RE: Märklin mSD Einbau mit Hindernissen

#1 von Der_Henning , 05.02.2013 20:26

Moin Forum,

nachdem ich auf meine Fragen in viewtopic.php?f=5&t=85464 und
viewtopic.php?f=5&t=86116 sehr gute Tipps zu Decoder-Wahl und -Einbau bekommen hatte, habe ich mich jetzt an die Umrüstung meiner "neuesten" Lok gewagt: Eine Märklin 3084, Baureihe 50 mit Kabinentender. Das ist eine der Loks, die ich mir schon als Kind gewünscht habe und mir nun (nach dem Wiedereinstieg in das Hobby) auf einer Börse leisten konnte. Meine Schätze von früher kommen auch noch dran

Ich habe also den entsprechenden HLA und einen Märklin SoundDecoder gekauft und mich ans Löten gemacht. Der Einbau des Motors funktionierte genauso wie bei meinen Erfahrungen mit der Baureihe 216, hier im Forum hatte ich den Tipp gelesen, das Motorschild "falsch herum" einzubauen. Passt auch wunderbar. Einbau der Platine in den Tender war auch leicht, netterweise wird hier ein "Decoderhalter" mitgeliefert. Das Anschließen der Lampe und des Rauchsatzes war dann schon etwas
schwieriger - was ich nicht bedacht hatte: Der Kessel ist unten "zu", es bleibt also nicht viel Platz für Kabel und meine Lötverbindungen (die bei mir noch etwas dicker ausfallen als bei den meisten von euch, schätze ich )

Nach Überprüfen aller Kabel habe ich dann den Decoder aufgesteckt und die Lok aufs Gleis gesetzt. Sie sollte ja per mfx erkannt werden, es tat sich aber nichts - bis auf dass nach einer Weile der Decoder leicht anfing zu rauchen. Das hieß schonmal nichts Gutes, der ist vermutlich hin, mir war aber nicht klar woran es lag. Ein weiterer Blick in die Bedienungsanleitung zeigte mir dann, dass ich den Decoder falsch herum auf die Platine gesteckt hatte. Extrem ärgerlich - so ein Fehler ist peinlich, teuer und absolut vermeidbar.

Als ich dann noch etwas an der Beleuchtung ändern wollte, habe ich es durch Ungeschicklichkeit geschafft, Lötzinn in die Zahnräder der Antriebsräder laufen zu lassen, sodass das Getriebe festgelötet war. Ich hatte schon Angst die Lok dahin werfen zu müssen, wo der Decoder jetzt hingehört, habe dann aber den Lötzinn wieder entfernen können. Die alten Märklin-Modelle halten tatsächlich so einiges aus!

Mit schlechtem Gewissen habe ich mir dann noch einen (identischen) Decoder geleistet und den Einbau noch einmal gemacht, diesmal richtig herum. Erster Test: Nichts passiert, da die Masseverbindung nicht ausreichte. Nach Verbesserung, zweiter Test: Die Lok wird per mfx erkannt, allein das Auftauchen der Funktionssymbole auf der Mobile Station war schonmal beruhigend! Losfahren: Die (nicht zusammengebaute) Lok läuft wunderbar langsam an, das ist ja ein ganz anderes Bild als das
analoge "Losrennen"! Insbesondere die Kuppelstangen machen dabei eine sehr schöne Figur. Ich bin begeistert!

Nach Zusammenbau und weiteren Tests zeigt sich dann, dass es an vielen Stellen beim Fahren "hakt", ein neuer Schleifer hat hier Wunder gewirkt. Als nächstes habe ich dann meine andere digitalisierte Lok (Baureihe 216, Märklin 3075 mit 60760 Motor und Decoder) aufs Gleis gesetzt und genossen, zwei Loks im gleichen Stromkreis unabhängig fahren zu können. Für einen bisher-analog-Fahrer wie mich schon ein tolles Erlebnis, selbst wenn es nur auf einem einfachen Kreis ist

Ich bin also begeistert, darf allerdings nicht daran denken, was mich das ganze durch den doppelten Decoder-Kauf gekostet hat. Den Umbau habe ich nach den üblichen Anleitungen (Google, 3084 hier im Forum suchen) gemacht, mit dem Unterschied, dass ich die originale Federplatte für den Rauchsatz noch drin habe und zusätzlich eine neue Lampe draufgesetzt habe, sodass beide getrennt schaltbar sind. Eine Tenderbeleuchtung habe ich noch nicht, die vordere (und einzige) Lampe leuchtet zur Zeit vorwärts und rückwärts.

Eine Frage habe ich noch: Nach dem Decoder-Tod war ich mir nicht sicher, ob die Platine überlebt hatte. Daher habe ich auch eine neue Platine eingebaut (ich wollte nicht testen aus Angst, noch einen Decoder damit zu zerstören). Wie sind da eure Erfahrungen? Reißt ein sterbender Decoder die Platine mit in den Tod (warm war sie etwa), oder kann ich es wagen, da noch einmal einen Decoder draufzustecken?

Und noch eine Frage: Hat es schon jemand geschafft, den großen Lautsprecher aus dem mSD-Set in die 3084 einzubauen? Ich habe erstmal den kleinen verbaut, da es mir sonst zu eng wurde (die Tendergewichte müssen ja drin bleiben, der Lautsprecher alleine reicht glaube ich nicht, da der Decoder ja auch leichter ist als der alte Fahrtrichtungsumschalter).

Ich habe auf jeden Fall einiges gelernt:

- Anleitung lesen! Auch die Teile, von denen man denkt, sie sind klar
- *Vorher* überlegen, wo die Kabel nachher laufen sollen!
- Nicht in der Nähe von Zahnrädern löten!

Dafür habe ich einiges an Lehrgeld (und Zeit) bezahlt, aber mit dem Ergebnis bin ich auf jeden Fall sehr zufrieden - das Fahrverhalten ist ganz anders als analog (oder auch der 60760 Decoder), der Sound macht Spaß, und den Rauchsatz digital schalten zu können finde ich klasse.

Ist schon schön, ein Kinder-Hobby wieder anzufangen und zu sehen, was in den letzten ca. 20 Jahren an Möglichkeiten dazugekommen ist!

Nächstes Projekt: Umbau meiner 3092 (S 3/6 der K. Bay. Sts. B.)

Einen schönen Abend noch,
Henning


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RE: Märklin mSD Einbau mit Hindernissen

#2 von hitzl , 05.02.2013 21:57

Hallo Henning,

habe bei meinen ersten Umbauten auch diverse "Schandtaten" getrieben.
Ich glaube die Schlimmste war, das Lichtkabel auf Masse zu legen ops: .
Gott sei Dank wurde der Decoder dadurch nicht zerstört .
Oder besser gesagt ist meine "Deadlist" noch leer.

Mittlerweile bin ich bei Umbauten recht Fix, Löten macht keine Probleme mehr
und das wichtigste Alles funzt wie es soll.

Das nächste Projekt wird meine BR 362 ehem. V60 mit nem Sounddecoder auszurüsten
(das erste Mal Fräsen )

Noch viel Spaß mit deinem wiederendeckten Hobby

Dennis


Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern.

Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen.


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RE: Märklin mSD Einbau mit Hindernissen

#3 von vohena , 05.02.2013 23:02

Hallo Henning,

du kannst aber versuchen den Decoder beim Märklin umzutauschen. Ein Versuch ist es Wert.
Mehr wie jetzt oder später wegschmeisen wird es nicht geben. Meinen habe Sie vor einem halben Jahr umgetauscht!

Gruß
Volker


 
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RE: Märklin mSD Einbau mit Hindernissen

#4 von kurier63 , 06.02.2013 13:07

Servus! @henning, ich hatte das Glück, vor gut 10 Jahren so einem Freak beim Decodereinbau über die Schulter gucken zu können, ich kann das nur empfehlen!


viele MoBa Grüße,
Michael

Sicher is' nix, außer dem Tod und der Steuer!


 
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RE: Märklin mSD Einbau mit Hindernissen

#5 von Der_Henning , 10.02.2013 22:52

Hallo Forum,

noch ein Nachtrag: Da ich den Schlepptender sowieso nochmal aufmachen musste (mangelndes Gewicht und daher Entgleisungen beim Rückwärtsfahren durch Weichen) habe ich gleich noch eine Kabinenbeleuchtung eingebaut - der Effekt ist schon klasse, hat mich echt überrascht! Insbesondere wegen der beiden hinteren Fenster macht das wirklich was her.

Also, wenn ihr auch eine Kabinentender-Lok umbauen wollt, spart euch nicht die Mühe für die eine letzte Lampe!

Schlusslicht habe ich allerdings noch nicht drin - da müsste ich erstmal Löcher in den Tender bohren und davor habe ich noch Respekt.

Das Fahrverhalten der Lok finde ich super (kenne allerdings sonst auch nur analog und einfachst-Decoder) - schön auch, dass die Lok sich bei hohen Geschwindigkeiten noch so "anfühlt" wie im Urzustand. Die neue Langsamfahrt ist natürlich ein echter Gewinn!

Den Kurzschluss-Schutz des Decoders habe ich während meiner Umbauarbeiten auch gleich unfreiwillig getestet, funktioniert gut (Lok blinkt kurz auf und schaltet ab, man sollte vermutlich trotzdem möglichst schnell den Stron ausdrehen).

Jetzt wäre ich natürlich mal gespannt, wie ein aktuelles Modell im Vergleich zu einer >30-jährigen Lok mit neuen Komponenten fährt - der Vergleich wird aber wohl mangels Großspende noch etwas auf sich warten lassen

Schönen Abend noch,
Henning


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RE: Märklin mSD Einbau mit Hindernissen

#6 von vikr , 10.02.2013 23:22

Hallo Henning,

Zitat von Der_Henning
Moin Forum,

Eine Frage habe ich noch: Nach dem Decoder-Tod war ich mir nicht sicher, ob die Platine überlebt hatte. Daher habe ich auch eine neue Platine eingebaut (ich wollte nicht testen aus Angst, noch einen Decoder damit zu zerstören). Wie sind da eure Erfahrungen? Reißt ein sterbender Decoder die Platine mit in den Tod (warm war sie etwa), oder kann ich es wagen, da noch einmal einen Decoder draufzustecken?


Ja, kannst Du. Die Platinen sind passiv und im ungünstigsten Fall ist tatsächlich eine Leiterbahn durchgeschmort und es tut sich nichts. I.d.R. halten die Platinen das aber aus.

Zitat von Der_Henning

Und noch eine Frage: Hat es schon jemand geschafft, den großen Lautsprecher aus dem mSD-Set in die 3084 einzubauen?


Ja! Ich habe aus das U-förmigen Blech im Tender mit einem Trennschleifer an beiden Schenkel genau soviel rausgetrennt, dass der größere Lautsprecher mit der längeren Seite quer zur Fahrtrichtung - mit der Membrane nach unten (Schallabstrahlung durch die Ausschnitte im Tenderboden Richtung Gleis) - im Tender auf dem Boden liegt und vom Blech in der Position gehalten wird. Allerdings hatte ich aus irgendwelchen Gründen eine "converts"-Platine (http://www.converts.eu) benutzt. Deshalb weiß ich nicht, ob für die Platine - die z.B. bei dem 60945 dabei ist - genug Platz vor dem Lautsprecher ist. Ich musste glaube ich lediglich irgendwelche Plastikwulze im Tender ein wenig abfeilen, damit der Lautsprecher mit dem Blech gut rein- und rausgeht. Da ich die Lok für einen Freund umgebaut habe, kann ich auch nicht nachsehen.

MfG
vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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