeuchtigkeit ansteigt. Aber den Versuch ist es wert. Bei einer industriellen Fertigung würde der Ring sicher aus einem schweren Plastikmaterial gefertigt werden, das sehr preiswert herstellbar ist. Auch die Herstellung der C-Gleisanschlüsse wäre eigentlich kein großes Ding für Märklin. Ich denke jedoch, dass die sich garnicht vorstellen können, für wieviele Hobbykollegen der Einbau der DS wegen dieser Probleme unterbleibt. Schade eigentlich !

Ich finde vor allem interessant, dass dieser Grubenanschluss natürlich auch mit gebogenen Gleisen hergestellt werden kann und/oder mit längeren geraden C-Gleisen. Ich habe auf der o.a. Anlage daher auch die C_Gleise bis an den Grubenrand mit Wintrack geplant, sodass das eine Zufahrtsgleis sicher einen gebogenen Anschluß erforderlich macht. Das Imitat des Gitterrostes passt in alle gebogenen Gleise ohne Kurzschlussgefahr rein. Mal sehn, wie das wird. Wäre ich bei M. in G. dafür verantwortlich, würde ich ganz kurze Gleisstutzen mit C-Anschluss bauen, sodass praktisch direkt hinter dem Grubenrand schon das erste C-Gleis angesteckt werden kann. Die bisherige Version ist technisch schlecht und absolut unvorteilhaft im Aussehen. Deswegen erfolgt ja überhaupt der Umbau der Gleise.....

Guten Rutsch und ein gesundes , erfolgreiches Neues Jahr



Bernd Michaelsen

RE: Gleisabstand von 77,5 mm mit schlanken Weichen?

#27 von Holger_D , 31.12.2006 14:06

Lieber Bernie,

danke für die Erläuterungen zum Ring. Weißt Du zufälligerweise Innen- und Außendurchmesser auswendig?

Schade, daß Praktiker wie Du in Göppingen nichts zu sagen haben. Ich denke nämlich ebenfalls, daß die Herren Manager (zumindest in einigen Belangen) gar keinen Schimmer davon haben, was Otto Normalmodellbahner sich wünscht. Daß man das C-Gleis seit gefühlten 50 Jahren enthusiastisch bewirbt, aber solche elementaren Teile wie den Drehscheibenanschluß nicht anbietet, will mir nicht in den Kopf.

Am genialsten fände ich persönlich ja eine "Tellermine" nach Art der seligen 7186, aber damit würde ich wohl den Zorn aller ernsthaften Modellbahner auf mich ziehen. Dabei könnte man das Ding soooo schön auch für Trix anbieten. Gleichstrom oder Wechselstrom nach Wahl, wie es das mal bei Fleischmann gab. Für alle Teppich- und Spielbahner wäre das ein Kracher!

Liebe Grüße und auch Dir einen guten Rutsch!

Holger



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RE: Gleisabstand von 77,5 mm mit schlanken Weichen?

#28 von Bernd Michaelsen ( gelöscht ) , 31.12.2006 15:51

Zitat von "Lokschuppenspezialist" Holger_D

danke für die Erläuterungen zum Ring. Weißt Du zufälligerweise Innen- und Außendurchmesser auswendig?




Moin Holger !

ich kann den Ring schlecht messen, denn er ist eingebaut. Ich würde jetzt mal spekulieren, dass er einen Aussendurchmesser von 37,5 Cm hat und eine Breite von 2,5 cm. Der praktische Vorteil ist im Übrigen noch garnicht erwähnt worden. Mit den meist unzureichenden Werkzeugen des Modellbahners gerät nämlich das Loch, das in die Platte gesägt wird, um die Grube aufzunehmen häufig nicht unbedingt wirklich passend. Manchmal klemmt die Drehscheibe in so einem Loch, was schlecht für die Laufeigenschaften und Laufgeräusche ist, oder sie "schlabbert" in einem zu groß geratenen Loch rum, was auch nicht gut ist.
Wenn man nun an den Zufahrten arbeitet und Gleise einfügt oder rausnimmt, dann ist es besser, die Scheibe kann sich etwas verschieben lassen. Wenn sie dann auf dem Ring aufliegt, ist sie trotzdem immer schön gerade und solide eingebaut, obwohl sie sich noch bewegen lässt.
Ich werde mal sehen, dass ich Dir die exakten Masse noch besorge ....

Zitat von "Lokverglaser" Holger_D
Schade, daß Praktiker wie Du in Göppingen nichts zu sagen haben. Ich denke nämlich ebenfalls, daß die Herren Manager (zumindest in einigen Belangen) gar keinen Schimmer davon haben, was Otto Normalmodellbahner sich wünscht. Daß man das C-Gleis seit gefühlten 50 Jahren enthusiastisch bewirbt, aber solche elementaren Teile wie den Drehscheibenanschluß nicht anbietet, will mir nicht in den Kopf.



Da hast Du recht. Mir will auch nicht in den Kopf, warum Du die Verglasung der Lok nachrüsten musst, obwohl das eine Sache von wenigen Cent ist und die Lok gewaltig aufwertet.
Ich vermute mal, dass es einfach die oberflächliche Betrachtungsweise des modernen Mangements ist, die immer mehr der Auffassung ist, wozu sollen wir sowas bauen, die Drehscheibe wird doch auch so gekauft. Und genau hier ist der elementare Fehler im Gedankenweg. Richtig wäre folgende Überlegung: Die meisten C-Gleis-Modellbahner kaufen die DS nicht, weil sie nicht ans C-Gleis passt. Frage mal Deinen Händler, wieviele DS er an Lager hat (oh Schreck). Frage mal, wie häufig es Lieferschwierigkeiten bei Märklin gab (Ach so !).

Manager lernen heute, sich auf das Kerngeschäft einer Firma zu konzentrieren. Aber das Gleissystem ist das Kerngeschäft. Das benötigt man immerhin, um all die schönen Produkte darauf fahren zu lassen. Es ist also totaler Unsinn, zu fragen, rechnet es sich, eine schlanke Kreuzungsweiche für das C-Gleis zu bringen. C ist ja das favorisierte Gleissystem des Hauses Märklin, erkennt man aus den verschiedenen Aussagen des Managements. Da kommt es nicht darauf an, was das einzelne Element des Systems für eine Rendite erwarten lässt, sondern es ist wichtig, ob es für das Gesamtsystem wichtig ist.
Die Fragestellung also muss lauten: Bringt es mir mehr Käufer für alle Teile des C-Gleis-Systems, wenn es komplett ist ? Die Antwort lautet eindeutig ja. Bis heute ist das C-Gleis dem alten K-Gleis in der Auffassung der Modellbahner unterlegen. Warum denn, obwohl es das bessere technische Konzept darstellt? Weil es inkomplett ist !

Dabei kostet die gleiche Anlage in K auch noch erheblich weniger Geld, als in C-Gleis. Etwas zynisch gesprochen heisst dies doch: Mit jedem Käufer, der von dem K-System nach C wandert generiert man zusätzlichen Umsatz (ohne Mühe) !

Zitat von "Altblechfan" Holger_D

Am genialsten fände ich persönlich ja eine "Tellermine" nach Art der seligen 7186, aber damit würde ich wohl den Zorn aller ernsthaften Modellbahner auf mich ziehen. Dabei könnte man das Ding soooo schön auch für Trix anbieten. Gleichstrom oder Wechselstrom nach Wahl, wie es das mal bei Fleischmann gab. Für alle Teppich- und Spielbahner wäre das ein Kracher!



Ich kann das nachvollziehen. Der Charme der alten Metallgleise und der unkaputtbaren "Modell"fahrzeuge unserer Jugend verfliegt wohl nie. Ich halte Märklin nun ja auch schon etwas über 40 Jahre die Treue. Und zwar nicht wegen Marketing-Gags (die sowieso nur ein ganz kurzes Leben haben) , sondern wegen des Qualitätsbewusstsein der Traditionsmarke. Da fragte sich keiner, ob das Modell gut läuft, wozu auch ? Es war doch von Märklin. Und ob eine Lok 10 oder 35 Jahre alt ist, sie läuft immer.

Auf diesem Sockel befindet sich das Denkmal Märklin noch immer. Aber der Sockel bröckelt gewaltig. Wenn schon gestandene Märklinfans verbittert sagen, ich kaufe keine Neuerscheinung mehr ungeprüft, dann ist er schon fast zusammengebrochen, weil das unterschied doch alle bekannten Marken: Märklin kannst Du unbesorgt kaufen. Es ist immer gut !

Die Entwicklung neuer Antriebskonzepte darf sich eben nicht nur danach richten, was das kostet. Das wird Märklin schon merken, dass man Geld verbrennt, wenn die Loks reihenweise zurückgehen zum Händler (E10 und BR01). Oder wenn bei mir 45 Märklinloks älterer Bauart vorzüglich laufen, aber die einzigen hervorragend laufenden Neuanschaffungen von Roco oder auch von Gützold sind.
Ich habe nicht deswegen auf den VT 08.5 gespart, damit er nun in der Vitrine steht, damit mich nicht ständig jeder einzelne €uro reut, den ich dafür bezahlte.

Ich bin als bekennender TEE-Fan begeistert, dass der RAe II der SBB kommt. Immer wollte ich schon einen haben. Ich werde ihn aber mit der Antriebsqualität des Magersinus nicht kaufen. Mein Gott, baut doch in den Zug einen Glockenankermotor ein. Schon wirds der Renner. Ich kaufe übrigens gerade die Trix BR290. Warum denn das, obwohl ich C-Gleis-Fan bin und Märklinist ? Weil diese Lok hat einen Glockenankermotor. Zwei Magersinusloks habe ich schon erlebt (HAMST) Zehn Minuten und die Lok war leider bereits gestorben. Und ist unterwegs nach Göppingen. Die gleiche Lok eines Freundes hat es immerhin 45 Minuten geschafft. Nein danke!

Tellermine ? Klasse, Holger ! Die funktioniert auch noch in 25 Jahren. Und Deine und meine Mundwinkel zeigen wieder nach oben !

Na klar, ist eben Märklin ! Qualität vom Hersteller feiner Matallspielzeuge aus Göppingen.....



Bernd Michaelsen

RE: Gleisabstand von 77,5 mm mit schlanken Weichen?

#29 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 31.12.2006 16:00

Hallo Bernie,

das ist ein Top Beitrag eines erfahrenen Praktikers, der mehr Wahrheit beinhaltet, als viele fruchtlose Diskussionen an Nebenschauplätzen.

Vielen Dank, weiter so.

Ich wünsche Dir ein gutes 2007 und weiter viel Freude am werkeln.



wolfgang58

RE: Gleisabstand von 77,5 mm mit schlanken Weichen?

#30 von Holger_D , 31.12.2006 22:49

Hallo, Bernie,

ich kann mich Bernie nur anschließen. Du sprichst mir aus der Seele!

Liebe Grüße und alles Gute fürs neue Jahr!

Holger



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