Da ich nach einem Umzug gerade die Anlage komplett umbaue und bei dieser Aktion auch die Steuerung überarbeite plane ich die neuen Märklin S88 (60881) einzusetzen. Daher die Frage ob der "Diodentrick" an diesen Decodern noch funktioniert, bzw. eine Verbesseung der Fahreigenschaften bringt.
Ich hänge mich hier mal dran, weil es thematisch so gut passt. Ich habe in meine s88-Selbstbau-Dekoder 5A-Dioden direkt eingebaut. Sobald ich die an Masse hänge, gehen alle Eingänge auf 'belegt'. Ich vermute, ich habe fälschlicherweise Schottky-Dioden verbaut (SF54). Kann es daran liegen und wenn ja, warum?
In grauer Vorzeit kam man auf die Idee den stromlosen Abschnitt mittels Diode zu versorgen damit z.B die Waggonbeleuchtung weiter leuchtete.
Im Digitalzeitalter hat sie eine andere Funktion bekommen. Im Bezug auf die Rückmelder S88 und Co hilft es sich bei der Entscheidung zu fragen was genau macht diese Diode denn?
Der S88 ist ein Signalbaustein, ein "Fühler" der horcht ob am Gleis Masse liegt. Sprich der Eingang wird intern auf 5 V gezogen und aussen, am Gleis dann, auf Null Volt gelegt. Wie das realisiert ist, da gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Entscheidend ist, es wird ein Potential / Spannung abgefragt, die Leitung dahin ist eine Signalleitung und dementsprechend ausgelegt.
Die tricky Diode soll den Decoder weiterhin unter Spannung halten, den sonst vergessen Märklin decoder schon mal was ihnen aufgetragen war.
Daraus ergibt sich, diese müssen auch den Strom der Lok aushalten wenn sie wieder anfährt. Von einem Kurzschluß gerade auf diesem Stück Gleis reden wir lieber nicht.
Aus dem Wissen ergibt sich , die Diode muß in jedem Fall direkt am Gleis / der Trennstelle positioniert werden. Sonst müssten die eigentlich nur der Meldung dienenden Signalleitungen für Fahrstrom ausgelegt werden und außerdem wäre noch mit den nachteiligen Auswirkungen des geringen Störabstandes der S88 zu kämpfen.
Alles richtig soweit. Bei mir geht es um den Diodentrick der S88-Rückmelder. Und ich habe die Dioden direkt auf dem Rückmelder verbaut. 5-Ampere-Typen, wegen der Kurzschlußfestigkeit. Und zum Gleis werden auch entsprechende Kabel gehen, ist mir bewusst. Die S88-Bausteine sollen -wie von dir beschrieben- direkt auf Masse schalten, sind also intern über Pull-Up-Widerstände auf 5V gezogen und werden dann durch die Fahrzeugachsen auf Masse gezogen. Soweit funktioniert auch alles ganz prima. Wenn ich aber jetzt die Dioden mit den gemeinsamen Anoden an Masse klemme, gehen die S88-Eingänge auf etwa 0,8V und werden als belegt gewertet. Als ob die Diode in Sperrrichtung wie ein relativ niederohmiger Widerstand wirkt.
Was mache ich verkehrt?
Meine Vermutung war, dass das etwas damit zu tun hat, dass ich Schottky-Dioden eingesetzt habe.
Problem gelöst. Wie so oft rein menschlicher Fehler. Zwischen Schaltplan und Platinenlayout haben die Dioden irgendwie Anode und Kathode vertauscht, böse kleine Dinger...
Zitat Der S88 ist ein Signalbaustein, ein "Fühler" der horcht ob am Gleis Masse liegt. Sprich der Eingang wird intern auf 5 V gezogen und aussen, am Gleis dann, auf Null Volt gelegt. Wie das realisiert ist, da gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Entscheidend ist, es wird ein Potential / Spannung abgefragt, die Leitung dahin ist eine Signalleitung und dementsprechend ausgelegt.
Die tricky Diode soll den Decoder weiterhin unter Spannung halten, den sonst vergessen Märklin decoder schon mal was ihnen aufgetragen war.
Nein, der Diodentrick hilft der Lok, wenn sie Kontaktprobleme hat über die s88 Stelle. Das geht etwa so:
Die s88 Rückmeldung benutzt eine Masseschiene, die für sie isoliert wird. Ein Kontakt mit der anderen Schiene verbindet die s88 Rückmeldeleitung über den Märklin Radsatz mit Masse. DIese Rückmeldeschiene ist erst mal isoliert und verschlechtert natürlich die Masseverbindung bei Loks. Dies kann dazu führen, dass die Lok etwas stolpert wenn sie in den s88 Bereich einfährt.
Die Diode hilft jetzt der Rückmeldeleitung eine Massehalbwelle zu kriegen, damit der Lokmotor wenigstens noch eine Halbwelle kriegt. Dem Rückmeldemodul (bei den meisten jedenfalls) stört diese Halbwelle nicht, weil sie mit der anderen arbeitet. Deshalb muss man schon auf die Polarität der Diodentrickdiode achten. Deshalb muss die Diode ganz sicher nach dem STrom des Zuges bemessen werden. Man muss auch beachten, dass bei einer Entgleisung die Diode sogar einen Kurzschluss abkriegen kann. Also eine 1N4148 reicht nicht. Im Grunde ist es egal, ob die Diode direkt am Gleis sitzt oder beim s88 Modul. Wenn man sie beim s88 Modul plaziert muss die Leitung vom Rückmeldegleis zur Diode entsprechend der Länge und dem maximalen Lokstrom (oder Kurzschlusstrom) bemessen werden. Somit sollte diese Frage geklärt sein.